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BLATTKRITIK - FREELENS # 26 - KurtSchrage

BLATTKRITIK - FREELENS # 26

13. Juli 2008 | Von admin | Kategorie: Fotografie

Die recht streitbare Fotojournalisten-Vereinigung „Freelens“ mit Sitz in Hamburg hat in der aktuellen Magazinausgabe „Freelens # 26“ das Thema Fotografenausbildung zum Thema. Vorgestellt werden in kurzen Berichten und Reportagen die üblichen Verdächtigen der Branche, in denen vor allem die Hochschulen berücksichtigt werden, deren Dozenten und ein Teil der Studierenden zu den Mitgliedern des größten deutschen Fotojournalisten-Interessenverbandes zählen.

Der ansonsten auf präzise Formulierungen besonders in Bezug auf die Bildrechte pochende Verband hat sich aber bei der Bildunterschrift zu der Aufmachergeschichte des Magazins über die FH Hannover gleich einen Lapsus geleistet. Dort heißt es pathetisch und unter fragmentarischer Verwendung der Leitsätze von Henri Cartier-Bresson und Robert Capa: „Der Moment der Wahrheit: Im Glaspalast der Expo-Plaza liegen die Arbeiten der Studenten auf dem Tisch. Dozent Lars Bauernschmitt und die Kommilitonen üben Kritik.“

Arbeiten der Studenten? Die „visuellen Analphabeten“, von denen Walter Benjamin schon in den Dreißiger Jahren sprach, diese weit verbreitete Leseschwäche, eine Fotografie auf ihre Codes hin zu überprüfen und sie zu dechiffrieren, ist offenbar auch bei „Freelens“ vorhanden, denn die Bildunterschrift müsste um eine wesentliche Information ergänzt werden, dass der nachdenklich in Kitschpose dreinblickende Dozent Lars Bauernschmitt im „Moment der Wahrheit“ auch auf Fotokopien aus Gilles Peress’ Klassiker TELEX IRAN blickt. Und der ist bekanntlich kein Student an der FH Hannover, sondern seit Jahrzehnten reputierter MAGNUM-Fotograf.

Kann passieren. Ob dieser Lapsus allerdings einer Aufmachergeschichte mit der kämpferischen Überschrift: „Absage an die Unverbindlichkeit“ mehr Glaubwürdigkeit verleiht, hm, Zweifel sind angebracht.

Überhaupt wird zwischen den Zeilen viel geklappert, wenngleich sich die auf Verständlichkeit heruntertemperierte Ansprache in dem Magazin wohltuend von kunsthistorischen Textbausteinen über Fotografie unterscheidet. Bei der Auswahl der Fotos, die einen spannenden Einblick in das Innenleben der vorgestellten Fachhochschulen und Hochschulen versprechen, überwiegt allerdings die Einfallslosigkeit.

Bezeichnend für das Elend in der Fotografenausbildung ist die bildnerisch gedruckte Selbstdarstellung der FH Mainz. Studierende des Instituts versuchen sich in einem „Feldversuch“ genannten 9×12-Kurs an August Sanders Fotografie-Ikone „Jungbauern“ abzuarbeiten, von Sander circa 1914 fotografiert und 1929 in „Antlitz der Zeit“ im Kurt Wolff/Transmare Verlag zu ersten Mal erschienen. Ein peinlicher Versuch und ein – da müssten die Verantwortlichen bei „Freelens“ sofort zusammenzucken – ein grenzwertiges abkupfern einer Bildidee.

Ein Blick auf die letzte redaktionelle Magazinseite (S. 66) könnte Abhilfe schaffen. „Freelens“-Vorstand Dirk Feldmann antwortet auf die Frage, ob Aufnahmen nachgestellt werden können: „Wenn ein Auftraggeber verlangt, die Aufnahme eines anderen Fotografen nach zu fotografieren, könnte ein rechtlicher Konflikt entstehen. Wenn die wesentlichen Merkmale dieser vorgegebenen Aufnahme übernommen werden, entsteht ein Plagiat, das die Urheberrechte des anderen Fotografen verletzt.“

Gilt dies auch für die „Jungbauern“ von Sander? Ist ein Dozent nach dieser Diktion auch als „Auftraggeber“ anzusehen?

Abgesehen davon zeigt dieser Rückgriff auf einen Klassiker wie der Ruf nach neuen Bildsprachen in der Sprachlosigkeit verharrt, denn was haben die vor fast hundert Jahren fotografierten „Jungbauern“ mit Mainzer Studierenden im Jahr 2008 zu tun? Wollen sie mit diesen abgenutzten Vor-Bildern im Kopf damit auch in 20 Jahren (2028) ihr Geld verdienen? Sind nicht vielmehr frische, der Veränderung der Wahrnehmungssozialisation Rechnung tragenden Bildsprachen gefragt? Wenn diese Selbstdarstellung die fotografische Ausrichtung der FH Mainz repräsentiert, und davon ist auszugehen, kann man die Studierenden nur bedauern, so einen atemberaubend karnevalesken Unterricht über sich ergehen zu lassen.

Das Beste im Heft ist auf der Magazinseite 34-37 zu finden. Die Geschichte heißt „Das erste Mal“, verfasst vom Bildchef des Magazins Focus Rüdiger Schrader, wobei die Überschrift: Ich fresse euch auf, wenn ich euch die Unschuld genommen habe, dem Inhalt Mappenvorstellung bei Focus deutlich näher käme.

Zur visuellen Verstärkung der Selbstdarstellung ließ sich Rüdiger Schrader für den Magazinbeitrag als hemdsärmeliger Macher am Redaktionsschreibtisch fotografieren, allerdings ist ihm als „Augenmensch“ der Versuch misslungen, auf dem Foto von Astrid Obert sympathisch freundlich zu wirken.

Zitate aus dem Artikel:

1.

„Die Fotografen, denen ich große Auftaktjobs bei „meinen“ jeweiligen Magazinen anvertraute, haben diese Dinge gemeinsam: wache, klare Augen, gute Laune, ein optimistisches Wesen, durch Können und Wissen erworbene Gelassenheit und eine spürbare Passion, für das, was sie wollen … Damit soll nicht gesagt sein, höfliches Auftreten, gewisse rhetorische Fähigkeiten und handwerkliches Können seien in unserer Branche zu vernachlässigen oder genau dadurch zu ersetzen. Diese Elemente setzen wir als selbstverständlich voraus.“

2.

„Bildredakteure werden Sie lächelnd empfangen. Und Ihnen Gelegenheit geben, positiv auf sich aufmerksam zu machen. Sie sollten aber auch beherzigen: niemand hat auf Sie gewartet. Der Redakteur nicht, Ihre Konkurrenten nicht. Und am allerwenigsten diejenigen, die Sie fotografieren wollen: Menschen, denen ihr Beruf oft genug fremd, brotlos und unanständig scheint. … Diese Antipathie müssen Sie einkalkulieren und zunächst aushalten und dann durch Persönlichkeit, Witz, Charme und Aura ins Gegenteil verkehren.“

3.

„Achten Sie auf eine fröhlich, freundlich, klare, gewinnende Stimme am Telefon. … Und schicken Sie zur Kontaktaufnahme keine Mail, das ist zu unpersönlich. … Trainieren Sie frühzeitig Ihren Blick für fremde Gesprächspartner … Schauen Sie mir freundlich in die Augen, wenn Sie mit mir reden. … Nicht nur Ihre Fotografie muss vertrauen wecken für anstehende Aufgaben. Auch Ihr Habitus.“

4.

„ … Sie haben Ihre „optischen“ Kenntnisse durch Studium und Lektüre der „großen“ Fotografen erweitert. Sie haben deren Biographien studiert und Sie benutzen nun deren Erfahrungen und Erkenntnisse als Fundus, aus dem Sie ihre Bilder schöpfen. … Das ist nicht nur legitim, sondern absolut notwendig.“

So also die Träume eines Fotografen aus zweiter Hand, wie der neue Fotografenmensch auszusehen hat, der bei Focus die Klinke putzt: jung, fit, dynamisch, unkompliziert. Selbstkritische Zweifler, zu denen künstlerisch ausgerichtete Fotografen oftmals zählen (James Nachtwey gehört übrigens dazu), haben also  bei Schrader keine Chance. Sie können sich im Grunde den Weg nach München sparen.

Fazit: Ein Magazin mit etlichen Schwächen.

Verkaufsstellen:
„Freelens # 26“ ist im Ruhrgebiet bei Foto & Video Knittel in Dortmund, Lüttkebrückstraße 11 zu beziehen, ebenso bei Durchlicht, Schulte-Scheuthausstraße 62 in Dortmund-Marten.

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