FOTO-HACKER
23. Januar 2010 | Von admin | Kategorie: AllgemeinDer Berliner Künstler Julius von Bismarck hat sich eine spannende Attacke der fotografierten Wirklichkeit ausgedacht, die Begehrlichkeiten der Werber weckt. Warum? Er stellt Benutzer von Digitalkameras auf die Probe, ob sie ihrer Wahrnehmung tatsächlich trauen können.
Die Benutzer von Digitalkameras gucken ziemlich sparsam bei ihrem prüfenden Blick auf den Mini-Bildschirm, ob die Aufnahme auch das widerspiegelt, was sie zuvor fotografiert haben? Ist Foto-Hacker Julius von Bismarck mit seinem Fulgurator in der Nähe ist auf dem Foto in jedem Fall eine kleine Überraschung zu erkennen.
Ein spaßig-ernstzunehmendes Spaß-Guerilla-Spiel, das nicht bloß das zur hohlen Phrase verkommene Wort “Kommunikationsguerilla” der Werber benutzt, sondern Roland Barthes Vorschlag, die Zeichensysteme umzudeuten, statt sie zu zerstören, in beeindruckenden Klarkeit umsetzt.
Julius von Bismarck hat nicht nur diese wunderbare Erfindung gemacht. Auch sein GTA-Helm verdient näherer Betrachtung
Eine private Transzendenz erfuhr ich gestern unter meinem (MET)Fahrradhelm. Nach viereinhalb Stunden spürte ich den »Ballon« in meinen Oberschenkeln. Das sind meine Übungen zur Sinneserweiterung, wobei ich mit den Tücken der Anziehungskraft meine (Wund)Erfahrungen gemacht habe. Ohne Satelliten gefällt es mir hier drunten auch ganz gut.
Sich selbst in der dritten Person wahrzunehmen ist eine Erfahrung, die wohl in dieser Art noch niemand vorher gemacht hat. Auch nicht durch sportliche Ekstase auf dem Drahtesel. Dass es sich dabei um eine Sinneserweiterung handelt, würde ich allerdings nicht behaupten. Ganz im Gegenteil.