POPOVICI
14. Januar 2009 | Von admin | Kategorie: FotografieEin Missverständnis klebt an der Fotografie wie ein lästiges Insekt am Fliegenfänger. In dieser Hinsicht hat die Fotoindustrie ein bewundernswertes Marketing betrieben. Die daraus folgende Anschauung: Man müsse zuallererst die Apparatetechnik perfekt beherrschen, bevor man ein Thema angemessen umsetzen könne, ist eine hartnäckig kolportierte Fehlinformation. Nach diesem propagierten Prinzip werden reine Handwerker ausgebildet, die technisch perfekte Fotos herstellen können, aber Bilder, die im Gedächtnis haften bleiben und von der Stilistik einem bestimmten Fotografen zugeordnet werden können, entstehen nach intuitiven Abläufen, auf welche die Strategen der Fotoindustrie keinen Einfluss haben.
Die oben genannten Fotografen bilden das Koordinatensystem, in dem die Fotografie von Cornelius Popovici verortbar ist. In jungen Jahren siedelte er mit seiner Familie von Bukarest nach Iserlohn. Im kommunistischen Rumänien sind zu Stalins Zeiten vier Mitglieder seiner Familie in einem Todeslager umgekommen. Seinen hochbetagten Großvater, einstiger Apotheker in Bukarest und Überlebender der so genannten »stalinistischen Säuberungen«, fotografierte er bis zu dessen Tod in der neuen Heimat Iserlohn. Cornelius Popovici hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine konkrete Vorstellung davon, dass in diesen privaten Bildern ein dokumentarischer Wert steckt. Dass diese Arbeit der Impulsgeber für seinen Werdegang als Fotokünstler ist, steht inzwischen außer Frage.
In welcher Liga Cornelius Popovici spielt, ist an seiner Nominierung für den bundesweit ausgeschriebenen Märkischen Kunstpreis 2007 abzulesen, an seiner Teilnahme an der Hauptausstellung des Stuttgarter Fotosommers 2007 oder am Kodak Nachwuchsförderpreis 2005, übrigens die dritte Auszeichnung des Branchenriesen für einen Ruhrakademisten. Als Popovici in der Visual Gallery der Photokina 2006 seine prämierte Arbeit »I cento passi« vorstellte, zeigte sich auch der britische MAGNUM-Fotograf Martin Parr beeindruckt: »Ich kenne dich!«
- PREISE
- 2004 PhotoVision
- 2005 PhotoVision
- 2005 Kodak Nachwuchsförderpreis
- 2006 PhotoVision
- 2007 nominiert für den Markischen Kunstpreis
- 2007 Canon ProFashional Award (best selected work
- AUSTELLUNGEN (Auswahl)
- 2005 Internationale Fototage Mannheim/Ludwigshafen
2006 Ludwig Forum für internationale Kunst (Lange Museumsnacht)
2006 Visual Gallery der Photokina, Köln
2006 Fashion Museum Hasselt, Belgien
2007 Hauptausstellung Fotosommer Stuttgart
2007 Heimatdesign, Dortmund
2008 Photobiennale Thessaloniki, Griechenland - 2008 Select on Tour (Berlin, Leipzig, Hamburg, Essen, Köln)
- 2008 Galerie Lindner & Schidlowski, Münster