RON GALELLA
20. Juli 2008 | Von admin | Kategorie: Ausstellungen, FotografieAndy Warhol, dem die Nachwelt so viele wunderbare Sätze über das Wesen der Kunst zu verdanken hat, war auch ein glühender Bewunderer der ungeschnörkelten Paparazzi-Fotografie. Er produzierte sie selbst für sein Magazin INTERVIEW mit einer als Spionkamera bekannt gewordenen Minox. Warhols Idee, wie gute Fotografie auszusehen habe: Man fotografiere eine berühmte Person, die irgendetwas Langweiliges tut. Von Prominenten seiner Zeit belichtete er selbst tonnenweise Negative, die gelangweilt irgendwo herumsitzen, Zigarre rauchen, sich wie Liz Taylor über die Geburtstagstorte freuen, Warhols Favoritenfotograf Ron Galella aber schwirrte auf den Straßen wie ein „summender Moskito“ (Paparazzo) um die Hollywoodstars und Celebrities. Dessen Hauptmotiv: Jacky O., die verwitwete Präsidentengattin Jacqueline Kennedy, nach ihrer Heirat mit dem griechischen Reeder Onassis von der Klatschpresse abfällig Jacky O. genannt.
Ihren Schatten Ron Galella zerrte Jacky O. vor Gericht, damit er von ihr abläst, sie in New York als durchschnittlich gekleidete Frau auf der Straße zu fotografieren, von Marlon Brando wurde er übel zusammengeschlagen – Zahnverlust plus Kieferbruch –, deshalb trug Galella in der Nähe von Marlon Brando einen Helm, wie ihn American Footballspieler tragen.
Die Liste der Promiattacken gegen von Galella ist lang. Und sein Credo simpel: „I always looked for the glamour. The most glamorous thing is the face, the eyes number one. The eyes bring out sexiness, second the lips.“
In über 30 Jahren hat Paparazzo Ron Galella eine beeindruckende Sammlung an Prominentenfotos im Archiv. Einige dieser Ikonen des verruchten Genres sind derzeit in DER Helmut Newton Foundation in Berlin ausgestellt, im Zusammenhang mit Arbeiten von Weegee, Helmut Newton oder Dr. Erich Salomon.
PIGOZZI AND THE PAPARAZZI, bis 16. November 2008
Weitere Informationen zu Ron Galella: powerhouse magazine # issue 3 # The Hustle - des Weiteren auf der Website des Magazins Stern.