LASS STECKEN
2. August 2008 | Von admin | Kategorie: Fotografie, SpamDie Begeisterung der Filmkritik über Frédéric Beigbeders (*1965) Romanverfilmung 39.90 hält sich bei mir in Grenzen. Gestern Abend habe ich mir das Stück in einem völlig überhitzten und von zu viel Körperdunst aufgeladenen Programmkino in der Bochumer Innenstadt angesehen. Eine Satire über die Werbeindustrie. Toll. Gefällt mir, darauf steige ich ein, weil ich die Originalität von Werbern sowieso für komplett überschätzt halte. Diese durchgeschwärzten, kahlrasierten, von der eigenen Genialität angefixten Klonfiguren, gucken die Jungs morgens nie in den Spiegel? Könnte ernüchternd sein wie mein Filmerlebnis. Ich weiß jetzt, die Jungs schniefen Koks bis zum Abwinken, damit sie die Blödheit der anderen Erdenbewohner überhaupt ertragen können. Der Film: Ein französischer Abklatsch von Hunter S. Thompsons „Leben und sterben in L.A.“, Drogentrip im Maßanzug. Das wars. Die arg bemühte Botschaft: Werber sind egozentrische Zyniker, die das Hirn der Doofen da draußen ficken, ihnen Heißhunger auf Konsumartikel machen, wo doch die Beseitigung des Hungers nach Nahrung das vorrangige Problem darstellt. Super Kapitalismuskritik. Dafür muss ich mir aber weder diesen Film angucken noch das Buch lesen.