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NIX GERAFFT - KurtSchrage

NIX GERAFFT

27. September 2008 | Von admin | Kategorie: Fotografie

Bald sind die fröhlichen Feierlichkeiten zum 40. Jubiläumsjahr der »68er-Generation« beendet. Man kann sich jetzt schon freuen, dass dann für die nächsten zehn Jahre erst einmal Ruhe ist. Zum 50. geht dann alles wieder von vorne los. Die gleichen um zehn Jahre gealterten »68er« sitzen auf ihrem bequemen Altenteil, erinnern sich in wichtigen Büchern und zähen Fernsehdiskussionen, relativeren erneut, beschuldigen, rücken gerade, erkennen neue historische Parallelen, die kaum noch jemand sehen, hören geschweige denn lesen will.

Sollte die Welt einst am deutschen Wesen genesen, wie Wilhelm Zwo es formulierte, haben Deutsche nach wie vor ein gestörtes Verhältnis zur eigenen Geschichte. Zumal das Wühlen in der Vergangenheit ein kollektives Unbehagen verursacht, das wie ein steingefüllter Rucksack den aufrechten Gang beeinträchtigen könnte. Und das will ja keiner. Irgendwer muss die Konsumverträge ja unterschreiben. Und Schuld, wenn etwas schief läuft, sind sowieso immer die anderen.

© Constantin Film

Aus politischer Sicht kommt  »Der Baader-Meinhof-Komplex (BMK)« äußerst ungelegen. Aus Sicht der PR-Strategen ist der Zeitpunkt ein Glücksfall. Drüben auf der anderen Seite des großen Teichs platzt in den Spielcasinos der Wall Street die Finanzblase. Eine Bank nach der anderen geht an der Gier nach noch mehr Gewinnen zugrunde. In der Schweiz, Schottland, England, Frankreich, China, Japan, Deutschland das gleiche Desaster. Milliardenverluste, Verharmlosungen, Halbwahrheiten über die Hintergründe, die drohende Weltwirtschaftskrise drückt auf die Stimmung. Bloß nicht die Bürger erschrecken. Die Konsummaschine muss im Gange bleiben. Und: Es könnten einige auf die Idee kommen, das Heft selbst in die Hand zu nehmen wie hierzulande die »RAF (Rote Armee Fraktion)« und die »Bewegung 2. Juni« es seinerzeit versuchten: Schuldige suchen und physisch ausschalten. Prompt wurden zum Kinostart des BMK am 25. September 2008 zwei islamische Terrorverdächtige am Kölner Flugplatz festgenommen. Zufall? Duplizität der Ereignisse? Wahlkampfgetöse?

»Der Baader-Meinhof-Komplex«: nach dem Sachbuch-Bestseller von Stefan Aust, Drehbuch und Produktion Bernd Eichinger, Regie Uli Edel.  Mit der ersten deutschen Schauspielergarde haben sie sich dem Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte über die bewaffnete Avantgarde der Studentenbewegung angenommen. Gegenstand ist die Dekade zwischen dem 2. Juni 1967 bis zum 18. Oktober 1977. Viel Stoff für einen zweieinhalb Stunden langen Filmstreifen, in dem es zwangläufig zu einer verkürzten Darstellungsform der Ereignisse kommen muss..

Die Eingangsszenen: Die Hamburger Starjournalistin Ulrike Meinhof macht mit beiden Töchtern und Ehemann FKK-Urlaub. In Berlin laufen derweil die Vorbereitungen für den Schahbesuch. Demonstranten und Polizei formieren sich. Der Operettenkaiser von Persien Reza Pahlewi und seine zweite Frau Farah Diba sind in der Bundesrepublik auf Staatsbesuch. Er sitzt auf dem Öl, die BRD-Wirtschaft braucht Energie für das Wirtschaftswunder.

Die Situation schaukelt sich hoch. Demonstranten schimpfen den Schah einen Folterer und Mörder. Angehörige des persischen Geheimdienstes »Savak«, die das Kaiserpaar begleiten, prügeln mit Dachlatten auf die friedlichen Protestler. Die Berliner Polizei sieht dem Treiben erst tatenlos zu, beginnt dann gleichfalls auf die Demonstranten einzuschlagen. Die Hatz ist eröffnet, die Uniformierten knüppeln jeden nieder, der ihnen in die Quere kommt. In diesem Chaos verliert Polizeiobermeister Karl Heinz Kurras die Nerven. Er zieht die Waffe, erschießt den 26-jährigen Philosophiestudenten Benno Ohnesorg. Es ist der 2. Juni 1967: Die Studentenbewegung hat einen Märtyrer.

Die Vorgeschichte ist politisch komplex wie brisant und deshalb, je nach politischem Standpunkt, geschmeidig in alle möglichen Richtungen interpretierbar. In der Rezeption der Dekade wird bewusst ausgelassen, verzerrt,  vernebelt, vergessen, Schuld verneint und zugewiesen, die eigene Rolle heruntergespielt oder idealisiert.

Im Zeitraffer: 1963 beginnen Studierende an der Universitäten Berkley und Brandeis (USA) mit Protesten gegen den Vietnam-Krieg. Über Paris erreicht die Protestwelle die Bundesrepublik, wo sich in Berlin und andernorts die APO (Außerparlamentarische Opposition), der SDS (Sozialistische Deutsche Studentenbund) und andere linke Bünde Gehör verschaffen. Die Kommunen I und II, die ersten Wohngemeinschaften werden gegründet. Freie Liebe (»Wer zweimal mit der gleichen pennt, gehört zum Establishment«), anarchische Politaktionen (»Puddingattentat«), die Verballhornung von Professoren mit nazistischer Vergangenheit (»Unter den Talaren weht der Muff von 1000 Jahren«); kreativ widersetzen sich die intellektuellen »Bürgerkinder« der Restauration der als postfaschistisch angesehenen Bundesrepublik, angeführt von Kurt Georg Kiesinger (CDU), einem Kanzler mit einschlägiger Nazivergangenheit.

Wollten die Alten die zwölf Jahre Naziterror vergessen machen, die Vergangenheit da lassen, wo sie hingehört, in den Mülleimer, rebellierten die Jungen gegen das eiserne Schweigen der Alten zu ihrer eigenen Rolle in der Nazizeit, widersetzten sich tradierter Konventionen, Rollenzuschreibungen, erklärten die Kriegstreiber in den USA und die Springer-Presse (BILD) zu ihren natürlichen Feinden.

In diesem Klima der Rebellion radikalisierte sich ein Teil der Studentenschaft, für die das »Revolutionsgequatschte« von Wortführer Rudi Dutschke leere Worthülsen waren. Sie bauten Bomben, griffen zur Waffe, erklärten dem Staat und seinen Repräsentanten den Krieg. Das Fass zum überlaufen brachte das Attentat auf Rudi Dutschke, der 1968 von dem Kommunistenhasser und Hitler-Verehrer Josef Bachmann mit Kopfschüssen lebensgefährlich verletzt wurde.

Wie alles anfing erzählt der Kinofilm. Wie Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Genossen/innen ihre Gewaltbereitschaft steigerten, wie die »Konkret«-Journalistin und christliche Pazifistin Ulrike Meinhof ihren Worten Taten folgen ließ und in einer Art Übersprungshandlung in den Untergrund abtauchte, um schließlich die Welt mit Gewalt zu verändern.

Detailversessen sind diese Anfangstage der »Baader-Meinhof-Bande«, der späteren »RAF«, von Ex-Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust in seinem Buch »Der Baader-Meinhof-Komplex« beschrieben.

Aust selbst kannte Ulrike Meinhof, die tragische Figur dieses Revolutionsdramas. Er, der spätere Journalisten-Napoleon, war es auch, der das Versteck der minderjährigen Meinhof-Töchter in einer Hippiekommune auf Sizilien ausfindig gemacht hatte, das Codewort kannte, um sie aus dem Versteck herauszuholen und ihrem Vater in Hamburg zuzuführen. Währenddessen übten sich Ulrike Meinhof, Baader, Ensslin und andere RAF-Kader der 1. Generation in einem Guerillacamp in Jordanien im bewaffneten Straßenkampf.

Bernd Eichinger komprimierte  den Aust-Wälzer zu einem Filmdrehbuch, das den Mythos RAF, so die PR-Strategie, entmythologisieren soll. In der Umsetzung von Uli Edel ist ein Ballerfilm herausgekommen, dessen Hauptprotagonisten kurz skizziert und unscharf bleiben. Herausragend ist die mit Moritz Bleibtreu besetzte Rolle des Andreas Baader, der den rotzig-entschlossenen und gewaltbereiten Draufgänger überzeugend rüberbringt, ein Umstand, den Meinhof-Tochter Bettina Röhl auf die Palme bringt. Sympathieträger Bleibtreu sei eine Fehlbesetzung, weil er Andreas Baader „popkulturkompatibel“ mache.

Nach der Verhaftung der 1. Generation sinnt der Staat auf Rache. Eine Fülle an Gesetzen werden auf den Weg gebracht, die bis heute Gültigkeit haben respektive an die technischen Möglichkeiten angepasst und großzügig »zu aller Sicherheit« von Schily und Schäuble erweitert worden sind.

Maulkorbparagraphen, die den Druck und Besitz von politischen Schriften unter Strafe stellen, Kontaktsperregesetz, Ausbau von Gefängnissen mit Hochsicherheitstrakten, Isolationshaft, Bau eines Prozessbunkers in Stuttgart-Stammheim, Bildung von Polizei-Spezialeinheiten, Rasterfahndung … .

Ende Teil 1

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