STREET
1. November 2008 | Von admin | Kategorie: FotografieWem das Urbane gehört, muss man einen Rollbrettfahrer erst gar nicht fragen. Meist vertrieben aus den Innenstädten suchen sich die jungen Individualisten ihre Trainingsstätten an jenen Orten, die außerhalb eines aufgeregten Verhinderungssinns vernachlässigt werden. Treppengeländer zum Beispiel, achtlos im öffentlichen Raum herumstehende Kunstwerke, betonierte Tischtennisplatten; wer kommt schon auf die Idee, diese Objekte mit »Spikes« zu vernageln, damit Skater sich daran die Jeans aufreißen? Zum Glück hat die Phantasie von Stadtplanern natürliche Grenzen. Denken sie an Skater, fallen ihnen dazu leicht kontrollierbare Edelreservate am Rande der Stadt ein, wo das Knallen der Rollbretter den Konsumenten keinen Schrecken einjagt.
Foto © Javier Gastelum / all rights reserved
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Vor einigen Tagen habe ich das erste Mal diese Skater-Fotos von Javier Gastelum gesehen, die er im Ruhrgebiet, in Hamburg, Kiel, Zürich, Rotterdam oder Mexiko Stadt inszeniert hat. Als wir die Bilder ausgewählt haben, legte Javier besonderen Wert darauf, dass der gezeigte Trick auch zu Ende gebracht worden ist und man auf dem Foto auch die Landefläche sieht. In dieser Beziehung sind Skater-Fotografen pingelig-kritisch. Die ganze Situation muss passen, schließlich haben innerhalb der Szene bekannte Skater-Fotografen wie Helge Tscharn die Qualitätslatte für bildnerische Ereugnisse sehr hochgelegt. Tscharn hat als einer der ersten die jeweilige Architektur, in der sich Skater bewegen, stilsicher in seine Fotografien integriert und auf diese Weise die Bildsprache der Skater-Magazine maßgeblich beeinflusst.
Jetzt, heißt es, gäbe es andere, bessere Fotografen, die noch perfekter zu arbeiten verstehen.
Foto © Javier Gastelum / all rights reserved
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