GENAU
25. Juli 2008 | Von admin | Kategorie: Ausstellungen, FotografieNach meiner Einschätzung können Fotografen einer Ente gleich ein bisschen fliegen, etwas tauchen und einigermaßen schwimmen. Nichts von dem können sie richtig. Ein schiefes Sprachbild? Ich finde, es passt. Fotografen sind weder Philosophen noch Soziologen oder Physiker. Wer sich dann anhört, liest, wie Fotografen über ihre Arbeiten sprechen, beliebig verschiebbare Textbausteine verwenden, die wichtig klingen, um den Schein intellektuellen Tiefgangs zu erwecken: Aua. Im Kern sind solche Aussagen hohl. Woran das liegt? An der Mangelerscheinung fehlender Theorie, die in der Fotografie so übersichtlich ist, dass Wiederholungen unvermeidlich sind. Ein beliebtes Wort ist Benjamins „Hier und jetzt“ oder Cartier-Bressons Gelaber vom entscheidenden „Moment“. Die „Zeit“ im Kontext der Fotografie, die John Berger in den Siebzigern zu einer Betrachtung veranlasste, kommt auch immer gut. Und nicht zu vergessen das Wort „Subjektivität“, mit dem man eine philosophische Bibliothek füllen kann, am besten noch in Verbindung mit dem Begriff „Wirklichkeit“. Über die „Gegenwart“ zu sprechen – auch nicht schlecht.
Nein, ich wundere mich gar nicht. Ich zerlege nur vorsichtig den Text zu der Ausstellung: „Es war einmal“ – zwölf junge fotografische Positionen von Studierenden der FH Dortmund, vom 23. August bis 7. September 2008 in den Flottmann-Hallen in Herne.