13
17. März 2009 | Von admin | Kategorie: FotografieDie Welt ist ungerecht. Das ist keine neue Erkenntnis, sondern beim Blick in das lokale Zentralorgan ein Naturgesetz. Im konkreten Fall geht es um Ausgrenzung. Eine ausgewiesene Spezialität eines gewissen Kulturredakteurs der Bochumer WAZ, der resistent gegenüber anderen Betrachtungsweisen von Kultur seinen privaten Blick in die Deutungshoheit erhebt. Nach seiner Kulturgrammatik haben bestimmte künstlerische Positionen von Kulturschaffenden eine Daseinsberechtigung, wohingegen andere einer Berichtererstattung unwürdig sind und demzufolge gar nicht existieren.
Auffällig wird dies an einem WAZ-Beitrag über die aktuelle Ausstellung von 13 Bochumer Fotografen im hiesigen Museum. Vom Ausstellungsniveau her teils grenzwertig bis unterirdisch gelingt es diesem WAZ-Redakteur die konzeptionell geschliffene fotografische Position von Andreas Ren mit keinem einzigen Wort zu erwähnen.
Eine Meisterleistung von Verdummungspolitik, Ausgrenzung einer zeitgenössischen Position und im Gegenzug eine gelungenes Beispiel für die Protektion überwiegend halbgarer als »Bildjournalismus« gekennzeichneter Erzeugnisse.
Zur Erinnerung: Der Bildjournalismus wurde am 15. Mai 1986 in der Essener Ausstellung »Reste des Authentischen« auf dem Ehrenfriedhof des Kunsthandwerks begraben; und genauso fühlt sich das Gros dieser Bochumer Ausstellung an.