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Antikörper - KurtSchrage

Antikörper

5. Dezember 2015 | Von admin | Kategorie: Fotografie

1971 suizidierte sich Diane Arbus in der Badewanne. Angeblich habe sie ihren Sterbeprozess fotografiert. Kritiker wie Susan Sontag attestierten der Arbus einen seelischen Schaden. Sie hätte ihren Sujets ihr eigenes Irresein angedichtet. Deshalb könne ihre Selbsttötung als letzte Konsequenz eines neben der Spur geführten Lebens verstanden werden.

Nan Goldin nennt sich Bewunderin des Arbus-Werkes. Sie selbst führte ein Leben als Nachschattengewächs, konsumierte harte Drogen, ihr damaliger Freund hätte sie fast blind geschlagen, Aids dezimierte ihren Bekannten- und Freundeskreis. Die Dokumentation dieser Exzesse: Die Ballade von der sexuellen Abhängigkeit machte sie zu einer Leitfigur von Gegenwartsfotografie.

Ein weiterer Kandidat in dieser Reihe heißt Larry Clark. Sein epochemachendes Buch Tulsa zählt zu den Unabhängigkeitserklärungen der Reality Art. Clark nennt Tulsa den Grabstein für seine darin abgelichtete Drogen-Clique; keine Peron weilt mehr unter den Lebenden. Larry Clark, inzwischen im Rentneralter, fährt weiterhin mit seinen Kumpels Rollbrett. Skandale, die seine Kinofilme (Kids Bully, Ken Park, Wassup Rockers) über das US-Skater-Milieu begleiten, sind für ihn eine Ehrensache, eine Frage der Haltung, die sich nicht vom alles aussaugenden Kommerz korrumpieren ließe.

Es versteht sich fast von selbst, dass Larry Clark als einer der letzen Fotografie-Vertreter wider die bürgerliche Ordnung fasziniert. In regelmäßigen Abständen gehen Figuren der US-Kulturindustrie auf die Suche nach einem legitimen Nachfolger von Larry Clark. Mal wird Ed Templeton genannt, dann Dash Snow, zuletzt fiel die Wahl auf Ryan McGinley. Dennoch: Ein ganz heißer Kandidat, der von seinen Voraussetzungen am ehesten für diesen Posten geeignet wäre, ist der Magnum-Fotograf Antoine D’Agata. Das schwerwiegende Problem: D’Agata ist Franzose und Anarchist, 1961 in Marseille geboren, nach eigener Aussage seit dem 1 7. Lebensjahr Junkie, 20 Jahre lang lebte er auf der Straße.

Antoine D’Agata lernte Anfang der Neunziger am International Center of Photography von Nan Goldin und Larry Clark die Technik, Fotografien des abgründigen Lebens in der Todeszone in die schicken Galerien der Metropolen zu schleusen. Das Kulturbürgertum schaudert gerne beim Anblick von zerschließenem Körpern, um sich ihrer selbst zu vergewissern, am richtigen Leben hinter einer polierten Fassade teilzuhaben.

Fast jeder Satz, den Antoine D’Agata in Interviews auf youtube sagt, zeugt von einer Kenntnis des Lebens, die ganz trocken die nach Aufmerksamkeit gierende Dekorationsfotografie verachtet. Er sagt: „Ich habe nie die Position des Fotografen als Beobachter akzeptiert, der nicht in die Situation involviert ist. Technik und Ästhetik sind unwichtige Kriterien. Nur die Essenz des Geschehens zählt. Agonie ist das beste Sujet für Kunst.“

In diesem Punkt scheint sich D’Agata in Deckungsgleichheit mit seinen Seelenverwandten zu treffen: Arbus, Goldin, Clark und nicht zu vergessen Anders Petersen und Daido Moriyma haben sich nie als Sklaven von Ästhetik und Technik verstanden. In deren Zeitzonen sind bürgerliche Konventionen außer Kraft gesetzt. Dorthin zieht es D’Agata, wo „Sister Morphin“, diese Zwillingsschweter der Prostitution, die Subjekte auf ihre Körperöffnungen zur Triebabfuhr reduziert.

Cambodian Room nennt D’Agata eine Arbeit über eine kambodschanische Junkie-Prostituierte. Mit ihr lebte D’Agata sieben Monate lang in einem Angstraum. Nimmt man sein Zitat wörtlich: die Position des Beobachters habe er nie akzeptiert, kann dies heißen, D’Agata war in Kambodscha selbst Akteur für die Geldbeschaffung und Konsument harter Drogen. Die Frage schein berechtigt: welchen Tribut zollt er seiner Kunst? Diane Arbus zahlte dafür den höchsten Preis. Goldin, Clark, Moriyama sagen, sie hätten dem Abgrund widerstanden.

Im Jahr 1998 veröffentliche D’Agata seine ersten Bücher: De Mala Muerte und De Mala Noche. 2001 erhielt er den Niépce-Pries. Zwei Jahre später erschienen zwei weitere Bücher: Vortex und Insomnia. 2004 wurde er Magnum-Fotograf, im gleichen Jahr wurde sein fünftes Buch Stigma publiziert. Es folgten der Kurzfilm El Cielo del Muerto und das Buch Manifeste, 2006 D’Agatas zweiter Film: Aka Ana. Aktuell ist die 560 Seiten strake Monographie Anticotps:2013 ausgezeichnet mit dem Photobook Award Les Rencontres D’Arles.

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