LEONARD FREED / JUDITH JOY ROSS
10. Juli 2008 | Von admin | Kategorie: AusstellungenLeonard Freed . Weltanschauung
Fotografie war für Leonard Freed ein Mittel, um die Welt besser zu verstehen. Im Fokus seiner ruhigen und respektvollen Langzeitstudien standen nicht Katastrophen oder Berühmtheiten, sondern alltägliche Situationen, sensible Porträts von Menschen in ihrem individuellen gesellschaftlichen Umfeld.
Leonard Freed (1929 bis 2006) stammte aus einer Familie jüdischer Einwanderer aus Osteuropa. Er studierte Malerei, Grafik und Fotografie und arbeitete seit den späten 1950er Jahren als freier Fotograf. Im Auftrag aller großen internationalen Magazine dokumentierte er das Leben im Nachkriegsdeutschland, insbesondere auch das neue Leben der Jüdischen Gemeinschaft. Freed, der seit 1972 Vollmitglied bei der Agentur Magnum war, bezeichnete sich selbst jedoch nicht als Journalist, sondern als Autor.
C/O Berlin präsentiert erstmalig und als einzige Station in Deutschland das Werk eines der wichtigsten Dokumentaristen des 20. Jahrhunderts. Die Retrospektive umfasst 230 Schwarz-Weiss-Bilder, von denen zahlreiche Aufnahmen Ikonen der Fotografiegeschichte geworden sind. Zur Ausstellung organisiert C/O Berlin zu den Themen Nachkriegsdeutschland und Judentum ein umfassendes Begleitprogramm mit Vorträgen, Lesungen, Diskussionen und speziellen Workshops für Kinder und Jugendliche. Partner der Ausstellung sind Magum Photos, Musée de l’Elyseé Lausanne, Fotomuseum Den Haag und das Jüdische Museum Berlin.
Judith Joy Ross . Living With War
Veteranen und Dekorierte, Frauen und Mütter, Opfer und Heimgekehrte, Kriegsgegner und Demonstranten – wie tief greift der Krieg in das Leben der Menschen ein? Wie verändert er das Individuum? Judith Joy Ross porträtiert Amerikaner, die in die Kriege in Vietnam, am Golf oder im Irak involviert waren. Kein Lächeln, keine Freude, eher eine innere Zerrissenheit und Verhärtung finden sich in den präzisen und nüchternen Fotografien mit ihrer einzigartigen Mischung aus Intimität und emotionaler Distanz.
Judith Joy Ross wurde 1946 in Hazleton, Pennsylvania, geboren. Sie studierte Fotografie am Chicago Art Institute. Für ihre fotografischen Arbeiten hat sie zahlreiche Auszeichnungen und Preise erhalten, u. a. den Charles Pratt Memorial Award, ein Artist Fellowship des National Endowment for the Arts und ein John Simon Guggenheim Memorial Foundation Fellowship. Heute lebt Ross in Bethlehem, Pennsylvania.
C/O Berlin präsentiert die Ausstellung „Living With War” erstmals in Berlin. Die 85 Schwarz-Weiss-Fotografien wurden vorher in Bottrop und Leipzig präsentiert. Zur Ausstellung ist im Steidl Verlag ein Katalog erschienen. Kooperationspartner der Ausstellung sind Pace MacGill Gallery, Sabine Schmidt Galerie und das Josef Albers Museum Quadrat Bottrop.
Dauer 19. Juli bis 5. Oktober 2008
Eröffnung Freitag, den 18. Juli 2008 . 19 Uhr
Öffnungszeiten täglich . 11 bis 20 Uhr
Eintritt 7 Euro . ermäßigt 5 Euro
Veranstalter C/O Berlin
Ort C/O Berlin im Postfuhramt
Oranienburger Straße / Tucholskystraße . 10117 Berlin
Kontakt 030.28 09 19 25
info@co-berlin.com . www.co-berlin.com
Linienstraße 144 . 10115 Berlin
Quelle: Newsletter c/o berlin