KILL BILL 3
23. September 2008 | Von admin | Kategorie: FotografieDer Dokumentarfilm über William Eggleston, der am letzten Sonntag auf Arte ausgestrahlt wurde, ist, bei allem Respekt vor der guten Absicht von Regisseur Reiner Holzemer, einer jener Filme, den man sich getrost knicken kann. Worin ist der Nährwert dieses Films zu suchen? Eggleston zeigte sich als gelangweilter Langeweiler: blasiert, bourgeoise, an nichts außer sich selbst und seiner Eitelkeit interessiert. Vielleicht ist es der größte Irrtum der Fotogeschichte, diesen Herrn Baumwollplantagenbesitzer aus Memphis Tennessee, der wahrscheinlich nie in seinem Leben eine schnelle Bewegung gemacht hat, außer zum Whiskeyglas, so ehrfurchtsvoll abzufeiern. Wie er vor der Filmkamera mit der Leica fotografiert hat, ein Witz, man möchte ihm glatt einen VHS-Kurs empfehlen.
Ich hatte immer ein gespaltenes Verhältnis zu Egglestons Arbeit. Von der Farbigkeit dank der verwendeten Dye-Transfer-Technik teils beeindruckend, vom Inhalt her meist dekorativ, auf esoterische Weise nichts sagend, jedoch von Rezensentenseite mit wichtig klingenden Worten aufgeladen.
Holzemers Verdienst ist es, wenn es denn seine Absicht war, das ganze Elend zeitgenössischer Fotografie einmal vom Wurzelstock her zu betrachten. Aus diesem Blickwinkel gesehen ein Lehrfilm.