TELEX IRAN
11. September 2008 | Von admin | Kategorie: FotografieAm heutigen 11. September werden die Gondeln Trauer tragen. Politiker werden an den „feigen“ Anschlag auf die Zwillingstürme in Manhattan erinnern und rhetorischen Wind gegen die Schurkenstaaten produzieren, über deren Absichten wir dank CNN genauestens informiert sind. Dort werden delinquente Kinder und Jugendliche hingerichtet, in Foltergefängnissen die Regimekritiker mundtot gemacht. Nach westlichen Maßstäben sind diese Praktiken verabscheuungswürdig, wenngleich Guantanamo, Abu Ghraib, die geheimen CIA-Gefängnisse in Polen und an anderen Orten in Osteuropa den Praktiken in nichts nachstehen, aber geschickt als Abwehrreaktionen des Westens verkauft werden. Nimmt man die westliche Propaganda eins zu eins, kommt man als schlichtes Gemüt zu dem vorschnellen Schluss, in den Schurkenstaaten gebe es keine Kultur, die nach westlichen Maßstäben die Freiheit der Kunst garantiert. Vor allem die gehasste US-Kultur werde dort als Ausdruck der Dekadenz auf den Index der verbotenen Kulturbeiträge gestellt.
Wenn dies tatsächlich so wäre, wie kommt dann eine bekannte Arbeit des US-Fotografen Ralph Gibson auf das Cover eines im Iran veröffentlichten Ausstellungskataloges? Im Katalog selbst ist die Creme der zeitgenössischen US-Fotografie vertreten, Lee Friedlander, Joel Sternfeld, Richard Misrach, William Eggleston und etliche andere, die als Heroen der Fotografie gelten. Nur ein Versehen?