ULLRICH-THREAD
11. November 2009 | Von admin | Kategorie: FotografieMeine Replik auf den SPIEGEL-Artikel über den Ex-Radprofi Jan Ullrich hat in der Bloggosphäre eine unerwartete Reaktion ausgelöst, von dessen Dominoeffekt ich selbst überrascht bin. Daraufhin ist eine Diskussion entbrannt, wie ich sie mir in einer pluralistischen Gesellschaft vorstelle: Meinungsfreiheit für jedermann, selbst wenn die öffentlichen Äußerungen der politischen Korrektheit deutlich widersprechen.
Am Donnerstag vergangener Woche (5.11.2009) haben laut Statistik 7038 den Thread »SPIEGEL vs Jan Ullrich« in meinem Blog besucht. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der überwiegende Teil der Besucher über die offizielle Internetseite von Jan Ullrich auf den Diskussionsstrang in meinem Blog hingewiesen werden.
(http://www.janullrich.de/index.php?id=17&dat_id=16614)
Seit dem 5. November 2009 kann ich allerdings ein spannendes Phänomen in meiner Blog-Statistik beobachten. Interessiert sich ein Nutzer für den Ullrich-Diskussionsstrang, müsste sich dies der Arithmetik zufolge in der Blog-Statistik positiv widerspiegeln. Stattdessen aber wird mit jedem weiteren Besuch die Gesamtbesucherzahl des Threads »SPIEGEL vs Jan Ullrich« rückwärts gezählt. Dazu muss ich noch erwähnen, dass täglich – und das ist nicht geschönt – zwischen 937 (23.10.2009) und 300 (10.11.2009) Besucher den Verlauf des Diskussion verfolgen.
Während ich diesen Text einstelle (11:22 Uhr) zeigt der Zählerstand 3843 Gesamtbesucher an. Ich mutmaße deshalb einen Hacker-Angriff auf den Ullrich-Diskussionsstrang in meinem Blog, denn der Angriff gilt einzig und allein diesem Beitrag. Welchen Sinn das Rückwärtszählen hat, wird sich herausstellen, wenn der Zählerstand wie bei einem Countdown die Gesamtbesucherzahl 0 anzeigt. Fliegt der Diskussionsstrang »SPIEGEL vs Jan Ullrich« dann auf nimmer Wiedersehen in die Inexistenz?
Mir stellt sich die Frage, wer daran ein Interesse haben kann. Ist es einzig ein anarchischer Spaß, den sich ein Hacker erlaubt? Nein, keine Sorge, ich erfreue mich geistiger Gesundheit, leide weder an Verfolgungswahn noch glaube ich an Verschwörungstheorien. Wenn ich den Gedanken aber weiterspinne komme ich zu dem Ergebnis: Tatsächlich gilt der Angriff auf meine Seite Jan Ullrich. Die Vorwürfe gegen ihn sollen ohne Gegenrede im Netz weiter kolportiert werden.
Man kann das auch eine Maulkorbstrategie nennen. Einmal angenommen, in 14 Tagen ist tatsächlich der 0-Punkt erreicht, der Diskussionsstrang in meinem Blog auf nimmer Wiedersehen verschwunden, dann läuft auch die Verknüpfung auf Jan Ullrichs Seite mit meinem Blog ins Leere.
Eine sehr elegante Lösung, die herrschende Meinung aufrechtzuerhalten. Darin haben entsprechende Kräfte viel Erfahrung.
dieses paranoides geschwafel degradiert den wunderbaren ullrich-artikel leider total. schade.
lieber kurt, etwas, das einmal im netz gewesen ist, kann nicht einfach so verschwinden, wenn irgendein ominöser hacker irgendeinen — von dir wie »das spieglein an der wand« verehrter — zähler auf null läuft.
dies hat uns unter anderem die geschichte rund um trainer baade und jako gelehrt (google erzählt sie dir sicher gern, wenn du es fragst).
jedes blog mit einem rss-feed erzeugt von sich aus zahllose repliken, die dann wiederum und anderswo veröffentlicht werden. also pack die geheimdienst-phantasien ein und überprüfe lieber deine wordpress installation.
grüße
ph
»wer den teufel an die wand malt, spart tapete.«
Und wer um die technischen Möglichkeiten weiß, der brauch keinen schlechten SciFi-Roman schreiben.
@ ph neutral
Der galaktische Präsident Zaphod Beeblebrocks versprach den Weltraumbewohnern, die endgültige Antwort auf die Frage nach der Wahrheit zu finden. Danach ließ er alle verfügbaren Rechner 10000 Jahre lang suchen, bis sie das Ergebnis ausspuckten. Beeblebrocks verkündete: Die Wahrheit heißt 42.
Mir zu unterstellen, dass ich noch nie per Anhalter durch die Galaxis geflogen wäre grenzt ja schon fast an Blasphemie. Das verbitte ich mir.