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SPIEGEL vs JAN ULLRICH - KurtSchrage

SPIEGEL vs JAN ULLRICH

21. Oktober 2009 | Von admin | Kategorie: Allgemein

Wahrscheinlich bin ich in meiner Wahrnehmung zu gestört, um den »Sündenfall« des Jan Ullrich tatsächlich zu begreifen. Da blättert das investigative Blatt Nummer 1 in den Akten des Bundeskriminalamtes (BKA), zieht daraus ein Extrakt an Fakten, Beweisen, Einschätzungen von BKA-Ermittlern, grundiert das ganze dynamisch-visuell mit Info-Grafikpfeilen – toll, und jetzt? Gut, dass wir mal darüber gesprochen haben.

Aber welchen Eindruck soll das Stück erwecken? Dass der SPIEGEL eine Außenstelle des BKA ist, sie klandestine Kooperationspartner sind, die sich gegenseitig die Laborergebnisse von Speichel- und Blutproben zuschieben? Und falls ja, welche Gegenleistung erwartet die Strafverfolgungsbehörde von »unabhängigen« Journalisten? Falls nein, welchen sittlichen Nährwert soll es für die angeblich »hinters Licht geführte Öffentlichkeit« haben, wenn erneut auf Jan Ullrich zur Hatz geblasen wird? Mal bescheiden angemerkt: Welchen gesellschaftlichen Schaden hat Jan Ullrich eigentlich angerichtet, dass er wie ein Schwerverbrecher die Details seiner DNA freilegen muss?

Bei allem Respekt vor journalistischen Enthüllungen über die Mächtigen, die kaltschnäuzig wortgewandt und im feinen Zwirn gekleidet das Geldsystem gegen die Wand fahren, welche Botschaft vermittelt die Sechs-Seiten-Geschichte über den angefetteten Kampfhund in Kunstseide? Soll Ullrich wegen Meineides in den Knast wandern, finanziell ruiniert werden, öffentlich ans Kreuz genagelt werden, weil er über Jahre hinweg und zum Nutzen des Gemeinwohls die Fahrradindustrie angekurbelt hat, dem Fernsehen und der Journaille satte Gewinne gebracht hat?

Ich verwechsele gerne Äpfel mit Birnen. Den Vorwurf lasse ich mir genauso gefallen wie den Vorwurf, ich würde polemisieren. Schließlich ist in bürgerlichen Kreisen die Suche nach der befleckten Schuld ein regelrechter Volkssport. Liest man die Jan-Ullrich-Geschichte im SPIEGEL-Kontext des Interviews mit Filmregisseur Michael Haneke (»Das weiße Band«), dazu Matusseks Beitrag über deutsche versus französische Debattenkultur verdeutlicht das Sittengemälde einen ganz anderen Inhalt.

Im Subtext geht es um Moralduelle, Neid, um zweifelhafte Wahrheitsschlachten, um ausgesprochene und jesuitisch verschwiegene Machtansprüche, um die Deutungshoheit, in welcher scheinheiligen Sehweise man Gesellschaftsabläufe gefälligst zu betrachten habe. Letztlich geht es dann doch um moralkontaminierte Äpfel und Birnen, deren Fäulnis sich erst zeigt, wenn man genüsslich hineinbeißt und wider Erwarten einen faden Geschmack im Mundraum spürt.

»Jan Ullrich war ein deutscher Held. Aber er hat vor langer Zeit versäumt, die Wahrheit zu sagen. Er lebt jetzt in einem selbstgebauten Gefängnis«, steht im SPIEGEL. Solche kernigen Sätze zu schreiben, dazu gehört eine bemerkenswerte Selbstgewissheit, sie suggerieren ein Wissen über den Zustand eines Gesellschaftsfeldes, über deren Regeln, Abläufe, Moralismen, nach denen einem »deutschen Held« das Eiserne Kreuz ans Hemd geheftet wird.

Ein »Held« muss moralisch integer sein, sich den Normalitätsansprüchen unterordnen, sich für den Stolz einer Nation bis zur Selbstaufgabe schinden, sich vor aller Augen entblößen, sein Innenleben preisgeben, ein »Übermensch« sein, der qua seines Willens und seiner körperlichen Konstitution zu Leistungen fähig ist, die ihn aus der Masse enthebt. »Aber er hat vor langer Zeit versäumt, die Wahrheit zu sagen«. Welche Wahrheit hat er versäumt zu sagen? Wir hart eine Tour de France ist? Wie unmenschlich es ist, nach festgelegter Zeittabelle über die Gebirgspässe zu hetzen? Dafür von klein auf ein reduziertes Leben inkauf zu nehmen, für das aneinandergereihte Worte versagen, dass sich ein so reduziertes Leben kaum jemand vorstellen kann und kaum jemand gewillt ist, es sich freiwillig anzutun, weil man für irre erklärt wird.

Das Übel steckt im System. Wie Trainer, Betreuer, Ärzte, Journalisten sich mit den ewig gleichen Glücksversprechen an Talente heranmachen, sie für ihre Zwecke formen, von ihnen profitieren, sie konditionieren, manipulieren, sie für ihre Zwecke gefügig machen.

Als einstiges »Mitglied im schnellsten deutschen Achter« entblöde ich mich gern: Ich selbst bin einmal von diesem System aufgesogen worden, habe 12-mal in der Woche sechs Stunden am Tag trainiert, Titel gewonnen und schnell verflüchtigten Presse-Weihrauch eingeatmet, um am Ende, als der Spuk dann vorbei war, wie ein Kirschkern ausgespukt zu werden. Frustriert bin ich darüber nicht, eher skeptisch geworden, vorsichtig, melde agnostisch meine Zweifel an der Echtheit von Wahrheiten an, denn die Frage: Wem das alles nützt, wenn sich Talente in die systemische Tretmühle begeben, irgendwann dazu gezwungen sind, ihr Privatleben eindimensional auf den Sport auszurichten, kommunikationsgestört und mit einem zwielichtigen Elitegedanken abgefüttert werden, welche Wahrheit ist da der Maßstab für was? Worüber man nicht sprechen kann, soll man besser schweigen.

Welche Ahnung hat die Wächter-Troika, die sich für das Foto in der SPIEGEL-Hausmitteilung hierarchisch geordnet hinter einem Schreibtisch aufbaut? An der Körpersprache ist abzulesen, dass ihre Jagdtrophäen, die BKA-Akten, ihnen eine merkwürdige Selbstgewissheit verleihen als hätten sie einen 16-Ender erlegt. Der Herr rechts im Bild mit Sinn für konservativen Journalistenschick, Dreitagebart, ausgesucht lässig, die Arme provokant abwehrend vor der Brust verschränkt, wirkt dennoch etwas verlegen als gehörte er gar nicht richtig dazu.

Offensiver hingegen der Herr rechts im Bild, dem es sichtbar widerstrebt, Hemden zu tragen. Man kennt das Phänomen von dickhalsigen Sportlern, die es oben herum gerne luftig haben. Das gibt ihnen ein lockeres Körpergefühl und macht einen geschmeidigen Gang.

Interessant an dem Tafelbild aus der SPIEGEL-Redaktion ist der sitzende Herr mit schütterem Haar, gepflegtem Bart; Brillenträger, Jackett, offenes weißes Hemd. Typ protestantischer Pfarrer, Oberarzt, Rechtsanwalt in einem eng geschnürten Wahrheitskorsett. Ein stoischer Beamter, der sich gerne auf die angebliche Unfehlbarkeit von (Kranken)-Akten verlässt, von dem man allerdings gerne wüsste, welche Sportereignisse ihn noch emotional mitreißen. Wahrscheinlich misstraut der Herr jeglichen Gefühlsäußerungen, weil sie seinem selbst auferlegten Kontrollzwang widersprächen.

Wahrscheinlich waren die Herren selbst einmal dekorierte Sportler-»Helden« gewesen, deren Namen leider in Vergessenheit geraten sind und die jetzt vom aufklärerischen Gedanken beseelt sind, endlich über die Wahrheit zu reden. Aber können sie trotz ihres intensiven Gemeinschaftsstudiums der wichtig vorgetragenen BKA-Lektüre in Jan Ullrich hineinsehen? Eine blöde Frage, denn sie können es selbstverständlich nicht. Jeder denkt einzig mit seinem Hirn. Objektivität, das große Missverständnis unter Journalisten stößt im eigenen Hirn an seine natürlichen Grenzen. Was wollen die Herren also bezwecken? Einen »Helden« entzaubern, Rache an ihm üben, seine Leistungen in den Dreck ziehen? Jan Ullrichs Menschlichkeit beweisen? Die einzig wahre Wahrheit predigen, den Moraltrunk der Erkenntnis an verirrte Jan-Ullrich-Sympathisanten weiterreichen? Wollen sie mit den ausgewerteten BKA-Quellen einen gut dotierten Journalistenpreis gewinnen?

Ullrichs zurückgezogenes Leben mit einem »selbstgebauten Gefängnis« zu vergleichen, ist eine knackige Metapher. Darin schwingt der Unterton von Schuld und Buße, als säße Ullrich von Gewissensbissen geplagt freiwillig mit seiner Familie in Untersuchungshaft. Würden die Herren ihr eigenes Blatt lesen, käme ihnen in den Sinn, dass bekannte Sportler wie Michael Schumacher, Steffi Graf, Schriftsteller wie Patrick Süßkind und andere Prominente dieses Kalibers genug von den »Öffentlichkeit« haben.

Wenn die Herren von den Machenschaften im Radsports so angeekelt sind, wenn sie es »erstaunlich« finden, »wie lange sich Lügen halten können« (netter Witz), warum machen sie dann noch ihren Job? Um welcher Wahrheit willen schnüffeln sie in Jan Ullrichs Radhose?

Gesellschaftlich ist es opportun, sich mit Drogen aufzupeppen. Dafür sorgen die Kampagnen der Pharma- und Nahrungsmittelindustrie. Flächendeckend werden Schüler/innen mit Ritalin sediert, damit sich ihre Konzentrationsfähigkeit erhöht. Studierende nutzen den gleichen Stoff, um den stressigen Uni-Alltag zu bewältigen, um ein konkurrenzfähiges Examen abzulegen. Welche Drogen nehmen Investmentbanker, die sonst beim Poker mit Milliardensummen das Flattern bekämen? Die Beispiele für opportunen Drogenkonsum wären beliebig fortzusetzen, doch käme irgendjemand auf die Idee, einen mit Ritalin abgefüllten Doktorranden strafrechtlich zu verfolgen, von einem Investmentbanker eine Blutprobe zu verlangen, in auf sechs Seiten nackig zu machen?

Für Sportler gelten offenbar andere Maßstäbe. Aber warum? Welche Logik liegt dem zugrunde, dass sich Millionen Einwohner wie selbstverständlich mit Chemie aufpeppen, wohingegen Sportler selbst die Einnahme von Aspirin versagt ist? Warum wird dem Sport so viel Bedeutung beigemessen, dass vom »Sündenfall« die Rede ist, von »Lüge«, von einer »hinters Licht geführten Öffentlichkeit«?

Bei aller vorgetragenen Coolness: Eine gewisse Komik und Weltfremdheit steckt in dem SPIEGEL-Artikel. Die drei Enthüller sollten selbst mal 35.000-Jahreskilometer auf dem Rad fahren, mit Tempo 100 eine Passtrasse herunterjagen, während einer Sechs-Stunden-Tagesetappe einige tausend Höhenmeter bewältigen. Vielleicht ändert sich dann ihr Weltbild, das sie in BKA-Akten kaum finden werden. Dann wüssten sie immerhin, wovon sie sprechen.

Sport auf höchstem Niveau ist eine Parallelgesellschaft, die von Besserwissern, Moralisten, Politikern, von Wächterräten diktiert wird, damit immer schön der Eindruck von Normalität gewahrt bleibt. Was aber ist am Leistungssport schon normal? Dass Rolf Aldag und Erik Zabel ihren »Sündenfall« gebeichtet haben und sie großzügig vom Beichtvater »Öffentlichkeit« losgesprochen wurden? Ist es ein »Sündenfall«, wenn Bjarne Riis sagt, sein Tour-Sieger-Trikot von 1996 läge irgendwo in der Garage herum?

Logik ist, wenn man trotzdem lacht.

321 Kommentare
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  1. Sehr gut geschrieben, vom ersten bis zum letzten Buchstaben voll zutreffend.
    Danke für diesen tollen Artikel.

    Findet sich nicht mal eine große Zeitung, die bereit ist solch tolle Kommentare abzudrucken?
    Die Öffentlichkeit sollte ruhig mal erfahren, welch miese Spiele mit ihren Sportidolen getrieben werden.

  2. Endlich mal einer, der den Kopf des Nagels trifft. Sehr gelungen, inhaltlich und handwerklich. Wenn Kurt Schrage noch kein Sportjournalist ist, dann muss er einer werden. Denn dort braucht man unbedingt Leute wie ihn. Zurzeit regieren dort leider die Heuchler und Trittbrettfahrer. Keiner wagt zu sagen, dass das Sportsystem verlogen ist. Sie opfern lieber noch ein paar Sportler mehr, diese Feiglinge.

  3. Ich schließe mich meinen beiden Vorschreibern an . Schade das dieses Statement nicht einer größeren Öffentlichkeit zugänglich ist, denn die Verfolgung Jan Ullrichs grenzt schon an Besessenheit. Wenn man meint der traurige Höhepunkt ist schon erreicht, wird noch eins draufgesetzt.

  4. Und, was wollen Sie jetzt damit sagen? Gebt Doping frei? Jan Ullrich hat sich von den Medien feiern lassen, er ist mit ihnen reich geworden. Er weiß, wie Medien funktionieren, er hat sich darauf eingelassen. Er hat schlechte Berater gehabt, er hat geglaubt, man kann ihm nichts Böses. Und er hat angefangen zu lügen und hat sich in der Tat ein Lügengebilde aufgebaut, von dem er wahrscheinlich selbst glaubt, im Recht zu sein. Und wahrscheinlich ist er auch im Recht. Der Satz, “Ich habe niemanden betrogen” ist ja gar nicht so falsch. Er schließt Doping nicht aus. Denn in der Szene war es legitim, zu Dopen, insofern hat er niemanden in der Szene betrogen. Aber er hat (wahrscheinlich) gedopt, wie viele andere auch und das zuzugeben, würde sein Lebenswerk zerstören, von dem er glaubte, er sei im Recht. Andere haben den “Absprung” geschafft und haben sich geoutet. Sie sind immer noch aktiv, von den Medien geduldet (Zabel, Aldag). Ullrich hat den Absprung nicht geschafft und jetzt ist es wahrscheinlich zu spät. Er ist gescheitert, weil er nicht begriffen hat, wie Medien funktionieren.

  5. Antwort auf Debatten in Sportforen, in denen mein Kommentar zum aktuellen SPIEGEL-Bericht über Jan Ullrich veröffentlicht worden ist.

    Sportreporter sind in Journalistenkreisen die »Domestiken«, selbst wenn sie versuchen, in feingeistig szenischen Eröffnungen über Blut, Schweiß und Tränen zu schreiben. In der Redaktionshierarchie haben sie die Funktion des Wasserträgers, auch wenn sie den »Edelfedern« und Politkommentatoren nie das Wasser reichen dürfen. Die Betonung liegt auf dürfen.

    Als Beleg für meine Annahme braucht man nur im gleichen Blatt, in dem der Angriff gegen Jan Ullrich veröffentlicht worden ist, das SPIEGEL-Interview »Ich lebe« mit Michael Schumacher zu lesen. Wer darf ihm gegenübersitzen, ihm gezähmte Fragen stellen, wer bestimmt strategisch darüber, dass die lauwarme Story auf den Titel gehoben wird?

    Am Tisch mit Schumacher sitzt der nach einer Palastrevolution gegen »Napoleon« Stefan Aust zum SPIEGEL-Chefredakteur bestellte Georg Mascolo. Ein »Minenspürhund«, der in den Achtzigern und Neunzigern bei SPIEGEL-TV wie ein Ausgrabungsleiter im DDR-Sumpf wühlte, von Aust geschasst wurde, wieder eingestellt, zum Mutterblatt in die Deutschland–Redaktion wechselte, schließlich Aust beerbte. Warum plaudert ein dekorierter Polit-Journalist wie Mascolo mit Michael Schumacher über belangloses Zeug, über Corinnas Befindlichkeit und dergleichen? Kalkül, Verlagsstrategie – wen interessiert das?

    Spannend finde ich hingegen, dass eine Institution wie der SPIEGEL mit der Belegfotografie so nachlässig umgeht. Die scheinbar uneitlen Fotos von Redakteuren und Interviewpartner sollen Beweismittel sein, dass dieses Interview auch tatsächlich stattgefunden hat, es keine Fälschung ist. Eine rituelle Handlung, die interessante Einblicke in die Arbeitsweise gewährt, wie die Damen und Herren Redakteure sich kleiden, welche Getränke sie zu sich nehmen, wie unsicher sie teilweise ihre Hände verschränken, in welcher Umgebung das Interview stattfindet, ob sie hemdsärmelig einem Sportler gegenübersitzen oder in Schlips und Kragen den Wirtschafts–, Kultur- und Polit-Honoratioren ihre Fragen stellen. Warum aber TV-Fuchs Mascolo, der die Macht von Bildern kennt, so schlampig mit Belegfotos umgeht, ist für mich ein Hinweis darauf, wie weit das »visuelle Analphabetentum« (Walter Benjamin) verbreitet ist.

  6. @ Stefan:

    Die Angst vor dem Scheitern ist ein deutscher Charakterzug, der als persönliche Schwäche verstanden wird. Christoph Schlingensief widerlegt das pointiert, in dem er sagt, Scheitern biete die Chance, die Scheinwerfer einmal umzudrehen, zu hinterfragen, ob das bisherige Verhalten auch das richtige gewesen ist.

    Jan Ullrich vorzuwerfen, er hätte von Anfang an gewusst, worauf er sich einlässt, greift meines Erachtens zu viel kurz. Sein Job war es, schnell und elegant auf dem Rad zu fahren, und zwar in einer Art und Weise, wie es möglicherweise nach ihm kein zweiter mehr tun wird. Zu Recht wird er deshalb »Jahrhunderttalent« genannt - wenn man schon in die Trickkiste der Superlative greifen will. Er wird weiterhin geschätzt, verteidigt – oder systematisch in Stücke zerlegt.

    Ob ich für Doping bin steht gar nicht zur Debatte. Viel mehr will ich darauf abzielen, dass unter dem vornehm verschlüsselten Oberbegriff »neuro enhancement« Substanzen zur Effizienzsteigerung vermarktet werden. Potenzstörungen? Kein Problem. Aufmerksamkeitsstörungen, Muskelaufbau zur Formung eines Kitschkörpers? Kein Problem. Doping ist längst im Alltag angekommen. Es wird aber so getan, als wäre dies einzig eine Praxis im Leistungssport. Ein feiner Selbstbetrug.

    Von Vermarkterseite wird in diesem Zusammenhang von Gerechtigkeit gesprochen, wenn ein körperliches Defizit mit Chemie ausgeglichen werden kann. Wenn es also gesellschaftlicher Konsens ist, das Otto Normalverbraucher und Erika Mustermann nach Belieben ihre Defizite chemisch ausgleichen können, warum wird dann bei Leistungssportlern soviel Theater gemacht? Warum müssen Leistungssportler sauber sein, wenn es für jedermann selbstverständlich ist, isotonische Getränke, Aminosäuren, L-Carnitine, Brausetabletten zur Steigerung des IQ, Kreatin, Powergels, Voltaren gegen Schmerzen, den Blutverdünner Aspirin zu schlucken, sich mit Testosteron-Gel den Bums, die Aggressivität zurückzuholen? Warum ist es akzeptiert, dass der Star des FC Barcelona Lionel Messi über Jahre hinweg wegen seiner Kleinwüchsigkeit Wachstumshormone genommen hat?

    Die einstige DDR-Weltklasse-Sprinterin Ines Geipel bringt es auf den Punkt: »Das Ideal ist der weiße, fitte, fettarme, muskulöse Körper – konform und kontrolliert.« Das kommt einem doch irgendwie bekannt vor. Welche Instanzen die Konformität kontrollieren, damit an dem Idealbild keine Kratzer entstehen, sind schnell ausgemacht.

    Aber wer kann schon mit Gewissheit sagen, er wüsste genau, wie die Medien funktionieren? Punktuell ahnt man das vielleicht. Dabei macht es einen Unterschied, ob Sie die aristokratisch distanzierte ZEIT-Redaktion meinen, die SPIEGEL-Redaktion, wo – Originalzitat - »die Jungeredakteure auf den Fluren verglühen«, BILD, FAZ, Süddeutsche, das Boulevardfernsehen usw. Wer da durchblickt, dem kann man nur gratulieren. Die Kenntnis über interne Zusammenhänge einem Leistungssportler abzuverlangen, halte ich für überhöht. Dass Ullrich vermutet hat, niemand wolle ihm Böses, mag stimmen. Erinnern möchte ich an Reinhold Beckmann, der Jan Ullrich gegenüber erst den Kumpel mimt, um ihn dann perfide in die Enge zu treiben versucht.

    Ullrich hat bestimmt gewusst und weiß es jetzt haargenau, dass Erfolg eine Garantie für nichts ist. Ob er sich tatsächlich »feiern« ließ? - wie Sie sagen, da habe ich meine Zweifel. Ich habe ihn mehrere Male bei der Vorstellung des Teams Telekom in Bonn erlebt. Wie schüchtern, fast unangenehm, ja im Grunde peinlich es ihm gewesen ist, von Reportern behelligt zu werden. Einen Showmann habe ich dort nicht gesehen.

    Über ihn ist berichtet worden, ohne dass er darauf Einfluss nehmen konnte. Weder er noch seine Berater können flächendeckend kontrollieren, wer was wo wie über ihn berichtet. Selbst wenn er von einem Fernsehsender interviewt worden ist, ihm die Diktiergeräte und Mikrophone unter die Nase gehalten wurden, wie soll er nach halten, wer ihm positiv oder negativ gegenüber eingestellt ist. Erst das Ergebnis fördert die Absicht zutage.

  7. Danke für die gelungenen Zeilen.

    Mit dem Doping ist es vielleicht im Bilde gesprochen wie mit Spicken in einer Klausur. Während der Klausur hat man vielleicht Gewissensbisse. Aber später, nach Rückgabe der Klausur, ist man zufrieden mit seiner “Eins” oder “Zwei” oder dem “Durchgekommen”. Aber dass man seine Leistung mit Spicken gesteigert hat, weiss man dann schon gar nicht mehr.

    Ich denke, dass Jan Ullrich nach seinem missglückten, fremdbestimmten Karriereende inzwischen selbst um seine Fehler und seinen (Selbst-)Betrug weiss. Daran hat er genug zu knabbern.
    Jahrelang war Jan Ullrich Projektionsfläche für unsere Träume. Schon Jesus fasste das Urteil über Betrug so wunderbar treffend zusammen: “Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.”

  8. Danke!!!Hier steht alles perfekt ausfomuliert, was mir - und nicht nur mir - die ganze Zeit durch den Kopf geht.

  9. Neineinnein,
    ich bin mit dem Artikel überhaupt nicht einverstanden. Das ist eine ganz üble Verdrehung von Recht und Gesetz, Moral und Geschäft. Fakt ist: Ullrich hat gelogen, was seine Kontakte zu Fuentes angeht. Das ist ansich komplett wumpe und dafür muss er sich vor seinem Schöpfer rechtfertigen. Who cares? Aber: Er hat eine Eidesstattliche Versicherung abgegeben, die falsch war und die Kontakte leugnet. Wer weiß und wissen möchte, was das ist, weiß auch, was das bedeutet. Das ist -zumal in einem Gerichtsverfahren- ein Betrugsversuch und schon allein für sich erheblich strafbar.
    Das alles ist ok? Das soll nichts sein? Oder wird gerechtfertigt durch unbewiesene Fahrradmehrverkäufe in Deutschland?
    Au weia. Ullrch kriegt zuviel mediale Aufmerksamkeit. Ja. Einverstanden. Er ist es nicht wert.

  10. Endlich mal ein guter Artikel, der nicht von einer anderen “Nachrichten Agentur” abgeschrieben wurden.
    Vielen Dank.

  11. Vielen Dank für diesen tollen Artikel.

    Ich bin weder Jurist noch Mediziner, kein Hochleistungssportler, kein Experte, also denkbefreit.
    Kann mich gut an die Euphorie erinnern, die erzeugt wurde, als da ein junges deutsches Radsporttalent in Sicht kam, das ganz vorn mitfahren und sogar gewinnen konnte. Damit war er dazu verdammt, dieses für die nächsten Jahre zu MÜSSEN, denn so ein Talent MUSS der erfolgreichste Radsportler aller Zeiten werden. Der MUSS die Tour so oft gewinnen, wie noch keiner vor ihm, der MUSS die drei großen Rundfahrten innerhalb eines Jahres als strahlender Sieger beenden und oben drauf zum Ende der Saison Weltmeister und Zeitfahrweltmeister werden. Der Olympiasieg MUSS im Vorbeigehen drin sein.

    Was, das klappt nicht? Fragen wir, wie immer in solchem Fall, die Experten.
    Die Herren Altig oder Turau, die müssen ja schließlich wissen, wie man so was macht.
    Hier, seht euch mal das Bild aus dem Winter an. Ganz klar Übergewicht. So kann das nichts werden, zu faul, zu viel Kuchen und Schokolade keine Einstellung, einen falschen Trainingsplan. . .
    Da muss man mal ein bisschen Druck machen dann klappt das schon.

    Das hat gewirkt, bis zur Selbstaufgabe in Alpen und Pyrenäen. Trotzdem, nur ewiger Zweiter, diese Flasche. Da muss der Druck wohl erhöht werden. . .

    Und jetzt? Warum diese gnadenlose Hatz? Gibt es einen Ich-habe-Jan-Ullrich-zur Strecke-gebracht-Preis?
    Winkt dem, der diesen Widerling und Betrüger, diesem einzigen und alleinig ungeläuterten Doper des Radsports, dieser gescheiterten Existenz Ullrich endlich zur Strecke bringt, ewiger Ruhm in der Hall of Fame der Gerechtigkeit (und der Medien)?
    Wenn der tot ist, ist die Welt dann frei von allen Sünden?

    Wann hört diese öffentliche Hinrichtung eines MENSCHEN endlich auf?

    Wohl keine Chance, so lange sich so wunderbar viele Hochglanzseiten und Sendungen mit dem Thema füllen lassen. Profilierungsgelegenheit für “Experten” jedweder Colleur. Willkommene Ablenkung von wirklichen Problemen.
    Und die Machtfrage muss klar sein. Wer hat hier das Recht der Heldenschöpfung? Und wer kann sie wieder zu Staub zertreten?
    Interesse an der wirklichen Beseitigung eines Problems? Interesse an sachlicher Berichterstattung? An Aufklärung? Absolut Null!

    Den bringen sie zur Strecke. Der hat keine Chance. Seine Möglichkeiten sich zu wehren sind eh begrenzt. Zeigt allen, was mit einem geschieht, der nicht Spur läuft. Der taugt ja nicht mal als reuiger Sünder.

    Und wer ist der nächste?

    Wie weit vom Mittelalter sind wir eigentlich entfernt?

    Nochmals danke für den Artikel. Es tut wirklich gut, wenn man mal was gegen den Ekel lesen darf.

  12. Da kann man nur eins sagen: Perfekt!!

  13. endlich!

    ja nur kurz ,dem gilt nichts hinzuzufügen,perfekter wortschatz ganz hohes niveau ……man fragt sich ernsthaft was wollen diese typen eigentlich wissen ja sie profitieren immer noch von ulle, mensch ne schlagzeile mit dem tour sieger da werden doch noch paar scheine das blatt wird gekauft ja geil, die dürfen einfach alles diese schmierfinken aber du mußt hier schön brav sein und mitspielen solche finsteren gestalten lächerlich.sie können einen nur leid tun.naja keiner ist vollkommen .trotz alle dem danke ulle,klödi ,voigteusw. ohne euch würde ich kein rennrad fahren und das wäre schade .großartiger artikel danke herr schrage

  14. Welch ungeheuerliche Heuchelei!

    Die spanische Polizei jagt weltweit Sportler, die auf der Liste des Dopingarztes Fuentes stehen, streicht aber den spanischen Fahrer Contador von der Liste und ermöglicht ihm so, auf dem Treppchen ganz oben zu stehen. Das nenne ich Dopingbekämpfung!

    Welch ungeheuerliche Anmaßung des Präsidenten des Bundes deutscher Radfahrer und ehemaligen Bundesverteidigungsministers, als Saubermann aufzutreten!

    Scharping hatte die Fortsetzung des Krieges gegen Serbien mit dem sog. Hufeisenplan begründet, der angeblich von Milosevic ausgearbeitet worden sei.
    Der Plan wurde aber keineswegs von Milosevic, sondern von Scharpings Leuten in Bonn gezeichnet.

    Bundeswehrgeneral Loquai, der dies öffentlich machte und Scharping deshalb der Lüge bezichtigte, wurde prompt entlassen.

    Eine weitere Meisterlüge Scharpings: er ließ eine Broschüre auflegen, in der geschildert wurde,
    wie die Serben Häuser der Kosovo-Albaner zerstört hätten:
    “Zunächst stellt man eine brennende Kerze auf den Dachboden, und dann öffnet man im Keller den Gashahn.”

    Von einem Fernsehteam wird Scharping vor laufender Kamera bloßgestellt:

    Journalist: „Dass man im Keller den Gashahn aufdreht und auf dem Dachboden eine Kerze aufstellt. Das funktioniert nicht, das weiß jeder Oberbrandmeister. Das ist also eine Information, die nicht korrekt ist.”
    Scharping: “Dann würde ich Ihnen raten, diesen Test nochmals zu machen. Aber nicht mit einem Gashahn im Keller, sondern mit einer Flasche.”
    Journalist: „Funktioniert auch nicht.
    Die Gesetze der Physik: Propangas ist schwerer als Luft.“
    Das hatte ihm leider niemand gesagt.

    Eine andere Lüge: Scharping gibt eine Pressekonferenz, in der er von einem Massaker in Rugovo spricht.
    Er hält Bilder hoch, weiß, dass sie manipuliert sind, nicht zeigen, was sie zeigen sollen.
    Er weiß, dass die Aufnahmen kein Massaker zeigen.
    Bei den vorgeblich hingerichteten Zivilisten auf den Fotos handelte es sich um UCK-Kämpfer, die im Gefecht gefallen waren.
    Die Leichen wurden von dem deutschen OSZE-Mitarbeiter Henning Hensch und seinem russischen Kollegen von verschieden Kampforten zusammen getragen.

    Welche moralische Rechtfertigung besitzt so ein Mann, der, an Dreistigkeit nicht mehr zu übertreffen, sich anmaßt, andere der Lüge und Manipulation zu bezichtigen und sie bestrafen will?!
    Soll er erst mal vor seiner Haustür kehren!

    Und die gesamte deutsche Presse schwieg und schweigt dazu!!!

    Mit ihrem Krieg gegen Jugoslawien ohne UN-Mandat haben die Nato-Staaten das Völkerrecht gebrochen und dabei die Öffentlichkeit manipuliert, an vorderster Front
    Scharping, der dafür von Nato-Sprecher Shea mehrfach besonders gelobt wurde.
    Scharping ist damit ein Hauptverantwortlicher für die vielen Opfer des Krieges und müsste als solcher vor das Haager Tribunal. MÜSSTE!

    Nach bundesrepublikanischem Rechtsverständnis ist (vermeintliches) Doping offensichtlich ein schwerwiegendes Vergehen, während Scharpings Verhalten
    geradezu als Heldentat gewertet werden muss.

    Wen hat Jahn Ullrich auf dem Gewissen???

  15. Kompliment an Kurt Schrage! Toller Artikel - super geschrieben!

  16. Du kannst mit noch so großer Wortgewalt versuchen ein Thema so zu zerreden (zerschreiben) , am Ende bleibt es trotzdem ein großer Haufen leerer polemischer Phrasen ohne jegliche Substanz.
    Resumée nach lesen Deines Essays : Doping freigeben , weil Banker auch böse sind …. ?

    Der Fall um Jan besteht doch aus 2 Komplexen .
    Erstens Doping….und letztens um Meineid.
    Zum ersten Komplex stand es ihm frei sich zu äußern oder auch nicht , oder gar zu lügen, was ihm rechtlich sogar zusteht. Und Moralisch darf man sich trefflich streiten …
    Nach Lekture des Spiegelartikels , der garnicht mal so schlecht recherchiert und in keinster Weise polemisch geschrieben ist, stellt es sich doch so dar, das Jan anderen Menschen über seine Anwälte auf Grundlage eines Meineides das Recht zur freien Meinungsäußerung hat untersagen lassen. Dieser Meineinheit kostete dritten Anwaltkosten in nicht unerheblicher Höhe. Das ganze gekrönt mit dem Tatbestandteil des Betruges und der Erpressung (nachzulesen in genau diesem sehr sachlich gehaltenen Artikel).

    Man mag unser Idol noch so sympatisch finden (so wie ich übrigens auch) , jedoch wird er die Suppe die er sich selbst eingebrockt hatte schon selber auslöffeln müssen.

    Dass er und die vielen anderen Erwischten immer nur die einzigen sind , die in dem System bestraft werden ist doch so lange bestätigt, solange sie selbst zu den Umständen permanent schweigen.

    Es scheint wieder typisch: Man erschlägt hier wieder einmal den Überbringer der schlechten Botschaft.


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    gs und beime. Stark.

    Wenn ich das lese, freue ich mich, dass man mit seinen Gefühlen nicht allein ist. Vllt. könnte man ja auch mehr machen ? Eine öffentlichkeitswirksame Aktion ? Wir - http://www.radsport-gegen-doping.de - versuchen auch etwas dagegen zu tun.

  18. Jan Ullrich ist ein herausragender Radsportler. Das steht völlig außer Frage. Jan Ullrich hat aber auch, darauf deuten alle Informationen hin, Gesetze gebrochen. Und Gott sei Dank gibt es kein Plus-Minus Konto, sondern ein Profisportler, egal wie gut er auch sei mag, muss sich an Gesetze halten. Und darum ist es gut und richtig, dass der Spiegel darüber berichtet.

    Etwas mehr Objektivität könnte der ganzen Debatte nicht schaden. Und dazu trägt sicher nicht die völlig verschwurbelte “Analyse” des Fotos der Spiegel-Redakteure bei.

  19. Größtenteils stimme ich dem Autor zu,
    jedoch hinkt der Vergleich mit Schüler, Studenten, … da diese sich vertraglich nicht zu etwas verpflichten in Bezug auf ihre Lebensweise in allen Bereichen.
    SPIEGEL schlachtet die ‘neue’ Story natürlich aus.Jan Ullrich wurde mehr als genug öffentlich bloß gestellt.
    “Die drei Enthüller sollten selbst mal 35.000-Jahreskilometer auf dem Rad fahren, mit Tempo 100 eine Passtrasse herunterjagen, während einer Sieben-Stunden-Tagesetappe im 40er-Schnitt 18.000 Höhenmeter bewältigen.” Soll dies Verständnis dafür erwecken, dass eben mit a l l e n Mitteln um das optimale Erreichen dieser Ziele gekämpft wird? Ullrich war zu und mit seinen Zeitumständen der Beste. Punkt.
    Dafür wurde er zu Recht gefeiert. Doch aus rationaler heutiger Sicht, warum solllte er damals ungedopt,
    besser gewesen sein als nachgewiesen gedopte Fahrer? Mit dieser Logik kann man darüber eben lachen.

  20. @Spiegelleser
    Egal welches Thema diskutiert wird, man darf die Relationen nicht aus dem Auge verlieren, sonst setzt man sich dem Verdacht der Alibifunktion, der Ablenkung oder der Ignoranz aus.
    Wenn man bedenkt, welche gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Probleme in Deutschland und anderenorts bestehen und dann den Presseaufwand zum Thema Doping mit dem der wirklichen Probleme vergleicht, dann fällt eine gewaltige Schräglage zu Ungunsten von Doping auf.
    Überleg mal, was wohl dahinter stecken mag.
    Missstände aufdecken und ahnen ist o.k., aber bitte mit Augenmaß für deren Größenordnung.
    Selbstverständlich ist es inakzeptabel, dass Banker, die das Geld kleiner Sparer verzockt haben, nicht nur ungestraft davonkommen, sondern auch noch mit satten Abfindungen belohnt werden, wo ein Jan Ullrich für sein vermeintliches Vergehen, das mit dem kriminellen Verhalten der Banker überhaupt nicht zu vergleichen ist, vor den Khadi musste.
    Justizia???

  21. danke für diesen tollen Bericht… wirklch ganz großes Kino…spricht mir voll aus der Sele

  22. Netter Versuch,

    Wir Fernsehzuschauer wollen Kampf am letzten Berg,sonst nix

    Fakt ist, Jan war bei Fuentes.
    Helmut Kohl hat gesagt nichts wird teurer und Herr Scharping war mit seiner Gespielin in Mallorca im Pool…Und die Bundeswehr hat ihn geflogen!
    Alles Betrüger

  23. danke.
    Ein Bericht bzw. eine Darstellung, die nur wenige kapieren. Fakt ist, dass sich ein Großteil unserer Gesellschaft an dem Thema ” Jan Ullrich” versucht… medial darüber zu berichten ist wahrscheinlich einfacher, als ewige Kritik am Fußball zu üben. Ich habe als ULLE- Fan die Sache wirklich in den letzten Jahren verfolgt. Ich ziehe den Hut vor der Presse. Sie hat wirklich sehr viel für den Radsport getan und auch für die Fans. Kleine Kinder reißen sich Jan Ullrich Poster von der Wand und Eltern entsorgen ihre Fahrräder auf dem Sperrmüll… Grandios! Weiter so. Ich glaube, dass es Alternativen gibt. Schickt die Kinder zu den großen Konzerten oder lasst sie Poker spielen. … oder lasst in Zukunft den Lance nochmals aufblühen, denn er hat es wirklich geschafft als einzig “UNGEDOPTER” der Welt zu zeigen, wo der Hammer hängt.
    Vielen, vielen Dank, liebe Medien. Ein großes Dank auch dem Spiegel, deren Journalisten alleine durch Buttermilch kreativ und unabhängig seriöse Arbeit liefern.
    Macht bitte weiter so.
    Hans

  24. Um welchen Spiegel Artikel geht es hier eigentlich? Es gibt im WWW so was wie den Link. Es wäre nett, wenn der Autor einen Link auf besagten Spiegel Artikel geben könnte. Danke.

  25. @ Spiegelleser

    Sorry, aber soll man diesem Thema anders als polemisch begegnen, das bei aller angestrengten Sachlichkeit nur so von Provokation und Polemik durchtränkt ist? Kann es sein, dass wir eine unterschiedliche Ausdeutung des Begriffs Polemik verwenden? Ist es ein sachliches Argument, wenn es im SPIEGEL-Artikel heißt: »Jan Ullrich wurde zum König dieser verlogenen (Telekom)-Welt«. … »Jan Ullrich war ein deutscher Held. Aber er hat vor langer Zeit versäumt, die Wahrheit zusagen. Er lebt jetzt in einem selbstgebauten Gefängnis.« Wer in der Überschrift von »Sündenfall« spricht, zitiert, wenn ich richtig erinnere, das alte Testament. Damit ist für mich klar: Es geht längst nicht mehr um Sport, sondern um Religion, von der Peter Sloterdijk sagt, dass es sie gar nicht gibt.

    Du nennst als Ausgangspunkt der Debatte zwei Komplexe. Deiner Ansicht nach ginge es in der Debatte um Doping und um Meineid. Ich frage an, wer Herrn Franke aufgefordert hat, gegen Jan Ullrich zu klagen, welche Antriebskräfte ihn befeuern, zu welchem Ergebnis er kommen will, dass er, wie du sagst, Anwaltskosten für die Bestätigung seines Glaubens bereit ist zu zahlen. Herr Franke erwartet doch, dass seine Religion vor Gericht bestätigt wird, um daraus seinen Nutzen zu ziehen. Das ist für mich die eine Seite der Medaille.

    Die Rückseite der Medaille: Bei Jan Ullrich geht es um Kosten-Nutzen-Analyse. Seine Geschichte passt wunderbar ins redaktionelle Konzept zum 20. Jahrestag des Mauerfalls. Da kann der SPIEGEL elegant seinen Fokus auf einen Zögling des DDR-Sportsystems richten und sich über Ullrichs Schweigen sachlich nützlich empören, weil die Ohrenbeichte angeblich Lossprechung vom »Sündenfall« verspricht. Sekundiert wird der SPIEGEL von Herr Franke und anderen, die sich im Kreis der Glaubenskongegration wähnen. Was Jan Ullrich macht, ist mit gleicher Klinge zu kämpfen wie seine Gegner – und das irritiert, stört, zürnt die im Besitz der Religionswahrheit befindenden Glaubenswächter erst recht.

    Auf welchem Prägestock die Medaille gepresst, wo sie auf Hochglanz poliert worden ist- steht das tatsächlich zur Debatte?

    @ Jeff Hurting

    Zitat: »Jedoch hinkt der Vergleich mit Schüler, Studenten, … da diese sich vertraglich nicht zu etwas verpflichten in Bezug auf ihre Lebensweise in allen Bereichen.«

    Es geht um das Erbringen einer Leistung, um Vervollkommnung wie Solterdijk sagt. Wer Leistung bringt, wird vom System belohnt. Wer keine Leistung bringt, renitent ist, wird ausgesiebt, als »Minderleister« abgestraft. Die von Ihnen genannte Lebensweise ergibt sich aus genau diesem Prinzip. Das ist gesellschaftlicher Konsens, dem sich bereits die Kleinsten in der Grundschule unterordnen müssen und Studierende, die pragmatisch einen gutdotierten Job anstreben, verinnerlicht haben. Pointiert: Ob im Job oder Sport ist der Zweite der erste Verlierer.

    Zitat: »Soll dies Verständnis dafür erwecken, dass eben mit a l l e n Mitteln um das optimale Erreichen dieser Ziele gekämpft wird?«

    Kurz gesagt: Sportler ticken wie Künstler. Sie werden in jungen Jahren darauf dressiert, in die Tiefen ihres Instinkt-Inventars hinabzusteigen, um sich selbst zu überwandern. Das gesellschaftlich Positive an der Strategie ist, Sie zapfen ihre Energiequellen an. Und hier liegt vielleicht das verführerische Geheimnis, das Sport und Kunst faszinierend macht. Man bekommt nach und nach eine andere Wahrnehmung, ein anderes Körpergefühl, man wird sich seiner Körperlichkeit und seiner anderen Denkweise bewusst. Man kann kontemplativ seinen Körper lahm legen, ihn reaktivieren, ihn wie ein Werkstück bearbeiten. Sie können salbungsvoll ausgedrückt ihr eigener Michelangelo sein, aus sich selbst ein Kunstwerk von spezieller Anmutung schaffen, ihm Ausstrahlung, eine Leichtigkeit und unnachahmliche Eleganz verleihen. Dass der Weg zur Vervollkommnung für Sportler und Künstler durch den Steinbruch führt, muss ich Ihnen nicht sagen.

  26. Natürlich komplett aus der Sicht eines Leistungssportlers. Ohne die Fähigkeit zur Selbstanalyse, in der man erkennen müsste, daß man als Leistungssportler nur ein Söldner der Sportindustrie ist und sich von Funktionären, die sich mit den Lorberen anderer schmücken, verheizen läßt.

    Anerkennung, Ruhm und Ehre, für diesen Preis zahlen viele Sportler mit dem Leben. Sei es in der Formel 1 oder durch Medikamenten Missbrauch in den Ausdauersportarten. Im Erwachsenenalter soll mir das egal sein, doch Karrieren beginnen im Kindesalter.

    Das die gegenwärtigen Sportidole und der Hintergrund für unmenschliche Erfolge im Sport in der Öffentlichkeit am Thema Doping diskutiert wird, halte ich für einen wichtigen Prozess.

    Wo ist da der Unterschied zu den römischen Spielen, wo Gladiatoren zwecks Unterhaltung, sich gegenseitig die Köpfe eingeschlagen haben?

    Ich werde meinen Sohn jedenfalls nicht in die Hände von Trainern und Medizienern geben und sei er auch noch so talentiert.

    Ullrich und all die Anderen sind gute Soldaten, sie sind sozialisiert worden um auf dem Schlachtfeld zu sterben. Das ist bitter.

  27. Respekt gilt diesem Blog weil dieser im Gegensatz zu Jan Ullrichs Tagebuch überhaupt kritische Bemerkungen zulässt, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Ich verfolge dieses Schauspiel nun seit Jahren und bin der Ansicht jeder Mensch und auch jeder Sportler verdient eine zweite Chance. Wir befinden uns nun aber in dem Schauspiel mit Herrn Ullrich schon im 11. oder 12. Akt. Der vorzeitige Höhepunkt und eine absolute Frechheit liegt nun vor, wo Herr Ullrich ankündigt, Stellungen zu den Vorwürfen in seinem Buch (wenn es denn irgendwann fertiggestellt ist) zu nehmen. Den Gerichten, der Bevölkerung und sauberen Sportlern die Wahrheit vorzuenthalten, sie aber in einem Buch vermarkten, ist eine bodenlose Unverschämtheit. Und ich schliesse mich den hier wenigen kritischen Berkungen an. Es geht mir noch nicht einmal in erster Linie um die Tatsache, dass er gedopt haben wird, was in diesem System sicherlich schwer ist, nicht zu tun. Es geht um Einsicht und Rückgrat zeigen nach diesem Vergehen. Aber es geht eher in diese Richtung: Weil alle stehlen ist Diebstahl keine Straftat. Jan Ullrich hat seine Chancen bekommen, sein sportliches Leben gerade zu rücken, aber er hat sie nicht genutzt.
    Jetzt muss er dafür gerade stehen und zwar ohne Erbarmen.

  28. @ Robert

    Zitat: »Ich werde meinen Sohn jedenfalls nicht in die Hände von Trainern und Medizienern geben und sei er auch noch so talentiert.«

    Sie sprechen den Kern an. Vor vier Jahren war ich mit meinem Sohn bei einem Sichtungstest des TV Wattenscheid 01 (Leichtathletik). Nach Betreten der Trainingshalle im Olympiastützpunkt, wo die aufgeregten Kinder und Eltern von Trainer/innen (Sabine Braun u.a.) fast militärisch unterwiesen wurden, merkte ich spästens nach 20 Skunden, dass ich gerade dabei bin, einen großen Fehler zu begehen.

    Ich bin dafür, dass der Junge seine Viere unter Kontrolle hält und Freude an der Bewegung hat, aber in die »Gladiatorenschule«, um in Ihrem Bild zu bleiben, wird er nicht gehen. Den Entschluss habe ich da endgültig gefasst.

  29. @ admin
    Je öfters man einen Sachverhalt gebetsmühlenhaft wiederholt , so wahrer wird die Aussage nicht zwangläufig.
    Ein Rechtssytem mit einer Religion zu vergleichen ist schon weit hergeholt.

    Franke wurde ebenso wie Jan Ullrich von der Presse bemüht. Er hat darauf hin seine Meinung zu dem Themenkomplex geäußert und ist dann von dem Auslösenden zur Unterlassung geklagt worden und nicht umgekehrt.
    Was einen Franke dazu bewegt kann man in seinem Buch zum Thema Doping nachlesen (was ich getan habe und viele hier wahrscheinlich nicht) . Wenn man befähigt ist Einfühlungsvermögen in die Lebensbiographie eines Mitmenschen einzubringen , was ich im Falle von Jan durchaus auch kann , so kann man das auch für einen lehrenden Professor in der Universitätsstadt Heidelberg , in der es unter anderem ein pathologisches Institut gibt , welches sich unter anderem mit den Auswirkungen von Doping im Sport (z.B. das beschriebene Kapitel Bodybuilding) . Ich denke auch das prägt einen Menschen nachhaltig und zum Teil für uns “Ottonormalverbraucher” nicht immer zwangläufig nachvollziehbar.

    Zurück zum Thema:
    Was übrigens im Spiegelartikel sehr schön beschrieben und belegt scheint ist doch der Sachverhalt, dass Jan Ullrich oder besser sein Managment während der Entlassung vom Team Telecom um satte 250.000 €uro mit seinem Schweigen erpresst zu haben scheint. Mit genau dieser Summe hat er sich dann freigekauft.
    Wenn ich das lese, dann sehe ich die Gründe der Staasanwältin aus Bonn ein Ermittlungverfahren eingeletet zu haben voll bestätigt.

  30. @ Spiegelleser

    Ich vermute, Sie haben da etwas in meiner Replik zu Ihrem Kommentar übersehen. Ich vergleiche nicht das Rechtssystem mit Religion, sondern die Vorstellung dessen, welches Tugendsystem im Sport gelten soll. Es wäre schön, wenn Sie den feinen Unterschied in Ihre Überlegungen mit einbeziehen könnten.

    Sie bauen Ihre Argumentationsstrecke auf dem Recht auf, führen an, dass Franke ein angesehener Wissenschaftler ist. Ich habe nichts gegen Franke, ich maße mir weder an seine Uni-Arbeit zu werten noch bietet sie mir Anlass, in blinde Begeisterung zu verfallen. Ich nehme sie einzig zur Kenntnis.

    Mittels Medium Buch äußert er vor großem Publikum seine Meinung. Das tun andere auch. Ich zucke allerdings sofort, wenn ich nach Lektüre den Eindruck gewinne, dass mir jemand die Welt erklären will. Ich wage es, selbst zu denken, den Scheinwerfer auf einen Sachverhalt anders aufzustellen. Das nimmt Franke, der SPIEGEL ebenfalls in Anspruch. Eine Einschätzung gewinnt nicht automatisch an Allgemeingültigkeit, wenn sie zwischen zwei Buchdeckeln gepresst ist oder in Magazin-Form transportiert wird.

  31. Für etliche 2b-Journalisten scheint es ein Hobby geworden zu sein, Jan Ullrich öffentlich zu schlachten.
    Für mich war und ist immer noch Jan Ullrich ein Glücksfall des deutschen Radsports. Kompliment für
    den perfekt formulierten Artikel von Kurt Schrade.

  32. @admin
    “…Mittels Medium Buch äußert er vor großem Publikum seine Meinung. Das tun andere auch. Ich zucke allerdings sofort, wenn ich nach Lektüre den Eindruck gewinne, dass mir jemand die Welt erklären will. Ich wage es, selbst zu denken, den Scheinwerfer auf einen Sachverhalt anders aufzustellen. Das nimmt Franke, der SPIEGEL ebenfalls in Anspruch. Eine Einschätzung gewinnt nicht automatisch an Allgemeingültigkeit, wenn sie zwischen zwei Buchdeckeln gepresst ist oder in Magazin-Form transportiert wird….”

    Auch wieder eine eloquente Umschreibung mit dem Versuch Menschen zu difamieren.
    Selbst zu denken heißt eben auch “beide” Seiten anzuhören und dann für sich selbst selbst Schluss zu ziehen. Das unterscheidet den blinden Fan vom interessierten Beobachter.

    So gerne ich Jan Ullrich mag und ihn selbst gerne habe Rad fahren sehen, so sehr merke ich , dass ich nie Fan war , sondern begeisterter Zuseher. Am Ende werden wir ihm alles verziehen haben, und das ist auch gut so.
    Nur das Verwerfliche (auch hier mit diesem Artikel und einigen Forumsbeiträgen) scheint doch zu sein, dass hier der Versuch unternommen wird , das Verzeihen der Reue vorweg zu stellen.
    In unserer meist christlich geprägter Weltanschauung (jetzt bemühe ich einmal die Religion) ist der normalerweise akzeptierte Weg :
    Tat, Aufklärung, Strafe, Reue ….Verzeihen
    Unsere Gesellschaft schafft es so seit Jahrzehnten der Aufklärung die Gewalt zu dämmen und das Zusammenleben zu regeln.

    Jan und seine Berater scheinen den mittleren Teil auslassen zu wollen und finden in ihren blinden Fan leider willige Helfer. In der Psychotherapie würde man hier wohl das Wort der Co-Abhängigkeit bemühen müssen. Ich würde mir in vergleichbarer Situation wünschen, dass mir ein echter Freund auch die unangenehme Wahrheit sagen würde, auch wenn es weh tun würde.

  33. Ich weiß nicht, was die alle so supertoll an dem Jan Ullrich finden!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Er hat als Sportprofi nachweislich gedopt und damit seinen Sport, mit welchem er völlig zu unrecht
    Geld verdient hat, ermordet. Der werte Mann hat jahrelang vorgegaukelt, bei den Rennen stets sauber
    zu sein. Dabei hat er sich heimlich gedopt und damit die Sponsoren und die Fans auf hinterhältigste
    Art und Weise betrogen. Schließlich lebt der Radsport ausschließlich von den Sponsoren und den
    Fans. Sponsoren: Ohne sie gäbe es keine Profi-Rennställe; Fans: Ohne sie käme keiner zu den
    Radrennen.

    Ullrich gehört lebenslang in den Knast, und er soll aufhören, die Menschheit mit seiner
    Anwesenheit zu nerven!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


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    “Fuck, eat, kill, etc.” Marilyn Manson
    Etwas wird celebriert, dann ausgelutscht und schließlich zerstört. Dann wird der nächste “glückliche” gesucht und das Spiel geht von vorne los. Schlagzeilen gibts immer.

    Ja, es ist die Aufgabe von Medien Missstände anzusprechen, und auch mal ‘lauter’ zu werden. Medien sind wichtig! Aber wird manchmal nicht eine feine Grenze überschritten, manchmal deutlich?

    Warum verkaufen sich Boulevard Blätter so gut? Weil wir sie so gerne kaufen. Warum steht da so viel Mist drinne? Weil wir den so gerne lesen. Wer vögelt wen, wer hat sich daneben benommen, bei wem ist die Schönheits-OP offensichtlich misslungen etc.

    Im Artikel oben geht es meiner Meinung nach darum aufzuzeigen, dass die Medien unverhältnismässig sind. Es geht nicht darum Ullrichs Verhalten/Situation zu verharmlosen, es wird vielmehr mit verschiedenen Beispielen ‘anders’ beleuchtet um zu begründen das die Presse (maßlos?sehr?etwas?) übertreibt. Wahrscheinlich aus profitorientierten Beweggründen (wobei das warum noch nichtmal wichtig ist, oder?).

    Hier mal ein Beispiel für eine ‘gute’ journalistische Leistung wenn mal wieder über den sterbenden, ehemaligen Super-Sport berichtet wird: http://www.muax.de/index.php?option=com_content&task=view&id=79&Itemid=5

    Fuck, eat, kill, etc.

    Wie gesagt, die Medien sind wichtig. Es ist UNSERE Aufgabe darauf zu achten, dass die 5. Gewalt (die Medien) in unserem Land nicht missbraucht wird - für welche Zwecke auch immer.

    Für mich ist es schon so schlimm geworden, dass ich fast nichts mehr lesen kann ohne es sehr kritisch zu hinterfragen. Welche Argumente werden erwähnt? Sind da überhaupt Argumente, oder doch nur Meinungen? Sobald ein Artikel/eine Sendung auf mich den Anschein erweckt etwas ‘auszulutschen’ (oder viel zu Meinen ohne viel zu Sagen) gehen bei mir die Scheuklappen hoch. So sollte es nicht sein. Ich möchte wieder eine Zeitung kaufen und Informiert werden, nicht manipuliert.

    Winter

  35. @ Tanja Fiedler,

    sie verkennen offenbar Ursache und Wirkung. Warum fordern Sie nicht gleich wieder die Einführung der Todesstrafe? »Wer den Sport ermordet«, wie Sie schreiben, »gehört lebenslang in den Knast, soll aufhören, die Menschheit mit seiner Anwesenheit zu nerven«.

    Mit dieser Einstellung hätten Sie gute Chancen, im ultrarechten Polit-Lager zu punkten. Da wir zufälligerweise in einer parlamentarischen Demokratie leben, in der nach §211 StGB die Tat eines Mörders klar definiert ist, halte ich ihren angeführten Vergleich für eindeutig rechtsradikal. Sie nutzen ein Sprachbild, das vor Gericht im Zusammenhang mit der übelsten Straftat, einem anderen gewaltsam das Leben zu nehmen, Verwendung findet. Ihre Einschätzung: »soll aufhören, die Menschheit mit seiner Anwesenheit zu nerven«, beinhaltet außerdem die klare Aufforderung, Jan Ullrich solle sich suizidieren. Falls Sie das denken, was Sie schreiben, lohnt mit Ihnen keine weitere Diskussion. Sie haben sich selbst disqualifiziert.

  36. @ Winter

    Presse, Fernsehen – die 4. Macht (als 5. Macht wird die Werbung bezeichnet) sind durch die Bloggokratie in Zugzwang geraten. Die schwerfälligen (Beamten)-Apparate haben Stress damit, dass ihr bis dato souveräner »objektiver« Sehstil auf die Welt unmittelbar im Netz kommentiert wird. Diskursfähige Leserbriefe können gekürzt, zensiert, falls der Leserbrief mit der politischen Ausrichtung des jeweiligen Mediums nonkonform ist, in die Ablage P wandern. Argumentiert wird dann mit Platzmangel.

    Nach massiven Umbrüchen in der Fotografie folgt aufgrund des Auflagenrückgangs und dem Rückgang der Einschaltquote ein Umbruch im Presse- und Fernsehwesen. Einsparungen, Entlassungen, Zusammenlegungen von Redaktionen, Schließungen von Redaktionen, massive Honorarkürzungen bei den Freien: berichtet wird darüber kaum, außer in den Fachblättern der Standesorganisationen.

    Wie in der Wirtschaft, Politik, im Sport, Werbung geht es auch im Journalismus einzig um Kohle. Damit kann vieles bis alles erklärt werden – und jedermann nickt fröhlich ab, wenn es im Neusprech heißt: »Bitte haben Sie Verständnis«. Aber Neusprech ist Zwiedenk.

    Die Marktkonzentration, der Handel mit der Ware Information hat dazu geführt, dass wenige Blätter und Sender tatsächlich noch ihren pluralistischen Auftrag erfüllen. Verkürzt: Die Boulevard-Journaille schaut dem Mob aufs Maul, polarisiert auf Zimmertemperatur, die Intelligenzblätter bedienen die »Leistungsträger«, damit diese ein gutes Gefühl haben. Eine dezidiert »linke Tippe« hat kaum noch Chancen, weil sie im derzeitigen politischen Klima, das allerorten vom Marketing-Sprechblasen durchseucht ist, als Störfall gesehen wird.

    »Enrico Muax« macht einen guten Job. Er verknüpft für seine popkulturellen und humorristisch gefärbten Showbeiträge über den Radsport das mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Netzformat »Ehrensenf«, eine Buchstabenschöpfung aus dem Wort »Fernsehen«, nutzt Versatzstücke von »Harald Schmidt«, David Lettermann. In der Werbung wird dafür der inzwischen abgenutzte Begriff Kommunikationsguerilla, Guerilla Marketing ausgepackt. Die Taktik basiert auf Beweglichkeit, mit einfachsten subversiven Mitteln die schwerfälligen Apparatschiks bei ihrem Tagwerk zu stören, die vorhandenen Codes zu entschlüsseln und sie elegant umzudeuten.

  37. Erstklassige und wahrscheinlich gut finanzierte PR fuer Herrn Ullrich.

    Zitat:
    Soll Ullrich wegen Meineides in den Knast wandern, finanziell ruiniert werden, öffentlich ans Kreuz genagelt werden, weil er über Jahre hinweg und zum Nutzen des Gemeinwohls die Fahrradindustrie angekurbelt hat, dem Fernsehen und der Journaille satte Gewinne gebracht hat?

    Wenn der Tatbestand des Meineides gegeben ist, das muss er selbstverstaendlich die Konsequenzen ziehen. Aber leider erweist sich auch hier mal wieder die Justiz als kaeuflich und nachgiebig mit denen die es sich leisten koennen.

    Und ganz ehrlich… er hat dies sicher ALLES zum Nutzen des Gemeinwohls getan… selbstverstaendlich nicht aus eigenen finanziellen Interessen! …Wake up!

    Wer betruegt und dabei erwischt wird, sollte wenigstens dazu stehen koennen und die Konsequenzen tragen.

  38. @Lars
    Ist Dein letzter Satz nicht nur auf Ullrich, sondern auch auf die kriminellen Banker gemünzt?

  39. @ admin

    Schon Wahnsinn: Ich scheine eine besondere Begabung zu haben, Leute mit meinen extremen Äußerungen zu reizen.
    Das zeigt mir immer wieder, wie blind doch manche Radsport-Fans, insbesondere Jan Ullrich-Fans,
    sind. Ich war übrigens auch mal Jan Ullrich-Fan. Heute schäme ich mich dafür. Ich darf das meinen Nichten und Neffen nicht erzählen, weil ich denen gegenüber ein Verantwortungsgefühl habe.
    Schönen Abend noch

  40. @ Lars

    Ich weiß, dass mein Tun antiquiert erscheint und den aktuellen Marktgesetzen widerspricht. Nur weil es heute üblich ist, in Kosten-Nutzen-Kategorien zu argumentieren, für jeden Handschlag die Hand aufzuhalten, wittern Sie sofort Unrat, wenn jemand eine andere Denkweise präferiert und danach handelt. Hier geht es um eine Haltung, die in der Kammerdiener- und Dienstmagdgesellschaft suspekt scheinen muss. Die Propaganda des Neoliberalismus funktioniert wunderbar. Das ist erstklassige PR, wenn jedermanns Synapsen im Hirn auf Profitmaximierung schalten.

    Erstaunt bin ich immer wieder, wie viele Rechtsgelehrte sich zu Jan Ullrich zu Wort melden. Ich bewundere das, wie jemand aus der Ferne eine so klare Sichtweise haben kann. Soweit ich informiert bin, ist das Verfahren gegen Ullrich noch nicht eröffnet. Und da wir schon beim Thema Recht sind, wie steht es eigentlich um das Grundrecht der informellen Selbstbestimmung? Hat Jan Ullrich dieses Grundrecht verwirkt, weil er schweigt? Auf welcher Rechtsgrundlage kann der SPIEGEL vor dem Gerichtstermin aus BKA-Ermittlungsakten zitieren? Will der SPIEGEL auf den Urteilsspruch gegen Ullrich Einfluss nehmen, dafür Sorge zu tragen, dass ein Präzedenzfall geschaffen wird? Ist schon aufgefallen, mit welchen Bandagen gegen Sportler/innen (aktuell Claudia Pechstein) vorgegangen wird, denen unlauterer Wettbewerb vorgeworfen wird?

    Sie können meine Mutmaßung meinetwegen für Science Fiction halten, wenn ich sage: Die Diskussion über die detaillierten Biodaten von Leistungskörpern liefern die Grundlage für ein künftiges Kontrollsystem. Verkürzt: Man muss zum Erfolg eines künftigen Kontrollsystems nur oft genug darüber sprechen, berichten, Lobbyarbeit leisten, Meinungen bilden, Ängste schüren, Erfolge von Reihen-Screenings vorweisen.

    Ich werde das Szenario wahrscheinlich nicht mehr erleben: die Träume der Genetiker und vom Griff auf die Biodaten der Bevölkerung faszinierte Politiker werden garantiert von Neugeborenen Gentests zu Kontrollzwecken fordern. Dass in der Öffentlichkeit stehende Sportler sozusagen die »Laborratten« für ein Großexperiment eines gesellschaftlichen Umbaus in Richtung Bio-Kontrollstaat sind, scheint für Sie nicht der Rede wert.

    Vielleicht sind Sie es ja, der schläft.

  41. @Tnja Fiedler
    Kennst Du das Sprichwort “Reden ist Siber…”?

  42. @tanja

    normalerweise sollte man Deine Interpretationen wirklich meiden, man sollte diese aber zumindestens richtig stellen. Ich lehne es ab, Schriftsteller zu kritisieren, weil wir nun ja einmal in einer Demokratie leben. Du warst also ein Ullrich-Fan. Auch in einer langjährigen Ehe gibt es Höhen und Tiefen und man vergisst nach einiger Zeit diese negativen Segmente. Die Uhr Ullrich scheint abgelaufen, da solche Damen und Herren hier in Deutschland auf eine Lüge hereingefallen sind. Auf eine mediale Lüge, die nur hier in Deutschland möglich ist und viele Unbedarfte mit in den Sog nimmt. Denk bitte zukünftig etwas nach, bevor Du über Sachen schreibst, die auch nur ansatzweise die Möglichkeit erweckt, da mitzureden.
    Jan Ullrich könnte heute noch auf dem Rad sitzen, wenn es nicht diese Verdreher von Tatsachen geben würde. Bitte denke noch einmal darüber nach…
    Von wem bist du denn heute Fan?
    Hans

  43. @admin
    “….Erstaunt bin ich immer wieder, wie viele Rechtsgelehrte sich zu Jan Ullrich zu Wort melden. Ich bewundere das, wie jemand aus der Ferne eine so klare Sichtweise haben kann. Soweit ich informiert bin, ist das Verfahren gegen Ullrich noch nicht eröffnet. Und da wir schon beim Thema Recht sind, wie steht es eigentlich um das Grundrecht der informellen Selbstbestimmung? Hat Jan Ullrich dieses Grundrecht verwirkt, weil er schweigt? Auf welcher Rechtsgrundlage kann der SPIEGEL vor dem Gerichtstermin aus BKA-Ermittlungsakten zitieren?…”

    Auch hier hilft einem die Lekture des besagten Artikel beim aufmerksamen Lesen weiter. Verkürzt: Frau Banneberg hat ein Verfahren wegen des Betrugsverdachtes zu Lasten der Telecom eingeleitet, ermittelt, …anschließend hat Franke getalkt und wurde mit einer Unterlassungerklärung belegt und Ullrich gab den Meineid zu Protokoll. Und jetzt hat Franke zurückgeklagt aus besagten Gründen.
    Meines Wissens nach sind alle Strafgerichtsverfahren in Deutschland erst mal drundsätzlich öffentlich , damit eben nicht gemauschelt werden kann.
    Sich hier zu beschweren , dass er in diesem Punkt öffentlich gemacht wird, ist schon reichlich daneben ….ist so , als ob er nie selbst diese Medien für die Veröffentlichung seiner eigene Interessen nutzen würde. Da erinnere ich nur an sein eigenes Buch (habe ich natürlich ebenso wie das von Lance verschlungen) und das das er permanent ankündigt.

    Hätte mich schon interessiert, wie hier argumentiert worden wäre, wenn er seinerzeit bei seiner Trunkenheitsfahrt statt einer Ampel einen Menschen tot gefahren hätte.

    Anmerkung am Rande zum Essay von Kurt Schrage:
    “….Mal bescheiden angemerkt: Welchen gesellschaftlichen Schaden hat Jan Ullrich eigentlich angerichtet, dass er wie ein Schwerverbrecher die Details seiner DNA freilegen muss?…”
    Ich selbst bin Rennsportveranstalter und Trainer. Ab dem Jahr 2006 war es bei Gott kein Zuckerschlecken für Amateurveranstaltungen Gelder sammlen zu wollen. Gleich einem Spießrutenlaufen wurde man von der Öffentlichkeit mit allen Profis ( nicht nur Jan Ullrich ) in einen Sack gepackt und durfte sich alles als Ersatzprügelknabe anhören. Mein Vorsitzender wird heute noch von jeder Zeitung im Umland angerufen, wenn wieder einer ins Netz geht. Dass da manchmal die Zornesröte ins Gesicht getrieben wird und wenigstens ein Mindestmaß an Aufklärung und Veränderunswille (von allen Beteiligten: Sportler, Team, Betreuer, Sponsoren, Verbänden und auch den Medien) erkennbar wird, sollte doch erwartet werden können.

  44. @ Spiegelleser

    Ich entnehme Ihren Aussgen, dass die Propaganda gegen den Radsport wie geschmiert läuft. Sponsoren wollen sich nicht die Finger verbrennen, um nicht vor den Medien in Rechtfertigungszwang zu kommen. Die Befürchtung: Das Sponsoring einer Radsportveranstaltung könnte dem Ansehen eines Unternehmens schaden, nennt man wohl Anbiedern an die öffentliche Meinung. In Deutschland hätte man es gerne, wenn die Franzosen einknickten und die Tour abbliesen. Zum Glück bleiben sie von der »German Angst« unbeeinflusst. Die Welt sollte schon einmal am deutschen Wesen genesen.

    In Ihrer Spekulation, was denn gewesen wäre, wenn Ullrich bei seiner besagten Autofahrt jemanden zu Schaden gebracht hätte, sehe ich als ein Zeichen Ihrer Bitterkeit. Deshalb auch die Vehemenz und Hartnäckigkeit, mit der Sie Ihre Aussagen vortragen. Wir suchen in Deutschland gerne nach Schuldigen für die eigene Unzulänglicheit. Wenn etwas nicht so klappt, wie wir es gewohnt sind, suchen wir die Schuld bei anderen. Dieser Wesenszug ist mir aus anderen Zusammenhängen hinlänglich bekannt.

  45. Mein Lieblingssatz von admin:
    „Schließlich ist in bürgerlichen Kreisen die Suche nach der befleckten Schuld ein regelrechter Volkssport.“
    Ja! Und denen ist das nicht mal peinlich, wie es den Anschein hat. Vielleicht merken die das nicht. Das kann natürlich sein, wird’s wohl auch. Wenn’s denn ihrer messianischen Natur hilft, bitte. Sollen sie zusehen wie sie glücklich werden.

    Ich wünsche mir jedenfalls mehr “sublime” admins. Übrigens einer der anständigsten Menschen, denen ich im Leben begegnet bin (klaro, in Anlehnung an Fitzgerald). Dabei hab ich admin noch nie getroffen. (Fitzgerald auch nicht, aber der ist auch schon lange tot). Das macht aber beides nichts. Im Gegenteil, ist gar nicht notwendig. Geht auch so.
    Danke Internet. Danke admin.
    Und mach bloß weiter als dringend willkommene Oase im teils immer absurderen Medien-Einerlei oder wie auch immer die sich dort in trauter Eitelkeit betrachten oder begreifen mögen.

    Sublim (dt. erhaben; Nomen: Erhabenheit oder Das Erhabene)
    meint im alltäglichen Sprachgebrauch etwas Großes und Überwältigendes, das aber nur mit hinreichendem Gespür für das Feine und Außergewöhnliche versteh- bzw. wahrnehmbar ist; in diesem Sinne zeugt das Sublime von großem Einfühlungsvermögen und Verständnis. Das hab ich mal irgendwo gelesen. Hab ein Leben lang drauf gewartet es zu sagen bzw. zu schreiben.
    Ich dachte, das paßt hier irgendwie (und nicht nur in Sachen Jan Ullrich). Genauso wie der Vorwurf der mangelnden Sensibilität, den die bürgerlichen Kreise natürlich meist weit von sich weisen auf ihrer Suche nach der befleckten Schuld. Ist wohl ein Reflex.
    Das kenn ich, nur anders. Ein Glück. Obwohl, hat mit Glück eigentlich nichts zu tun.

  46. @admin
    “….In Ihrer Spekulation, was denn gewesen wäre, wenn Ullrich bei seiner besagten Autofahrt jemanden zu Schaden gebracht hätte, sehe ich als ein Zeichen Ihrer Bitterkeit. Deshalb auch die Vehemenz und Hartnäckigkeit, mit der Sie Ihre Aussagen vortragen. ….”

    Also Sohn eines Langzeitalkoholikers mit mehrfachen Trunkenheitsfahrten und den daraus resultierenden schlimmen Folgen innerhalb der eigenen Familie sehe ich das ganze aus einer andere Ecke.
    Daraus erwuchs im eigenen Leben keine Bitterkeit , sondern Konsequenz. Die Konsequenz den eigene Vater noch lieben zu können, und dennoch sich von dieser Seite des Menschen zu distanzieren, um gerade “nicht” darin zu verbittern.
    Und genau hier sehe ich die Parallelen zu unserem Blick auf unseres “Stars”. Diesen Teil einer “Schuld” müssen sie selbst tragen.

  47. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, den Druck auf das Blatt und die Schlagzahl zu erhöhen. Schließlich wähnen sich die Gegner im Trikot »der hinters Licht geführten Öffentlichkeit« schon wie die sicheren Sieger. Zu besichtigen in dem WDR-Einsteller auf »YouTube« (http://www.youtube.com/watch?v=hexEvWoEXGM). Ebenfalls ein interessantes Beispiel für die Konstruktion von Wirklichkeit.

    Die Autoren haben von Tom Kummer gelernt, auch wenn sie das nie zugeben würden. Kummers enthüllende Berichte, seine als Scoops gefeierten Interviews mit Hollywood-Stars haben dem Qualitätsjournalismus über Jahre hinweg den Spiegel vorgehalten, bis seine Arbeitsweise, die Realität als »Script Reality«, als mediales Paralleluniversum zu deuten, aufgeflogen ist und entsprechend skandalisiert wurde.

    Mein Vorschlag: Tom Kummer (http://www.kurtschrage.de/?p=1102) und Jan Ullrich zusammenzubringen, damit sie gemeinsam ein Buch schreiben. Garantiert würde das ein Medien-Erdbeben verursachen, wenn sich zwei vormals gefeierte Ausnahmefiguren in ihren jeweiligen Szenen zu diesem Projekt zusammentäten. (Ich gebe hiermit meine Buchvorbestellung ab.)

    Literaturtipps:
    (Die Bücher sind im Amazon-Ramsch erhältlich)

    Tom Kummer: »Good Morning Los Angeles - Die tägliche Jagd nach der Wirklichkeit«
    Tom Kummer: »Jackie! Ein Körperbildungsroman«
    Tom Kummer: »Blow up«

  48. Alles was admin geschrieben hat, ist ureigenste deutsche (!) und tatsächliche Wirklichkeit.
    Demokratie? In der Presse? Alles no!

    Ich habe schon viele, viele Berichte an die “exelenten” Zeitungen geschrieben:
    WAZ, Spiegel, Stern, Rheinische Post etc.etc.
    Es kommt fast nichst zurück.

    Um zum Thema zu kommen:
    Was ist mit der NACHHALTIGKEIT der deutschen Journalisten, wenn es darum geht,

    wo sind die anderen 150 (!!!!!!!!!) Namen der Liste Fuentes???
    Was ist mit der gedopten Pechstein? Eisschnellauf.
    Was mit der Werth, die gedopt hat? Reitsport.
    Was mit dem Fusssball, wo keiner etwas berichtet? Was läuft da in den Pausen ab - z.B.
    Was mit dem gedoptemn Biathlon? Um nur einige Sport”arten” zu nennen.
    Wie sagte der Präsident der Eishockeyliga in Genf::

    Gedopt wiurd überall.

    Wo sind die Ergebnisse der gedopten “Heroen” von Peeking?

    Und wo sind die gedopten, koktrinkenden Journalisten, die das demonkratieverständnis - Veröffentlichung einer anderen (…gedopten) Meinung - noch wahrnehmen, wie gefragt?

    Wie gesagt, admin hat vollkommen Recht.

    Ich lege noch nach:
    >Es ist immerwieder die widerliche, einseitige Farce.
    Welch schokierende, uninformierte Artikel, welche Krawallmacher der (typisch deutschen)
    Sensationspresse.Diese Journalisten, die sich dem Ramschsegment ultrasteil zugeordnet fühlen sowie eine Clique arroganter rechthaberischer Pinsel haben verloren:

    alle Nachproben (vor dem angekündigten…Erdbeben) haben verloren.

    Leute, seht euch mal den Artikel in der FAZ (Frankf. All. Zeitung) an:

    von Michael Eder, vom 12.10.09
    Überschrift: Präsentation: gewaltig. Beweislage: lausig.

    Es kommt ein Umdenken.

  49. @Tanja Fiedler
    Du warst mal Jan Ullrich-Fan?
    Dann kann Jan aber froh sein, dass du es nicht mehr bist.
    Auf solcherlei “Fans” kann gut verzichtet werden.

  50. @ Uwe ” Coppi”.

    Dieser Artikel aus der “FAZ” ist ja schonmal ein Anfang. Deswegen ist es umso wichtiger, daß es hier diesen Artikel “Spiegel vs. Ulle” gibt und dieser mittlerweile einer breiteren Öffentlichkeit bekannt ist. Die Raisonance darauf ist ja nicht zu übersehen..

  51. @ admin
    Dieser Text entspricht zu grossen Teilen das was ich selbst gerne ausdrücken würde. Danke dafür und hoffentlich wird er weit verbreitet und auch gelesen. Er deckt sowohl die unfaire und einseitige aber fortgesetzte “Hetze” gegen Sporler auf (insbesondere gegen die Person Jan Ullrich) wie auch die verlogene heuschleriche Vorgehensweise von Journalisten die eigentlich keine wirkliche Ahnung von dem haben was sie meinen be (ver)urteilen zu können ! Die eigentliche Arbeit dieser Journalisten, wenn sie schon das Thema Doping im Sport durchleuchten wollen, sollte sich nicht einfallslos nur auf den Athleten konzentrieren (dieser ist eh so ziemlich hilflos wenn er denn erwischt wurde.. und er zahlt auf jeden Fall die zeche) sondern, wenn schon, sollten sie die Ursachen recherchieren und diese breittreten und zwar mit ALLER Hintergrundklarheit.. denn vergessen wir nicht.. es gibt z.. B. Olympianormen die erreicht werden müssen und es gibt staatliche Erwartungen an den Medaillienspiegel.. und genau dieselben Journalisten sind diejenige die sehr schnell von “Abstürzen” sprechen wenn einmal keine Erfolge zu melden sind !

    Moral ist so eine Sache.. wenn aber.. dann muss man sie ersteinmal bei sich selbst suchen !

    san antonio

  52. bravo, bravo auf den punkt gebracht.

  53. Ich kann diesen Artikel 100 % zustimmen. Die Entgleisungen vom Spiegel waren so oft, vor allem im Sportbereich, dass ich nach 20 Jahren auf mein Abo endgültig verzichtet habe.
    Leider der Artikel wird von denen nicht gelesen die davon etwas lernen sollten. Zum Beispiel wie man korrekte, menschliche, sachkundige Journalistik betreibt.

  54. Es ist immer wieder interessant zu lesen, was gegen Ende einer abklingenden Diskussion zum Thema Radsport/Heldentum/Doping als Bodensatz zurückbleibt. Der oft gelobte Ausgangsartikel, dem ich in der Summe beipflichte, wird zur Matte für verschiedenste verbalakrobatische Übungen.
    Die Folgen, die die permanent einseitige Berichterstattung für den Radsport hat, sind zum Beispiel der Rückzug verschiedener Hauptsponsoren, zuletzt der Nürnberger Versicherungsgruppe. Vergessen wird oft, dass auch mit dem Sport Arbeitsplätze verbunden sind – sei es bei Veranstaltern, Agenturen oder Messebauern. Diejenigen, die kleinste Anlässe nutzen, um bereits Bekanntes immer wieder aufzuwärmen, Bagatell-Nachrichten aufbauschen, um eine Hysterie zu erzeugen, sind sich dessen entweder nicht bewusst, oder es geht Ihnen am Sattel vorbei.

    Jan Ullrich war wohl ein Jahrhunderttalent, dem man nicht genug hinterher weinen kann. Die großen Duelle zwischen ihm und seinen Konkurrenten bei der TdF zählen zu den schönsten Ereignissen im Radsport der letzten 20 Jahre. Ihnen haftet schon heute etwas “Legendäres” an.

    In einem Punkt möchte ich dem Autor jedoch widersprechen. Leistungssteigernde Mittel jeglicher Art sind bei Arbeitnehmern immerhin solange erlaubt, wie es keine Klausel im Arbeitsvertrag gibt, die ihm/ihr dies ausdücklich und in jeglicher Form untersagt. Für Radsportler gibt es diese Klausel (sehr detailliert) jedoch.

    Man mag darüber diskutieren, ob sie heute Sinn macht. Sie stellt jedoch klar, dass Doping ein arbeitsrechtliches Vergehen ist und zur Auflösung des Vertrages führt.
    Was mich betrifft, ist damit der Gerechtigkeit Genüge getan. Ich brauche keine Hinrichtungen, keine gesellschaftliche Ächtung, das ist mittelalterlich – und im übrigen auch überhaupt nicht aufgeklärt.

    Ich verachte die Hyänen, die sich am Aas des gefallenen Sportlers nähren, wie auch die, die ihnen applaudieren. Sie haben allesamt das Wesen des Sportlers nicht verstanden.
    Aber wie auch - sie wollten nie in die Seelen schauen.

  55. [...] möge er/sie einfach mal diesen sehr nachdenklichen und beachtenswerten Artikel lesen. Erstens ist er pointiert und sehr gut geschrieben, zum anderen beantwortet er die Frage, [...]

  56. Um die Diskussionsgrundlage visuell zu untermauern, habe ich den WDR-Bericht von JaJo Seppelt eingestellt. Aufschlussreich finde ich, wie Prof. Franke großväterlich über Jan Ullrich redet als sei Ullrich ein Vierjähriger.

  57. Die Experten im BKA scheinen sich zu langweilen, daß sie sich mit Jan Ullrich beschäftigen. Ist Prof. Franke vielleicht informeller Mitarbeiter des BKA?


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    Dank an tuempelfrosch, den admin und einige andere, die erkannt haben, dass diese nie dagewesene Hatz auf den einstigen Vorzeigeradsportler und Stolz Deutschlands jegliche Verhältnismäßigkeit bei Weitem überschritten hat.

    Wer Lust hat, kann gerne in unserem Forum mitdiskutieren unter http://www.radsport-gegen-doping.de!
    Wir freuen uns über jeden/jede, der/die vorbeischaut. :-)

  59. Danke für den WDR- Bericht – ich kannte ihn noch nicht. Wie Jaksche schon betont: “Jan Ullrich hat dieses System nicht erfunden. Wahrscheinlich gab es das schon seit 20, 30 Jahren. Und die Leute sind heute noch im Radsport tätig.”
    In diesem Zusammenhang sei auch noch einmal auf die Täter-Opfer-Frage hingewiesen. Ist der Abhängige der Verbrecher? Oder vielmehr der Dealer? Oder der Boss, der hinter dem System steckt? Oder der, der den Boss deckt, indem er Ermittlungen behindert und Details zurückhält.
    An Florian Bauer (Autor des WDR-Beitrages): Es wäre sicherlich hilfreich gewesen, sich in dem Bericht auf Fuentes zu konzentrieren, auf die Hinter-/Strohmänner. Man könnte auch die Rolle von Pevenage hinterfragen. Oder gezielt nachbohren, wer Fuentes die großen Beträge angewiesen hat. Aber das wäre ja auch schwieriger investigativer Journalismus, der mit finanziellen Risiken verbunden wäre (einweilige Verfügungen, Unterlassungen, etc.)
    Anstatt mit gedankenschwerer Musik bedeutungsschwangere Sätze wie: “Ein Märchen des Siegers… – im Radsport und wer weiß, in welcher Sportart noch…” sprechen zu lassen. Wir sind nicht beim Theater, es wird nicht FAUST gegeben. Sie sind ein Sportredakteur und berichten über Sportereignisse/Sportler. Diese Überhöhung ist ein Teil des Problems. Sie sind mit ihrer Diktion auch ein Teil.
    @badfan: ich schau mal vorbei.

  60. Ich bin der “Typ protestantischer Pfarrer” , den sie im Bild der SPIEGEL-Hausmitteilung entdeckt haben, und möchte ihnen eine Frage, die Sie sich stellen, beantworten, weil mir an Aufklärung gelegen ist und Sie nicht weiterhin im Neben stochern müssen. Sie schreiben: “…man wüsste gern, welche Sportereignisse ihn noch emotional mitreißen. Wahrscheinlich misstraut der Herr jeglichen Gefühlsäußerungen, weil sie seinem selbst auferlegten Kontrollzwang widersprächen.”
    Nun denn, mich bewegen meine Handballspiele beim Eimsbütteler TV und die Spiele des FC St. Pauli.
    Bin sehr gespannt, ob diese Information Ihre Energie zum Psychologisieren anregt.

  61. Mir war von Anfang an klar, dass ich mich mit meiner Kritik an der freien Verfügbarkeit von BKA-Ermittlungsakten unbeliebt mache. Nach meinem Verständnis ist das ein massiver Eingriff in die Persönlichkeitsrechte, wobei ich mich schon lange frage, wie viel die Persönlichkeitsrechte überhaupt noch wert sind, so genannt zu werden. Nicht umsonst wird davon gesprochen, dass wir in einer Post-Demokratie leben, in der die Grundrechte sukzessive ausgehebelt werden.

    Schily und Schäuble haben da gute Arbeit geleistet, die Freiheit von Andersdenkenden demokratisch legitimiert beschneiden zu können. Hinter ihren verklausulierenden Wortungetümen zur Kontrolle des Datenverkehrs verbirgt sich die Legitimierung eines Überwachungsapparats, der Nutzer von Kommunikationsmitteln zur »freiwilligen« Selbstkontrolle konditioniert.

    Was darf ich am Telefon, in der virtuellen Sphäre der Foren und Netztagebücher von meiner Denkweise preisgeben? Wem nutzt es, wenn es an der Tanke, bei »Tchibo«, im Drogeriemarkt servicefreundlich heißt: »Haben Sie eine Pay Back Card« - oder - »Haben schon unsere Privat Card?«

    Das Schöne daran ist, die freien Einwohner, ich verwende extra das Wort Einwohner, weil der Begriff Bürger alle »Nicht-Deutschen« ausblendet, denken, ihnen könne niemand etwas anhaben, wenn Sie über ihr Konsumverhalten, über die Preisgabe ihrer Biodaten Auskunft geben, um an der Verlosung einer 14-tägige Baggerfahrt durch die Eifel teilzunehmen, die Möglichkeit haben, ein Kochtopf-Set abzustauben. Was habe ich schon zu verbergen? Was ich umsonst mitnehmen kann, nehme ich mit. Ich mache meine Arbeit, wenn ich denn eine habe, zahle artig meine Steuern, arbeite weder Schwarz noch fahre ich bei Rot über die Ampel. Schließlich hat der unbescholtene Einwohner und Bürger ja nichts zu verbergen.

    Nein, ich leide weder an Verfolgungswahn noch verfechte ich Verschwörungstheorien. Mit solchen Killerphrasen kann man jede den inneren Meinungsfrieden störende Anmerkung locker ins Reich der Fantasie überführen.

    Den Wächterkreisen Murx (»Muax«) vorzuwerfen, sie würden ihre Ermittlungen im Discount an Journalisten verramschen, kann nach staatstragendem Verständnis als störender Eingriff verstanden werden. Im Gegenzug kann das Lancieren von BKA-Akten an die »Enthüllungspresse« auch als das Auslegen eines Köders, als Experiment verstanden werden.

    Ich stelle mir vor, wie sich die Damen und Herren im BKA entspannt im Schreibtischstuhl zurücklehnen und am Rechner gucken, welcher »Enthüller« nach dem vorgeworfenen Happen schnappt. Nach aktuellem Google-Stand ist das Experiment geglückt.

    Andererseits, und das ist auch Teil des Experiments, lässt sich an den Gegenreaktionen von verirrten scheinbar nicht mehr alle Sinne beieinander habenden Romantikern feststellen, Netz sei Dank, wo die Störenfriede sitzen.

    Klar, man kann mir vorwerfen, ich ließe mich instrumentalisieren, was in einigen Kommentaren ja auch deutlich zum Ausdruck kommt. Warum machst du das? Was bringt dir das eigentlich? Hast du Jan Ullrich schon eine Rechnung für deine PR geschrieben? Machst du das, um dich mal interessant zu machen? Hast du nichts anderes zu tun? Glaubst du denn im Ernst, wenn du den SPIEGEL angräbst, du kriegst vom SPIEGEL noch irgendeinen Fotografenauftrag? Schon mal was von Loyalität gehört? Hast du mal darüber nachgedacht, dass man dich durchsichtig macht, wenn du dich weiterhin so aus dem Fenster lehnst?

    Wären es einzig Scherzfragen, würden sie an mir abprallen. Meine Antwort: Wer zur Quelle vordringen will, muss gegen den Strom schwimmen.

  62. Warum werden immer mehr Fernsehkanäle geschaffen?
    Warum werden immer neue Bedürfnisse geschaffen (CD-Player, Walkman, Handy,
    Gameboy etc.)
    Warum wird alles daran gesetzt, den Kaufrausch zu steigern?
    Warum fallen immer mehr Schulstunden aus?
    Warum wird nicht ernsthaft etwas gegen den immensen Lehrermangel
    (40.000 fehlende Lehrkräfte) unternommen?
    Warum wird, gemessen am Bruttosozialprodukt, immer weniger Geld für Bildung
    bereitgestellt?
    Warum sind wir einer ständigen Musikberieselung ausgesetzt?

    WARUM FÖRDERT DER STAAT DEN SPORT?

    Zu Letzterem eine quasi-rhetorische Frage:
    Welches waren die beiden wichtigsten, die politische Herrschaft stabilisierenden,
    Grundpfeiler des Römischen Reiches?

  63. Von ein paar Flüchtigkeitsfehlern mal abgesehen, finde ich Ihren Artikel lesens- und Ihre Argumente bedenkenswert, wenn ich auch in Vielem anderer Meinung bin als Sie. Für etwas dümmlich halte ich allerdings Ihre Bildbeschreibung, in der Sie vom Äußeren der Dargestellten auf deren Wesenszüge schließen. Mit etwas bösem Willen ließe sich auch hieraus der Vorwurf rechtsextremer Denkweise konstruieren - was ich, genau wie Ihre Unterstellungen gegenüber ‘Tanja Fiedler’, für Unfug hielte.

  64. @ Udo Ludwig

    Freut mich, Herr Ludwig, dass Sie auf meine energetischen Betrachtungen einsteigen. Psychologisieren (am Kochherd) ist ein feines Wort. Vielleicht können wir uns darauf verständigen, es handelt sich bei meiner Bildkritik an besagtem Foto um einen Beitrag aus der Reihe »1000 Meisterwerke«.

    Garantiert machen sich die SPIEGEL-Bildredakteure/innen, die Titelredaktion und die Texter/innen viele Gedanken, wie sie nachrichtlich pointiert das Blatt illustrieren. Bei der Auswahl der Fotos für die SPIEGEL-Hausmitteilung jedoch scheint mir der ansonsten scharfe Fotosachverstand auf merkwürdige Weise handzahm provinziell.

    Mich würde interessieren, wie Sie selbst das genannte Foto ausdeuten, wie Sie im Zentrum der Drei von der Aufklärungs-Tankstelle an einer BKA-Aktenseite nesteln? Sie wissen um die Macht des geschriebenen Wortes. Dass Sie der Macht des gedruckten Bildes auf den Leim gegangen sind, zeigt mir: da ist einiges unterbelichtet. Wer kann ahnen, dass Sie unter Ihrem Hemd ein Piraten-Trikot des FC St. Pauli tragen?

  65. @ EdHot 27

    Franz-Joseph Strauß mochte von einem unbequemen Gesprächspartner gerne wissen: »Haben Sie überhaupt Abitur?« Was wollte er seinem Gegenüber mitteilen? Dass er etwas dümmlich sei, ihm intellektuell nicht mal das Wasser reichen könnte?

    Ihre anschmeichelnde Zwar-Aber-Rhetorik lässt mich unbeeindruckt. Wenn Ihre Empörung wieder abgekühlt ist, können wir gerne weiter debattieren.

  66. @ Udo Ludwig

    ich freue mich, dass Sie den Mut finden sich hier einzubringen. Das ist eine gute Chance mal Tacheles zu reden.

    Was mich nämlich interessieren würde ist, warum Teile der Medien, so auch der Spiegel, sich immer an der Person Jan Ullrich aufhängen und den Eindruck verbreiten, als sei er der Oberschurke aller dopenden Athleten. Ist er das wirklich? Ich denke nein und in dem Punkt bin ich mit Professor Franke (siehe WDR-Bericht oben) ausnahmsweise mal einig. Kriminell sind doch wohl eher diejenigen, welche die Athleten zum Doping treiben, um an ihnen die Millionen zu verdienen, diejenigen, welche die Dopingsysteme decken oder gar unterstützen. Das Dopingnetzwerk zieht sich doch hinauf bis in die nationalen und internationalen Sportverbände. Warum traut sich kein Journalist mal in dieser Richtung zu hinterfragen und zu berichten? Stattdessen wird munter weiter auf einzelne ausgesuchte Athleten wie Jan Ullrich eingeprügelt. Diese haben das Dopingnetzwerk aber nicht erfunden, sondern werden lediglich hineingetrieben.

    Wenn die Journalistenschaar hier ein wenig objektiver hinschauen würde, sollte schnell klar werden, dass Jan Ullrich nicht reden kann und nicht, wie stets behauptet wird, nicht reden will. Sein Satz „ich werde mich äußern, wen Deutschland reif ist“ kommt nicht von ungefähr. Dass Deutschland die nötige Reife erfährt, wird durch regelmäßige, einseitige Artikel wie den Ihren verhindert. Fast hat man den Eindruck, der Journalismus ist an der eigentlichen Wahrheit gar nicht interessiert.

  67. @admin 27

    Offensichtlich muss ich an meiner Rhetorik noch ein bisschen feilen, wenn mein schlichter Sechszeiler so viele Missverständnisse bei Ihnen induziert hat:
    Ich wollte Ihnen weder schmeicheln, noch Sie beeindrucken. Empört war ich auch nicht, wäre es aber wohl an Stelle von ‘Udo Ludwig’ und seinen Kollegen gewesen.

    War “dümmlich” das falsche Wort? Wahrscheinlich. Ich bitte um Entschuldigung. Stellen Sie sich also bitte vor, ich hätte “unpassend” geschrieben, dann verstellt Ihnen Ihr Zorn vielleicht nicht mehr die Sicht auf das, was da steht, und sie müssen mich nicht mit FJS in einen Topf werfen. Denn DAS empört mich nun wirklich.

  68. “…während einer Sieben-Stunden-Tagesetappe im 40er-Schnitt 18.000 Höhenmeter bewältigen”.

    WOW!!!!

  69. Toller Artikel! Der Konsens der zur Zeit über den Profiradsport herrscht ist im übrigen ohnehin lächerlich wenn man mal zur Kenntniss nimmt das bei der Olympiade in Peking Kontrollen vorher angekündigt wurden und letztenendes mehr Pferde als Personen aufgeflogen sind

  70. Peter Dietz schreibt: “…warum Teile der Medien, so auch der Spiegel, sich immer an der Person Jan Ullrich aufhängen und den Eindruck verbreiten, als sei er der Oberschurke aller dopenden Athleten.”
    Einfach, es gibt keine “bewegende Themen”, es werden Schlagzeile benötigt, die Auflage muss gehalten werden, besonders in dieser Zeit in der die Zeitungen und Zeitschriften eine wahre Verkaufskrize erleben. Wenn man Taten von Müller, Maier oder Schmidt erwähnt liest da keiner, ein Jan Ullrich, der größte deutsche Radfahrer Allerzeiten, ist immer eine Schlagzeilen wert. Die Medien sind auf negative Ereignisse eingestellt, siehe damals Boris Becker oder Stefi Graf, es ist notorisch dass Demontieren, Zerstören ist einfacher als Aufbauen. Das jetzige Niveau der deutschen Presse finde extrem fraglich, um milde auszudrücken.

  71. EdHot

    Sie argumentieren clever. Sie verstehen es, die süßliche Wirkung Ihrer Worte gezielt einzusetzen, gleichzeitig eine vornehm-stilistische Haltung zu wahren und massive Kritik zu üben. In dulci jubilo.

    Als schlichtes Ex-Sportlergemüt mache ich mir weniger Sorge um die jesuitische Einhaltung der Kulturgrammatik. Vielleicht meinen Sie das, wenn Sie von einer verstellten Sicht sprechen.

  72. @ Helmut Andres

    Es ist genauso absurd gemeint wie es klingen soll.

  73. Admin.schreibt: “Mir war von Anfang an klar, dass ich mich mit meiner Kritik an der freien Verfügbarkeit von BKA-Ermittlungsakten unbeliebt mache. ”
    Sie irren sich. Sie haben sich beliebt gemacht, jetzt erst wirklich. Ihre Replik an diesen Spiegel-Artikel hat die wahre Radsport -Freunde und Jan Ulrich-Vereherer bewegt und eine große Freude gemacht. Weiter so !

  74. @Peter Dietz:

    Natürlich ist Jan Ullrich a u c h ein Opfer der Umstände, schließlich hat er Wachstumhormon, Epo und Blutdoping nicht erfunden. Und ohne seine Betreuer, Ärzte und Berater hätten er vermutlich nie davon erfahren, dass es dieses Zeug gibt.
    Nichts anderes haben wir auch versucht darzustellen. Und natürlich haben auch wir erkannt, dass Ullrich schnell eine Marionette übergeordneter Interessen geworden war wie zwei Passagen aus dem SPIEGEL-Bericht belegen:

    “Jan Ullrich war eine Märchenfigur des deutschen Sports. 1997 gewann er die Tour de France, danach schmissen sich Journalisten, Politiker und Wirtschaftsführer an ihn heran und machten aus dem gebürtigen Rostocker einen Volksbeglücker…
    Wenn er durch Frankreich radelte, waren die Quoten phänomenal. “Gib Gas, Jan!”, schrieb die “Bild”-Zeitung, und wer im Fernsehen verpasst hatte, wie Ullrich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Alpenpässe hochkletterte, galt als Außenseiter. Viele profitierten von Ulle, wie ihn seine Sportkameraden nannten - besonders profitierte sein Sponsor. Jürgen Kindervater, der damalige Kommunikationsdirektor der Deutschen Telekom, war noch Jahre später begeistert: “Der Radsport war eine der herausragendsten Marketingmaßnahmen in Deutschland überhaupt mit einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis.”

    Zu unserem Tankstellen-Foto in der Hausmitteilung muß ich gestehen, dass die beiden anderen Tankwarte und ich noch nicht versucht haben, es auszudeuten. Es war uns schlichtweg nicht so wichtig.

  75. @ udo ludwig

    Sie schreiben oben, daß für Sie Jan Ulrich a u c h ein Opfer der Umstände ist , also einer von vielen.
    Jetzt mein Frage: Was habe sie sich so dabei gedacht, ein Foto über ein g a n z e Seite von JU abzubilden, daß ein Gesicht in höchster Anstrengung bei Ausführung seines Berufes zeigt. Was aber in Verbindung des Spiegel-Artikel mehr den Anschein einer , sorry, Fratze , fast schon was “Böses”darstellt. War das Absicht? Konnte man da nicht auf ein Foto zurückgreifen, daß Jan Ullrich in einem entspannten Gesichtsausdruck oder als Privatier darstellt. Mich interressiert der psychologische Hintergrund zur Auswahl dieses Fotos.

    Danke, schon mal im Vorraus für eine Antwort

  76. georg40

    Danke für die positive Rückmeldung.

    Ehrlich gesagt hätte ich es kaum für möglich gehalten, dass der Beitrag eines früheren »Boot-Fahrers« ein paar Staubkörner aufwirbelt. Für fünf Sekunden ein virtuelles Glühwürmchen im Netz zu sein, ist noch lange kein Grund, sich auf irgendetwas einzubilden. Offenbar habe ich einzig mit meiner subjektiven Innensicht einen Zeitnerv getroffen. Davon zeugen Kommentare zu meinem Beitrag in diversen Foren und auf Internetseiten. Danke.

    Würden sich mehr aktuelle respektive ehemalige Leistungssportler zu Wort melden, könnte sich die Berichterstattung über den Sport ändern. Zu viele Experten aus der Kreisklasse schwingen das große Wort, weil sie dem Glauben nachhängen, sie könnten sich in ein Sportlerhirn hineinversetzen.

    Wenn Reporter unmittelbar nach einem Rennen ihre Mikrophone in Stellung bringen, den Akteur auffordern, darüber emotional zu plaudern, damit der Zuschauer am Fernseher mitfühlen kann, was der Akteur an welcher Stelle des Rennens gedacht, gefühlt, gespürt hat, wirkt das in meinen Augen grenzwertig.

    Extreme Gefühle zu vermitteln, was es für Körper und Hirn bedeutet, in die Sauerstoffschuld zu gehen, im Rennen wie ein sich wegschreiendes Baby blau anzulaufen, wenn der Puls auf 200 + rast, wie soll das der Akteur jemandem erklären, der gar nicht weiß, wovon überhaupt die Rede ist?

    Leistungsport heute ist Massenunterhaltung, eine Reality Show, deren Akteure so tun als seien sie Schauspieler, Entertainer und Marketingexperten in eigener Sache. Sich darauf von Berichterstatterseite zu kaprizieren, nachzubohren, ist relativ einfach. Denn Leistungssportler haben sich auf ein Minenfeld begeben, auf dem sie, falls sie daneben treten, schwere Verletzungen davontragen können.

  77. @ admin

    Klasse Antwort an Georg40.. ich danke auch für diesen Text !

    san antonio

  78. @admin
    Auch von mir “Chapeau”.
    Ich selbst habe nie Leistungssport betrieben, bin auch nie so in die Sauerstoffschuld gegangen wie die Leistungssportler das tun. Aber ich habe Blut und Wasser geschwitzt, allein beim Zusehen, wie Jan Ullrich sich Jahr um Jahr geschunden hat mit einer Leidenschaft und wie er mit seiner ganz sympathischen, bescheidenen Art im Peloton stets beliebt und gut angesehen war.

    Umso weniger kann ich verstehen, wie die Medien ihn seit über 3 Jahren nach wie vor auf die unfairste und wirklich widerlichste Art und Weise niedermachen. Was will man eigentlich noch? Jan Ullrich ist zurückgetreten, er tritt im Sport nicht mehr in Erscheinung und führt sein Privatleben. Er hat es verdient, respektiert zu werden, als Mensch und als einstiges Aushängeschild des deutschen Radsports.
    Und zum Glück gibt es Leute wie Sie, einige andere hier und seine Fans, die immer noch an seiner Seite stehen.

  79. “Würden sich mehr aktuelle respektive ehemalige Leistungssportler zu Wort melden, könnte sich die Berichterstattung über den Sport ändern. Zu viele Experten aus der Kreisklasse schwingen das große Wort, weil sie dem Glauben nachhängen, sie könnten sich in ein Sportlerhirn hineinversetzen.”

    Genau, admin. Und hier liegt das Problem oder besser gesagt der Irrtum der emsigen Schar der Saubermänner bzw. - frauen. Sie meinen, da sie und ihre Sicht auf die Dingen die Medien beherrschen (dürfen), repräsentieren sie auch den Mainstream : Ulle ist zu verurteilen, hat schon immer betrogen, keiner mag ihn mehr. Das ist aber nicht einmal try and error, das ist Manipulation auf tiefem Niveau. Die schweigende Mehrheit denkt und fühlt anders. Und zu ihr zählen auch unzählige dem Ulle ebenbürtige Stars.
    Unlängst sah ich viele in trauter Verbundenheit mit Ulle und seiner Frau zur Hochzeit von Boris. Einerseits hat es mich gefeut, dass Jan Ullrich von seinesgleichen nicht geschnitten und schief angesehen wird. Anderseits kam mir genau der von Ihnen aufgeworfene Konjunktiv in dem Sinn.
    Wahrscheinlich gibt es da noch ein Zögern, wahrscheinlich fehlt ihnen das Medium. Aber gerade sie können sich das Medium selber schaffen. Ein bißchen Mut und der Stein kommt ins Rollen. Es wäre die Initialzündung für die schweigende Mehrheit, Jan Ullrich den Platz in der öffentlichen Meinung wieder zu verschaffen, der ihm gebührt. Aber vielleicht habe sie ja mit Ihrem Blog sowohl iniziert als auch das Forum geschaffen, was zum Durchbruch hilft.
    Übrigens geht es doch gar nicht um Heldenverehrung und Götzenanbetung, die den Ullrich-Fans so oft unterstellt werden, es geht um sachliche, angemessene und ehrliche Behandlung einer Sportlerpersönlichkeit in der Öffentlichkeit. Nicht mehr und nicht weniger. Und da können sowohl Sportler und Medien die entscheidende Rolle spielen.

  80. Ich kann Herberts Beitrag nur bestätigen. Ich habe seine “schweigende Mehrheit” bei einigen Charity-Rennen gesehen, an denen Jan teilgenommen hat. Es war überwältigend.. Wir Fans möchten nur, das Jan von den Medien wieder würdevoll behandelt wird. Deswegen auch von mir nocheinmal: Danke für diesen Blog.

  81. @ admin

    ….” Würden sich mehr aktuelle respektive ehemalige Leistungssportler zu Wort melden, könnte sich die Berichterstattung über den Sport ändern. Zu viele Experten aus der Kreisklasse schwingen das große Wort, weil sie dem Glauben nachhängen, sie könnten sich in ein Sportlerhirn hineinversetzen. ”

    Und warum bleibt man so defensiv?
    Bislang kennen wir nur vorgefasste Meinungen und bekanntlich hat die Medaille immer zwei Seiten.
    Ich finde es jedenfalls sehr beeindruckend von Ihnen, die Kehrseite der Medaille zu beleuchten.

    ” Es ist schwieriger, eine vorgefaßte Meinung zu zerstören als ein Atom” , erkannte bereits ein genialer Physiker.

  82. @ badfan, Herbert, Hanna

    Sie halten mich mit Ihren Rückmeldungen ganz schön in Schwung. Und ich weiß es zu schätzen, mit welchem Engagement Sie mit den anderen Diskutanten und mir debattieren.

    Ich wünsche mir auch, dass Jan Ullrich wieder für seine Leistungen respektiert wird. Er ist ein begnadeter Sportler mit allzumenschlichen Schwächen. Als es noch opportun war, ihn zu feiern, wurde er vom Applaus der Medien-Bourgeoisie befeuert für seine Fairness ausgezeichnet.

    Vielleicht tragen diese und andere Debatten mit dazu bei, dass Herrn Ludwig und den anderen »Tankwarten« der Gegenwind ins Gesicht bläst. Sich als »Lutscher« ans Hinterrad des BKA zu klemmen und sich bigott hinter dem Ornat der »Wahrheit« zu verstecken, widerspricht meiner Vorstellung von fairem Journalismus.

  83. Vielen Dank für Ihren Essay, der es durch explizite Subjektivität schafft, den Blick für differenziertes Denken zu schärfen.
    Schön, dass Sie sich nicht wie viele andere Publizisten erdreisten, die vermeintliche Wahrheit in Stein hauen zu wollen, sondern den geneigten Leser vielmehr davon abhalten möchten, blindlings den dogmatischen Ansprüchen scheinbar Erleuchteter Glauben zu schenken.
    Sie wünschen sich kritisches, aufgefächertes Mitdenken des Publikums und treffen mit Ihrem Artikel dabei ins Schwarze. Eine gewisse Polemik, die Sie sich selbst zugestehen, sehe ich hierbei keinesfalls als Makel, eher als Katalysator.
    Auch den meisten der Kommentatoren stimme ich zu und freue mich über die Meinungen und aufrichtigen Auseinandersetzungen, die nicht dem medial definierten “Trend der Zeit” hofieren.

  84. @ admin

    “Es ist genauso absurd gemeint wie es klingen soll”

    ‘Gemeint wie es soll’ - verstehe ich nicht. Hatte eher den Eindruck, dass es ernst gemeint war. Aber egal.

    PS: Für die, die nicht so im Radsport drin sind: 280 km + sind sie früher gefahren. Mit ‘nem 28er Schnitt oder so. Auf Flachetappen. 18000 Höhenmeter an einem Tag ist was für Hobbyisten :-). Soll so Verrückte geben.


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    @ admin

    Du schreibst: “Ehrlich gesagt hätte ich es kaum für möglich gehalten, dass der Beitrag eines früheren »Boot-Fahrers« ein paar Staubkörner aufwirbelt.”

    Ja, das hat er und das zu Recht. Wort für Wort spricht mir und vielen anderen Sportbegeisterten Dein Beitrag aus der Seele. Das darf, nein, das muss man auch mal würdigen.

    @all
    Dass der Sport nicht gänzlich von Doping befreit werden kann, wissen auch wir, aber wir sind der Meinung, dass Doping auf Ausnahmen beschränkt werden kann. Dazu helfen aber keine neuen Gesetze mit abenteuerlichen Strafandrohungen. Die müsste man dann ja auch auf die restliche Gesellschaft anwenden. Da hätte die Justiz aber einiges zu tun. Die Gesetze, die zur Dopingbekämpfung wirklich notwendig sind existieren bereits.

    Der Kampf gegen Doping beginnt nicht beim Athleten. Er ist zwar das ausführende Instrument, aber bei weitem nicht die Ursache. Nehmen wir unser beliebtes Beispiel Jan Ullrich. Als er sich 1997 anschickte die Tour zu gewinnen fieberte ganz Deutschland mit, die Schlagzeilen überschlugen sich. Dass er ein Jahr davor als Gesamtzweiter schon auf dem Treppchen stand war bis dahin nur Insidern bekannt. Als dann das scheinbar unmögliche vollbracht war, Jan Ullrich, erster und einziger Gewinner der Tour de France, kannte der Jubel, vor allem Seitens der Medien (auch dem Spiegel) keine Grenzen mehr. A Star was born. Doch schon ein Jahr später, als er „nur“ noch zweiter wurde fing die Heuchelei schon an. Zu faul, zu dick und was man sonst noch alles lesen musste, das zog sich durch bis zu seiner Suspendierung. Hallo … bis auf ein einziges Mal stand Jan immer auf dem Podium. Aber typisch deutsche Medienmentalität, einmal ganz oben, werden weitere Platzierungen eine Stufe tiefer schon als Versagen quittiert.

    Mit dieser Einstellung wird den Sportlern eine Plattform geschaffen, die ihnen die Hemmschwelle zum Doping nimmt. Hinzu kommen noch die wirtschaftlichen Anforderungen der Teams und nicht zuletzt der Sponsoren. Weitere Fragezeichen stehen hinter der Pharmaindustrie, den Wettbüros und wer sonst noch alles am Sport mitverdient. Umso mehr stellen sich uns die Nackenhaare hoch wenn hier und da ein paar erwischte Athleten aussortiert werden, wenn vielen Dopingmeldung die Namen Jan Ullrich oder Andreas Klöden auftauchen, obwohl sie damit nichts zu tun haben.

    Darauf zielten auch meine Fragen an Herrn Ludwig, über dessen lapidare Antwort ich sehr enttäuscht bin und meine Einschätzung, dass die Medien an der tatsächlichen Wahrheit nicht interessiert sind einmal mehr bestätigt. Aber Herr Ludwig, wer einen fairen Sport propagiert sollte dies auch mit fairen Mitteln tun. Gerade hier sollten, nein, müssen die Medien Vorbild sein.

    Wir von Radsport-gegen-Doping kämpfen schon seit Jahren für einen fairen, ehrlichen und dopingfreien Sport. Begonnen hat unsere Aktion quasi am Stammtisch mit der Idee eine Petition mit einem verbesserten Regelwerk zu entwerfen und diese als Diskussionsgrundlage in die Radsportwelt zu schicken. Das Hauptziel der Petition war, die Verantwortung auf allen verantwortlichen Schultern zu verteilen. Wir hatten das Glück, dass ein ehemaliger Radprofi davon Wind bekam, uns mit seinem Wissen tatkräftig unterstützte und wir die Petition binnen weniger Wochen weltweit an alle Zielgruppen, bis hin zur WADA verteilen konnten. Die Resonanz aus der Profi-Radsportszene hat unsere Erwartungen übertroffen und schnell fanden wir auch weitere namhafte Unterstützung. Gescheitert ist das Projekt letztendlich der Ablehnenden Haltung der Radsportverbände (lediglich drei kleinere nationale Radsportverbände haben uns ihre Zustimmung bekundet) und dem weitgehenden Desinteresse der Medien. Auch der Sportredaktion des Spiegels haben wir unsere Vorschläge vorgelegt, aber nie eine Antwort erhalten.

    Die Petition kann weiterhin auf unserer Homepage http://www.radsport-gegen-doping.de nachgelesen werden. Dort befindet sich auch ein offener Brief, der sich an alle am Radsport beteiligten wendet und ein faires Miteinander anmahnt.

    Trotz aller Rückschläge werden wir nicht müde für die Ehre des Sports zu kämpfen. Jeden, der ein Interesse an einem fairen Sport hat möchte ich aufmuntern hier seine Meinung einzubringen. Wer sich aktiv für einen fairen Sport einbringen möchte ist in seinem Sportverein und im „Forum für echte Radsport-Fans“ auf http://www.radsport-gegen-doping.de herzlich willkommen. Vom Fan bis zum Profisportler, gemeinsam, forenübergreifend haben wir eine Chance was zu bewegen. Je mehr sich zusammen schließen, um so besser.

  86. Tut mir nicht leid und ich will mir auch nicht helfen lassen, denn wenn ich hier den (tatsächlichen?) SPIEGEL-Mann Udo Ludwig lese, dann wird mir ganz anders. Übelkeit würde hochsteigen, würde ich den Impuls nicht unterdrücken. Das gönne ich ihm aber nicht, daß ich hier abreiere, aber wem sage ich das? Udo Ludwig sicherlich nicht, nur so ein bißchen. Aber wenn er will, kann er ruhig weiterlesen.

    Um eines deutlich zu sagen: Der Beginn des sechsseitigen SPIEGEL-Artikels mit dem verzerrt-abgebildeten Jan Ullrich samt der weißen Schrift auf fettem schwarzen Hintergrund gleicht einer Art Todesanzeige. Und dieser Eindruck wird, auch im Hinblick auf den Inhalt des fünf Seiten dichtgedrängten Textes, von den Verantwortlichen sicherlich gewollt gewesen sein. Zumindest haben sie diesen Eindruck offenbar gerne in Kauf genommen. Makaber.

    Für diese Art Journalismus, dem m.E. immer öfter jegliche Selbstreflexion abhanden kommt, der immer absurder und unverhältnismäßiger wird und dadurch zur eigentlich angestrebten Lösung des Doping-Problems immer weniger beiträgt, sollte man besser kein bzw kaum noch Verständnis und um so mehr Verachtung übrig haben. Und m.M. nach speziell für Schreiber wie Udo Ludwig, die offenbar nicht mal den Anstand haben, geschweige dann die Uneitelkeit, den zwangsläufigen Spott über ihr SPIEGEL-Hausmitteilungs-Foto über sich ergehen zu lassen.

    Aber war ja klar, daß zumindest einer aus der „Wächter-Troika“ sich meldet, wenn man ihnen gegenüber persönlich wird. Yeap, Häme um Häme. Tja, leider ist das Foto nun mal so wie das berühmte Kind in den Brunnen gefallen. Und das Schöne daran, völlig unnötig. So was wäre mir nie passiert. Ich kenne auch niemand anderen, der so ungeschickt mit der einen Hand einreißt, was er gerade mit der andere „sechsseitig“ versuchte aufzubauen. Fotos von Menschen sagen oft mehr aus als tausend Worte. So ist das nun mal. Genauso wie mit der eben erwähnten Selbstreflexion. Die ist nämlich kein Selbstgänger. Dafür muß man was tun. Sich z.B. mit auch mal mit “wirklichen Leuten” umgeben. Und nicht nur mit Seinesgleichen, womit ich etwas verspätet, aber doch noch zum eigentlichen Anlaß meines Beitrags komme.

    Nämlich den von Udo Ludwig oben eilig angesprochenen Eimsbütteler Turnverein und, offenbar ganz wichtig, dem FC St. Pauli. Ich will ja nichts sagen, aber erst das Foto und jetzt die Fortsetzung des Ludwig-Profils. Sonst noch Wünsche, Herr Ludwig?
    Okay, wenn ich ungefragt helfen darf, dann merke ich als Hamburger mal an, daß sich u.a. ausgerechnet dieser “Typ protestantischer Pfarrer, Oberarzt und Rechtsanwalt” und wie wir jetzt alle wissen auch Journalist Udo Ludwig im Eimsbütteler TV gerne sportlich geben. Zufall ist das wohl nicht gerade. Und schön passend in diesem bürgerlichen und zentral gelegenen Stadtteil Hamburgs mit den wunderschönen Altbauwohnungen.
    Übrigens, gleich gegenüber vom Eimsbütteler TV ist die Sportanlage Kaifu-Lodge gelegen, in der nicht zu wenig hübsche und blonde Hanseaten-Töchter tagsüber ihre Body stylen und nachts gepflegt und gerne durchfeiern. Man mag sich halt. Weit weg von den Ungemochten.
    Aber halt, ganz so einfach geht’s dann doch nicht, denn der besondere Clou, quasi das schmückende I-Tüpfelchen, das ist die oft wie beiläufig aufgesetzt -unaufgesetzte Sympathie zum FC St. Pauli, einem „ehemaligen“ Arbeiterverein. Habe ich in diesem Zusammenhang schon erwähnt, daß Jan Ullrich-Fingerzeiger und ARD-Mann Reinhold Beckmann beim FC St. Pauli Mitglied ist? Na, kann sich jeder selber seinen Reim drauf machen. Wer will auch auf Udo Ludwig.

    Falls nun jemand meinen sollte, mein Beitrag wäre zu persönlich und polemisch, hätte eigentlich nichts mit einer inhaltlichen Auseinandersetzung zu tun usw., dem gebe natürlich Recht. Persönlich werden kann schließlich jeder. No help for that. Der eine macht’s direkt, ich versuch’s schon mal. Und andere wiederum machen sich investigativ tarnend über Umwege Richtung Ziel. Ob sie’s dann mit dem Persönlichen noch merken oder nicht, ist egal. Denn der Spur ist in der Regel leicht zu folgen.

    Hey, mal gucken. Vielleicht trete ich auch dem Eimsbütteler TV bei (aber auch nur vielleicht). Der Handballabteilung. Herr Ludwig, freuen Sie sich schon mal. Ich foule besonders gerne. So eine schöne Grätsche von hinten. Das kennen Sie doch, oder (habe ich jetzt irgendwas falsch verstanden)?
    Erzählen Sie mir jetzt nichts. Das haben Sie schon.

  87. @admin
    Vielen Dank für Ihr Engagement . Ganz besonders danke ich Ihnen für Beitrag 82.
    Fairer Journalismus - was ist das ? Etwas so Aussagen wie :
    - Ullrich wurde zum König dieser verlogenen Welt -
    Na, Bravo, kan man da nur sagen ! Vom ” Hosianna ” bis zum ” Kreuzigt ihn ” ist es nur ein kurzer Weg. Und alles wegen der Auflage.

  88. @admin

    Die Geister, die man rief…. Und es sind deren viele und man wird sie nicht mehr los. ;) Lange nicht mehr so viel Richtiges auf einen Haufen gelesen: peter dietz, fitzgerald,…
    But no doubt, auch die, die es so nicht teilen, sind imho sehr willkommen. Gibt es doch zu viele Medien, wo bei permanenter Gleichschaltung - was mag der Grund wohl sein, intellektuelle Beschränkheit, political correctnes, editoriale Selbstdisziplin (Selbstzensur) oder existentielle Sorge ? - die Meinung Andersdenkender gerade mal zwischen den Leserbriefen vermutet werden darf. Weshalb scheuen eigentlich die Mächtigen und der Wahrheit gegenüber Erhabenen eine vielfältige intellektuelle Auseinandersetzung ? Meinen sie es nicht nötig zu haben oder nehmen sie als wirtschaftliche “Markführer” an, auch zwingend Meinungsführer zu sein. Sind die Meinungen der anderen just rubbish oder fehlt es visa versus nur an der nötigen Gesprächskultur ?
    Über die vierte Säule der Demokratie und ihre Rolle wird leider mehr geschwiegen als geredet. Und was Vertreter des (sogenannten) Sportjournalismus aus ihren Selbstverständnis gemacht haben, erleben wir im Falle von Jan Ullrich.
    Dagegen sich zu wehren, ist doch nur legitim. Es muss doch da draußen jemanden mit Mum in den medialen Knochen geben, der erkannt hat, dass Jan Ullrich doch nur der Erhaltung eines perfiden, Sportler verachtenden Dopingsystem geopfert werden soll. Und es wäre beinahe so perfekt wie immer gelaufen: Geständnis, Reue, und alles wie gehabt. Ulle ist ein Sturkopf, wie sein Entdecker Peter Sager wissen läßt. Er will es anders. Anstatt zu versuchen, ihn zu verstehen und seinem Anliegen zu helfen, will man ihm perfide die Würde nehmen. Gleichschalten, ausrichten, anders darf es (noch) nicht sein.
    Ich würde viel geben, wenn dieses blog der Anfang der Versachlichung der Diskussuion um den deutschen Radsport und Jan Ullrich sein könnte. Und vielleicht sollte der deutsche Sportjournalismus dabei auch zu seinem eigentlichen Leitsatz zurückfinden, bevor er wertlos wird und mit Sport nichts mehr zu tun hat.

  89. Ich hätte nie gedacht dass hier so eine lebhafte Debatte zustande kommt, es sind bereits über 80 Beiträge. Toll dass unsere Sportart und unser Idol, Jan Ullrich so viel Aufmerksamkeit genießt. Vieles Neues kann ich auch nicht mehr sagen, eins muss ich noch aber zufügen. Manche sagen dass ich ein Pesimist wäre, ich halte mich eher ein Realist. Und aus dieser Realität erlaube mir einen Vergleich. Schau mal um: seit Jahrzehnten wird der Drogenkonsum bekämpft. Weltweit. Ergebnis ? Das kann ich prozentual gar nicht ausdrücken… Deswegen würde ich auch die Dopingbekämpfung etwas relativieren. Gut dass der Kampf existiert, gut dass er neuen Schwung nimmt, aber mit der Hoffnung eines Vollerfolges sollte niemand träumen !

  90. Einige Anmerkungen zum SPIEGEL-Aufmacherfoto..

    Die Fotografie von Joel Saget (AFP), eine Arbeit für die französische Nachrichtenagentur Agence France Press, ist im »Bildtext« als Aufnahme aus dem Jahr 2005 gekennzeichnet. Auf weitere Informationen zu der Fotografie verzichtet der für den Artikel verantwortliche Sport-Ressortleiter Gerhard Pfeil, im Bild rechts in der SPIEGEL-Hausmitteilung.

    Warum der SPIEGEL, der theoretisch auf jedes zur Verfügung stehende (Sport)-Foto zurückgreifen kann, eine Arbeit aus dem Jahr 2005 ausgewählt hat, ist für mich kein Zufall. Sieht man sich die Close-up-Fotografie genauer an, liegt die Schärfe auf Ullrichs Helmwerbung »T-Mobile«, auf dem Schritzug eines SPIEGEL-Lieblingsfeinds.

    Interessant finde ich, dass es sich offensichtlich bei der abgedruckten Fotografie um eine Ausschnittvergrößerung handelt, die für mich eindeutig dem journalistischen Credo widerspricht, dokumentarische Fotografien eins zu eins abzudrucken. Sieht man sich gedruckte Fotografien im Wochenblatt DIE ZEIT an, steht dort im Bildnachweis der Name der Agentur, des Autors oder der Autorin und falls die Fotografie in Photoshop manipuliert worden ist, ein großes »M« in eckigen Klammern beziehungsweise der Hinweis, es handelt sich um einen Bildausschnitt.

    Ich sage das nicht einfach so daher, um ein weiteres Argument ins Spiel zu bringen. Als Dozent für Fotodesign an der Ruhrakademie beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit der Zeichensprache von Fotografien. Und die Studierenden wissen, mit welchen Inhalten ich sie in meinen Seminaren behellige. Die Technik ist zu ihrem Erstaunen erst einmal sekundär. Das einzige, was bei mir zählt, ist die vermittelte Botschaft in einer Fotografie. Nicht die altbackene Höhepunktfotografie aus der Prähistorie des Fotojournalismus steht im Vordergrund, sondern eine zeitgenössisch lineare Erzählweise, die weder einen zwielichtigen Wahrheitsanspruch reklamiert noch einen Anspruch darauf erhebt, welterklärerisch zu sein.

    Vergegenwärtigt man sich einmal, wie die besagte Ullrich-Fotografie entstanden sein könnte, kommt man zu einer ganz anderen Betrachtungsweise als vom SPIEGEL beabsichtigtt.

    Der Agentur-Fotograf Joel Saget begleitet 2005 die Tour de France. Vermutlich sitzt er auf dem Sozius eines Begleit-Motorrads, um nahe genug am Geschehen zu sein. Dieses Privileg wird in der Regel den bei der Tour akkreditierten Fotografen zuteil. Im Anschlag hat Joel Saget eine branchenübliche digitale Motorkamera. Ihm geht es um den entscheidenden Augenblick, um bildnerische Dramatik, damit der Zeitungsleser einen Sekundenbruchteil des Rad-Duells zu sehen bekommt. Wie macht er das?

    Der Sportfotograf Joel Saget muss bei Verwendung eines Teleobjektivs mit einer Verschlusszeit von mindestens 1/500 fotografieren. Das heißt: 500 Aufnahmen dokumentieren eine Sekunde aus seiner - die Betonung liegt auf seiner – subjektiv empfundenen Wirklichkeit. Fotografiert Joel Saget mit 1/1000 Sekunde müsste er theoretisch 1000-mal auf den Auslöser drücken, um eine Sekunde seiner subjektiv empfundenen Wirklichkeit festzuhalten. Als Agentur-Profi weiß er genau, auf welche Aufnahmen die Journaille anspringt. Darauf ist er als Profi konditioniert.

    Zurück in die SPIEGEL-Redaktion. Dort sitzen die Herren Redakteure neben dem Layouter vor dem Bildschirm und diskutieren die von der Bildredaktion beschafften Aufnahmen. Sie diskutieren, welche Fotografie die Textaussage ihres Artikels am ehesten transportiert.

    Überraschung: Die Entscheidung ist ein intuitiver Prozess. Genauso gefühlsgesteuert wie der Fotograf Joel Sagat seine Aufnahme gemacht hat, genauso gefühlsecht entscheiden die SPIEGEL-Redakteure, welche platte Fotografie ins Blatt gehoben wird. Die Story muss sich verkaufen lassen, das beabsichtigte Spektakel passgenau rüberbringen, den Aufmerksamkeitsterror adäquat visualisieren.

    Erstaunlich finde ich allerdings die latente Bildunschärfe. Wie kommt das denn? Gehören unscharfe Bilder nach neuster SPIEGEL-Diktion jetzt ins Blatt?

    Zu sehen ist Ullrichs entschlossener Killerblick. Vor Anstrengung, um besser Sauerstoff aufzunehmen, hält er den verzerrten Mund geöffnet, sodass der Betrachter über Ullrichs Zahnbefund Aufschluss erhält. Wäre Ullrich im Westen aufgewachsen, hätte man ihm vielleicht einen Gesichtsbogen zur Zahnkorrektur verpasst. Dann die Jahresringe unter Ullrichs Augen. Sie verstärken noch einmal den Eindruck von Anstrengung, dass eine Drei-Wochen-Radtour durch Frankreich schlecht für die Haut ist.

    Mit weiterem Willen zur Ausdeutung kann man die abgedruckte Spektakel-Fotografie auch pornographisch nennen. Ullrich soll vor den Augen der »hinters Licht geführten Öffentlichkeit« textlich und fotografisch filetiert werden. Die Krux ist: Die Manipulationskraft von Fotografien wird von Journalisten gerne als »Wahrheit« verkauft. In dieser Hinwicht gäbe es noch einiges aufzuarbeiten.

    Noch eine letzte Bemerkung zu der Fotografie: An einem dünnen Lederhalsband trägt Ullrich ein Kreuz. Daraus lässt sich schließen, der Talisman soll ihm Glück bringen, ihn schützen, seine Demut vor dem Schöpfer bezeugen. Wenigstens einen Rest an Menschlichkeit haben ihm die Herrn SPIEGEL-Redakteure gelassen.

  91. @ admin

    Danke für die ausführliche Beschreibung eines Mißbrauchs von einem aussagekräftigen Sportfoto . Obwohl man sich als Laie so einiges selber zusammenreimen kann, hinterläßt es bei mir einen Schauer, daß so von jemandem mit Sachverstand erklärt zu bekommen. Vielleicht meldet sich ja einer der 3 Spiegel-Artikel-Verfasser, Udo Ludwig, noch einmal dazu. Ihn hatte ich ja direkt angesprochen.

  92. Ich gestatte mir den Sportjournalisten Jens Weinreich (EdHot?) zu zitieren. In mahnenden Worten schreibt er über mich in seinem Blog:

    »Lieber anonymator, wenn Du zu dem Schluß gelangen bist, die Aussage des Textes sei “gar nicht so falsch”, dann wirst Du doch erst einmal eine Aussage gesehen haben, die Du zur Grundlage deiner Bewertung gemacht hast.

    Vielleicht kannst Du mir diesbezüglich unter die Arme greifen? Ich wüsste nämlich nicht, was mir der Autor damit sagen will.

    Plädiert er für die völlige Freigabe von Doping, weil das im realen Leben ja sowieso alle machen? Und meint er, dass die Leistungen ehemaliger Topathleten niemals angezweifelt werden dürfen, weil sie, so sie dopten, keinen “gesellschaftlichen Schaden” anrichteten? Oder will er den ganzen Spitzensport an sich abschaffen? Will er darüber hinaus, dass “die Medien” über jemanden, über den zuvor positiv berichtet wurde, niemals wieder ein Wort der Kritik verlieren dürfen? Oder wie? Jedenfalls sollten nur ehemalige Spitzensportler über solche berichten dürfen, oder verstehe ich das ganz falsch?

    Und, auch wenn das beliebte Spiel, einzelne Sätze und Formulierungen aus Texten herauszugreifen um den Autor und seine (was weiss ich, vielleicht denoch sinnvollen) Ansichten als sinnlos darzustellen, nicht gerade mein liebstes ist:

    “angefetteten Kampfhund in Kunstseide [Ulrich]”
    “Objektivität, das große Missverständnis unter Journalisten stößt im eigenen Hirn an seine natürlichen Grenzen.”
    “Schließlich ist in bürgerlichen Kreisen die Suche nach der befleckten Schuld ein regelrechter Volkssport.”
    Und, jeweils auf der Titelseite einsehbar:
    “Denn gerne wird einer Essstörung ein psychiatrisches Etikett aufgeklebt. [über Anorexie]”
    “Ein privater 11. September [die drohende Pfändung bei Frau Leibovitz]”
    “Generalstabsmäßig plant [Lance Armstrong] das Mannschaftsgefüge seiner Equipe »Astana«, über deren abgeschottetes Innenleben vor allem zerknirschte Journalisten spekulieren, denen der »Dominator« partout kein Interview gibt.”

    …da fällt es mir tatsächlich schwer, den Herrn ernst zu nehmen.«

  93. @admin
    “….Würden sich mehr aktuelle respektive ehemalige Leistungssportler zu Wort melden, könnte sich die Berichterstattung über den Sport ändern. Zu viele Experten aus der Kreisklasse schwingen das große Wort, weil sie dem Glauben nachhängen, sie könnten sich in ein Sportlerhirn hineinversetzen….”

    Das an Selbstgerechtigkeit und Arroganz eigentlich schon garnicht mehr zu überbieten.
    Nach Lesen des letzten Admin-Beitrages packe ich einmal den Hobbypsychologen aus und deute die häusliche Umgebung desselbigen als ein Meer von Spiegeln.

    Genau diese Einstellung und Entwicklung von Gesellschaftsgruppen sich ausschließlich mit sich selbst zu schäfftigen, war und ist schon immer das Grundübel für den Verfall der Moral. Wenn sich Militär als ein Staat im Staat benahmen, Adlige als Elite begriffen, Politiker vom vom Volk abwandte…..ging das meist in die Hose.
    Anmerken möchte, dass komischerweise jeder Leistungssportler den Schwächeren dringend benötigt, nämlich um ihn zu besiegen…..als Bühne für seine Selbstdarstellung ?


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    Habe grad einen sehr interessanten Artikel auf zeit.de gefunden, der sehr gut in die Diskussion hier passt: http://www.zeit.de/sport/2009-10/doping-kohl-medikamente-hgh?page=1

    Aber trotz allen äußeren Umständen hat Jan Ullrich Gesetze gebrochen. Es ist gut, nach dem “Warum” zu fragen. Aber Rechtsbruch muss verfolgt werden. Oder zweifelt jemand allen Ernstes daran?

  95. Endlich, endlich kann ich nur sagen, nachdem ich den Beitrag gelesen habe. Er spricht mir aus der Seele.
    Jan Ullrich steht für mich für 10 Jahre Radsport auf höchstem Niveau. Er ist und bleibt ein Ausnahmesportler und es tut gut zu lesen, wie Viele sich hier in einer sachlichen Art und Weise mit seiner Geschichte auseinandersetzen, Dinge hinterfragen und nicht blindlings das glauben, was diese “Journalisten” uns glauben machen möchten. Auch ich habe die Rennen mit Ulle bis 2006 verfolgt. Er war immer ein Kämpfer und hat alles gegeben und mit seiner sympatischen bescheidenen Art die Herzen der Radsportfans erobert. Schon damals hatten sich die Schreiber der Gazetten auf Ulle eingeschossen und viele Beiträge waren da schon unterste Schublade. Aber seit 2006 haben sie daraus eine regelrechte Hetzjagd gemacht und man bekommt wirklich den Eindruck, dass sie den Menschen Jan Ullrich fertig machen wollen.
    Ich hatte das Glück, Jan bei verschiedenen Radsportveranstaltungen nach 2006 live zu sehen. Er wurde überall von vielen vielen Radsportfans gefeiert. Da merkt man, er ist keineswegs der gefallene Held.
    Es wäre schön, wenn sich noch viele hier zu Wort melden, denen es nicht egal ist, wie mit einem Ausnahmesportler in diesem Land umgegangen wird und die an der Wahrheit interessiert sind.

  96. @Heidrun Sch.
    Danke für deinen Beitrag. Das unterschreibe ich jederzeit. :-)


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    @ Thomas F.

    Danke für den Link. Die letzte Passage des Artikels habe ich als Zitat gepostet. Zu Ihrer Frage, die Sie in ähnlicher Form schon einmal gestellt haben, kann ich Ihnen keine Antwort geben. Das muss das Gericht entscheiden. Wir werden es ja dann zu gegebener Zeit erfahren.

    »Vernebelter Blick auf die gedopte Gesellschaft«

    » …. Ist Doping also ein gesamtgesellschaftliches Problem? “Viele Menschen sind heute auf der Suche nach Einzigartigkeit, vor allem durch den Sport”, sagt (Peter) Dewald. “Und bei der Suche danach können Medikamente eine große Rolle spielen.” Der Leistungsdruck und die Fixierung auf den Körper seien gestiegen, es würden immer mehr Menschen Medikamente nehmen, um soziale Probleme zu lösen, fügt er hinzu.

    Nach verschiedenen Studien der vergangenen Jahre wirft sich jeder fünfte Professor und Student nicht-indizierte Arzneimittel wie Ritalin oder Modafinil zur Leistungssteigerung ein. Unter den Studenten sind vor allem Mediziner und Juristen betroffen.

    Der diesjährige Gesundheitsreport der Krankenkasse DAK geht von bis zu zwei Millionen Dopern am Arbeitsplatz aus. “Die Einnahme von Medikamenten”, sagt (Horst) Pagel, “ist ein von der Gesellschaft akzeptiertes Verhalten.”«

    Zitiert nach Zeit Online: http://www.zeit.de/sport/2009-10/doping-kohl-medikamente-hgh?page=1

  98. @ Thomas F.

    Du schreibst: “Aber trotz allen äußeren Umständen hat Jan Ullrich Gesetze gebrochen. Es ist gut, nach dem “Warum” zu fragen. Aber Rechtsbruch muss verfolgt werden. Oder zweifelt jemand allen Ernstes daran?”

    Allenfalls hat Jan gegen bestehendes sportliches Regelwerk verstossen. bis 2006 gab es in keinem Staat ein Gesetz, welches Eigendoping unter Strafe stellt. Somit hat er auch kein Gesetz gebrochen.

  99. @ Spiegelleser,

    Ihr gesellschaftlicher Vergleich hat leider einen gravierenden Schönheitsfehler. Wenngleich Ihre Zuordnungen einen gewissen Reiz ausüben. Ironiefrei gesprochen sehe ich das Problem an ganz anderer Stelle: Sie wollen meine Sichtweise bewusst falsch verstehen, weil Sie dann möglicherweise aufgefordert wären, Ihre Blickrichtung zu ändern. Sich einer herrschenden Meinung anzuschließen, ist eine bequeme Weltsicht. Da kann man wenig falsch machen. Tut mir leid, dass ich das so deutlich sagen muss.

    Warum gibt es in diesem Blog innerhalb weniger Tage einige Tausend Besucher, fast hundert Kommentare? Warum – machen Sie bitte einmal selbst den Versuch – ist unter dem Schlagwort »Jan Ullrich« unsere öffentliche Diskussionsrunde über die Goggle-Suchmaschine unauffindbar? (Nach Seite 40 habe ich aufgehört zu blättern.) Warum sieht/sah sich Udo Ludwig vom SPIEGEL dazu aufgefordert, in die Runde einzubringen?

    Don’t believe the hype.

  100. @spiegelleser

    guten Abend, irgendwie habe ich das Gefühl sie zu (er)kennen (vielleicht auch nur ein Déjà vu Erlebnis mit gewürfelten Buchstaben !?): Sei es drum, ihre Texte allerdings sind schon sehr einseitig auf die Bestrafung oder vielleicht mehr Ächtung eines gewissen Herrn Jan Ullrich ausgelegt. Dabei betonen sie immer wieder das unerträgliche Fehlverhalten dieses Sportlers aus IHRER Sicht. Ich bezweifle ganz einfach dass dies so von der Allgemeinheit auch gesehen wird, sie und einige Medien tragen zwar dazu bei den Menschen in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen, so richtig wichtig ist es aber für die Gesellschaft nicht (da gibt es gerade derzeit weitaus schlimmere und beklagenswertere Vorgänge, bei Banken und auch einige viele Betriebe bei denen Moral und Anstand so ziemlich unbekannt geworden sind), dem Menschen Jan Ullrich aber schleifen sie am Pranger durch die Gazetten und Foren, und sie haben wohl keinerlei Skrupel dessen Würde dabei zu verletzen.

    Weit davon entfernt naiv zu sein und zu meinen hier wird ein absolutes Unschuldslamm zu Unrecht angegriffen, lege ich aber doch noch Wert darauf zu bemercken dass Jan Ullrich zwar in allerlei dubiosen Affairen genannt wird, dass dieser sogar bei einem Arzt “mit Dopinghintergrund” offenbar Blutbeutel lagern hatte, er ist aber NICHT des Dopings überführt worden und zwar während seiner ganzen aktiven Karriere nicht (die Extasy Pille mit anschliessender PKW Craschfahrt unter Alkohol Einfluss ist ein menschliches Versagen ausserhalb des Sportbetriebes, seinerzeit für J.U. sowieso… und wer im Glashaus usw.). Also WARUM diese anhaltende Hatz hinter diesem Mann unter dem Vorwand der gebotenen Regelneinhaltung und dem daraus enstehenden öffentlichen Interesse ?

    Wenn sie, wie sie es sagen ein Sportveranstalter sind, dann sind sie an der Quelle und wissen sicher selbst wie die Systeme gestrickt sind, warum haben sie dort nicht schon einmal diese grosse Moral eingefordert ? Und sagen sie nicht “ich wusste doch von nichts” davon gibt es bereits viel zu viele !Möglicherweise haben sogar sie schon ein “Full Haus” mit dem Namen Jan Ullrich erleben dürfen, ja und wenn es so war, dann sollten sie das würdigen und nicht mehr NUR den Athleten prügeln weil es nun nicht mehr so geht, denn dazu hat nunmal diese andauernde Kampagnenartige Medienhetze sehr wohl beigetragen wenn auch der Sport selbst seine Schuld mitverantwortet.. hier sind aber ausser den Athleten noch einige andere in der Verantwortung.. ja sogar bis hin zu Veranstalter !

    san antonio

  101. san antonio, dein Beitrag hat die Nr. 00!
    Dreistellig hat der admin hier wohl nicht erwartet und deshalb nicht eingerichtet. ;-)

  102. @admin
    “…Ihr gesellschaftlicher Vergleich hat leider einen gravierenden Schönheitsfehler. Wenngleich Ihre Zuordnungen einen gewissen Reiz ausüben. Ironiefrei gesprochen sehe ich das Problem an ganz anderer Stelle: Sie wollen meine Sichtweise bewusst falsch verstehen, weil Sie dann möglicherweise aufgefordert wären, Ihre Blickrichtung zu ändern. Sich einer herrschenden Meinung anzuschließen, ist eine bequeme Weltsicht. Da kann man wenig falsch machen. Tut mir leid, dass ich das so deutlich sagen muss.

    Warum gibt es in diesem Blog innerhalb weniger Tage einige Tausend Besucher, fast hundert Kommentare? Warum – machen Sie bitte einmal selbst den Versuch – ist unter dem Schlagwort »Jan Ullrich« unsere öffentliche Diskussionsrunde über die Goggle-Suchmaschine unauffindbar? (Nach Seite 40 habe ich aufgehört zu blättern.) Warum sieht/sah sich Udo Ludwig vom SPIEGEL dazu aufgefordert, in die Runde einzubringen?…”

    Zu Ihnen:
    Auffällig ist mir hier bei sämlichen Einwürfen Ihrerseits , dass immer dann wenn die Meinung anderer nicht zu der Ihren paßt, gerne man ein Spruch fällt, der deutlich unter die Gürtellinie geht. Immer sehr schön eloquent umschrieben.
    Zugeben und erwischt: Ich bin ebenso nur ein mäßig begabter Hobbysportler …also auch zu doof mitreden zu dürfen.
    Zum Thema:
    Natürlich beschäftigt der Blog und das Thema sehr viele Menschen der Republik. Jedoch ist schon im Kindergarten die alte Weißheit bekannt, dass nicht der der am lautesten brüllt zwangsläufig mehr Recht hat.
    Ebenso Ironie am Rande:
    Sie wiederlegen Sich doch gleich selbst einmal aufs Amüsanteste. Lehte ich mich an bestende Meinungen an , wie Sie es mir hier vorwerfen , so widersprechen Sie Sich gleich im Absatz danach , genau weil ich ich hier in der Unterzahl wäre … also was denn nun ???? Entscheiden Sie Sich doch erst einmal.

    @san antonio
    “…Sei es drum, ihre Texte allerdings sind schon sehr einseitig auf die Bestrafung oder vielleicht mehr Ächtung eines gewissen Herrn Jan Ullrich ausgelegt. Dabei betonen sie immer wieder das unerträgliche Fehlverhalten dieses Sportlers aus IHRER Sicht…”

    Wäre schön , wenn Sie meinen Text aufmerksamer gelesen hätten. Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich froh wäre, wenn… von Unerträglichkeit ebenso wenig.
    Ich habe lediglich zum Ausdruck gebracht, dass ich durchaus Verständnis für die Handlungsweise der deutschen Gerichtbarkeit empfinde.
    Von der Presse und den Medien habe ich nichts geäußert. Auch ich fühle mich hier deutlich manipuliert. Spätestens dann wenn alljährlich der erwartete Sensationsbericht exakt passend zur TOUR de France erscheint.
    Um so wichtiger ist es doch , dass die Gerichtbarkeit über dem Ganzen unabhängig steht. Das würde ich mir nicht nur zu den Themen Jan Ullrich wünschen, sondern natürlich auch bei Bankern, Würths, Zumwinkels und Co….
    Jedoch bewußt eine Argumentationskette so wie im ausgehenden Essay aufzubauen, welches Doping und Betrug fast wie ein Kavaliersdelikt erscheinen zu lassen, weil es eh alle tun , das ist intelektuelle Barndstiftung.

  103. @ Spiegelleser

    Gefällt Ihnen die Rolle des konservativen Moralisten unter Querdenkenden? Dass Sie weder Wortwitz verstehen wollen, davon haben Sie Belege geliefert. Dass Sie andere Positionen zu einem gesellschaftlich virulenten Thema als einen Angriff auf Ihre persönliche Überzeugung sehen - woran mag das liegen?

  104. Wie schwer wiegt Ullrichs vermeintlicher Doping-Verstoß im Lichte der Schamlosigkeit dieser ekelhaften Sozialschmarotzer, auch Banker oder ’Kapitalverbrecher’ genannt, mit ihrer unersättlichen Gier nach Reichtum und satter Gleichgültigkeit gegenüber Hunger und Armut, die in skrupelloser Weise, als Treuhänder, die Spareinlagen gutgläubiger Menschen verzockt und diese in Armut gestürzt haben und hauptverantwortlich sind für die größte Wirtschaftskrise in der Geschichte der Menschheit.

    Was muss man von einem Rechtssystem halten, in dem diese a-soziale, gewissenlose Sekt- und Häppchenelite straffrei ausgeht, ein vermeintlicher Dopingsünder jedoch über Jahre fast wie ein Schwerverbrecher verfolgt wird?

    Wie bezeichnet man ein Gesellschaftssystem, in dem o.g. Betrug nicht nur geduldet, sondern mit Hunderten von Milliarden staatlich gefördert wird?

  105. Sieht man sich die Maschinenparks der Jetztzeit einmal genauer an, signalisieren die Hirnwindungen ein seltsames Gefühl von endloser Leere. Welchem Versprechen folgen sportiv gestaltete Urbanisten, die ihre Optik an ein Dasein als Leistungsträger anpassen? Die Frage darf gestellt werden, wo die Wurzeln für die freiwillige Selbstkontrolle liegen, die den Körper einer selbst auferlegten Optimierungsdressur unterziehen. Welchen Nährwert soll das pseudo-religiöse Erweckungserlebnis haben, im rasenden Stillstand auf einem Laufband gegen die Stoppuhr zu rennen, dabei penibel den Pulsschlag und die Kalorienabfuhr zu kontrollieren als wäre der im Hamsterrad trainierte, mit dem iPod verdrahtete und von äußeren Sinneseinflüssen isolierte Körper das Spiegelbild spiritueller Lebensfreude?

    Ein merkwürdig konformer Gleichklang ist in die Urbanistenhirne gesickert, dem sich zu widersetzen als klares Zeichen eines unperfekten Gesundheitsprofils gedeutet wird. Ist das die Sehnsuchtformel einer kompromisslosen Unlogik, die den lebensfrohen fitten, stress-, rauch- und fettfreien Körper aus dem Maschinenpark zum Inbegriff von Wertschätzung, von Glück; das praktizierte Körpertheater zu einer absoluten Moral erklärt?

    Bisher ist das Wort Stress assoziativ genannt. Das liegt an der semantischen Unschärfe des Begriffs, der reichlich Spekulationsraum bietet, dass eine Fülle an privaten Tragödien und Komiken darunter zusammengefasst werden können.

    Stress kann die Verhaltensäußerung auf alles und nichts sein. Nichts kann es sein, wenn die im abendländischen Kulturkreis erzeugten Erklärungsmuster im munteren Redefluss der Ratgeber- und Geständnisliteratur versinken. Alles, wenn die Ablassventile des privaten Druckempfindens zum Pfeifkonzert ansetzen. Die Leistungsmaxime vom gesunden Körper im gesunden Geist ist angesichts der Produktion von Körpern wie Comicfiguren, die als blasse Sternchen die Gazetten und Bildschirme bevölkern, allenfalls noch ein Beipackzettel in der Hanuta-Schokoschnitte. So lästerlich das klingt, so ideologisch delikat sind die Grabungen am Wurzelwerk der Bewusstseinsindustrie.

    Eine heterogene Visionärskultur von hippiesken Esoterikern hat sich der Produktion einer neuen Kommunikationskultur verschrieben, die langfristig gesehen das menschliche Erbgut mit den Nullen und Einsen im virtuellen Kosmos der Bits und Bytes verkoppelt. Den Leitsatz: »Wage es, selbst zu denken« haben Visionäre wie Steve Jobs, Lee Felsenberg oder Mitch Kapor für bare Münze genommen. Als kreative Workaholics haben sie eine Radikalität in ihrem Handeln praktiziert, deren Resultate sich kaum noch jemand entziehen kann.

    Der Obst-Veganer (Fruitarier) und Schulabbrecher Steve Jobs entwickelte als 18-jähriger Hacker die Blue Box zum kostenlosen Telefonieren. Felsenberg konstruierte in den 1968ern den ersten Personal Computer »Osborne«. Kapor schreibt zeitgleich die Software Lotos 1-2-3 für IBM-PCs und textet Songs für »The Grateful Dead«. Die durchschlagenden Segnungen dieser Revolution sind jedermann bekannt. Allerdings wandeln die vom Freiheitsdrang aufgeheizten Visionen längst auf geldgepflasterten Pfaden.

    Pragmatische Überlegungen haben die Entdeckung des virtuellen Datenkontinents in den Mittelpunkt von radikalen Umwälzungen gestellt, die bis in die letzte gesellschaftliche Pore dringen und einer hysterischen Goldgräberstimmung gleichkommen. Von welchem Vernunftradar die Pragmatik gesteuert wird, lässt sich an den rechnergenerierten Börsenwerten ablesen. Die Auf- und Abregungskurven geben vordergründig eine Auskunft über das gesellschaftliche Wohlbefinden. Wie der Einzelne im Alltag darauf reagiert, sein Verhalten danach ausrichtet, sich Verzichtsübungen auferlegt oder alles auf eine Karte setzt, Behauptungsansprüche geltend macht oder den inneren Rückzug antritt: Der Stress ist ein verlässlicher Wegbegleiter in allen Lebenslagen.

    Weitgehend obsolet ist im westlich geprägten Kulturkreis die Vorstellung, dass schwere Arbeit nur dann auch schwere Arbeit sei, wenn einem der Schweiß auf der Stirn steht. Vom Computerarbeiter fordert das Instrument geistige Beweglichkeit und reduziert bis an die Grenze zur Trägheit die Anforderung an die Körperlichkeit. Das Neue, Bessere, Schnellere, Verfeinerte, Perfektere, Komfortablere; das Verfallsdatum vertrauter Ethiktheorien ist fast in Echtzeit zu beobachten, denn eine nüchterne Einsicht ist an deren Stelle gerückt: Der Alltag von Existenzen wird vom Kollegen Computer diktiert. Kollege Computer bracht keine Ruhepausen und ist mit Logiken gefüttert, die resistent sind gegen Emotionalität. Kollege Computer ist es egal, ob er Achthunderttausend Börsen-Updates pro Sekunde steuert oder das Hamsterrad in einem Fitnessstudio. Soll man Steve Jobs und den anderen Visionären jetzt für ihre Kommunikationsmittel danken oder ihnen alle Krankheiten wünschen, die in Zukunft mithilfe von Computern entdeckt werden?

    Der private Stress, für das vorgelegte gesellschaftliche Tempo nicht mehr ausreichend präpariert zu sein, hat offensichtlich zugenommen, denn Parallel zum Abgesang auf die körperliche Arbeit hat die Bewusstseinsindustrie ein Milieu kreiert, das zu einer Nivellierung der Körper und Physiognomien führt. Der biologischen Echtheit steht ein Markt zur mentalen und physiologischen Optimierung des Selbst gegenüber. Wer es sich leisten kann, bucht am Personal Computer einen PC, einen Personal Coach, der Fitness- und Diätprogramme zur geistigen Reinigung und körperlichen Stärkung aufstellt, um den fixierenden Scanner-Blicken der Außenwelt eine perfekte Oberfläche entgegenzustellen. Eine Treibhauskultur von künstlichen Gewächsen gedeiht, deren nachahmende Natürlichkeit das wirklich Natürliche antiquiert scheinen lässt.

    In dieser Effizienzfalle steckt der Nährboden für Verschleißzustände, die im Neusprech vernebelnder Rhetorik einen positiv gefärbten Geschmacks-Cocktail simulieren. Wer positiven Stress hat, signalisiert seinen Behauptungsanspruch im täglichen Verdrängungswettbewerb. Wer sich einzig nach innerer Zufriedenheit sehnt, gilt schnell als talentfrei und körperlich ausgelaugt. Wer gegen die Streckbankübungen des Marktes opponiert, bekommt den Stempel der Unflexibilität aufgedrückt. Bei aller vor sich hergetragenen Individualität: Der Markt der Möglichkeiten bietet Techniken und Hilfsmittel an, den mentalen und körperlichen Anforderungsprofilen zu entsprechen. Gibt es ein Anpassungsproblem, die Bewusstseinsindustrie bietet in Kooperation mit anderen Industriezweigen das passende Lösungsmittel.

  106. @ spiegelleser

    Diese Art, den Meinungsträger persönlich anzugreifen, wenn man mit seiner Auffassung nicht klar kommt, ist kein Zeichen von argumentativer Stärke. Es wäre besser, Sie versuchen, auf der sachlichen und faktischen Route zu bleiben. Aus meiner Erfahrung sind leider die Diskussinen um Jan Ullrich fast immer in genau diese schiefe Ebene abgerutscht. Und dann war leider die Diskussion per sé auch beendet.
    Ich habe das Gefühl, Sie kennen den admin und versuchen es daher auf die Persönliche. Sehr bedauerlich. Hat aber absolut nichts mit dem Radsport und schon gar nichts Jan Ullrich zu tun.

  107. @admin
    “…Gefällt Ihnen die Rolle des konservativen Moralisten unter Querdenkenden? Dass Sie weder Wortwitz verstehen wollen, davon haben Sie Belege geliefert. Dass Sie andere Positionen zu einem gesellschaftlich virulenten Thema als einen Angriff auf Ihre persönliche Überzeugung sehen - woran mag das liegen?…”

    Vielleicht sollte ich es deutlicher ausdrücken. Stimmt. Es geht in meiner Kritik nicht um meine oder Ihre Moralbegriffe. Sie sollten aufhören mit Ihrem rethorischen Messer in den Rücken der Mitdiskutierenden zu stechen. Wer zieht hier die Grenze des moralisch anständigen, wenn es um das geschrieben Wort geht. Da wird schnell mal ein überzogener Artikel verurteilt und mit faschistoidem Gedankengut verglichen, während Sie Ihre Auslassungen nur als Wortwitz verstehen haben wollen. Ich unterstelle jemandem wie Ihnen auf Grund Ihrer Beiträge bewußte Absicht in jedem Ihrer Worte. Wenn dem nicht so wäre , dann sollten Ihre Texte , doch nur sehr eloquent und wortreich umschriebene heiße Luft sein.

    Schade dass Sie Sich mit Ihrem provukativen Artikel , der in seiner gerechtfertigten Grundkritik an den Medien und seinem Umgang unserem Idol J.U. vor den Karren derer gespannt haben, die alles rechtfertigen würden , was dazu diente Ihr Ideal zu erhalten. Die Entwicklung dieses Diskussionsforum scheint mir das nur zu belegen.

    So… und jetzt klinke ich mich hier aus.

  108. Für (Dr. jur.) Franz Kafka (1883 -1924) hat die Wahrheit ein lebendig wechselndes Gesicht. Die Situationen, in denen seine Gestalten versetzt werden, haben stets etwas Traumhaftes, Unheimliches an sich.

    In Kafkas Text »Vor dem Gesetz« kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das Gesetz. Vor jedem Saal des Gesetzes steht ein Türsteher, »einer mächtiger als der andere«. Der Mann vom Lande versucht alles, um an dem Türsteher vorbeizukommen. Vergebens. So geht das über Jahre, Jahrzehnte. Der Mann vom Lande wird alt und grau, er liegt im Sterben. Der Türsteher beugt sich zu ihm herunter und sagt zu ihm: »Alle sterben doch nach dem Gesetz.« … »Hier konnte sonst niemand Einlass erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Ich gehe jetzt und schließe ihn.«

  109. Die große Resonanz zum Thema Jan Ullrich überrascht mich nicht.

    Den Radsport, die Tour gibt es seit über 100 Jahren. Und seit über 100 Jahren wird mehr oder weniger gedopt. Die moralische Bewertung bleibt jedem überlassen. Dieselben Medienvertreter die zur Hetzjagd auf Jan Ullrich blasen, bewundern andere Dopingbelastete Sportler wie z.B. E. Zabel wenn es denn zur Story passt.

    Mit Jan Ullrich lässt sich nach wie vor vortrefflich Geld verdienen! Den Strippenziehen im System Radsportdoping war Jan Ullrich egal, Geld war der einzige Maßstab und genau so ist mit den heutigen Medienvertreten.

  110. Ulf schreibt : ” Mit Jan Ullrich lässt sich nach wie vor vortrefflich Geld verdienen! ” Und er hat vollkomm Recht. Jetzt viele lesen Spiegel die das früher nicht getan haben und vielleicht später auch nicht mehr tun werden nur wenn etwas…Skandal gibt. Der erhöht die Auflage ! Und viele suchen eilfrig im Internet und sonstwo. Allerdins Thema “T” ( es kann Telekom oder T-Mobile sein) beschäftigt mich weiter. In 15 Jahren, ich schätze mal hoch, hat “T” vermutlich ein Viertel Million Euro für Radsport ausgegeben. Es kann etwas mehr oder weniger sein, aber wie hoch war das Werbeeffekt was “T” mit Jan Ullrich & Co, erziehlt hat ? Man redet von Milliarden ! Wie profitabel war dieses “Geschäft” ? Wie im Radsport im Sport allgemein zählen heutzutage nur drei Dinge: Geld, Geld, Geld…

  111. @ Peter Dietz

    Jan Ullrich hat einen Meineid geleistet.

    Okay, okay, bisher ist er noch nicht verurteilt. Aber dass Geld an Fuentes geflossen ist, das ist dokumentiert und bewiesen. Von mir aus warten wir noch ein paar Monate und sprechen uns dann nochmal, aber ein Gesetzesbruch liegt hier unzweifelhaft vor.

  112. @ Thomas F.

    Endlich mal jemand, der DIE WAHRHEIT SAGT: ES IST GELD AN FUENTES GEZAHLT WORDEN VON
    ULLES KONTO IN DER SCHWEIZ, UND ES LIEGT GESETZESBRUCH VOR.

  113. @ Thomas F. und Tanja Fiedler
    Gegen welches Gesetz soll JU verstoßen haben? Ich bitte um Aufklärung. Danke

  114. Dass scheinbar Geld an Fuentes geflossen ist, stellt keinen Gesetzesbruch dar.
    Wäre ja noch schöner, wenn es ungesetzlich wäre, Geld an jemand anderes zu überweisen.

  115. @ Thomas F und Tanja Fiedler

    Es geht hier immernoch um die Presse. Es wurden viele Argumente eingebracht die aufzeigen das die Presse manipulativ mit Text und Bild umgeht und den “Tatbestand” zu ihren gunsten dreht (thema Blickwinkel) um 6 Seiten in ihrem teuren Spiegel Heftchen an den Kunden zu verkaufen. Es geht hier nicht darum Jan Ullrich von irgendeiner Schuld freizusprechen. Die Schuldfrage ist eine andere Thematik und wird, wie schon erwähnt, von Richtern entschieden.

    Der “Aber-Jan-Ullrich-Hat-Doch-Gedopt-Joker” _klingt_ zwar immer toll, geht aber an der eigendlichen Thematik vorbei. Die Presse tritt die Würde des Menschen mit Füssen, und ihr findets toll. Ich fühle mich da eher mit getreten und mache mir Sorgen was denen in Zukunft noch so einfällt.

    Mal 2 “Einwürfe” um die Fantasie anzuregen:
    “Who babysits the babysitter?”
    “Der Pyromanische Feuerwehrmann”

  116. @beime

    “Was muss man von einem Rechtssystem halten, in dem diese a-soziale, gewissenlose Sekt- und Häppchenelite straffrei ausgeht, ein vermeintlicher Dopingsünder jedoch über Jahre fast wie ein Schwerverbrecher verfolgt wird?”

    Fälle wie die des Jan Ullrich scheinen das Feigenblatt für das eigentliche Verständnis von Recht und seiner Anwendung geworden zu sein.
    Da kann man sich leicht und ohne Risiko empören, empören und angewidert abwenden. Jan Ullrich ist ja auch zu solch einer Behandlung förmlich frei gegeben worden.
    Die Verursacher der Wirtschaftskrise bleiben im Wesentlichen anonym, werden geschützt, ihnen werden “solidarisch im Interesse des erforderlichen cashflows und zur Sicherung des wirtschaftlichen Allgemeinwohls” Steuergelder zur weiteren spekulativen Verwendung und privaten Gewinnerzielung ohne Bedingungen hingereicht. Von Übernahme der Verantwortung für deren Tun und finanzieller Wiedergutmachung keine Spur. Weshalb auch ? Scheint ja keine Verletzung der gesellschaftlichen Spielregeln oder gar von Gesetzen vorgefallen zu sein.
    Die Berliner S-Bahn verletzt essentielle Wartungsvorschriften, gefährdet die Sicherheit ihrer Passagiere, schränkt notgedrungen zur Vermeidung von Sicherheitsrisiken die Dichte des Berufsverkehrs ein, bekommt aber 232 Mill. Zuschuß aus Steuergeldern vom Berliner Senat und - jetzt kommt der Knaller - soll ca. 60 Mill. EUR Gewinn an die Deutsche Bahn abführen. Die Verantwortlichen für die Gefährdung der Sicherheitsstandards sind finanziell auch hier bisher nicht zur Verantwortung gezogen worden.

    Dagegen werden angenommene oder tatsächliche Regelverletzungen im Sport als d i e Verletzung des gesellschaftlichen Wertekanos kolportiert und - so scheint mir - die Empörung der Bürger unangemessen und anhaltend an einem zurückgetretenen Radsportler, der niemanden einm persönliche Schaden zugefügt hat, abgearbeitet.

    Leider diskutieren wir bereits wieder auf zwei Ebenen und damit aneinander vorbei:
    @ Tanja @ Thomas
    Wir nehmen die Annahme über den Regelverstoß oder gar den Gesetzesbruch vorweg und verurteilen mal vorsorglich schon. Das ist doch dann nicht einmal mehr die Einhaltung des Strafrechts, das für jeden verdächtigten Straftäter noch immer gilt. Das ist für mich die erste Regel, die bewußt und andauernd gebrochen wird.
    Das zweite, was mich maßlos stört, ist die Unangemessenheit, mit der diese Fälle in der Öffentlichkeit hochstilisiert werden. Man bekommt das Gefühl, als würden dies manche für ihr schlechtes Gewissen vom Wegschauen bei dramatischeren Eklats in der Gesellschaft benötigen.

    Der evtl. zu erwartende Nachweis des Regel- und Gesetzesbruchs - immerhin benötigt dieser Nachweis schon 3 Jahre - kann doch nicht mit einer Kampagne vorbereitet werden, die Ansehen und Würde eines Menschen noch vor dem Schuldnachweis zerstört.
    Diese Art von Verständnis für Gerechtgkeit kann ich nicht nachvollziehen.

  117. Sehr geehrter Admin, vielen Dank für die auch mir aus dem Herzen geschrieben Beiträge.

    (Um die Netiquette zu wahren, habe ich Ihre Verbalinjurie entfernt. Das ist kein willkürlicher Zensurakt, sondern entspricht der Bitte der angesprochenen Person. Ich hoffe, Sie respektieren das. Danke.)

  118. @ badfan & Beime

    Jan Ullrich hat eine eidesstattliche Erklärung abgegeben, dass er kein Geld an Fuentes überwiesen hat. Eine Überweisung ist mittlerweile aber belegt. Meineid ist ein Gesetzesbruch.

    @ winter

    Die Presse hat Grund über neue Erkenntnisse zu berichten. Dass die Überweisung an Fuentes jetzt bewiesen ist, ist Grund genug, einen neuen Artikel im Spiegel zu platzieren. Gibt es einen besseren Grund über einen prominente Person zu berichten? Und bitte bei der Wahrheit bleiben, deine Aussage “Die Presse tritt die Würde des Menschen mit Füssen, und ihr findets toll” ist völliger Blödsinn.

    @admin

    Wie ich bereits geschrieben habe, weiss ich selber, dass er bisher noch nicht verurteilt ist. Für mich liegt ein Gesetzesbruch unzweifelhaft vor: Geld an Fuentes ist geflossen. Und darüber muss berichtet werden. Die Ausdrucksweise des Spiegels finde ich selber in einigen Punkten etwas deftig, ABER: Wenn Jan Ullrich in mehreren Pressekonferenze die Presse für ihre schlampige Recherche rügt, dann muss er damit rechnen, dass der Ton in der Presse rauher wird.

    Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus…

  119. Unsere öffentlich geführte Diskussion wird - wie nicht anders zu erwarten - von anderen Foren aufgenommen. Diskussionsfreudig zeigen sich die Nutzer des Forum TOUR Magazin, deren Beiträge einen den hier eingestellten Wortbeitragen vergleichbaren Zungenschlag haben. In ähnlicher Weise äußern sich auch Sportler im Show Thread der Triathlon-Szene und seit Neusten tauschen Läufer ihre Meinungen zum gleichen Themenfeld aus.

    Damit keine Missverständnisse entstehen: Über das Statistikwerkzeug meines Blog kann ich einsehen, wer die Seite wo verlinkt hat. Die Google-Datenkrake saugt immer und überall. Ich möchte Sie nicht damit beunruhigen und Ihren Wortfluss hemmen. Ich möchte Sie einzig davon Kenntnis setzen.

  120. @ Thomas F.
    Wer hat den Beleg erbracht und wo kann ich den Sachverhalt nachlesen? Danke

  121. Es fällt mir schwer, der Debatte zu folgen (wobei ich nicht davon ausgehe, dass jemand Wert darauf legt, dass ich das tue).

    Soll hier geklärt werden, ob Ulle total supi ist oder irgendwie unheimlich doof?

    Oder geht es darum, darzulegen, dass die bösen Medien, speziell das linke Spaßbremsen-Kampfblatt Spiegel (62), total böse sind, weil sie tun, was sie immer tun (und wozu sie da sind)?

    @admin: Nein. Wenn Sie meinen Benutzernamen bei Google eingäben, könnten Sie mich mal kennenlernen.


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    @ Beime

    Dass die Zahlung belegbar ist, steht im letzten Report des BKA.

    Da dieser Sachverhalt auch als dpa-Meldung in Umlauf gebracht wurde, findest du die Info an unzähligen Stellen im Internet und in fast allen Tageszeitungen. Hier ein Link auf die Süddeutsche:
    http://www.sueddeutsche.de/sport/80/491446/text/

  123. Sehr vielen Diskussionsteilnehmern fällt auf, dass unsere Rechtsprechung die Kleinen hängt und die Großen laufen lässt. Angesichts der Mafia-ähnlichen Strukturen “da oben“ beantwortet sich das Warum von selbst
    Hier einige Stellungnahmen aus dem Forum Tour Magazin:

    „gewisse wichtige dinge sind noch nicht geklärt, zum einen, was trug er jeweils, als er fuentes besuchte, kam er mit dem rad? falls ja, welcher hersteller, was für socken trug er? waren seine beine rasiert? trug er auch schuhe von einem seiner ausrüster? telefonierte er wohl möglich mit einem anderen anbieter, als mit dem netz seines sponsors!?
    fragen über fragen“

    „BKA… Razzia… man könnte meinen, es ginge um die russische Mafia“

    „Schön, dass das BKA sich so aufopferungsvoll um einen Expro kümmert.
    Mich würde aber der Verbleib der Milliarden interessieren der bei der HRE durch den Kamin ging“

    „Könnte man die Steuergelder, die bei dieser jagd verschwendet werden nicht sinnvoller nutzen, z.B. um kriminelle und Kinderschänder zu jagen?
    Nein, es muss der Radsport und sein Doping sein.“

  124. Inzwischen gewinne ich den Eindruck, dass man einigen Kommentatoren in diesem Blog nicht mehr vorwerfen kann, sie seien in ihren sich ständig wiederholenden Verlautbarungen von beeindruckender Fernnervigkeit und von Vorurteilsfreiheit getrieben. Man kann sogar den Eindruck gewinnen, einigen Diskutanten ginge es gar nicht mehr so sehr um Jan Ullrich. Vielmehr geht es ihnen um Rechthaberei, die allerdings jeglicher Grundlage eines besseren Wissens um den Gesamttatbestand eines Vergehens entbehrt. Deshalb vermeiden es einige Diskutanten auch bewusst, eine Schicht unterhalb der Oberfläche zu graben, um das Nachdenken darüber zu meiden, welchem Zweck, welcher Geisteshaltung von welchem Personenkreis es eigentlich nützt, Jan Ullrich öffentlich ans Kreuz zu nageln? Täte man das, käme man zu ganz anderen Ergebnissen als zu den von einigen Diskutanten vorgetragenen Überzeugungen.

    Der Verweis auf das Recht, Ullrich habe doch zweifelsfrei einen Meineid geschworen, wie es einige Diskutanten in gebetsmühlenartiger Andacht zum Ausdruck bringen, wird in absehbarer Zeit vor Gericht verhandelt.

    Deshalb möchte ich daran erinnern, dass der Begriff »Forum« vom Wortstamm her auf den öffentlichen Gerichtsplatz im alten Rom verweist. Tun Sie also bitte nicht so, als säßen Sie auf dem gepolsterten Richterstuhl der »Wahrheit«. Solange jemandes Verbrechen nicht eindeutig bewiesen ist, gilt in der Rechtsprechung der Grundsatz: Im Zweifel für den Angeklagten.

    Noch sind Zweifel an der Echtheit des Dargebotenen angebracht, selbst wenn der SPIEGEL und andere Medien, die genüsslich am Inhalt der BKA-Akten saugen, deren Inhalt wiederkauen, um über ihre Wiederholung der Wiederholung der Wiederholung des gleichen Inhalts der Öffentlichkeit vorzumachen versuchen, es gäbe keine Zweifel mehr, der Fall sei eindeutig bewiesen. Ich nenne das eine Propagandaveranstaltung auf höchstem Niveau.

    Völlig verkannt wird meines Erachtens die durchtriebene politische Dimension des Falls Ullrich. Wie ein qua seiner gesellschaftlichen Stellung diskursfähiger Personenkreis die öffentliche Meinung steuert und damit offenbar Erfolg hat, um die Märchenerzählung, die mit dem schönen Satz beginnt: »Alle sind vor dem Gesetz gleich« in ihrem Sinne fortzuerzählen.

    Um noch etwas Verwirrung zu stiften, erinnere ich an den Fall Uwe Barschel. Die Älteren unter Ihnen haben ihn noch auf dem Bildschirm. Barschel wurde noch seiner Ehrenerklärung im Schweizer Hotel »Beau Rivage « tot in der Badewanne aufgefunden.

  125. @ Beime

    Du polemisierst.

    Und was soll die Schwarz-Weiß-Malerei? Kriminelle und Kinderschänder werden natürlich gesetzlich verfolgt und auch gegen diverse Banken und deren Manager wird derzeit ermittelt.

    Zurück zum Thema: Ich denke, dass der Spiegel genau darum so hartnäckig recherchiert, um an einen der “Großen” heranzukommen und dort systematisches Doping nachzuweisen. Jan Ullrich steht dabei voll in der Schußlinie, trägt aber zum großen Teil auch selber die Schuld daran.

  126. @ admin

    Ich beschäftige mich mit Fakten und den Informationen, die mir im Internet zur Verfügung stehen. Ich weiche nicht permanent auf “Nebenkriegsschauplätze” aus. Ich habe nichts in “gebetsmühlenartiger Andacht wiederholt”. Und habe selber unaufgefordert zugegeben, dass Jan Ullrich bisher NOCH nicht verurteilt ist. Und ICH diskutiere mit konkreten Argumenten.


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    Ich möchte mal folgendes Zitat hier einsetzten, was die Sache um Jan sehr anschaulich auf den Punkt bringt:

    Armstrong gibt man Chancen auf eine spätere US-Präsidentschaft, auf Ullrich ist die Abteilung »Schwere und Organisierte Kriminalität« des Bundeskriminalamtes angesetzt – um popelige Delikte wie Raub, Totschlag oder Vergewaltigung müssen sich die niederen Zuständigkeiten kümmern.

    http://www.anstoss-gw.de/index.php/2009/10/30/sport-stammtisch-68/

  128. @ Thomas F.

    Bei der eidesstattlichen Aussage von Jan ging es um eine konkrete Summe, die aber nicht stimmt.

  129. Der Artikel spricht etwas an, daß mich mittlerweile bei jeder Kampagne, die in der Presse oder Politik gefahren wird, fast mehr beschäftigt als der eigentliche Artikel selbst. Wer hat das bestellt, bzw. wem nutzt es? Und darüber hinaus, warum jetzt? Diese Fragestellungen finden vor dem gleichen Hintergrund statt, der auch für den Einsatz leistungsfördernder Substanzen verantwortlich ist. Es geht um Geld, um sehr viel Geld. Jan Ullrich hat davon eine Menge bekommen. Er hat uns dafür eine grandiose Show geboten, ist dafür umschwärmt und hofiert worden. Das gibt man nicht so gerne auf. Schon gar nicht, wenn man es wie er mit vielen Entsagungen sich erst immer wieder erarbeiten musste. Möglicherweise hat er mit unerlaubten Mitteln nachgeholfen. Das ist nicht schön und in moralisch sportlicher Hinsicht zu verurteilen. Ich ordne das jedoch in etwa so ein, wie ich mir immer wieder Musik anhöre, von der ich weiss, daß der Komponist beim Ausdenken derselben unter Drogen stand. Wenn sich herausstellt, daß er die Melodie geklaut hat, sollte man ihm ans Leder. Die neuerliche Kampagne des Spiegel lässt mich die oben genannten Fragen stellen. Hat jemand Interesse daran, die Sponsorengelder in andere Sportarten umzuleiten? Zum Jahresende werden in den Vorstandsetagen der potentiellen Geldgeber die Werbeetats der nächsten Jahre festgelegt. Da wird es jetzt Zeit, die ein oder andere Entscheidung zu “befördern”. Daß Meineid strafbar ist, steht außer Frage. Das wir einem schönen Schein erlegen sind, ist auch zum Teil unsere Sache. Wir haben es insgeheim nicht wissen wollen und sind trotzdem 1997 nach Paris gefahren. Und haben uns auch gefreut, daß eine französische (Radsport) Nation einem Alemannen zugejubelt hat. Möglicherweise sind wir (Deutschen) auch stellenweise schizophren. Einerseits wählen wir wie zuletzt, wissend daß die Wahlversprechen (zum wiederholten Male) nicht eingehalten werden (können) und beschweren uns hinterher, das sie nicht eingehalten werden. Andererseits erleben wir den Hungerast eines Jan Ullrich bei einer extrem schweren Bergetappe, sind enttäuscht, daß er nicht gewinnt und beschweren uns dann über seine Siege, wenn sich herausstellt, daß da eventuell nachgeholfen wurde. Lassen wir die Kirche im Dorf und bewerten die Angelegenheit gemäß ihres Stellenwertes. Dies stünde auch der Journaille eindeutig besser zu Gesicht. Im Vergleich dazu nimmt sich die Aufregung, die ob der wirklich völksschädlichen Ereignisse der letzten Jahre und Monate angebracht wäre, eher wie ein laues Lüftchen aus. Womit ich wieder bei meiner Fragestellung von oben bin. Warum wird diese Sau jetzt zum wiederholten Male durchs Dorf getrieben, wo doch die Druckerschwärze und andere Ressourcen nutzbringender einzusetzen wären? Geht es da um Ablenkung vom Eigentlichen? Ist es leichter, auf einem Sportler rumzutoben, der weder Anzeigen schaltet noch tausende von Abonnements generieren wird. Was allerdings geheuchelt wäre, hat doch die Berichterstattung über ihn geholfen, sehr viel mehr Hefte als sonst zu verkaufen. Anstatt einen verfassungbrechenden Kohl jede Woche an den Pranger zu stellen und seine Beugehaft zu fordern, dafür gibt es auch ein Gesetz, anstatt einen Blüm gesellschaftlich zu ächten, der 16 Jahre verhindert hat, daß ich schon mal für meine Rente gespart habe, statt die Rolle eines Köhler zu beleuchten, der geholfen hat unsere Sozialkassen zu plündern usw. usw. Hier wird schnell klar, daß es Abhängigkeiten gibt. Die gibt es zur Politik, da man gerne bei den Berliner Hinterzimmergesprächen eingeladen sein möchte, über die man jedoch Stillschweigen zu wahren hat. Die gab es, als eine zweite Post neben der gelben verhindert wurde. Da hat Herr Zumwinkel, der mit der Stiftung in Liechtenstein, ganz schnell seine Anzeigen zurück gezogen. Insofern ist ein Artikel wie dieser immer zu begrüßen, da er außer dem Makel, eine eigene Meinung abbilden zu wollen, wahrscheinlich frei von jedweder monetärer Beeinflussung ist und zudem andere Sichtweisen beleuchtet und zulässt, sowie zum Nachdenken und zur Diskussion anregt. Und mich zu einem hoffentlich interessanten Gedanken genötigt hat :-).

  130. @ Thomas F.

    Ich vermute, Sie haben mich richtig verstanden, sonst würden Sie auf andere Weise auf meinen Kommentar reagieren. Ich will Sie von nichts überzeugen, wobei das Nichts eine weitere Baustelle wäre, die ich vorerst geschlossen halte. Glauben Sie weiterhin an die Unfehlbarkeit von Fakten und Informationen, sonst bekommt Ihr Weltbild noch einen Riss, Können wir uns vielleicht darauf verständigen, dass man das Gegenwärtige nur in Kenntnis des Vergangenen versteht?

  131. @maculatur

    Grandios geschrieben.
    Vielen, vielen Dank.

    Es freut mich persönlich sehr, hier immer wieder kompetente und sachliche Meinungen lesen zu dürfen.
    Dieser Blog ist mittlerweile zu meiner täglichen Lektüre geworden. Und ich bin begeistert, dass es anscheinend viele Menschen gibt, die durchaus über den Tellerrand hinaussehen und sich nicht dem Mainstream anschließen, um sich auf der sicheren Seite zu wähnen.
    Meine Wenigkeit und einige andere kämpfen seit dem 30.06.06 um 9.36 Uhr für Gerechtigkeit für Jan Ullrich. Und wir mussten und müssen viel Häme, Spott und Beschimpfungen in Kauf nehmen, immer wieder “Rückschläge” mit neuen, alten schockierenden Medienberichten zur Kenntnis nehmen.

    Was aber ist das gemessen an dem, was Jan und seine Familie über sich ergehen lassen muss?
    Nichts.

    Die Welt, in der wir heutzutage leben, ob medial oder real, ist undankbar und fühlt sich manchmal einfach verdammt falsch an.


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    Gerade habe ich diesen Link auf der Seite »Radsport gegen Doping« gefunden. Sehr bizarrer Stoff.
    Ich hoffe, einige Studierende an Ruhrakademie verfolgen die Diskussion, denen ich in diesem Semester das Thema gegeben habe: »California Dreaming - Die Erfindung der Körperindustrie«.

    http://www.gesund-am-bodensee.de/ozon_sauerstoff_therapie.html

  133. @Thomas F.
    3 Fragen: Glaubst Du, dass die Presse jahrelang über die kriminellen Banker herziehen wird, die Millionen von Menschen betrogen und in Armut gestürzt haben?
    Warum liest man schon jetzt kaum mehr etwas bezüglich der Ahndung ihrer legalen Straftaten?
    Glaubst Du, dass der Spiegel jahrelang hartnäckig gegen die Bankmafia recherchieren wird?

    Sprich mal mit Mittelständlern, die zur Vorfinanzierung von Aufträgen Kredite benötigen, diese aber nicht bekommen, weil die Banken mit den ergaunerten Steuergeldern schon längst wieder zocken.
    Hast Du das Foto der Banker gesehen, die in weißen T-shirts mit dem Aufdruck ’es gibt keine Krise’ herumlaufen? Kann man so ein Verhalten noch als zynisch bezeichnen? Nein! Es ist abscheulichste Menschenverachtung.

    Was Du Nebenkriegsschauplätze nennst ist nichts Anderes, als JU’s vermeintliches Vergehen nicht isoliert zu betrachten, sondern in erforderliche Zusammenhänge zu stellen, um daraus Erkenntnisse über unser Rechtssystem und die Hintergründe für die Hetzjagd gegen JU zu gewinnen. Du kannst ein Musikstück nicht beurteilen, wenn Du nur einen Ton gehört hast.
    Offensichtlich hat sich Dir noch nicht erschlossen, welch ideologische Funktion dem Fall JU zukommt.

  134. @badfan
    DANKE!

  135. @ maculatur

    #######

    Ich finde es erfrischend, dass sich nach einem teils ermüdenden Hin und Her ein weiterer kenntnisreicher Diskutant zu Wort meldet. Ihren Kommentar zu Sigi Heinrich möchte ich nicht in den Tiefen des virtuellen Raumes verschwinden lassen und stelle Ihn, Ihr Einverständnis vorausgesetzt, auch an dieser Stele ein.

    #######

    Das Wesen des Sports kennt keine Verlierer(innen). Jede(r), der/die seine/ihre ihm/ihr beste Leistung erbracht hat, ist ein(e) Gewinner(in). Die Unterschiede ergeben sich lediglich aus der Leistungs- und Leidensfähigkeit. Seit vielen Jahren der einzige Sender, der dieses Gedankengut in seiner Berichterstattung reflektiert, ist Eurosport nicht nur bei der Leichtathletik vorne. Dirk Thiele und Sigi Heinrich waren in dieser Disziplin die einzigen, die einem Usain Bolt das Wasser reichen konnten. Es ist einfach ein Unterschied, ob man die erzielte Weite, die gesprungene Höhe oder die gelaufene Zeit nochmal von der Ergebnistafel abliest und zu Gehör bringt, oder ob man es versteht, das Ereignis dem ihm zustehenden Stellenwert zuzuordnen und dem geneigten Zuschauer zu vermitteln. Zusammen mit Berlino haben die vier ein sportlich perfektes Mahl zubereitet, von dem mir zum erstenmal nicht nur der Sieger, sondern auch der Kommentar zu einem 100m Endlauf der Herren im Gedächtnis bleiben wird.
    Passend zu dem parallel in diesem Blog stattfindenden Themenkomplex “SPIEGEL vs JAN ULLRICH” darf nicht unerwähnt bleiben, daß sich auch hier Eurosport mit seinen Moderatoren Karsten Migels und Ulli Jansch von den öffentlich rechtlich in Bataillonsstärke antretenden Dopingfahndern wohltuend abhebt. Insofern war der halbseidene Aus- und Wiedereinstieg von ARD und ZDF fast schon mehr Niederlage, als die “Aufgabe” von Rasmussen. Von der damit einhergehenden Unmündigkeitserklärung der in der GEZ organisierten Zuschauer mal abgesehen, war dieses Steckerziehen dank der genannten Herren leicht zu verschmerzen, so es denn bemerkt wurde. Die konsequent weiter geführte Begleitung der teilweise zur Medikamenten Tour ausartenden Rundfahrten durch Italien und Frankreich wurde auch in dieser Hinsicht entsprechend gewürdigt. Das hatte allemal mehr Stil und Konsequenz, als die dann zu späterer Stunde präsentierte Zusammenfassung der jeweiligen Tagesereignisse bei den “Aussteigern”.

    Zu: EUROSPORT - SIGI HEINRICH

  136. Die gesamte Aufmachung, das Layout und der Inhalt des Artikels im Spiegel haben doch nichts mit freien Journalismus zu tun. Hier wird zu Gunsten des Kommerzes zur Hetze auf einen Menschen aufgerufen weil damit die Auflage der Zeitschrift gesteigert werden kann.

    Jan Ullrich wird sich juristisch verantworten müssen wenn er gegen Gesetze verstoßen hat, wie wir alle. Das ist doch gar keine Frage.

    Politik, Wirtschaft und Umweltschutz benötigen dringend Aufarbeitung durch freien Journalismus. Zum Thema Doping im Sport konnte der Artikel keine neuen Fakten und Erkenntnisse liefern.

    Wie lange wollen wir uns als geistige Verbraucher diese art von kommerziellen Journalismus gefallen lassen. Ich persönlich werde diese Zeitschrift nicht mehr kaufen.

    Gruß Ulf


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    @ Peter Dietz

    Na endlich mal ein Argument!! Ganz im Ernst, ich findes es klasse, dass Sie auf eines meiner Argumente eingehen und mit Tatsachen und Fakten arbeiten. Ehrlich gesagt: Ich weiss selber nicht, wie die Sachlage juristisch aussieht. Wäre es kein Meineid, wenn Jan Ullrich beeidet hätte, dass er keine 35.000 Euro an Fuentes gezahlt hat, sondern er tatsächlich 34.999 Euro überwiesen hätte? Da kann wohl nur ein Jurist beantworten. Ihr Beitrag trägt auf jeden Fall zu einer Versachlichung der Diskussion bei. Danke dafür.

    @ admin

    Ich verstehe Sie nicht. Geht es etwas konkreter?

    Was soll diese Aussage bedeuten: “Ich vermute, Sie haben mich richtig verstanden, sonst würden Sie auf andere Weise auf meinen Kommentar reagieren. Ich will Sie von nichts überzeugen, wobei das Nichts eine weitere Baustelle wäre, die ich vorerst geschlossen halte. Glauben Sie weiterhin an die Unfehlbarkeit von Fakten und Informationen, sonst bekommt Ihr Weltbild noch einen Riss, Können wir uns vielleicht darauf verständigen, dass man das Gegenwärtige nur in Kenntnis des Vergangenen versteht?”

    Das “Nichts eine weitere Baustelle wäre, die ich vorerst geschlossen halte”? Geht´s noch schwammiger und inkonkreter? Was meinen Sie damit? Und welche Fakten sind tatsächlich falsch? Und was bedeutet “dass man das Gegenwärtige nur in Kenntnis des Vergangenen versteht?”.

    @ Beime

    Die ideologische Funktion des Falls JU? Jetzt lass aber mal die Kirche im Dorf: Es gibt eine Menge von Artikeln sowohl in Print als auch Internet, die den Fall wesentlich differenzierter sehen, als er im Spiegel dargestellt ist. Wir diskutieren hier über die Berichterstattung im Spiegel.

    Schnell mal gegoogelt und das hier gefunden. Die Zeit berichtet kritsch über die “Skandalisierung im Doping”: http://www.zeit.de/sport/2009-10/doping-kohl-medikamente-hgh

    Es gibt nicht “die reißerische Berichterstattung in der Presse” und schon gar keine “Hetzjagd”. Es ist komplexer und differenzierter. Es gibt verschiedene Meinungen, AUCH in der Presse.

    Und wie schon gesagt: Es wird gegen Banker ermittelt. Meldungen dazu findest du alle paar Tage in der faz und vielen Wirtschaftsmedien. Polemik und Schwarz-Weiß-Malerei bringt uns nicht weiter.

  138. @ Thomas F.

    »geht es noch schwammiger«

    Tut mir leid, dass ich mich in Ihren Augen manchmal esoterisch ausdrücke, von Voraussetzungen ausgehe, Anspielungen ins Spiel bringe, denen Sie offensichtlich weder bereit sind zu folgen noch eine Veranlassung darin sehen, sie in Ihre Überlegungen mit einzubeziehen.

    Über das NICHTS sind ganze Bibliotheken gefüllt, deren Inhalte dem Internet noch weitgehend verborgen geblieben sind. »NICHTS ist das Glücksgefühl eines aufgeklärten Pessimisten, denn nichts kommt dem Glück so nahe wie das NICHTS.« (z.n. Ludger Lütkehaus)

  139. @ admin

    Indem Sie sich “esoterisch ausdrücken”, von “Voraussetzungen ausgehen” und “Anspielungen ins Spiel bringen”, stellen Sie sich mit den von Ihnen verachteten Spiegel-Redakteuren auf eine Stufe. Diese machen nämlich in ihren Artikeln nichts anderes und schlagen dabei, wie ich selber schon angemerkt habe, deutlich über die Stränge.

    Die Diskussion kocht nicht nur hier sondern auch in vielen anderen Foren oder Weblogs so hoch, weil nicht bei den Fakten geblieben wird. Die von Ihnen vorgenommene “Analyse” des Fotos der Spiegel-Redakteure sorgt, neben vielen anderen Statements von Ihnen, dafür, dass diese Diskussion von vielen Menschen nicht ernstgenommen werden wird. Mit “esoterischer Ausdrucksweise” und “Anspielungen” erweisen Sie Ihrem Idol einen Bärendienst.

  140. Guten Abend
    @ maculatur

    Ihr Beitrag (129) vom 31.10 “Chapeau” gut geschrieben und dazu sehr zutreffend.. Danke dafür !

    Untermauern lässt sich ihre Meinung sogar durch die Tatsache dass es diesen (Spiegel) Leuten u.a. gar nicht um Jan Ullrich gehen kann.. dieser ist seit Juli 2006 im Sportruhestand und denkt wohl auch nicht mehr den deutschen “Hero” zu geben, also seit über 3 Jahren. Wen kann es da noch stören ob damals dieser Mensch in trüben Fahrwassern geraten ist oder nicht ?… es ist alles sowieso nicht so klar belegt. Inzwischen aber wären überall soviele NEUE Fälle die viel eher zu klären wären.. aber wie sie berichten gibt es weitaus wichtigeres im Gesellschaftlichen Umfeld als das eeewiiige Anprangern von Sportler, das ist Medienmobbing vom feinsten und sicher Vernebelung von wesentlich größeren Skandalen.

    Ärgerlich daß dabei der “Mensch” wohl überhaupt keine Rolle spielt… lediglich das Einfordern einer merckwürdig eingeordneten Moral… von wem wird diese überhaupt gewichtet ? Von Redakteure etwa ? Na dann…

    san antonio

  141. @Thomas F.

    Ich habe nirgend gelesen bzw. herausgelesen, dass Jan Ullrich des admins Idol ist.
    Darum geht es doch überhaupt nicht.
    Thema verfehlt, setzen, sechs.

  142. … es wäre eigentlich ganz einfach. Würden alle Leser dieser Zeitschrift in den Radsport involviert sein, was natürlich nicht der Fall ist ( aber an diese ist ja der Artikel gerichtet ) gebe es morgen keinen SPIEGEL mehr. Der Berichtersttattung über JU hat dazu geführt, dass sich jugendliche Rennradfans Bilder von ihm aus der Autogrammsammlung reißen. Das sind keine Einzelfälle. Es wäre zu schön, wenn wir alle verstehen würden. Dann würden die in der Verantwortung stehenden Journalisten endlich verstehen, was sie da bringen. Sie müssten wahrscheinlich morgen beim LIDL oder ALDI Einkaufswagen zusammenschieben. Ich würde es für eine gerechte Strafe halten.
    Hans

  143. @ Thomas F.

    Haben Sie zufälligerweise vor, Ihre Marketingstrategie einfließen zu lassen? Als Werber können Sie Ihren Kunden die »Zukunft« des Internets als Lösungsmittel verkaufen. Zu dieser blendenden Geschäftsidee gratuliere ich Ihnen.

    Wenn Sie jedoch vermuten, Sie könnten mich mit Ihren Repliken und der wiederholten Forderung nach »Fakten, Fakten, Fakten« aus der Fassung bringen, mir Ihre Debatten-Disziplin aufdrängen, muss ich Sie leider enttäuschen.

    Meine Rede kann Ihnen missfallen. Das werde ich verkraften. Einen bleibenden Schaden werde ich wohl nicht davontragen. Es ist schließlich allein Ihr Ding, wann Sie einen Stoff für diskutabel halten, und wann Sie die Meinung vertreten, ich schlüge rhetorisch über die »Stränge«. Für mich unternehmen Sie den klassischen Versuch, mich zu normieren, um sich gegen assoziatives Freidenken zu schützen.

    »Wes Brot ich eß, des Lied ich sing.«

    Würden Sie als Freiberufler einen Kunden öffentlich in die Kritik nehmen, weil der Ihr »Idol« mit Moralismen in seine Einzelteile zu zerlegen versucht? Ich schätze Sie so ein, dass Sie antworten würden: Was habe ich davon? Falls ich mit meiner Einschätzung richtig liegen sollte, bekommen Sie eine Ahnung davon, welchen Sinn meine Paradigmenwechsel machen.

  144. Ich kann mich Kurt Schrage in jedem Aspekt nur anschließen.Unterstreichen möchte ich die Zweifel an der Lauterkeit der Spiegel Redakteure und auch an der Lauterkeit von Prof.Franke.Prof. Franke macht sich in seinem Gefecht nur an Jan Ullrich fest,deshalb kommen mir diese Zweifel auf.In anderen Beiträgen wurde dazu schon geschrieben ,deshalb will ich nicht wiederholen.
    Aber eines fällt mir bei Prof. Franke aus Heidelberg immer wieder ein,warum ist es denn nicht interessant über tatsächliche Dopingfälle zu forschen,die als abschreckendes Beispiel vielleicht interesanter sind.
    Es gab einmal einen sehr erfolgreichen deutschen Radprofi aus Mannheim,der wurde auf dem Nürburgring Weltmeister vor Jaques Anquetil nachdem er 3 Runden vor dem Ziel an den Strassenrand fahren mußte und sich fürchterlich übergeben mußte.Was das für die Leistungsfähigkeit bedeutet ,weiß jeder ,der einmal ernsthaft einen Ausdauersport betrieben hat .Übrigens wurde der Weltmeister später (nicht im Zusammenhang mit der Wltmeisterschaft )des Dopings überführt .Ich will keinen Namen nennen,Interessierte finden die Quelle sehr schnell.
    Als Letztes noch die Bemerkung zum BKA,das nichts anderes zu tun hat,als auf einem Nebenschauplatz,mit 20 Beamten 2000 Seiten zusammenzutragen und sich einen Teufel darum schert,daß ein Vorstandsvorsitzender nach 6 Monaten Amtszeit eine Abfindung von 15 Mio € kassiert und so ganz nebenbei 15000 Beschäftigte entläßt,die dann von der Allgemeinheit mit insgesamt ca.20 Mio € pro Monat über die Agentur für Arbeit aufgefangen werden.Mein Bedauern gilt im höchsten Maße diesen Menschen ,die Opfer von Mißmanagement wurden. Dort ist wohl eher Handlungsbedarf für die Abteilung Schwerstkriminalität des BKA.
    PS:werde ich jetzt auch abgehört ?

  145. Ich stimme Dir voll zu. Die ideologisch bestimmte Argumentation im größten Teil unserer unanhängigen Presse ist unverkannbar. Zu Augsteins Zeiten hätte sich der Spiegel nie vor so einen Karren spannen lassen.

  146. @ admin

    Schade, dass es zu einem rationalen Diskurs nicht reicht. Hier ist jedes weitere Wort verschwendet.

  147. @ Thomas F.

    Darf ich Sie zu guter Letzt mit einer irrationalen Entäußerung belästigen?

    » … Auf kynische Weise von seiner Intelligenz Gebrauch machen bedeutet darum wohl auch eher eine Theorie zu parodieren, als eine Theorie aufzustellen, heißt eher schlagfertige Antworten finden können, als über unlösbar tiefe Fragen brüten. … Diogenes hebt die fröhliche Wissenschaft aus der Taufe, indem er ernste Wisseenschaft auf den Arm nimmt. Wieviel Wahrheit an einer Sache ist, läßt sich nach ihm am besten dadurch ermitteln, daß man sie gründlich lächerlich macht und nachsieht, wieviel Spaß sie versteht. Denn Wahrheit ist eine spottfeste Angelegenheit, die aus jeder Ironisierung um so frischer hervorgeht. …«

    Peter Sloterdijk: »Kritik der zynischen Vernunft«. Zweiter Band. Edition Suhrkamp. S. 527

  148. Mit der Gefahr etwas zu wiederholen, muss ich feststellen, dass Der Spiegel-Artikel mit der Verarbeitung des “Falls-Ullrich” wenig zutun hat. Es geht vielmehr um Sensationsjournalismus, Aufmerksamkeit generierende Schlagzeile, und im Endeffekt um die Erhöhung der Auflage. Solche Beiträge werden aber in vielen Fällen von den Leser abgestossen, wie in diesem Fall auch deutlich ist. Schade dass fähige Journalisten ihr Talent auf Kleingeld wechseln statt wirklich wichtige Themen zu behandeln. Der Versuch den Jan Ullrich von seinem Podest zu stößen ist, egal wie der “Fall” weitergeht, missglückt.


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    @Kurt Schrage

    Vielen Dank für Ihre erfrischenden Worte. Für mich sind Sie nicht in Ihrer Wahrnehmung gestört. Ich gehe davon aus, dass Sie sich das auch nicht einreden lassen.

    In Zeiten von zusammenkopierten und im Sparpack eingekauften Einheitszeitungsartikeln, vierzehntägeigen Baggerfahrten durch die Eifel und eifrigen Pay Back Punkte sammelns ist das keine Selbstverständlichkeit mehr.

    Vielleicht ist Udo Ludwig auch nur in ein Hamsterrad verfrachtet worden und hat es nicht bemerkt?Seine “Entschuldigung” oben ist für mich sehr bedenklich. Er hat einen ausgesprochenen Hang zum Imperfekt in Bezug auf Jan Ullrich. Sie nannten ihn “Ulle”. Klingt für mich wie “Sie nannten ihn El Lute” . Will er das? Ich nenne ihn Ulle und er ist noch da, zuletzt habe ich ihn auf der Eurobike gesehen. ;)

    Der Spiegel hat einfach versäumt, seinen Lesern (vor langer Zeit) die Wahrheit zu sagen.
    Auf der Grundlage dieser Akten wurde das Betrugsverfahren(Anzeige Frau Bannenberg) und das Meineidverfahren(Anzeige Herr Franke) eingestellt. Mehr gibt es nicht an Fakten.

    Doch Udo Ludwig suggerierte ,es gibt neue Erkenntnisse.
    Udo Ludwig und Ulles großväterlicher Freund wollen selbstverständlich nur den intellektuellen Hintergrund stellen und zur Strecke bringen. Die Botschaft ist wohl, wer einen intellektuellen Hintergrund hat ,ist des Denkens nicht so mächtig und sein Rechtsanwalt wahrscheinlich auch nicht?:

    Stellungnahme von Rechtsanwalt Marcus Hotze:

    “Die presseöffentlich geäußerte Vermutung, unserem Mandanten drohe eine Freiheitsstrafe ist ebenso unsinnig wie die Behauptung, er habe eine falsche eidesstattliche Versicherungen abgegeben. Dem ist tatsächlich nicht so. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass ein von Jan Ullrich wegen einer unwahren Tatsachenbehauptung verklagter Prozessgegner versucht, durch aktive Pressepolitik über eine für ihn ungünstige Verfahrenslage hinwegzutäuschen.”

    Welchen Sinn hatte denn die „unabhängige Prüfung“ der alten Aktenlage durch den Spiegel? Wer hat die Akten spendiert? Oder war es tatsächlich ein Experiment? Das Ergebnis sollte offensichtlich sein, dass gefühlte 25000 mal in der Zeitung stand, Ulle muß ins Gefängnis.

    Sein erster väterlicher Freund R.Scharping meldet sich nicht mehr. Dabei hat er als erster Ulle im Februar 2007 zur Persona non grata erklärt. Seit damals hat er seinen Schützengraben nicht mehr verlassen.
    Mir fällt schon auf, dass die BKA Akten unserer beiden Kronzeugen bisher auf keinem Schreibtisch auftauchten. Darf ich mal raten? Das werden sie auch nie tun.
    Fakt soll auch sein, dass es Staatsdoping nur bis 1990 gab und in Freiburg soll es sich nur um Privatdoping einzelner Herren gehandelt haben.
    Mir ist völlig unklar, gibt es zur Posse ein Drehbuch oder läuft alles zufällig, entsprechend der verschiedenen Interessen aller beteiligten Akteure, ab?

    Mein Lieblingssatz ist oben aus dem Video,mit Ulles großväterlichen Freund:
    „Bei weiteren Ermittlungen, würde noch weiteres herauskommen“
    Ja sischer doch,Herr Seppelt.

    Ich überlege gerade,wer so eine Pille nehmen müßte,gruselige Vorstellung,
    “Mit Moraldoping zum besseren Menschen”
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,627199,00.html

  150. Günther J. stellt die 25.000-Euro-Preisfrage: Wie viele Leserbriefe sind zu besagtem Ullrich-Artikel in der SPIEGEL-Redaktion eingegangen. Vorweg, sagt J. : Es ist eine knifflige Schätzfrage, also locker bleiben. Vielleicht eine »Ritalin«-Tablette zur besseren Konzentration? Ein Scherz, lächelt J.. Er weißt auf den Monitor. Dort erscheint die Anzeige. Zur Auswahl stehen: (1.): kein Leserbrief, (2.): fünf, (3.): 1997 Leserbriefe oder (4.): 2006? Der Kandidat grübelt, er grübelt, sucht nach Fakten, Fakten Fakten, wühlt in seinem Gedächtnis. Entscheidet sich, seinen Astronomielehrer anzurufen, einen Sterngucker, der sich mit Ungereimtheiten richtig gut auskennt

    So ähnlich kam ich mir heute Morgen beim Lesen des SPIEGEL vor. Spontan wollte ich meinen Freund anrufen, der sich in journalistischen Höhenflügen auskennt. Ich ließ es. Trank einen Kaffee, las den Essay von Broder, zum Abgewöhnen das forensische Gutachten von Precht.

    Nach zwei Wochen Rummel um Jan Ullrich gibt es keine einzige Stellungsnahme eines Lesers? Ich höre schon die Ausrede: Wir hätten sehr gerne einige Leserbriefe abgedruckt, aber aus Platzmangel ist uns dies leider unmöglich gewesen. Bitte haben Sie dafür Verständnis. Vielleicht beim nächsten Mal.

    Man kann die Ignoranz auch Totschweigen nennen. Eine bewährte Strategie, sich möglicher Kritik zu entziehen. In Zeiten von 2.0 kann das auch nach hinten losgehen.

    »Wir schauen stets betroffen, der Vorhang zu und alle Fragen offen.«

  151. @Walter
    Zu Scharping habe ich in Beitrag Nr.14 einige Infos geliefert.

  152. Mein Gott,
    die sollen sich beim SPIEGEL mal nicht so anstellen. Sind doch sonst auch nicht zimperlich. Wenn sie denn schon keine Leserbriefe zu Udo Ludwigs Sündefall bekommen haben, so ein Pech aber auch (kann anscheinend passieren), dann sollen sie halt selber welche schreiben. Macht man woanders doch auch. Kann ja wohl nicht so schwer sein.
    Udo Ludwig, Sie Handballer, ich hab’ auch gleich einen Vorschlag. Wie wär’s damit: „Danke für den tollen Artikel, Herr Ludwig. Sie haben mich überzeugt. In was, weiß ich nicht. Ist aber auch egal. Ich find Sie toll.“ Wenn schon denn schon.

    Übrigens, ich und andere befreundete Halbstarke, also wir haben uns nun doch entschlossen, Udo Ludwigs Handballabteilung „seines“ ETV beizutreten. Bißchen Stimmung machen. Zum Beispiel „seine“ Sport-Kollegen zu unseren Buddies zu machen. So was können wir gut. Und Ludwig steht wohlmöglich ganz schnell alleine da. Obwohl, gut vorstellbar, daß sich der Ludwig darin soundso auskennt. Trotzdem, mal gucken, was er dann machen würde. Mein Tipp für den Udo, den Ludwig: Rufen Sie doch mal Jan Ullrich an und fragen ihn, wie man so viele Fans und Freunde haben kann. Sie kriegen bestimmt eine Antwort.

  153. Ich möchte garnicht viel dazu sagen, ausser:

    DANKE


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    http://issuu.com/hatemag/docs/hate_3
    ab seite 35 ist auch ein artikel zum thema.

  155. … es tut mir leid. Mir fehlen die Worte… WIR, alle die hier schreiben, sollten es schaffen- like woodstock. Totale Ignoranz dieser Zeitschrift. Wir brauchen in Deutschland keinen SPIEGEL. Wir brauchen HEROES like ULLE. Der Journalismus hat versagt. Weg mit diesen MOBBERN. Diese Journalisten graben sich ihr eigenes… Ich hab da was gehört- das petze ich jetzt.
    Jämmerlich. Ich rufe auf zum SPIEGEL- Boykott. Mal gucken, wann Frau Merkel fertig gemacht wird.
    Wo sind wir eigentlich hier?
    H

  156. Nochmals kompliment für diesen Blog und seinem Initiator!
    Ich dachte schon, das Land besteht nur noch aus Marienhof- und DSDS-Guckern.
    Bin angenehm überrascht und schaue immer mal gern wieder rein.
    Leider kann ich mich an dem Spiegel-Boykott nicht beteiligen, weil ich das Geschreibsel höchstens auszugsweise ertrage oder wenn Schrage mich dazu animiert.
    Macht weiter so!
    gs

  157. @ badfan:

    Wenn man für die Gerechtigkeit kämpfen will, ist das sicherlich eine gute Sache. Aber man kann doch nicht für die Gerechtigkeit eines ehemaligen, nur gerade mal durchschnittlichen Radprofi kämpfen, der seine Fans und die Sponsoren nach Strich und Faden betrogen hat. Man muss doch mal als Erwachsener Mensch die Realität vertragen können: JAN ULLRICH IST EIN BETRÜGER, DER NUR DESHALB GUT WAR, WEIL ER SICH VOR JEDEM RENNEN EPO OHNE ENDE GESPRITZT HAT, ODER SICH SPRITZEN LIEß.


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    http://www.aerztezeitung.de/panorama/article/570544/forscher-wollen-hirn-doping-schmuddelecke-holen.html?sh=2&h=-612305847

    Die Link oben ist von einem Blog-Leser, der mir einen Kommentar zu meinem Kommentar zu der noch aktuellen STERN-Titelgeschichte über »Ritalin« zugesandt hat. »Ritalin« ist »Hirndoping« für Kinder mit einem so genannten Aufmerksamkeitsdezit- und Hyperaktivitätssyndrom. Wer davon profitiert?Nicht wirklich eine Überraschung: In der Ärztezeitung heißt es, man müsse das »Hirndoping aus der Schmuddelecke holen«.

    Falls einige Streitsprecher bereit wären, mal einen gedanklichen Achsenwechsel, einen klaren Blick auf die Realität zu riskieren, stellten sie vielleicht fest, wie verdopt die Gesellschaft tatsächlich ist.

  159. @Tanja Fiedler

    Jan Ullrich als durchschnittlichen Radprofi zu bezeichnen, ist wirklich jenseits jedweder Realität.
    Er hat weder seine Fans betrogen, noch die Sponsoren, die ja immer die Bestleistung eingefordert haben.
    Mir hat er jedenfalls Radsport vom Feinsten geboten.

    Dein letzter Satz disqualifiziert dich selbst am allermeisten.
    Du tust mir leid.

  160. Im Spiegel 44/09 ist eine anonymisierte Story über Ritalin-Gebrauch zum IQ-Doping. Nur ein Zitat daraus von Isabelle Heuser, Direktorin der Klinik für Psychatrie und Psychotherapie an der Berliner Charité, die an der Untersuchung der Folgen des Neuro-Tunings im Auftrag der Bundesregierung “Menschen wollen sich verbessern, das ist ein legitimer Anspruch….schließlich leben wir in einer Leistungsgesellschaft”.
    Zynischer geht es nicht. Und im gleichen Medium wird ein des Doping v e r d ä c h t i g t e r Radprofi wie der Junkie schlechthin malträtiert. Wahrnehmungstörung oder bereits Bewußtseinsspaltung ?


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    http://www.sport4fans.org/index.php/topic,278.975.html

    Im oben verlinkten Blog streiten »badfan« und »suthemälk« über den Ullrich-Artikel. »Suthemälk« formuliert eine klare Meinung zu meiner Person, die ich Ihnen keineswegs vorenthalten möchte. Tenor: Der Blogger der SPIEGEL-Replik hätte keine Ahnung. Warnhinweis: Passen Sie also auf, worauf Sie sich hier einlassen! Zu Riskien und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker.

    Um Herrn »Suthemälk« mit Nahrungsergänzung für sein Fachwissen zu versorgen, zitiere ich einen Absatz aus Peter Sloterdijks Artikel in CICERO: »Aufbruch der Leistungsträger«. Vielleicht erkennt sich Herr »Suthemälk« als Adressaten der Sloterdijkschen Polemik. Die schmackhaftesten Vokabeln habe ich extra für ihn mit markigen Sperrspitzen (!) versehen.

    Zitat: »… Wir haben uns - unter dem Deckmantel der Redefreiheit und der unbehinderten Meinungsäußerung - in einem System der Unterwürfigkeit, besser gesagt: der organisierten sprachlichen und gedanklichen Freiheit eingerichtet, das praktisch das ganze soziale Feld von oben bis unten paralysiert. … Unsere sogenannte »Öffentlichkeit«, der politisch-publizistische Raum, die Sphäre der vorgesagten (!) und nachgesagten (!) Meinungen ist auf eine Weise durchsterilisiert und homogenisiert, dass man meinen möchte, fast alle, die bei uns öffentlich das Wort nehmen, kämen geradewegs aus dem Desinfektionsbad. ….«

    Sloterdijk ist ein begeisterter Hobbypedalist. Falls ihn das qualifiziert: Zur Selbsterfahrung erklomm er auf dem Rennrad den Mount Ventoux.

  162. Ich frage mich welche Beziehung kann die Frau Fiedler zum Radsport haben wenn sie solche Urteile hier öffentlich macht ? Wenn ich das Geschehen nicht verfolgt hätte und dass seit etwa 50 Jahren, könnte ich glauben dass Jan Ullrich ein Ausnahme in dieser Sportart als einziger Doper war ! Und das unter Vorbehalt, nämlich beweisen ist nichts, wenn wir den über 200 Kontrollen etwas Glaubwürdigkeit gewehren. Als Jan mit viel Verstand und und Schonungsabsichten sagte: “ich habe niemanden beschädigt oder betrogen” dann wollte er seine Sportkamaraden einfach schützen und einen bestimmten Zustand im Radsport schildern. Das will die Frau Fiedler nicht zu Kentnnis nehmen, was eigentlich für eine faire Debatte sehr Schade ist. So bleibt sie mit ihrer Meinung wenn nicht gerade isoliert aber in Minderheit, in einer sehr bescheidene und laienhafte Minderheit…

  163. @ georg40, ein guter Beitrag. Aber solche eingefahrenen Meinungen wird es immerwieder geben. Aber wenn man überlegt, daß dieser Blog sich wie im Dominoeffekt über viele Foren verbreitet hat und man jetzt eine kleine Bilanz zieht, siegt doch mittlerweile die Vernunft, man denkt nach… Ein anderes Beispiel sind die vielen veröffentlichten Leserbriefe im Spiegel nach der Veröffentlichung des viel diskutierten Artikels ;-))

  164. Guten Abend in die Blogg Runde,

    jede Meinung ist zu respektieren und sollte lediglich mit Argumenten kontrovers abgewogen oder gekontert werden.. Was aber Frau Tanja Fiedler “reitet” ist schon etwas herb. Man könnte auf die Idée kommen sie hätte ein ganz anders gelagertes Problem mit der Person Jan Ullrich, das hört sich beinahe rachsüchtig an was die Dame (sofern sie wirklich eine ist) so von sich gibt. Es wird doch wohl hoffentlich nichts intimes verbergen ! Sollte sie jedoch lediglich den radsportlichen Werdegang von Jan Ullrich meinen, so sollte sie vielleicht sich näher damit befassen, dann würde sie recht schnell erkennen dass es sich keineswegs um einen durschnittlichen Fahrer handeln kann.. dafür gibt es genügend Bildmaterial über Jahre zum Nachschauen.. und ein mittelmässiger Fahrer hätte sicher NIE die Plattform für eine so lange und verborte Polemik geboten. Damit wollte ich auch zu der Meinung von Frau Fiedler sagen, ihre Argumente erscheinen mir aber doch derart “durchschnittlich” dass ich es jetzt auch dabei belassen will !
    Nichts für Ungut Frau Fiedler… nun hatten sie die Ehre einer direkten Antwort.. das alleine ist schon Respekt.

    san antonio

  165. Tanja Fiedler ist doch egal. Yeap, sie sieht das bestimmt anders. Bitte, dafür nicht.
    Und wenn sie möchte, könnte sie doch (warum denn nicht?) beim SPIEGEL anfragen, ob sie auch mal auf ein SPIEGEL-Hausmitteilungsfoto mit drauf darf. Nut Mut, keine falsche Scham. Fragen Sie doch einfach Udo Ludwig. Fragen kostet ja nichts.
    „Das ist halt so mit mir
    und bin halb froh mit mir.“
    Ja, so ist das manchmal. Aber es kann auch immer weiter gehen.
    „Das ist halt so mit mir,
    und bin nicht froh mit mir.“
    Ob die „Wächter-Troika“ und Tanni damit was anfangen können?
    Zum Beispiel Jan Ullrich in den Mund legen, wenn sie’s vermutlich nicht bei sich selber machen mögen. Keine Gründe gibt’s schließlich genug. Man braucht anscheinend nur genug “Selbstgewissheit”. Für oder gegen.

  166. Eigentlich lohnt es sich nicht, auch nur einen Satz darüber zu verlieren, weil genau das beabsichtigt ist.
    Nun trotzdem: Wer immer sich hinter “Tanja Fiedler” verbirgt, will nur provozieren und ablenken. Der Blog soll sich in eintönigem Hin und Her tot laufen und das wird versucht seit Beitrag 33.
    Also einfach abhaken und konstruktiv weiter. Vielen Dank in die Runde.

  167. Genau Herbert (Beitrag 160) ! Schluss mit der medialen Heuchelei, denn nicht überall ist es “Astrein” ! War da nicht sogar etwas auf den Toiletten des Bundestages ? Also, es gibt Regeln, es gibt Verbote und es gibt immer wieder Menschen die dieses nicht beachten. Dagegen gibt es befugte Instanzen die mit fairen Mitteln faire Konsequenzen aussprechen können. Die sollten ihre Arbeit machen dürfen und dann sollte es auch gut sein ! Mediale Kampagnen gegen bestimmte Personen sollten von uns, die Gesellschaft, immer kritisch hinterfragt werden.. wir müssen ja nicht die Publikationen kaufen, wenn sie Wahrheiten verbiegen oder gar erfinden, dann sollten wir es einfach sein lassen.. das geht auch !

  168. ALLGEMEIN

    Auf wundersame Weise sind die Besucherzahlen des Jan-Ullrich-Thread in meinem Blog von insgesamt 7058 (vorgestern) auf 5308 (heute Morgen) zurückgegangen. Bestimmt liegt das an meinem falschen Verständnis von Addition. Nach meinem Verständnis müssten nämlich die jetzt täglich 300 bis 400 Besucher des Ullrich-Threads zur Gesamtbesucherzahl hinzugezählt werden. Verstehe ich da irgendetwas falsch?

    Ich kann das auch deutlicher ausdrücken: Wer hat Interesse daran, die Statistik in meinem Blog zu manipulieren? Hat jemand die Seite gehackt, wofür es für mich noch weitere Anzeichen gibt? Hat mir jemand die »Schweinegrippe« untergehustet, um mich und die anderen Diskutanten flachzulegen?

    Ein Lump ist, der Böses dabei denkt. Ich erinnere daran: In Deutschland gibt ein ausgefuchstes Telekommunikations-Überwachungsgesetz, das Strafverfolgungs-Behörden zu vielerlei Eingriffen in den Artikel 5 des Grundgesetzes autorisiert und darüber hinaus gestattet, die Persönlichkeitsrechte auszuhebeln. Die süßliche Einkaufsmusik, mit der Politik die Gemüter ruhigzustellen versucht, dass die Überwachung von Personen halb so wild sei und immer an die Richtigen adressiert sei, ist für mich Teil einer politischen Verblödungsstrategie.

    Wer dem naiven Glauben nachhängt, es ginge im Fall Jan Ullrich einzig um den Radrennsport, sieht sich hinters Licht geführt: Jan Ullrich ist längst ein Politikum, das aus Sicht der Meinungsmacher und ihrer Sekundanten in eine bestimmte Richtung gelenkt werden muss, damit das zielgesetzte Ergebnis auch herauskommt.

    Störenfriede, Unruhestifter, Sympathisanten irritieren die »innere Meinungs-Gleichschaltung«. Und deshalb muss ihnen auf elegante Weise ein Maulkorb angelegt werden, sie in der Bedeutungslosigkeit des Webs verschwinden, als Meinung einer verirrten Minderheit abgetan werden. Manipuliert man Statistiken, erledigt sich das kleine Problem wie von selbst.

    Da wir schon beim Glauben sind: Glaubt irgend jemand, Jan Ullrich würde Zuhause auf dem Sofa sitzen, in der Nase popeln, während er am Telefon, per Email entspannt mit Freunden, Beratern, Anwälten über den bevorstehenden Prozess gegen ihn plaudert? Glaubt irgend jemand, das BKA hätte die Überwachung Ullrichs, das Durchsichtbarmachen seiner Person beendet, nur weil das BKA dem SPIEGEL ein paar Akten untergeschoben hat?

    Wer in Ullrichs Haut stecken möchte, kann ja mal HIER rufen.

  169. @admin

    Man kann getrost von Manipulation ausgehen.
    Selbst in einem Forum mit einer simplen Umfrage, beispielsweise ob man die Rückkehr von Lance Armstrong für gut oder nicht so gut oder ob es einem egal ist, selbst da wurde von außen manipuliert.
    Es wundert mich also nicht, wenn gleiches bei diesem doch ernsten Thema geschieht, um die kritischen Stimmen zum Spiegelartikel zu einer klitzekleinen Minderheit zu degradieren und damit in die Bedeutungslosigkeit rutschen zu lassen.
    Nur, mit uns funktioniert das nicht.

  170. eine Gesellschaft die pausenlos ihr irres Credo nach Wachstum und Leistung und wieder von vorne schreit, darf sich nicht wundern dass Doping der Normalfall im Leistungssport ist.
    Es ist Ausdruck einer verlogenen und geistig verkommenen Reporterschaft oder solche die sich dafür halten,
    wenn sie Ullrich und anderen Betrug und Manipulation vorhalten, sind doch unsere Medien-Volksvertreter und
    Wirtschaftseliten nichts anderes als ein das grosse Spiel von Werbung und Manipulieren.
    ich denke die tatsache das sich in Ullrichs-Blutbeutel nur sein eigenes Blut befand und sonst nichts macht diese Pressefuzzis irre in dem Glauben etwas aufdecken zu müssen.
    Es wäre gescheiter, Spiegel und Co kümmert sich um die Manipualtionen von Wirtschaft und Banken, aber da ist man tüchtig zurückhaltenter warum wohl????

  171. Ulrich Sinn “Olympia” ist sehr lesenswert.
    S.36

    Was nützt der Menschheit ein Sieg in Olympia

    einfach mal googeln

  172. einfach mal googeln:

    Der Sport und seine politische Instrumentalisierung

  173. Dieser Jan Ullrich, seine Rolle in dieser (Leistungssport) Gesellschaft, die Art und Weise wie über ihn berichtet wurde und wird und der Einfluss, den er, solange es ihm möglich war, als aktiver Protagonist auf das Peloton hatte, dieser Jan Ullrich ist eine Ikone und ein Idol. Anders sind die Beiträge in diesem Blog, die anscheinend sehr zahlreichen, für manche vielleicht zu hohen Besucherzahlen, die Reflexionen in viele andere Foren hinein, wohl nicht zu erklären. Um es gleich vorweg zu nehmen. Ich möchte nicht mit ihm tauschen. Nicht das mir der Gedanke ein Olympiasieger zu sein, nicht gefallen würde. Nein, mir würde der Kopf zerspringen bei dem Gedanken, (unfreiwilliger) Teil eines Systems gewesen und vielleicht immer noch zu sein, das für die wirklichen Räderdreher im Hintergrund sowohl im Triumph als auch in der Niederlage für die jeweiligen Zwecke gut genug ist, der im Endeffekt aber als jemand, der seinen Traum leben durfte, nicht weitsichtig genug war, diese mögliche Endkonsequenz zu bedenken oder gar anhand parallel ablaufender Sportlerschicksale für sich als Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Es sind die zwei Seiten derselben Medaille, die einen die Instrumentalisierung im positiven Scheinwerferlicht genießen lassen, die Kehrseite jedoch als Fratze, die weder Rücksicht auf den Mensch noch den Mindeststandard im Umgang miteinander respektiert, spüren lassen. In meinem Beitrag vom 31. Oktober (Nr. 129) wollte ich die Kirche im Dorf lassen und habe nur am Rande auf Themen, die meiner Meinung nach einem politischen Magazin mit (hohem) Selbstanspruch besser zu Gesicht stünden, hingewiesen. Dies lässt sich in diesem Fall wohl nicht so ohne weiteres aufrechterhalten, wie einige Beiträge, auch Hinweise auf verlinkte und sehr interessante Veröffentlichungen, deutlich zeigen. Die Vielfalt der Aspekte zeigt jedoch letztlich nur, dass die Vorgänge einen nicht unerheblichen Widerhall, nicht nur in Radsportkreisen erfahren. Lassen Sie mich die Kirchentür deshalb ein wenig öffnen und mal einen Blick auf die werfen, die für das direkte Drumherum unseres geliebten Pedalkreisens verantwortlich sind. Fangen wir mal beim BDR an. Die haben sich einen Vorsitzenden gewählt, der sich an jedem von Jan Ullrich ausgesandten Sonnenstrahl (auch ohne Helm) labte. Der aber völlig unfähig im Sinne des Radsports ist, für dessen Zukunft auch nur den kleinsten Diskurs zur Beseitigung der Unklarheiten hinzukriegen. Seine Partei hatte zu Zeiten eines Florida-Rolf innerhalb von drei Wochen eine Gesetzesänderung auf den Weg gebracht, die den Empfang der Hartz IV Wohltätigkeiten bei Aufenthalt im (sonnigen) Ausland unmöglich macht. Weitaus mächtiger ist Pat McQuaid, Vorsitzender des Radsport-Weltverbands UCI. Bis auf rechtlich nicht haltbare Gehaltsverzichtserklärungen, die bis heute von jedem erwischten Dopingsünder, der diese “Absichtserklärung” unterschrieben hat, ignoriert wird, hat das UCI nichts Substanzielles zur Säuberung des sogenannten Dopingsumpfes hingekriegt. Es scheint auch hier einfacher zu sein, jeden “Erwischten” einzeln abzukanzeln, als dem System tatsächlich wirksam zu Leibe zu rücken. Die Verlogenheit der in seitherigen Statements von dieser Seite beabsichtigten Schritte zur wirksamen Kontrolle stinkt zum Himmel. Nach einem Streit zwischen dem Tour-Organisator ASO und der UCI hatte die AFLD (französische Anti-Doping-Agentur) bei der Tour 2008 in Eigenregie die Doping-Kontrollen vorgenommen. Dabei gingen sieben Fahrer, unter anderem Bernhard Kohl und Stefan Schumacher ins Netz. Alle erhielten Sperren. In diesem Jahr hatte der Weltverband wieder die Oberaufsicht, nur assistiert von der AFLD. Und siehe da: Kein einziger Dopingfall bei der Tour 2009. Und das ist es, was tatsächlich anzuprangern ist. Niemand von denen, die aufgefordert wären und die Machtmittel hätten, für Transparenz und Glaubwürdigkeit zu sorgen, riskiert hier anscheinend seinen bequemen Funktionärssitz. Die WADA, der ich dies zutrauen würde, bleibt hier aus vorgeschobenen Kostengründen ein williger, jedoch zahnloser Papiertiger. Und trotzdem glauben einige, daß dem Radsport mit der Vernichtung des JU ein System relevanter Schlag gelingen würde. Andere System relevante Einrichtungen wurden und werden in jüngster Zeit mit Milliarden (aus unseren Steuergeldern) unterstützt. Würde hier der gleiche Verfolgungswahn greifen, gäbe es bereits Gesetze, die diesen Volkswirtschaften stürzenden Spieltrieb in Zukunft verhindern würden. So wichtig es ist, die Vorwürfe der vermuteten Verquickungen nach Spanien oder Freiburg aufzuklären und abzuurteilen, so unerlässlich ist es, sich nicht die Sinne verblenden zu lassen, nur weil eine die Fäden in der Hand haltende “Interessengemeinde” zur Sicherung der eigenen Pfründe die öffentliche Meinung glaubt lenken zu können. Lassen wir es denen nicht durchgehen, daß hier wieder nur einer benutzt wird, auch wenn er vom System profitiert und seine “Regeln” möglicherweise akzeptiert hat. Seien wir solidarisch mit einem, der für Machtinteressen geopfert werden soll und dem bis auf den heutigen Tag im juristischen Sinne kein unsportliches Vergehen nachgewiesen worden ist. Sollte er dereinst mal Stellung zu den Vermutungen beziehen und dies Klarheit bringen, so bin ich mir dennoch über drei Dinge sicher.
    - Sein Ruf wäre angekratzt, sein Sockel würde in Radsportkreisen jedoch nicht fallen und die Hochachtung ob seiner Leistung nur unwesentlich geringer eingeschätzt.
    - Ich befürchte allerdings auch, dass bis dahin immer noch der Fahrer als schwächstes Glied dieser Kette alle Annehmlichkeiten, “Notwendigkeiten” und auch Konsequenzen tragen muss.
    - Und ich fürchte, dass der rote Faden, den diese Diskussion ausgelöst hat, auch dann noch von interessierten Kreisen gesponnen wird.
    Uns bleibt die Möglichkeit, im Rahmen der “vermuteten” Begleitumstände weiter begeistert den Darbietungen der “pauschal Verurteilten” unseren Respekt zu zollen, oder ablehnend diesem “Zirkus” fernzubleiben. In beiden Fällen ist jedoch immer der gesunde Menschenverstand zu behalten, um weder dem Einen wie dem Anderen auf den Leim zu gehen.

  174. es gibt im sport regeln, die, wenn sportler bewußt dagegen verstoßen, einen betrug gegen nicht betrügende mitsportler darstellen (und im falle von dopingmanipulationen einen ziemlich schwerwiegenden!). ullrich ist anscheinend durch diese betrügereien in die position gekommen, ein deutscher sportheld zu werden und millionen zu verdienen. aber anstatt längst bewiesenen betrug einfach mal zuzugeben, macht er weiter auf beleidigte leberwurst bzw. besser blutwurst (wenn man dabei die ganzen fuentesgeschichten im hinterkopf hat).
    ich finde es eine frechheit gegenüber allen nichtmanipulierenden sportlern, die dann mit viel training aber ohne doping ( und bei konservativ geschätzten 5% epobonus wären das mal 3 min. vorteil auf eine stunde zeitfahren!!!!!!!!!) eben nicht die chance haben zu wichtigen wettkämpfen zu fahren oder qualifikationsnormen zu schaffen (die nur doper schaffen können) und sich dann vielleicht noch anhören müssen, dass sie allenfalls olympiatouristen seien.
    und da der autor auch anscheinend mal leistungssportler war, ist seine in dem artikel ausgedrückte “schwamm drüber”-haltung noch weniger zu verstehen, es sei denn, bei ihm im rudern war diese augenzwinkernde “das machen doch alle” bagatellisierung von doping auch an der tagesordnung!

    ABER, DAS MACHEN EBEN NICHT ALLE!!!

    mit altmodischen sportlichen grüßen

  175. Am Anfang fand ich die Dopingdiskussionen im Radsport ja noch recht interessant, mittlerweile hat sich etwas Muedigkeit eingeschlichen.

    Koennen wir zur Abwechslung mal ueber Fussballer reden die Elfmeter schinden, Tore mit der Hand erzielen oder Rote Karten provozieren? Alles Sportbetrug - sollte man also diese Schauspieler nicht einfach auch in’s Gefaengnis stecken?

  176. Um beim Thema zu bleiben, habe ich einen Filmausschnitt der zweiteiligen Fernsehdokumentation »Blut und Spiele« der Dortmunder Filmproduktionsfirma »Colorfield« eingestellt. Weitere Sequenzen sind über »YouTube« einzusehen.

  177. @ kay martens (174) guten Tag,

    ich weiss nicht ob sie aus dem Radsport kommen oder wenigstens diesen fachlich einschätzen können, oder ob sie lediglich eine ganz persönliche “Laien” Meinung äussern, deswegen erlaube ich mir den Hinweis dass man nicht einfach Toursieger wird weil man eine Dose Dope nimmt ! Dazu gehören sehr gute physische und mentale Anlagen und sehr viel Training über sehr viele Jahre, dazu noch eine besondere Veranlagung zum Durchhalten von Schmerzen auf bestimmte Abschnitte eines Rennens. Also von Aussen einfach zu behaupten dass hier “Unbefugte” Lorbeeren einsammelten mit eine Prise Unberechtigter Präparate geht gar nicht.. für keinen der Gemeinten, es sehr viel differenzierter, glauben sie mir… kein Fahrer fühlt sich wirklich betrogen von, zum Beispiel einem 7 fachen Toursieger, der war in dieser Zeit wirklich besser…

    Natürlich wäre es eine Frechheit gegenüber so genannten sauberen Fahrer wenn durch Manipulationen einer überfliegen würde und zwar nur deswegen… das können wir aber nicht wirklich wissen und der Letzte der Tour mit 3 1/5 Stunden Rückstand wusste mit hoher Sicherheit von vornerein dass er in dieser Kategorie landen würde, hat sowieso auch mit seinen Teamaufgaben zu tun.. das ginge jetzt aber zu tief ins Detail.. Will damit sagen dass am Start um die 200 Fahrer stehen, davon aber allerhöchstens 20 (und das ist hoch gegriffen) für einen eventuellen Sieg in Frage kommen, das alleine relativiert erstmal die mögliche “Betrugsebene”.. auch da können sie mir glauben, wenn bei diesen 20 einer wirklich nicht an seinem Platz ist, wird sich das im Rennen klären.. dafür sorgen mit Sicherheit die 19 Restlichen, parteiübergreifend.. nein die Topfavoriten betrügen sich nicht.. Selbst Armstrong hat in diesem Jahr gesagt dass der Alberto Contador stärker als er war.. ich kann mir nicht vorstellen dass Armstrong sich einfach betrügen lassen hätte !

    “Schwamm drüber” ist auch keine Lösung… aber wenn einmal bei “Erwischten” die Konsequenzen ausgesprochen und angewendet wurden.. dann sollte es auch gut sein.

    Es wird auch viel Unsinn geschrieben, der Laie weiss gar nicht was wirklich abgeht und wohin wirklich die damit verdienten Gelder hingehen, und auch nicht dass es nicht immer die Athleten sind die es erhalten sondern viele Interessen drumherum auch bestimmte unschöne Praktiken ..sogar fördern.. Gewinn bringt nur die Show… und die müssen die Sportler bieten !

    san antonio

  178. Ich finde das schon fast beschämend, wie sehr der Gesetztesbrecher Jan Ullrich so sehr in Schutz genommen wird. Man muss doch als Erwachsener Mensch endlich mal begreifen, dass der werte Ullrich straffällig geworden ist (falsche eidesstaatliche Versicherung). Dafür wandert er irgendwann für 3 Jahre in den Bau. Auf diesen Tag freue ich mich schon jetzt.

  179. @Tanja Fiedler
    Du benutzt nicht nur dieses Forum als Spielwiese.
    Auf die Dauer ist billige Provokation öde.
    Versuch doch wenigstens ein einziges Mal etwas Substantielles zu produzieren, dann ist Dir der Beifall aller Forumsteilnehmer gewiss.

  180. @ Tanja Fiedler

    Respekt, dass Sie von Ihrer beharrlichen Art keinen Mikro-Millimeter abweichen. Sie wollen Blut sehen, in bester deutscher Tradition Rache üben, Ullrich ins Gefängnis schicken, als hätte er Ihnen persönlich ein Leid zugefügt. Dafür, dass Sie so öffentlich sprechen, werden Sie Ihre Gründe haben, denn aus Ihren Worten spricht der pure Hass. Nur: Woher kommt dieser Hass? Vielleicht können Sie in dieser Hinsicht einmal aufklärerisch tätig werden?

  181. @Tanja Fiedler
    Was genau würde in dir vorgehen, wenn man Jan Ullrich für drei Jahre wegsperrt?
    Eins kann ich dir sagen: deine Probleme würden nicht verschwinden.
    Die bleiben, außer vielleicht, du lässt sie behandeln.

  182. Ullrich …
    Man sollte einen Schlussstrich ziehen. Es gibt keine offenen Fragen mehr. Jan sitzt mit Frau und Kind im Wohnzimmer vor dem Kamin und hat sich ganz gross der Kinderhilfe verschrieben. Wenn ihn das Ausfuellt, dann sollte man ihn doch noch 30 Jahre daran arbeiten lassen aber bitte das Thema nicht mehr aufgreifen.

    Alle echten Rennfahrer die erwischt wurden und an dem Sport hangen fahren ja wieder, nur einer nicht… und der hat ja “nie was genommen” ; wie lächerlich ist das?

  183. @ san antonio

    warum habe ich hier überhaupt einen beitrag geschrieben!?

    1. weil ich “dieser armer jan ullrich wird vom spiegel fertiggemacht” und diese “lasst ihn doch endlich in ruhe mentalität”, die sich durch den aufsatz von herrn schrage und durch die meisten leserbriefe hier zieht, unerträglich finde. fakt ist, jan ullrich hat gedopt und anders als die anderen (wenn man mal von landis und schuhmacher absieht) liefert er ein erbärmliches schauspiel und windet sich nicht sehr championlike, wie ein aal wenn es um seine dopingverstrickungen geht (schon der gedanke ist lächerlich, dass alle anderen gedopten meist bedeutend langsamer als der ungedopte ullrich gewesen sein sollen!). ich denke der spiegel tut also recht daran diese sache weiter zu verfolgen und zu kommentieren, zumal ullrich sich durch ausdauerndes leugnen seiner dopingvergangenheit als verfolgte unschuld gibt und obendrein ständig prozesse gegen leute wie herrn franke anstrengt, die die sache (mit gutem grund) etwas anders sehen als er und ihre ansichten und erkenntnisse zum glück auch publik machen.
    und davon zu sprechen, dass man es gut sein lassen sollte,” wenn einmal bei “Erwischten” die Konsequenzen ausgesprochen und angewendet wurden” kann im fall ullrich gar keine rede sein, denn weder ist er einsichtig, noch wurde er offiziell gesperrt!

    2. die ganze relativierung mit vergleichen von ullrichs verfehlungen im vergleich zu bankern und ihrer verantwortung für die weltwirtschaftliche krise, hintermännern im radsport, der pharmaindustrie usw. die sich durch die forumbeiträge zieht sind absolut unpassend, denn in diesem besonderen fall geht es um verfehlungen von jan ullrich und deren aufklärung (zumal, wer den spiegel aufmerksam ließt, wird über all diese themen etwas finden können).

    3. es ist zu vermuten, dass der großteil der profiradsportler dopt, und es ist eigentlich bezeichnend, dass armstrong nicht die urinproben von 1999 offiziell nachuntersuchen lassen will, um sich zu entlasten. aber die argumentation, dass, wenn alle im fahrerfeld dopen, sich sowieso der beste durchsetzt, ist eine zynische betrachtungsweise, lässt er jene außer acht, die vielleicht auch talent hatten, aber nie in ihrer karriere gedopt haben und deshalb trotz eines umfangreichen trainings-, zeit- und geldaufwands nur ehrliche amateure geblieben sind, oder aus der einsicht ohne pharmazeutische nachhilfe nichts werden zu können, irgendwann frustriert aus den sport ausstiegen (und ullrich gehörte eben nicht zu diesen sportlern!).
    diese betrachtungen, sind meiner meinung nicht nur auf den radsport, sondern auch auf alle anderen, egal ob es sich um profi- oder amateur-sportarten handelt, wo es möglichkeiten dieser art von manipulationen gibt, zu beziehen.

    zum abschluß möchte ich anmerken, dass ich hoffe, dass auch in zukunft zeitungen, wie der spiegel, oder menschen, wie herr franke, sich gegen die relativierung und verharmlosung von betrug und doping im sport engagieren und vielleicht wird ja auch irgendwann einmal die gesamte fuentesliste veröffentlicht!
    schön wärs!

    kay martens

  184. Sehr geehrte Leser,

    ich schreibe aus Pfullingen am Albtrauf, wo ich Jan Ullrich 2004 bei der Deutschland Tour gesehen habe und damals begeistert vom Radsport war. Ich bin von Beruf Lehrer, Dipl. Sportwissenschaftler und Fachjournalist. Ich möchte folgendes sagen: Der Kommentar oben liest sich außergewöhnlich gut! Für den Normalbürger bleibt dennoch nach dem jahrelangen Hin und Her die Frage unbeantwortet, ob Jan Ullrich gedopt hat oder nicht. Da unser Rechtssystem diese Frage bisher nicht beantworten konnte, bleibe ich hartnäckig bei der Unschuldsvermutung, dass er es nicht getan hat. Sollte es anders sein, glaube ich an die Gerechtigkeit an “anderer Stelle”. Gegenüber Kindern, die mit Leistungssport zu tun haben, versuche ich meine Sichtweise richtig weiterzugeben, dass Doping der falsche Weg ist.

  185. @kay martins
    JU ist ein besonderer Fall, aber gewiss nicht im Sinne deiner eingeschränkten, weil isolierten Sichtweise.
    Wäre interessant zu erfahren, ob du in gleicher, so vehementer Weise Stellung beziehst gegen die kriminellen Banker und korrupte Politiker.
    Vielleicht lieferst du uns ja mal einen Beweis für deinen diesbezüglichen Kampf für Gerechtigkeit.

    Im Übrigen kannst du sicher sein, “dass Zeitungen (!) wie der Spiegel” auch in Zukunft die öffentliche Aufmerksamkeit auf vergleichsweise, für die Gesellschaft irrelevante Vorkommnisse ablenken werden, dafür sorgen schon diejenigen, in deren Sold die schreibende Zunft steht.

    Auch an dich 2 Fragen:
    Glaubst Du, dass die Presse (der Spiegel) jahrelang über die kriminellen Banker herziehen wird,
    die Millionen von Menschen betrogen und in Armut gestürzt haben?
    Glaubst Du, dass der Spiegel jahrelang hartnäckig gegen die Bankmafia recherchieren wird?

    Einige Bonbons zum Nachdenken:

    „Die bewusste und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element in der demokratischen Gesellschaft.
    Wer die ungesehenen Gesellschaftsmechanismen manipuliert, bildet eine unsichtbare Regierung, welche die wahre Herrschermacht unseres Landes ist.
    Edward L. Bernays

    So etwas wie eine freie Presse gibt es nicht.
    Die eigentliche Aufgabe des Journalisten besteht darin, die Wahrheit zu zerstören, faustdicke Lügen zu erzählen, die Dinge zu verdrehen und sich selbst … für sein tägliches Brot zu verkaufen.
    Wir sind nichts weiter als intellektuelle Prostituierte.
    John Swaiton
    Ehemaliger Herausgeber der New York Times

    Die Freiheit der Presse im Westen, wobei die viel besser ist als anderswo,
    ist letztlich die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu veröffentlichen. Peter Scholl-Latour

  186. @ kay martens

    Spar dir die Zeit. Wir liegen voll und ganz auf einer Linie, aber hier haben alle anderen die Jan Ullrich-Brille auf. Mit Argumenten kommst du hier nicht weiter.

  187. Ich finde das fadenscheineige Tamtam, daß vorwiegend in Deutschland um das Thema Doping gemacht wird, pervers. Warum ist unser Gesundheitssystem so aufgebläht? Nehmen wir nicht alle eine “Pille” bei dem kleinsten Anzeichen von Kopf-, Glieder oder Bauchschmerz. Versuchen wir nicht Prüfungs- oder Berufsstess mit Psychopharmaka zubekämpfen. Und dann regen sich ein paar selbsternannte Moralapostel darüber auf, wenn Sportler eine absolut gängige Heilmethode wie die Eigenblutbehandlung
    anwenden um sich fit zu machen. Sollte man das gesamte aufgeblähte deutsche Gesundheitswesen nichtgenauso eindämmen als das “Doping”? Ist es nicht gerade die Ursache dafür?
    Wenn man sich schon im Alltag sich fithalten muß, dann im Leistungssport erst recht. Wie weit man geht, daß darf doch jeder selbst entscheiden. Oder?

  188. P.S.: Werden demnächst Rockstars kontrolliert und Konzerte abgesagt, weil der Künstler “dedopt” ist? Auffällig ist auch, wie fit Politiker oder Wirschaftsbosse sind. Ein 16 Stunden Tag mit PR-, Reise-und Berufsstress. Kann man das über Jahre ohne entsprechende “Mittelchen” durchhalten? Doping auch in der (Sport-)politik? Manchmal glaube ich,die Funktioäre greifen zu den falschen Tabletten … nur Tabletten? ;-).
    .

  189. @ Kay Martens

    Die Krankheit des modernen Journalismus ist, sich zu wichtig zu nehmen. Experten streiten darum, wie die Welt funktioniert. Journalisten geben klare Antworten. Sie haben von sich oftmals das Gefühl, sie würden in jeder Situation auf Augenhöhe mit ihrem Gegenüber sprechen. Und wenn sie über jemanden reden, dann wechseln sie ihren Aggregatzustand in die Vogelperspektive. Ich habe meine Zweifel an der journalistischen »Objektivität«. Vermuten Sie, Journalisten mikroskopieren, arbeiteten mit Laborinstrumenten, nehmen in ihren »Aufsätzen« mathematische Formeln zur Hilfe?

    SPIEGEL-Redakteure müssen in der Lage sein, komplexe in Fachsprachen niedergelegte Erkenntnisse auf ein lesbares Niveau herunterzubrechen. Das verleiht ihnen in der Öffentlichkeit den Nimbus eines Simultanübersetzers, des unbestechlichen Durchblickers, der völlig uneitel und einzig und allein der »Objektvität« verpflichtet im Hintergrund agiert. Eine schöne unter dem Weihnachtbaum gerne erzählte Legende.

    Wer aber entpellt an welcher Stelle die Weihnachtslegende, wenn Journalisten von der nüchternen »Objektivität« des Simultanübersetzers abweichen, wenn sie ihre Artikel unter dem Lordsiegel der »Objektivität« in saures Moralin tränken und wie der Stammtisch-Mob nach Rache rufen? Können Sie mir darauf eine flotte Antwort geben?

    Gerade im meinungsbildenden Journalismus berichtet man gerne über sich selbst, der eine zitiert den anderen und so weiter, solange, bis eine »Wahrheit« entsteht. Laut Luhmann ist das selbstreferentiell. Vergessen wird gerne, dass jeder mit seinem eigenen Hirn denkt. Mehr als ein Gehirn hat niemand; da bilden SPIEGEL-Redakteure - soweit ich weiß - keine Ausnahme.

    Meine Kritik: In dem SPIEGEL-Artikel über Ullrich wird eine alttestamentarische Vortragsweise bemüht, garniert mit Zitaten aus dem BKA-Überwachungslabor. Für mich ist das Katheder-Journalismus, der in die Kirche gehört. Die laue Beschreibung, man hätte Ullrich die Gelegenheit zu einer Stellungnahme gegeben, halte ich für ein Scheinargument, um dem Leser zu verkaufen, man habe der journalistischen Sorgfaltpflicht genüge getan. Ohne die süffisante Passage zu Ullrichs Auftritt beim »Charity Cup« wäre der ganze Artikel Makulatur, für die Tonne.

    Wir können gerne über die gesellschaftliche Funktion des Sports sprechen, welche Rolle in diesem Shakespeare-Stück Jan Ullrich zugedacht worden ist. Davor habe ich keine Scheu. Wenn es um alttestamentarische Moral geht, um fundamentalistische Fragen im Stile von Opus Dei, muss ich mich ausklinken, denn davon bekomme ich Pickel.

  190. @ admin

    Obwohl ich denke zu wissen, dass Sie nicht nach Komplimenten fischen und das auch im Kontext zum Journalismus gar nicht nötig haben, ein großes Kompliment.
    Die Krankheit, die von Ihnen beschrieben den Journalismus befallen hat, verhindert zunehmend die Wahrnehmung seiner eigentlichen Aufgabe für die Öffentlichkeit, nämlich unparteiisch zu informieren. Ich kann mir allerdings nur schwer vorstellen, dass es nur wenige in der Zunft gibt, die das noch nicht erkannt haben. Wo die sind, kann man sporadisch hier und da bemerken. Was muss passieren, damit der journalistische Mainstream erkennt, in welcher Situation er sich befindet ?

  191. @ Thomas F. (186)

    Freue mich, dass Sie nach einer Kaffeepause in den Streitsprecherkreis zurückgekehrt sind. Vielleicht können Sie mir als Netzexperte erklären, warum in meinem Cystats Index die Gesamtbesucherzahlen des Jan-Ullrich-Threads manipuliert sind? Letzte Woche Donnerstag zeigte die Statistik 7058 Besucher des Threads an. Heute, Montagmorgen, den 9. November 2009 sind es 4808. Habe ich eine Dyskalkulie?

  192. @ Kurt Schrage,

    unterschätze die alttestamentarische Moral nicht. Wie Thomas F. liegen viele gerne “auf Linie”.Dadurch sind jetzt viele Welfbilder in Gefahr geraten.
    Jan Ullrich war eine Rolle zugedacht,wie auch Jaksche und Sinkewitz. Nur hat er nicht mitgespielt. Ist es denn noch ein Shakespeare-Stück mit Regie? Oder spielen alle Akteure nur instinktiv mit ?
    Welche “Rolle” hat die Journaille? So,wie sich Udo Ludwig geäußert hat, verfolgt er nur Ziele in alttestamentarischer Hinsicht und da kann man gerne Äpfel mit Birnen vergleichen.

  193. @admin

    Das beweist doch eigentlich nur, dass Ihr blog von sportlich weniger interessierten Kreisen besucht worden ist.

  194. Guten Tag in die muntere Runde !

    @ kay martens

    danke für ihre Zeilen in denen sie mir wohl im einzelnen antworten. Das ist der Gang der Dinge in einer Diskussion, ihre Meinung im Vergleich zu meiner.. eigentlich ist es gut so.. das dürfen wir immerhin. Trotzdem möchte ich bemerken dass es mir NICHT um die Verteidigung der Unschuld des Jan Ullrich geht… denn ehrlich gesagt ist mir, wie eben auch den meisten anderen, lediglich bekannt was die Medien veröffentlichen, und davon bin ich nicht überzeugt ! also weiss ich eher nichts darüber und wäre mit dem Klammerbeutel gepudert wenn ich mich expressis verbis positionieren würde.

    Mein Punkt, und da wiederhole ich mich bereits (extra für sie), ist die Verbissenheit dieser Medien, bereits über Jahren, sich an der Person Jan Ullrich abzuarbeiten. Eigentlich ein Zeugnis von der sehr hohen Wichtigkeit dieses Menschen, man könnte meinen es gäbe nichts wichtigeres in der Republik als nun endlich ein “Geständnis” dieses Sportlers zu bekommen, nach dem Motto: “ja.. ich habe über Jahre gesündigt und die ganze Menschheit belogen..” So kommt es rüber, leider auch in ihren Beiträgen, wobei ich mich wirklich frage wie sie (und andere) so zielstrebig diesen Mann unbedingt am Pranger haben wollen, wo ist denn IHR eigener persönliche Schaden welcher eventuell eine solche Haltung erklären würde, sofern Jan Ullrich tatsächlich gedopt haben sollte ?

    Ich finde es recht vermessen, von Medien, aber auch vom “Otto Normalbürger”, wenn sie von jemanden, aus welchen Grund auch immer… den würde ihn allerdings gerne kennen, die ganze Wahrheit verlangen.
    Dazu noch wenn die gleichen Medien andauernd von anstehenden Gerichtsverfahren schreiben und dabei eigentlich selbst wissen sollten dass KEIN Mensch sich selbst belasten muss.. nein er darf sich sogar verteidigen lassen ! Also etwas mehr Demut vor dem Nächsten wäre angebracht (das kann auch ein Spitzensportler sein).

    Der Vergleich zu den aktuellen Skandalen bei den aktuellen “Bänkermachenschaften”, die sehr wohl von Menschen vollbracht werden die nun wirklich keinerlei Skrupel zu haben scheinen, auf Verträge pochen während ihre Belegschaften zu grossen Teilen in Richtung Hartz 4 rutschen werden, je nach Alter und Position, mehr oder weniger schnell.. halte ich schon für sehr angebracht.. jedenfalls sind sie sehr viel schädigender als der eventuell “dopende” Spitzensport. Und ja… Spiegel und Konsorten sollten DARÜBER schreiben, keine Nebenschauplätzen aus lang vergangenen Jahren in Salamitaktik zur Ablenkung immer wieder aufwärmen. Das ist nämlich bereits so peinlich dass man tatsächlich auf einen durchsichtigen Versuch von Manipulation der Gesellschaft kommen kann !

    Sie sollten vielleicht ein wenig selbst recherchieren, mein voller Ernst, dabei jene Akribie die sie gegen die Person Jan Ullrich anwenden dazu aufbringen um den Spitzensport allgemein einmal unter die Lupe zu nehmen, querbeet vom Radsport über Tennis, Fussball, Leichtathletik, Fussball usw.. dabei die grossen Verbänden wie UCI, IOC und ihre Unterbaus genauestens betrachten… von verlangten Normen bis zu den Medienkritiken am Erreichten… dann würde sie vielleicht selbst darauf kommen dass ihre Polarisierung auf Jan Ullrich wahrscheinlich doch nur ein Ausdruck von einer grossen Naivität sein könnte… glauben sie mir es gibt Schlimmeres !

    san antonio

  195. @beime

    auch mit diesem pseudointellektuellen geschwurbel, gespickt mit schlauen zitaten, eines anscheinend belesenen bildungsbürgers, über die tieferen gründe des falles jan ullrichs, lasse ich mich nicht von meiner, ihrer meinung nach eingeschränkten und isolierten sichtweise in bezug auf den sport und insbesondere diesen speziellen fall abhalten.
    trotzdem werden von ihnen, so sehe ich das, äpfel mit birnen vermischt, denn ackermann, koch und co. sind nun mal andere themen (und ich hab es bereits erwähnt, aber vielleicht sollten sie selbst einmal im spiegel die ausdauerden berichte im politik- und wirtschaftteil dazu nachlesen), die man nicht unbedingt in der sportspalte des spiegels findet. zufälligerweise wird einem jan ullrich, und man muß dazu nur einmal auf seine webseite gucken, wenn er nicht muss, erzählen, was er so an manipulationen gemacht hat. deshalb finde ich es gut, wenn medien, wie in diesem falle, paralell zu anderen krisen und themen sich auch damit auseinandersetzen.
    und ist ihre intention etwa, dass der fall jan ullrich, der durch manipulation und sportbetrug idol und millionär geworden ist, zu klein um darüber zu berichten!? dürfen zeitungen erst ab milliardenschäden artikel schreiben. was wäre ihre persönliche lösung des falles ullrich?

    @ frank gauert

    der unterschied ist einfach der, dass es keine regeln für rockstars gibt, die ihnen verbieten nach einer eigenblutinfusion ein konzert zu geben, aber wenn lucka toni seine tore nur noch mit der hand werfen würde, dann würden vielleicht auch sie sagen, dass verstößt jetzt aber gegen die fußballregeln. und doping im sport, bzw. in der jeweiligen sportart sind nur, mittel und maßnahmen, die durch die aufgestellten regeln verboten werden(in ausdauersportarten z.b. u.a. eigenbluttransfusionen, epo und testosteron). wer dagegen verstößt ist ein betrüger, so einfach ist das (@beime: in meiner eingeschränkten und isolierten sichtweise. (manche dinge sind eben auch einmal einfach!)).

    @admin
    es steht außer frage, dass es den objektiven journalismus nicht gibt, sonst würde eine zeitung für alle menschen reichen (z.b. die bild oder ein murdochblatt!). jedes blatt vertritt eine mehr oder weniger objektive weltanschauung und ist beprägt von den individuen, von denen es betrieben oder finanziert wird. im extremfall wollen diese dann nicht nur ihre sichtweise der dinge darlegen, sondern, die leser leider mehr oder weniger offensichtlich manipulieren.
    so bleibt es jedem selbst überlassen, zu entscheiden aus welchen der vorhandenen informationsquellen er die für sich anscheinend objektivsten nachrichten aus seiner umwelt bekommt .
    für mich persönlich gehört der spiegel zu den tendenziell objektiveren medien (wobei im falle des spiegels die z. t. süffisante schreibweise, mit der sich die autoren von artikeln anscheinend oftmals profilieren wollen, dem thema vielfach nicht angemessen ist und dann das ganze weniger seriös erscheinen lässt!)
    die andere sache aber scheint zu sein, dass sie sich am investigativen journalismus stören, denn wenn der spiegel bka erkenntnisse zitiert, mussten diese ja irgendwie beschafft werden. ist es aber gerade nicht der sinn vom journalismus auch dinge und sachverhalte herauszufinden, die von den beteiligten parteien nicht in interviews oder statements herausgeben werden!?
    und dann sind wir wieder beim thema jan ullrich, denn dass die medien und nicht nur der spiegel sich so ausdauernd mit ihm befassen, liegt ja an seiner beharrlichen weigerung die wahrheit zuzugeben. hätte er das 2006 gemacht, würde es jetzt keine artikel in diesem ausmaße über seinen fall geben. da er aber weiterhin leugnet, ist es nur natürlich, dass jeder neue hinweis auf seine manipulationen ein mediales echo provozieren und dass ist, so empfinde ich es zumindest, okay!

    kay martens

  196. @ Kay Mertens

    VIELEN DANK FÜR DEINEN KOMMENTAR.
    Endlich mal jemand hier, der Hirn und Verstand hat.

  197. @ Kay Martens

    Ich wusste gar nicht, dass seit Neustem die Bezeichnung »Bildungsbürger« negativ besetzt ist? Leistung muss sich doch wieder lohnen, sagt die FDP. Was vermuten Sie, wer den SPIEGEL Woche für Woche voll schreibt? Radebrechende Förderschüler, die beim SPIEGEL jobben, damit ihre Eltern das gute Gefühl haben, das ihre Sprösslinge endlich von der Straße sind?

    Meinen Sie mit »Bildungsbürger« den selbstgerechten Besitzstandswahrer mit Theater- und ZEIT-Abo, der seine kostbare Freizeit auf dem Golfplatz verbringt (Tucholsky nannte den „Golfsport“: »Spazieren gehen mit bücken«), gerne zur Jagd mit seinen LIONS-Brüdern geht, sich als Wildhüter versteht, sich in dunkelfarbiger Limo fortbewegt, privatversichert ist, seinen akademischen Grad vor sich herträgt? Wussten Sie, dass »Latein für Rechtsanwälte« ein Renner in der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft ist? Mich wundert das nicht.

    Am Rande: Wenn Sie von »Bildungsbürgern« sprechen klammern Sie die Einwohner mit höherer Bildung aus. Sie suggerieren, wer starke Beine vom Radfahren hat und über seinen Sport eine Haltung, Rückgrat entwickelt hat, dessen Diskussionsfestigkeit sei anzuzweifeln. Fragt sich, wer der Apfel und wer die Birne ist.

    Sozialneid ist ebenfalls eine feine Killersalve. Er ist Millionär, sagen Sie. Ja und? Für das Geld, was Ullrich verdient hat, hätte Agassi noch nicht mal seine Trainingsjacke ausgezogen. Nehmen Sie das Geld aus dem Sport und die Sache sieht ganz anders aus, dann trennt sich die Spreu vom Weizen. Geld ist die eigentliche Seuche, die in den Köpfen grassiert. Da hat neoliberale Politik ganze Arbeit geleistet. Bis in die tiefsten Niederungen des Hirns ist das Kosten-Nutzen-Denken vorgedrungen, Profitmaximierung auf Kosten anderer ist die Maxime, die gelernt sein will.

    Was vermuten Sie, welchen Wert die Gold- und Silbermedaille, die Weltmeisterschaften, der TdF-Sieg, die Ehrungen für Ullrich heute haben? Ich vermute, sie sind ihm egal. (Bjarne Riis sagte zum Entsetzen von Reportern, sein Gelbes Trikot liege irgendwo in der Garage.)

    Warum? Ein »normales« Leben ist Ullrich laut seiner Biographen nie zugestanden worden. Von Kindesbeinen an ist er auf Leistung dressiert worden. Er hat das Pech, über motorische Fähigkeiten, mit einem Herz-Kreislauf-System ausgestattet zu sein, (als Jugendlicher soll er die 3000 m in 9.30 Minuten gelaufen sein), über eine Selbstdisziplin zu verfügen, die Begehrlichkeiten von Verbänden, Funktionären, Sponsoren und Medien geweckt hat. Wie es in ihm aussieht: uninteressant. Ullrich hat auf Knopfdruck zu funktionieren, wie die anderen es sich vorstellen. Und daran soll sich gefälligst auch nichts ändern.

    Im jetzt veröffentlichten SPIEGEL-Interview erzählt Strahlemann Andre Agassi aus seinem Innenleben. Wie sein Vater ihn zum Sport geprügelt hat. Als er in Wimbledon gewann, fragte ihn sein Vater, warum er den 4. Satz verloren habe.

    Ersetzen Sie Agassis Vater einmal bei Jan Ullrich durch die Platzhalter Verbände, Funktionäre, Sponsoren und Medien und Sie kommen meines Erachtens dem Kern schon näher. Stefanie Graf sagte zu Agassi: denk nicht auf dem Platz, handele intuitiv. Man kann die Empfehlung auch damit übersetzen: schalte ab, lass dich nicht einkochen. Spiele auf dem Platz wie ein Roboter.

    Erkennen Sie die Parallele zu Ullrich? Wer so konditioniert ist, weder alleine zur Toilette gehen darf, permanent jemanden an seinem Körper kneten, massieren lassen muss, dem unangemeldet Körperflüssigkeiten abgezapft werden, dessen Essen und Trinken nach strengen Diättabellen ausgerichtet ist, wer seine Knochen zum »Ruhme seines Vaterlandes« ramponiert, wer kaum Zeit hat, zu sich selbst zu finden, tausende Hände schüttelt, vor der Kamera gute Laune haben und jedes Anzeichen von Anstrengung in seinem Gesicht vermeiden muss, was geht in so jemandem vor? Grenzloses Glück, Freude, weil er einen Bruchteil des Lohnes erhält, den andere mit seiner Leistung einstreichen?

    Ullrich und andere Sportler, die sich auf allerhöchstem Niveau in einer von Medien heroisch-stilisierten Welt bewegen, sind dazu verdammt, in den Homerischen Streitigkeiten eine Hauptrolle zu spielen. (Ich vermeide es, auf den genialen »Aufsatz« von Roland Barthes näher einzugehen: »Die Tour de France als Epos«). Eine Zitat kann ich mir jedoch nicht verkneifen: »Es finden sich in der Tour zahlreiche Überreste des Lehenswesen, jener Beziehung, die den Menschen fast fleischlich mit dem Menschen verband. ….«

    Lehenswesen, Leibeigenschaft, Entselbstung sind gefordert, weil es das System verlangt. Und mit einem Mal wird von einem hermetisch abgeschotteten, fremdbestimmten, entselbsten Sportler von einer »hinters Licht geführten Öffentlichkeit« die »Wahrheit« verlangt. Von welchem Licht ist die Rede, das da aufgegangen sein soll, von welcher »Wahrheit«? Von einer justiziablen, einer religiösen, wissenschaftlichen, philosophisch ethischen? Die »Wahrheit« des verlogenen Sports, dessen Verbände und Funktionäre sich entblöden zu behaupten: Im Verein sei Sport am Schönsten?

  198. “Endlich mal jemand hier, der Hirn und Verstand hat.” Zita von Tanja Fiedler s. o.

    Tanja, wo kommen Sie denn her ? Ich bitte Sie doch sehr, die Contenance zu bewahren. Oder ist das im Umkehrschluß etwa eine Selbstbezichtigung ?
    Außerdem sollten wir beim Thema bleiben und nicht auf diese Spur wechseln.

  199. @ Kay Martens,
    Du schreibst: “… aber wenn lucka toni seine tore nur noch mit der hand werfen würde, dann würden vielleicht auch sie sagen, dass verstößt jetzt aber gegen die fußballregeln. und doping im sport, bzw. in der jeweiligen sportart sind nur, mittel und maßnahmen, die durch die aufgestellten regeln verboten werden …”

    Daher bin ich der Auffassung, das sportliche Regelverstöße auch ausschließlich gemäß der sportlichen Regelauslegung geahndet werden. Nicht mehr und nicht weniger. Die Ahndung der Regelverletzung muss allerdings für alle Beteiligten gelten, nicht nur bei den Athleten, zumal Beihilfe zum Doping sogar per Gesetz verboten ist.. Die aber bleiben in aller Regel unbehelligt, einer sitzt sogar im Deutschen Bundestag.

  200. @ Herbert

    Es ist wohl besser, diese Tanja Fiedler zu ignorieren und als Spam anzusehen ohne Substanz.

  201. @ admin

    Können Sie nachvollziehen, wann genau der Hinweis bzw. Link auf diesen Artikel aus dem Block “Allgemein” auf Ihrer Startseite rausgefallen ist? Genau diese Stelle auf der linken Seite ist besonders “wertvoll” und wird von den Besuchern Ihrer Seite sehr stark wahrgenommen. Das könnte für einen deutlichen Rückgang der Zugriffe gesorgt haben.

  202. @ Kay Martens

    Ich verspüre generell keinerlei Ehrgeiz, Menschen von ihrer subjektiven Sichtweise abzubringen, besonders dann nicht, wenn sie, mit Scheuklappen ausgestattet, nichts vermissen, was über ihren Horizont geht und vor Ignoranz und Bildungsfeindlichkeit fast platzen.

  203. @ Thomas F.

    Danke für den Hinweis. Vielleicht sind meine Bedenken ja auch umsonst. Andererseits werden die Besuche von Beiträgen, die längst in der Versenkung verschwunden sind, mitgezählt.

    Wenn das so weiter geht, wird der Ullrich-Thread auf Null zu gehen. Ihn hätte es dann also nie gegeben. Aktuell sind 4503 Besucher gezählt. Letzten Donnerstag waren es noch 7058. Optimistisch wie ich bin, müsste der Nullpunkt in spätestens zwölf Tagen erreicht sein.

  204. Passend zu einigen Beiträgen und vielleicht insgesamt zu dieser Diskussion folgender TV-Tip:
    arte; Dienstag, 17.11.; 21:45 - 22:15 Uhr
    Titel: Doping für den Job
    Inhalt: Im Sport gilt Doping als Betrug. Im Job wird es stillschweigend geduldet. Tagtäglich dopen sich Millionen von Berufstätigen mit Betablockern, Stimmungsaufhellern und Aufputschmitteln. Aus Angst ihren Job zu verlieren, riskieren sie ihre Gesundheit. Ob Manager, Musiker oder Student - der Griff zur Pille wird oft verharmlost, denn Pillen gelten immer noch als Heilmittel. Doch der Weg zur Abhängigkeit, zur Sucht und dann zum völligen Zusammenbruch ist oft nicht weit. Eine Bankerin, ein Werbefachmann und eine Apothekerin berichten über diese Erfahrung. Neu auf dem Markt, und nicht weniger gefährlich, sind die sogenannten Neuro-Enhancer. Sie versprechen eine erhöhte Konzentrationsfähigkeit und sind bei Kopfarbeitern beliebt. Die Leistungsgrenzen werden so künstlich nach oben verschoben. Wer keine Enhancer nimmt, hat das Nachsehen. Welche Konsequenzen hat das für die Zukunft unserer Arbeitsgesellschaft?

  205. @ Kay Martens

    Wenn ich jetzt einen weiteren Paradigmenwechsel vornehme, meinen Blick auf die Doppelzüngigkeit des Bürgertums richte, das in Jan Ullrich einen Verräter des reinen Sports sehen will, einen Meineidschwörer, Regelverletzer, einen Rechtsbrecher, könne Sie meinetwegen vermuten, ich sei jetzt völlig crazy geworden.

    Verfolgen Sie die politische Diskussion über die Eliten, dann wird Ihnen deutlich, wie groß die latente Sehnsucht ist, der Gleichmacherei im gesellschaftlichen Peleton ein Ende zusetzen. Nach langem Hin und Her hat die Politik nach britischem, französischem und US-Vorbild in Deutschland Exzellenzuniversitäten ausgerufen, wobei hierzulande das belastete Wort »Elite« durch das Wort Exzellenz ersetzt worden ist. Gemeint ist das gleiche.

    Westerwelle formuliert in seinen Reden vor Studierenden von Eliteeinrichtungen, das es ihm eine Ehre sei, vor ihnen zu sprechen und nutzt als Anredeform das angestaubte Wort »Exzellenzen«, als wäre er zu einer Privataudienz des römisch-katholischen Kardinalskollegiums geladen.

    Jeder kennt aus seinem privaten Umfeld die meist hinter vorgehaltener Hand gesprochene Rede vom hochbegabten Kind. Ein weiteres Ersatzwort für Elite. Interessant finde ich, dass in Analogie zum steigenden Jahreseinkommen der Eltern auch die Vorstellung existiert, der Intelligenzquotient des Kindes steige in gleicher Weise wie das Anspruchsdenken der Eltern; quasi in erweiterter Form einer Naturrechts einer Leistungselite, die selbstverständlich beim genetischen Roulette der Fortpflanzung als die Richtigen ausgewählt worden sind.

    Wie viele Kinder jedes Jahr von ihren Eltern zum IQ-Test geschliffen werden, möchte ich gar nicht erst wissen. Ein intellektuell hochbegabtes »Elitekind« ist sozusagen das höchste Gut des Statusdenkens. Dagegen sind mein Haus, mein Sportwagen, meine Yacht geradezu lächerlich profane Güter. Als Erzeuger eines »Elitekindes« hat man praktisch den lebenden Beweis erbracht, laut einem ungeschriebenen Naturgesetz einem auserwählten Kreis anzugehören.

    Spinne ich den Faden weiter, kommt noch eine weitere Unterscheidung ins Spiel, denn Elite ist nicht gleich Elite. Der Elite-Mob, der gerade noch so reingerutscht oder dessen Begabung aus ideologischer Vernachlässigung bewusst unerkannt geblieben ist, bildet die untere Kaste der Hochbegabten. Wo sich ein Teil dieser Kaste aufhält, ist kein Geheimnis: Dieser Teil findet sich auf Förderschulen wieder, weil die Protagonisten gerne den Unterricht stören, renitent sind. Und sie finden sich im Knast wieder, wo den Intelligentesten dieser Negativ-Elite die gleiche Aufmerksamkeit zuteil wird, wie der gesellschaftlich angesehenen Positiv-Elite mit Bodyguards, Dienstwagen und Chauffeur.

    In bürgerlichen Kreisen sind Wissenszynismus und Bildungsdünkel ausgeprägter als vermutet. »Die feinen Unterschiede« äußern sich in vielerlei ungeschriebenen Gesetzen wieder, die vor allem das Ziel der subtilen Ausgrenzung verfolgen. Probates Mittel, jemanden aufs Glatteis zu führen, in stiller Häme mit seinem Bildungsneid zu spielen, ihm seine Unzulänglichkeit klar zu machen, ist, mit lateinischen Zitaten über die Rampe zu kommen. Noch besser ist das Griechische, das Zitieren von Homer, der in deutschen Buchläden gerade seine x-te Wiedergeburt erfährt. Darin sind zwischen zwei Buchdeckeln die Keime des westlichen Denkens vergraben, wie das Schlachtenepos um Troja, der finale Kampf zwischen Hector und Achilles.

    Ich wage jetzt die wilde Ausdeutung, dass in diesem archaischen Zweikampf das Wesen des Sports begründet ist. Dass dort die Wurzeln liegen für den Ausspruch, dass der Zweite der erste Verlierer ist. Dass in diesem archaischen Zweikampf ein Elitedenken zum Ausdruck kommt, mit dem sich das intellektuelle Bürgertum theoretisch gerne auseinandersetzt. Sich genüsslich an der Lektüre für genetisch Auserwählte labt, sie am knisternden Kaminfeuer genießt, sie zu Beethoven und bei einem gepflegten Glas Rotwein paraphrasiert und rezitiert. In der Praxis der freien Wildbahn aber, wo das Gesetz des Rechthabens gilt, lässt man es einzig unter seinesgleichen gelten, ruft aus einem intellektuellen Überlegenheitsgefühl heraus bigott nach niedergeschriebenen Regeln und Recht, dass alle vor dem Gesetz gleich seien - auch Hector und Achilles.

    Die Herren Bürger, denen »Wahrheit« und Tradition so wichtig sind, dürfen ruhig mal laut sagen, welchen Zweck die Strafverfolgung von Jan Ullrich haben soll? Geht es um eitle Genugtuung an der Demontage, um die Definitionshoheit, wer wann wo welche Regeln brechen darf, um ein gestörtes protestantisches Verhältnis zur Körperlichkeit?

    Abwarten und Tee trinken.

  206. @ beime

    sie hätten, ihrer meinung nach, wenn sie mehr ehrgeiz besäßen, die fähigkeit, andere menschen von deren subjektiver sichtweise abzubringen. das heißt also, dass ihre sichtweise die einzig objektive ist. ich glaube, das ist eine ziemlich subjektive meinung (sonst wären sie ja ein OBJEKT!!!), die allerdings von einem individuum mit grenzenlosem selbstvertrauen zeugt, dass anscheinend nicht die fähigkeit der kritischen selbstreflexion besitzt bzw. es auch wahrscheinlich nie einmal versucht oder der empathie fähig ist, sich in die subjektive sichtweise anderer (ihrer meinung nach einfacherer) menschen hineinzuversetzen.
    möge ihnen also die oftmals (ver-)störende fähigkeit der kritischen selbsthinterfragung nie zuteil werden, sodass die dummen immer die anderen sind und sie ihrer dann immer 100%en wahrheit gewiss sein können.
    so,
    deshalb werde ich jetzt wieder meine “scheuklappen” (mit den dingern konnte man schlecht schreiben) aufsetzen, mir meinen “horizont” betrachten und ihre weiteren (objektiven) kommentare einfach “ignorieren” und auch nicht “vermissen”.

    kay martens

  207. @maculatur
    Bleibt zu hoffen, dass der Beitrag in ’arte’ einigen Menschen ihre Sinne weiten möge
    für die Erkenntnis, dass die Hexenjagd auf JU nur die Alibifunktion hat, gesellschaftliche Missstände zu verschleiern.

  208. Holla,

    in der Sache Ullrich will ich gar nichts sagen. Ist alles schon tausendfach aufgebrüht worden.
    Es gibt natürlich mehrere Lager. Herr Schrage gehört zu zweien.
    Das eine ist das Leistungssport-Lager. Erfolgreich und doch nicht gefeiert genug. Da bleibt, nachdem man im tollstes Achter gesessen hat nichts, ausser einem faden Kirschkern, den Herr Schrage aber lange schon ausgespuckt hat.
    Das zweite ist das Journalisten-Lager. Da platzt der Neid auf die Spiegel-Riege ja förmlich aus dem Bildschirm. Herr Schrage gehörte nämlich selber nur all zu gern zu der erfolgreichen und gut verdienenden Schreibergilde. Ich finde das alles nur noch oberpeinlich und schlimm. Ich fühle mich durch das ganze System verarscht und mag schon keinen Sport oder Berichterstattung darüber gucken, bzw. sehen. Schade!

    Michael

  209. zusammengefasst:

    “hüte dich von denen, deren Gott im Himmel ist”

    san antonio

  210. Tanja Fiedler schreibt am 9. November 2009 :@ Kay Mertens : VIELEN DANK FÜR DEINEN KOMMENTAR.
    Endlich mal jemand hier, der Hirn und Verstand hat.
    Genau, liebe Frau Fiedler jetzt weiß ich ganz genau warum Sie hier so falsch am Platz sind. Übrigens: für diese grobe Beleidigung an Dutzende von Teilnehemr würden sie eine körperliche Strafe verdient: ein Paar Klatsche auf Ihren vom Radfahren (sic !) strapaziertes Po !

  211. Bisher ist hier ja viel geschrieben worden.

    Aber was bleibt – das ist dieses wunderbare Foto der „Wächter-Troika“ in der SPIEGEL-Hausmitteilung.
    Das reicht mir völlig – besonders dann, wenn man hier scheinbar mit Udo, dem Ludwig in der Mitte, Handballer beim Hamburger ETV und FC St. Pauli-Heimspielbesucher, noch ein Schmankerl der Bestätigung bekommt. Ich kann’s immer noch nicht glauben, wie gewöhnlich doch alles ist.
    Wer durch Hamburg lebt, der kann sich eine Schablone anfertigen, auch wenn man handwerklich-künstlerisch völlig unbegabt sein sollte. Dafür reicht’s immer.
    Übrigens, (un)schön zu beobachten hier in Hamburg ist auch die Aufregung, die empörte, über die Einführung der Primarschule. Gymnasiasten-Eltern sind offensichtlich verstört und viele gesteigert aggressiv, ganz so, als wäre damit auch Volley- und Handball ein für allemal gestorben. Und auch die Zukunft „ihrer“ Kinder.
    Besitzstandsdenken von ihrer häßlichen Fratze, sozusagen auf jeden Millimeter – darf ich das so sagen?
    Gutmenschen (gerade auch die „sozial-eingebildeten“) – erschreckend schön zu beobachten bei einer weiteren „Probe aufs Exempel“. Und wie immer durchgefallen, wenn mich nicht alles täuscht.
    Was der Udo Ludwig damit zu tun hat – keine Ahnung, aber zumindest für mich trägt einer wie er dazu bei. So wie ein Jan Ullrich anscheinend für seine Zwecke oder was auch immer.
    Ist im Grunde ganz einfach und war nie anders.

  212. @ Michael / Drumzone

    Da haut aber ein Oskar Mazerath energisch auf die Blechtrommel. Sehr cool und von der Schlichtheit her bewundernswert originell. Aber keine Sorge: Die Tonlage, auf der Sie trommeln ist mir bekannt. Deshalb tut es mir für Sie Leid, dass 16 Jahre Helmut Kohl und eine paar weitere Jahre Schröder & Co. so tiefe Kerben in Ihrem Hippocampus hinterlassen haben, dass Sie einzig noch in Killerphrasen sprechen können. Die neoliberale Gehirnwäsche hat offenbar gut funktioniert. Glückwunsch.

  213. @kay martens
    Wenn ich geschrieben habe, dass ich generell keinerlei Ehrgeiz verspüre, Menschen von ihrer subjektiven Sichtweise abzubringen dann sollte das so verstanden werden, dass ich echtes Nachdenken nicht ersticken möchte.
    Zudem glaube ich nicht an anmaßender Selbstüberschätzung zu leiden, will sagen, ich halte mich nicht für fähig, Menschen mit eingewurzeltem Scheuklappendenken, unsensibel für Widersprüche und Zusammenhänge, zu “kritischer Selbsthinterfragung“ verführen zu können.
    Diese “Fähigkeit“ strebe ich nicht an, dazu mangelt es mir in Gänze an Ehrgeiz.
    Im Übrigen wirkt ihre durchgängig angewandte, rhetorische Technik der Strohmann-Argumentation alles andere als überzeugend. Ich vermisse die angemahnte “kritische Selbstreflexion“.

    @Mischka
    sancta simplicitas!

  214. Schade das dieser Artikel nicht im “Spiegel” veröffentlicht wird.

  215. @ Georg40:

    Kauf dich mal ne tüte Deutsch, hat mich och gehilft!!!!!!!!!!!!!!!

  216. @Tanja

    Your level of behaviour seems to be beyond bad. Your German is not much better although it seems to be you are a native German. Thus, think before you comment.

  217. Die Frau Fiedler ist genau so wie ich mir das vorgestellt habe. Also keine Enttäuschung. Aber wir bleiben trotzdem bei “Sie”…In allen Sprachen ! Allerdings, beim Thema zu bleiben: Jan Ullrich war, ist und bleibt der wichtigste in der deutscne Radsportgeschichte. Trotz Frau Fiedler.

  218. Tanja Fiedler,
    melde dich doch mal in einem russischen,polnischen oder ungarischen Blog an und schreibe dort oder sei einfach still und nicht so ungezogen, oder bist du noch ein Kind?

  219. @ Tanja Fiedler

    Mir ihrem Beitrag 215 haben Sie ihre Unabhängigkeit über die eigentliche Thematik dieses Blogs hinaus erkennen lassen, jedoch mehr über sich verraten, als ihnen lieb sein kann. Die Diskussion brachte dies um keinen Millimeter weiter und lenkt auch nicht davon ab, dass sie um die sinnstiftende Fortsetzung nicht wirklich bemüht sind. Aus Argumentationsmangel wäre es dann wenigstens angebracht, Georg40 Vorschläge zu machen, wie er seinen Beitrag hätte schreiben sollen. Hier sind meine Vorschläge zu ihren Beiträgen:

    33)
    TF: … hat jahrelang vorgegaukelt, bei den Rennen stets sauber zu sein.
    Vorschlag: … hat jahrelang vorgegaukelt, bei den Rennen stets sauber gewesen zu sein.

    157)
    TF: … muss doch mal als Erwachsener Mensch die Realität …
    Vorschlag: … muss doch mal als erwachsener Mensch die Realität …

    178)
    TF: … wie sehr der Gesetztesbrecher Jan Ullrich …
    Vorschlag: … wie sehr der Gesetzesbrecher Jan Ullrich …

    TF: … als Erwachsener Mensch endlich mal begreifen, …
    Vorschlag: … als erwachsener Mensch endlich mal begreifen, …

    TF: … ist (falsche eidesstaatliche Versicherung).
    Vorschlag: … ist (falsche eidesstattliche Versicherung).

    215)
    TF: Kauf dich mal ne tüte Deutsch, hat mich och gehilft!
    Vorschlag: Kauf dir mal eine Tüte Deutsch, das hat mir auch geholfen.

    Achtung: Dieser Beitrag kann Anzeichen von Ironie enthalten.

  220. Dem kann ich nicht folgen. Soll das heißen, dass es nicht wo wichtig ist, ob ein Sportler mit eindeutig nicht erlaubten Mitteln Siege anstrebt oder nicht? Das ist völlig inakzeptabel. Wenn dann ein solcher Sportler zu seinem Tun nicht stehen mag, dann führt das sicher zur Ablehnung, auch zu Häme und Spott. Ein Sportler, der zum Teil, wenn auch vielleicht nur zu einem kleinen Teil, seinen Erfolg unerlaubten Mitteln verdankt, der ist kein fairer Sportler. Er hat Beifall, Ruhm, Ehre und Geld zu unrecht erhalten und sich damit Spott und Häme, Ablehnung und Pfiffe verdient.

  221. @ georg40

    ich schlage vor auf Frau Fiedler nicht unbedingt zu antworten, und vor Allem ihre Antwort nicht ernst zu nehmen, sie scheint schlicht nicht das Niveau zu repräsentieren auf dem wir uns hier begegnen wollen.
    Das ist allerdings nicht weiter schlimm es gibt andere, sehr niveauvolle Beiträge, darauf kann man eingehen und vielleicht konstruktives austauschen.

    freundlichst san antonio

  222. @ Bernd Ackermann,

    guten Abend in die Runde.

    Und doch doch, sie haben völlig Recht, es ist nicht die faire Art sich sportlich zu messen wenn man dabei auf unerlaubte Mitteln zurückgreift, soweit sind wir einig. Das ist jedoch nicht der Punkt, es geht um Tatsache daß, über Jahre hinweg ein und die selbe Person mit seinem vermeintlichen, aber nicht restlos bewiesenen Fehlverhalten transaliert wird. Das ist die Diskussion !

  223. @ Bernd Ackermann

    Vielen Dank für die Unterstützung. Es gibt eben doch noch Leute, welche die rosarote Brill, die zudem auch noch potthässlich ist, niemals aufsetzen würden und erfreulicherweise der Realität ins Auge sehen.

  224. Richtig Bernd! Rund 200 Blutbeutel wuden gefunden. Ein!!!! DNA Abgleich wurde nur veranlasst, die Anwätte von Ullrich waren ausgeschlossen. Der Beitrag Blut und Spiele der ARD ist sehr aufschlussreich. Um uns Konsumenten schön bei Laune zu halten werden einige Sündenböcke “fertig gemacht” um den Kommerz zu erhalten.

    Gruß Ulf

  225. Tanja Fiedler alias Bernd Ackermann


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    Ein Schelm, wer dabei denkt. Da fehlt was? Nein, das Wort “Böses” habe ich absichtlich vergessen. Wie der journalistischen Sorgfaltspflicht Genüge getan wird, zeigen diese Beispiele in beeindruckender Weise:
    http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,657607,00.html
    Vor allem im Vergleich zur kontinuierlichen “Berichterstattung” über JU. Hat jemand in diesem investigativen Medium bei der Amtseinführung unseres “neuen” Finanzministers etwas gelesen über diese Spendenaffäre? Ist in den vier Jahren seiner Amtszeit als “Wie stelle ich ein ganzes Volk unter Generalverdacht Minister” irgend eine “Wir suchen 100.000DM Kampagne” in diesem (Zerr) Spiegel zu verfolgen gewesen? Wenn unsere Staatsdiener Alzheimerschübe haben, nennt man das Black Out. Und dabei wird es dann belassen.
    Macht sich jeder sein Bild beim Lesen des Spiegel Online Artikels, besonders in Anbetracht des Kontextes zur JU Verfolgung. Unbedingt diese Lektüre dazu lesen:
    http://www.welt.de/politik/deutschland/article4982040/Journalist-nervt-Merkel-und-wird-zum-YouTube-Star.html.
    Noch Zweifel?

  227. Der Mitstreiter Kollege @ san antonio hat Recht. Die Dame, T.F. verdient genauso viel Aufmerksamkeit wie ihr Sachverstand für den Radsport ist. Und Anstand auch.
    Ich will aber unsere Diskussion um Jan Ullrich ein bißchen vertiefen. Was haben wir bis jetzt ? Eine abrupt unterbrochene Sportkarriere auf Grund eines Verdachts, damals in 2006, seine Suspendierung vom “T” durchgefürt, “T” die später in Pflicht gestanden hätte, ich sage nur Stichwort “Freiburg”, für Sache die wir nie geahnt hätten. Was haben wir noch ? Ein bestimmter Dr.Fuentes, zu dem Beziehungen vom Jan Ullrich angeblich bewiesen sind, ich denke an Reisen nach Spanien, Geldüberweisungen und Beutel mit Blut die dem Jan Ullrich gehören sollen. Und diese Fakten, Beweisen, Indizien, die müsste man juristisch und auch Staatrechtlich als Quelle noch bewerten, zu der Schlussfolgerung führen dass Jan Ullrich gedopt hätte. Jetzt machen wir ein Respiro un denken wir nach. Was stellt in Fordergrund z.Bp. UCI und WADA ? Genau, die Dopingkontrollen die immer häufiger bei allen Radrennen durchgeführt werden und das ist gut so. Haben diese Kontrollen kein Wert ? Sind sie manipuliert oder sogar nicht gemacht worden ? Das glaubt kaum jemand. Jan Ullrich ist einer der haufigsten kontrollierten Radfahrer gewesen, bei der TdF, Vuelta, TdS und sonstwo, man redet von mehr als 200 Kontrollen in seiner Karriere, wie kann es sein dass er nie positiv getestet wurde ? Sogar im ominösen Jahr 2006, in nur 6 Monaten, wurde er 13 Mal kontrolliert, bei der Tour de Suisse auch. Ist das alles wertlos gewesen ? Ich kann akzeptieren, in extremis selbstverständlich, ich bin von allen diesen Thesen noch nicht überzeugt, dass Jan sich auf etwas außergewöhnliches vorbereitet hat, sein Wunsch Tour de France zum 2.Mal zu gewinnen war enorm, sein Ziel erreichbar, er war in einer bestechenden Form, aber hat er wirklich etwas widriges getan ? Die Kontrollen sagen deutlich: Nein ! Und jetzt komme ich zu Ende: man muss die Lage korrekt bewerten. Sind die Doppingkontrollen wichtig wenn die Ergebnisse Erwartungen entsprechen und sind wahrscheinlich ohne Bedeutung wenn sie nicht untermauern das was manche haben möchten ? So kann die Wahrheit nicht funktionieren. Und eben weil wir hier einen Streitfall haben, wo noch vieles offen, unbegründet, nicht bewiesen und zweifelhaft ist, darf man nicht mit einem Sportler, mit einem Mensch so umgehen. Was manche Medien immer wieder betreiben ist allerdings beschämend. Ich hoffe nur dass Jan Ullrich stark genug ist diese Hexenjagd mit seiner Familie gut zu überstehen.

  228. Gerade habe ich ein paar Takte mir meinem Freund über die JU-Geschichte gesprochen. Er ist selbst SPIEGEL-Redakteur und hat aus Loyalität zu seinem Verlag selbstverständlich eine ganz andere Meinung als ich.

    Das Gespräch habe ich so verstanden, dass Ullrichs vormalige Klage gegen den SPIEGEL nicht vergessen worden sei. Und ich vermute deshalb, in der juristischen Niederlage ist »Der Sündenfall« von Jan Ullrich zu suchen, warum die Sport-Redaktion alles an verfügbarem Material aufgefahren hat, um ihn moraltheologisch fertig zu machen.

    Nur: In der »Wahrheit« findet man nichts über die Tatsache. »Wahrheit« ist, wer am besten darüber reden kann. Und: Die »Wahrheit« über ein vorgefertigtes Wissen ist laut sokratischer Mäeutik ein Vorurteil.

    In manchen Momenten tut es ganz gut, die Heteronomie »wasserdichter« Recherchequellen zu hinterfragen und bei der Verwendung solchen Wissens auch die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, eigene Gedanken zu gebären.

  229. Habe ich das gerade richtig verstanden ? Könnte der Spiegel eine Fortsetzungskampagne gegen Jan Ullrich nur aus ganz niedrigen Gründen, nämlich “Rachgelüste” für eine von Jan Ullrich vorhergehenden Klage gegen das Blatt , fahren ?! (und welche Gründe haben dann Focus und andere, schreiben die nur ab ?)

    Na… das passt ja zu den aktuellen Sonntagsreden aus verschiedenen hochgestellten Instanzen im Zusammenhang mit dem tragischen Tod von Robert Enke. Was fordert zum Beispiel Dr. Theo Zwanziger ein ? “etwas genauer hinschauen, etwas mehr Toleranz und Verständnis für den anderen” … ja das fordert er ein, mit Recht, es ist sogar höchste Zeit dass jemand darauf kommt. Er bindet alle ein, bis hin zu den Fans…ich meine das sollte noch viel mehr für Meinungsmachende Journalisten gelten, insbesondere die “Eifrigen” in Sachen Ullrich ! Fakten und Misstände aufhellen.. das ist deren Job, aber bestimmt nicht über Jahre eine Person IMMER WIEDER zu zerpflücken mit Dinge die eigentlich längst keinerlei Relevanz mehr haben.. Ab sofort betrachte ich “diese” Autoren als MITVERANTWORTLICH, denn spätestens JETZT müssen sie wissen was sie ggfls. mit ihren Artikeln anrichten könnten.

    san antonio

  230. @ georg 40

    Ich kann dir nur zustimmen.
    Wer heute, mir nichts dir nichts, die jahrelangen regelkonformen negativen Dopingkontrollen von Jan Ullrich einfach ignoriert, anderseits einen Verdacht gegen ihn als erwiesenen Regelverstoß aufbaut, dessen Nachweis jedoch schuldig bleibt, den so Verdächtigten wie einen überführten Straftäter und als die Inkarnation des Sportbetrugs in der Öffentlichkeit behandelt, hat eine andere Intention als die Suche nach der Wahrheit. Der Verdacht soll mit Brachialgewalt auf die Höhe eines begangenen und nachgewiesenen Regelbruchs gehoben werden. Man bedient sich hier einer Methode, die im zivilen Strafrecht einen Schrei des Entsetzens auslösen würde und durch die Protagonisten der Anti-Ulle-Kampagne aus eigenem Interesse unverzüglich zurückgewiesen werden würde.

    Die skrupellose öffentliche Demontage von Jan Ullrich ist der Versuch, sich selbst und andere von der nicht wahrgenommenen Verantwortung für einen regelkonformen und sauberen Sport rein zu waschen. Man vergißt allerdings dabei, dass dieses falsche Spiel in der interessierten Öffentlichkeit schon längst erkannt worden ist, die schweigende Mehrheit sich jedoch nur noch nicht in Ermanglung ausreichend medialer Möglichkeiten geäußert hat. Optimistisch stimmt, dass immer mehr Gelegenheiten und Möglichkeiten dafür wie hier im Blogg entstehen.

  231. Eine Bäckereiverkäuferin wird wegen eines Fehlbetrags von 1,36 € entlassen,
    eine Verkäuferin in Berlin ereilt das gleiche Schicksal wegen angeblicher Unterschlagung eines Pfandbonus im Wert von 1,30 €.
    Schäuble, der 100.000DM (vorübergehend!) unterschlagen/in seiner Schublade vergessen hat,
    wird zum Trotz mit dem Finanzressort betraut, weil Merkel Schäubles außergewöhnliche Kompetenz schätzt, wahrscheinlich deshalb, weil der Mann weiß, wie man’s macht.

  232. DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger hat gestern bei der Trauerfeier für Robert Enke mehr Menschlichkeit eingefordert. Zu Recht wie ich finde. Ich hoffe, dass sich die Herren Spiegelredakteuere sowie ihre Kollegen vom Focus, der SZ und anderen Redaktionen dieser berechtigten Forderung annehmen. Noch mehr hoffe ich, dass sich diese Forderung nicht nur auf den Fussball, sondern auf alle Athleten bezieht.

    Wie sagte Ministerpräsident Christian Wulff sehr treffend: “Wir brauchen keine fehlerfreien Roboter. Wir brauchen Menschen mit Ecken und Kanten und mit all ihren Schwächen und wunderbaren Eigenschaften.”

    Lasst den Worten bitte endlich Taten folgen und behandelt Sportler als Menschen und nicht wie Maschinen.


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    Und weiter geht´s. Dieser Beitrag in der Süddeutschen reiht sich ein in die journalistische Enthüllungsjagd auf Jan Ullrich. Noch versteckt sich der Schreiberling ein wenig, doch sein Kürzel “a b u r” weist auch für weniger Eingeweihte die Spur. Gerade hat sich Sportjournalismus ausführlich mit Ursachen, Umständen und Konsequenzen aus dem Tod eines Sportlers beschäftigt und auch mehr Menschlchkeit im Umgang mit dem Sport und seinen Protagonisten gefordert, da wird schon wieder unqualifiziert und ethoslos nachgekart. http://www.sueddeutsche.de/65H38j/3146934/50-000-fuer-Jan-Ullrich.html

  234. @Herbert
    Das Interview war vielleicht als weiterer Angriff auf JU gedacht, zeigt aber, dass den Hexenjägern die Munition längst ausgegangen ist. Warum sonst versucht der abur,
    eine rechtlich in keinster Weise zu beanstandende Bezahlung als dubios erscheinen zu lassen.
    Die irrsinnig hohen Gehälter, Abfindungen und Boni der unersättlichen Banker erscheinen ihm offenbar nicht “irreal“.
    Der Artikel ist niveaumäßig sehr, sehr armselig.
    Ein Zitat aus dem ’Faust’ finde ich sehr passend auf den abur:

    Wie nur dem Kopf nicht alle Hoffnung schwindet,
    Der immerfort an schalem Zeuge klebt,
    Mit gier’ger Hand nach Schätzen gräbt,
    Und froh ist, wenn er Regenwürmer findet!

  235. @beime

    Du kannst dir sicher denken, wer abur ist. Damit weißt du auch, dass er keine
    Gelegenheit verstreichen läßt, wenn es gegen Ulle geht. Diese Leute sind einfach armselig. In der Hochzeit des Sportlers sich beim Schreiben beinahe tot jubeln und heute versuchen, den gleichen tot zu schreiben. Peinlich solch ein Mangel an Ehrbarkeit, von Berufsethos keine Spur.

  236. Ist ja nicht schwer zu erraten, einfach die ersten beiden Buchstaben umstellen.

  237. @ Beime

    das musst Du nicht. Der erste Buchstabe steht für den Vornamen, der Rest für den Nachnamen. Wer ist es? Es kann nur einen geben … ;)

  238. Scheinbar geben die BKA-Akten nicht sonderlich viel her, wenn sich die SZ schon über die Gage für das Startschussgeben ereifern muss. Ich finde es einfach köstlich wie sich der Herr Burkert über die Einnahmen von Jan Ullrich Gedanken macht. Wieviel mag er selbst wohl mit dem Buch “Wieder im Rennen” verdient haben?

  239. Das Perverse an der ganze Sache ist doch, in seiner Recherchephase für das Buch “Wieder im Rennen” durfte Herr ABUR sich in Jan Ullrichs Privatsphäre einnisten!!. Und mit diesem Wissen im Hintergrund schreibt er seine subjektiven Hetzartikel! Ist das von der SZ so gewollt?

  240. Jemand schrieb in einem Beitrag er könne nichts mehr lesen ohne es kritisch zu hinterfragen. Mir geht es ganz genau so und zwar aus gutem Grund. Da werden Tatsachen aus dem Zusammenhang gerissen und verfälscht dargestellt, Fakten unterschlagen um einen falschen Eindruck zu erwecken, Vermutungen als Fakten verkauft und anderes mehr, kurz gesagt die Meinung der Öffentlichkeit in die gewünschte Richtung manipuliert. Das Resultat ist nicht zu übersehen. So glauben viele inzwischen zu wissen JU habe eine falsche EV abgegeben und damit Recht gebrochen. Ich frage mich ob der Wortlaut dieser EV veröffentlicht wurde und mir das entgangen ist. Woher kommt dieses “Wissen”? JU liegt im Rechtsstreit mit Prof. Franke. Soweit ich dieses zivilrechtliche Verfahren anhand einiger Verhandlungsprotokolle mitverfolgen konnte habe ich das getan. In diesem Verfahren geht es ausschließlich um die Behauptung von Franke, JU habe 2006 35.000 Euro für Doping an Fuentes gezahlt. Ich kenne den Wortlaut der EV nicht, vermute aber dass es dabei exakt um diese 35.000 Euro geht und vertraue auf die Kompetenz von JU´s Anwälten. Immerhin wissen wir durch den Artikel im Spiegel dass JU diese konkrete Zahlung nicht getätigt hat.

    Eine andere Frage die mich bewegt ist die, wieso immer wieder behauptet wird man habe JU 4,5 Liter Blut durch DNA-Abgleich zuordnen können. Durch den Artikel im Spiegel wissen wir immerhin dass JU im 1. Halbjahr 2005, erstmals am 2./3. Februar und letztmals am 8./9. Juni, fünf von Pevenage gebuchte Flüge nach Madrid wahrnahm und sich dort wohl bei Fuentes in Behandlung begab. Der nächste Flug fand am 22. Dezember statt und an diesem Tag ließ er sich wohl Blut entnehmen. Wieviel ist hier die Frage, mit Sicherheitt allerdings keine 4,5 Liter. Jörg Jaksche hat mal geschildert wie das ablief. Beim ersten Mal wurde einem maximal 1 Liter Blut abgezapft und beim nächsten Termin ein weiterer Liter und außerdem ein halber Liter aufbereitetes Blut wieder zugeführt. Für wichtige Rennen hatte man also normalerweise einen Liter aufbereitetes Blut zur Verfügung. Woher sollen also 4,5 Liter Blut kommen? Apostel von der StA Bonn sprach damals bei der Bekanntgabe des positiven Abgleichs von 9 Proben, die jedoch nicht alle mit JU´s DNA übereinstimmten. Vermutlich hat ein ganz Schlauer aus 9 Proben 9 Blutbeutel (mit einer Füllmenge von jeweils 0,5 Liter) geschlussfolgert und alle JU zugeordnet. Mir ist z. Bsp. aus der spanischen Presse bekannt dass u. a. auch der Beutel aus 2004 mit der Beschriftung JAN einem Abgleich unterzogen wurde. Das Ergebnis zeigte übrigens keine Übereinstimmung mit JU´s DNA. Möglicherweise wurden auch Proben aus anderen Beuteln mit anderen Code-Namen (Sicherheit über die richtige Zuordnung bestand damals keinesfalls) bzw. jeweils mehrere Proben aus jedem zu überprüfenden Blutbeutel entnommen und abgeglichen.

    Fakt ist also dass sich JU am 22. Dezember nach Madrid begab und sich dort von Fuentes Blut entnehmen ließ. Und weiter? Anfang Januar 2006 zahlte er an Fuentes 55.000 Euro (der übliche Preis bei ihm für eine erste Jahresrate bei Blutdoping) und auch das ist Fakt. Und dann? Im Spiegel sind bei der Auflistung der Flugreisen nach Madrid für 2005 fünf Termine aufgeführt. Darunter stehen, verschämt kleinschriftig, unter “weitere Flugbuchungen für 2006″ zwei Termine. Eine Erklärung dafür wird vom Spiegel nicht geliefert, also darf spekuliert werden. Heißt das nun dass Pevenage für diese beiden Termine (20. Februar und 1. Mai) zwar Flüge gebucht (reserviert?) doch JU diese nicht wahrgenommen hat? Könnte das bedeuteten er hat sich mit dem Eigenblut-Austausch einen Floh ins Ohr setzen lassen, geglaubt dass er nichts Verbotenes tat und als er seinen Irrtum bemerkte die Angelegenheit als beendet betrachtet? Dass bei den vorherigen Terminen bis einschließlich Juni 2005 kein Blutdoping stattfand steht für mich fest. Anfang 2004 zahlte JU für dieses und das Folgejahr insgesamt 25.000 Euro und dafür war bei Fuentes kein Blutdoping erhältlich.


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    panni,
    mir geht es genauso. Der von Hotze dementierte Meineid ist bei den SZ Lesern,lt.ihren Kommentaren,schon beschlossene Sache. Und die 4,5Liter Blut stehen bei dpa seit kurzem wieder im Abspann der Ulle Meldungen. Und keiner fragt sich,wieviel Zeit man bei vollem Training braucht,einen kompletten Blutaustausch vorzunehmen.

    Udo Ludwig hat sich auch nicht gewundert,dass diese Passage in den BKA Akten zu kurz kam?

    Wer führt hier nur die Regie? Oder ist es eine Kettenreaktion ,alles Doping der Welt in Deutschland auf Ulle abzuladen?

    Die deutschen Wadenbeisser haben sich im Radsport (hier natürlich in Ulle) verbissen.Sie sollten auf John Fahey hören:

    “Nachdem es innerhalb des Sports auch weitgehend gelang, Tennis und Radsport auf Kurs zu bringen, setzt Fahey nun verstärkt beim Fußball den Hebel an, der unlängst noch mit seiner in wichtigen Punkten abwehrenden Haltung das gesamte System zu gefährden schien.”
    http://www.fnp.de/fnp/sport/ueberregional/rmn01.c.6812062.de_1.htm

  242. Aufschlussreich an dem SPIEGEL-Titelbeitrag (Nr. 47 / 16.11.2009) über Robert Enke ist ein Potpourri rhetorisch gestellter Fragen, die den Eindruck von Selbstkritik suggerieren sollen. Da heißt es im vorletzten Absatz der dritten Spalte auf Seite 148: »Schluckt der Spitzensport seine Talente und spukt jene, die nicht funktionieren, als Psychowracks und Selbstmörder wieder aus?«

    Abgesehen davon, dass darin eine Erkenntnis von gestern steckt, die von den ansonsten meinungsstarken Berichterstattern angefragt wird, ist die Formulierung »Selbstmörder« ein sprachlicher Fauxpas, der glasklar unter die Gürtellinie geht und meines Erachtens den Verstorbenen verspottet.

    Zur Erinnerung: Enke hat den Freitod gewählt. Er hat aus bekannten Gründen von einem Selbstbestimmungsrecht Gebrauch gemacht. Ein »Mörder« hingegen ist laut Strafgesetzbuch § 211 jemand, der aus niederen Instinkten, sexueller Abartigkeit einer anderen Person gewaltsam das Leben nimmt.

    SPIEGEL-Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen und deren Vorgänger Gerhard Mauz könnten da bestimmt aufklärend tätig sein.

  243. @ admin

    guten Tag,

    den Spiegeltitel habe ich noch nicht gesehen, so beziehe ich mich auf deinen, hier wiedergegebenen Eindruck. Abgesehen von dem inzwischen von allen Experten breitgetretenen wirklich tragischen Fall, dem ich allerdings nichts weiter hinzufügen möchte, entlarvt sich doch genau damit das Medium “Spiegel” offenbar schon wieder als komplette “Heuchelbude” !

    Da schreiben diese Leute, in einem anderen Fall über Jahre einen grossen Sportler immer wieder auf das Neue nieder, alleine der vermeintlichen Sensationsmeldungen wegen wohl verbunden mit der Hoffnung auf Auflagensteigerung ! Dies aber ohne Rücksicht auf das seelische Befinden des Sportlers in Anbetracht dieser Dauerkampagne (mit welchem wirklichen Ziel überhaupt ?) !

    Und Sie fragen nun allen Ernstens was denn wohl Sportler in einem so depressiven Zustand bringen kann, ob hierbei sogar alleine der Sport mit seiner gnadenlosen Auslese der Auslöser sei ?

    Dabei reflektieren sie überhaupt nicht ihren eigenen Artikeln und kommen nicht auf die Idée dass Sie selbst es sind welche diese Auslese transportieren und damit den Druck überhaupt erst potenzieren !

    Die Medien sind meiner Meinung nach zu einem sehr hohen Anteil mitverantwortlich für die Entwicklung im Sport.. denn Wehe der Medaillenspiegel stimmt nicht und die Resultate entsprechen nicht den vorformulierten Erwartungen !.. wie war das mit den “Adlern” rund um Sven Hannawald die abgestürzt sind ? diesen Absturz haben die Medien verbreitet, die selben die jetzt mit Krokodiltränen “Oh je” verkünden.

    san antonio

  244. @ san antonio

    Nach meiner Einschätzung wird in den Redaktionen der gleiche Konkurrenzdruck aufgebaut wie auf der freien Wildbahn des Arbeitsmarktes. Im Geschäft der Meinungsmacher geht es wie anderswo um die Unfehlbarkeit von Exel-Tabellen, um Kostensenkung, um die »Freistellung« von Arbeitsplätzen. Kaum eine Zeitung, ein Magazin bleibt davon verschont.

    Der Journalismus ist wie andere Berufszweige in einem Reinigungsprozess begriffen, neben anderen Faktoren nicht zuletzt deshalb, weil aus Bloggers Paradise sukzessive Konkurrenz herauswächst, die reflexhaft negiert oder dünkelhaft als Stammtischgefasel abqualifiziert wurde. Dabei haben Verlage und Journalisten anfangs das veränderte Leseverhalten komplett unterschätzt.

    Grund: Journalisten tragen gerne das Selbstverständnis vor sich her, sie wüssten, nach welchen Nachrichten ihre Leser gerade verlangen. Diese berufimmanente Selbstüberhöhung ist so alt wie die Journaille selbst und hat bis gestern, von Ausnahmen aus den eigenen Reihen wie Mark Twain, Karl Kraus oder Kurt Tucholsky einmal abgesehen, kaum Widerspruch erfahren. Ohne zu knurren haben Leser hingenommen, in der Journaille von heute die Nachrichten von gestern zu konsumieren, die ihnen schon anderswo bis zum Erbrechen vorgekaut worden sind.

    Das Heil, die Auflage zu stabilisieren, wird nun mehr in der Boulevardisierung der Berichterstattung gesucht: Herz, Schmerz, Hetze, Häme. Der eherne Satz: »Ein Journalist macht sich mit keiner Sache gemein – auch nicht mir einer guten« ist längst bis zur Unkenntlichkeit entkernt worden. Idee ist jetzt: geh an die großen Namen heran. Das bringt in jedem Fall Aufmerksamkeit. Verführe mit dem Anschein von Echtheit, schaffe unter dem Vorzeichen der »Objektivität« eine script reality.

    Im konkreten Fall: Die dramaturgisch aufgebretzelte »Ullrich-Realität« ist nach einem BKA-Manuskript verfasst worden. Mit wem sich die objektiven Schreiber gemein gemacht haben, muss ich nicht noch einmal erwähnen.


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    Hier ahnt man schon,wie es um den Journalismus steht.
    http://journalistik-journal.lookingintomedia.com/?p=397

    oder hier

    http://www.kanalgruen.de/kanalgruen/wordpress/?p=205

    und hier würde mich eure Meinung auch interessieren

    https://www.titanic-magazin.de/shop/index.php?action=showdetails&productId=44d73d576c55d

    Großer Name als Transportmittel?

  246. Passt doch wie die Faust aufs Auge. Aktuelle Stellungnahme von Claudia Pechstein auf ihrer Homepage.
    Zitat: “Die Grenze des Zumutbaren ist erreicht. Ich habe nicht gedopt. Und obwohl es für die ungeheuerliche Anschuldigung der ISU keinen Beweis gibt, warte ich nun schon fast vier Wochen auf das Urteil des CAS. Mir ist das Ganze völlig unerklärlich. Ich habe jetzt lange genug gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Ich bin es leid, immer die starke Frau zu mimen. Ich empfinde es als beschämend wie ich behandelt werde. Mittlerweile werde ich das Gefühl nicht los, dass es hier überhaupt nicht mehr um mich geht. Ganz ehrlich: Mir ist es völlig egal, wie die Richter ihr Urteil begründen werden und ob es möglicherweise Raum für Spekulationen lässt. Ich will einfach nur wissen, woran ich bin. Mit einer solchen Vorgehensweise macht der CAS doch nur deutlich, dass ihm Paragraphen, Statuten, der indirekte Beweis und das mögliche Medienecho wichtiger sind als ein menschliches Schicksal. Das kann und will ich nicht akzeptieren. Ich bin die Beschuldigte. Ich bin diejenige, die die ganze Hetzerei, die Anfeindungen, Verunglimpfungen und den Rufmord über sich ergehen lasse muss. Und ich bin es einfach Leid, das alles ertragen zu müssen. Ich will einfach nur noch wissen, ob die drei Herren mich nach der Anhörung in Lausanne tatsächlich für eine Doperin halten oder nicht? Ich will wissen, ob es wirklich möglich ist, mich aus dem Verkehr zu ziehen, anhand eines einzigen Blutparameters? Es gibt keinen einzigen Beweis für meine Schuld. Aber mehrere andere Parameter in meinem Blut, die eindeutig gegen Doping sprechen. Für mich ist dass alles nicht mehr nachvollziehbar. Jede Stunde, jede Minute kreisen meine Gedanken um das, was die ISU mir angetan hat. Ich weiß überhaupt nicht, wie es möglich sein soll, unter diesen Umständen ein Rennen zu laufen. Von daher habe ich mich entschieden, morgen nicht in den Flieger nach Hamar zu steigen, wenn ich keinen Freispruch in der Tasche habe. Es wäre für mich nicht zu ertragen, im Rahmen des Weltcups, umlagert von Journalisten, am Freitag die Nachricht eines Schuldspruchs zu erhalten. Denn mittlerweile stelle ich mir mehr denn je die Frage, ob ich tatsächlich ein sportjuristisches oder nicht viel mehr ein sportpolitisches Urteil bekommen werde. Die zweiwöchige Verschiebung und das unerträglich lange Warten auf das Urteil werfen bei mir zur Zeit viele Fragen auf. Und mit diesen Fragen im Hinterkopf sehe ich mich nicht in der Lage nach Hamar zu fliegen.”

  247. @admin

    “Im konkreten Fall: Die dramaturgisch aufgebretzelte »Ullrich-Realität« ist nach einem BKA-Manuskript verfasst worden. Mit wem sich die objektiven Schreiber gemein gemacht haben, muss ich nicht noch einmal erwähnen.”

    Da brüstet sich mit stolzgeschwellter Brust ein Journalisten-Dreigestirn des Spiegel im Besitz von 2219!!! Seiten Aktenmaterial zu den Ermittlungen der StA Bonn, inklusive eines 30 Seiten umfassenden BKA-Berichts über die Aktivitäten und Ergebnisse ihrer Nachforschungen, zu sein, aber was bekommt der geneigte Leser letztendlich davon zu lesen? Fast noch interessanter als das was im Artikel steht ist mE das was nicht geschrieben wurde.

    Die Herren machen kein Geheimnis daraus dass sie die Schmach von 1999 nicht vergessen und erst recht nicht verziehen haben, dass sie es Jan Ullrich endlich und zum wiederholten Mal heimzahlen wollen. Mich würde mal interessieren wieviel “Überredung” es den Spiegel im Frühjahr 2007 gekostet hat D´Hont davon zu überzeugen, sich ganz im Gegensatz zu den Ausführungen in seinem Buch über Doping beim Team Telekom, plötzlich daran zu “erinneren” dass auch Jan Ullrich mit Epo und Wachstumshormonen gedopt hat. In besagtem Buch nämlich reichte es nur für Aussagen wie die, dass JU in einem ungedopten Peloton mindestens für 10 Jahre unbezwingbar gewesen wäre. Wie kommt ein Pfleger zu einer solchen Erkenntnis? Besitzt er eine qualitativ hochwertige Kristallkugel oder wusste er einfach nur dass ein ungedopter JU der hochgedopten Konkurrenz, allen voran dem eigenen Teamkapitän und damaligen Toursieger Bjarne Riis, selbst ohne die verbotenen Beschleuniger physisch überlegen war?

    Was erwartet man eigentlich von einem Magazin das endlich den Protagonisten schlechthin, der ihnen 1999 eine schmerzliche und bis zum heutigen Tag nicht verwundene Niederlage beibrachte, vor die Flinte bekommt? Warum macht man nicht Nägel mit Köpfen und zitiert aus den Protokollen der lt. Spiegel 3 Vernehmungen D´Honts über insgesamt 8 Stunden…….zumindest die JU betreffenden Passagen? Oder hat D´Hont dem BKA etwa nichts über JU erzählt? Da werden stattdessen Umschreibungen wie “die Fahrer um Jan Ullrich” oder “Jan Ullrich wurde zum König dieser verlogenen Welt” bemüht um wenigsten den Namen ins Spiel zu bringen und einen gewissen Anschein zu erwecken. Dieses Herumgerede um den heißen Brei interessiert doch nicht wirklich, jedenfalls nicht mich. Der Spiegel, der damit kokettiert über 2219 Seiten Ermittlungsakten zu verfügen, sollte doch wenigstens in der Lage sein die entscheidenden Passagen zu zitieren, zumal wenn sie die Anschuldigungen ihres Artikels von 1999 angeblich bestätigt sehen. Stattdessen wird ein Mitschnitt eines Telefongesprächs zw. JU und seinem Manager und ähnliche für den “Fall Ullrich” belanglose Dinge wie dessen Einkünfte, wo er Käufe tätigte und wie er diese zu bezahlen pflegte, genüsslich ausgebreitet und breitgetreten.

    Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren dass die Ermittlungsakten für Spiegel & Co eine ziemliche Enttäuschung sein müssen. Wenn die eifrigsten unter den Eiferern nach der Offenlegung der Termine der durch Pevenage gebuchten Flüge nach Madrid und dem von JU schriftlich dargelegten Eingeständnis sich tatsächlich Blut von Fuentes entnommen lassen zu haben nicht wirklich viel berichtet werden kann. Wenn die SZ mit ihrem JU-Jäger Nr.1 A. Burkert nichts weiter bleibt als die Gage für den Startschuss bei einem 6-Tage-Rennen zu thematisieren und der Focus mit der “sensationellen” Meldung, man habe bei JU die auf einer CD gespeicherten Telefonnummern von Fuentes und Batres sichergestellt, nachlegt…….

    Ein sehr anschauliches Beispiel dafür, dass das was Lesern und Zuschauern nicht mitgeteilt wird vielsagender sein kann als das was in Wort und Schrift veröffentlicht wurde, bietet der hier auch verlinkte Beitrag des WDR. Da wird eine im Hause Ullrich verfasste und durch Jans Frau Sara an W. Strohband gemailte Erklärung “gezeigt” und daraus zitiert. Der aufmerksame Zuschauer kann dabei folgendes beobachten: Aus der scheinbar nicht übermäßig langen Erklärung wird auszugsweise vorgelesen, nicht alles sondern nur das was man die Zuschauer wissen lassen möchte. Dass JU darin zugibt zu Fuentes Kontakt gehabt zu haben und sich Blut von ihm entnehmen ließ durften wir erfahren und auch dass er dadurch nach seiner Einschätzung niemand betrogen hat. Die eigentliche Erklärung wie es dazu kam dass er sich auf den Eigenblut-Austausch einließ wird nicht nur verschwiegen, sondern die Kamera erfasst sehr geschickt nur die zur Offenlegung beabsichtigten Passagen. Ich habe mal versucht an der Stelle des Beitrags ein Standbild zu bekommen. Das gelang mir auch, allerdings mehr als einige Satzfetzen konnte ich nicht erhaschen da der Rest des Blattes gezielt abgedeckt war, genau an der Stelle wo die eigentliche Erklärung begann. Es ist ganz offensichtlich dass die Zuschauer daran gehindert werden sollten sich ein eigenes Urteil zu bilden. Stattdessen wurde behauptet die Erklärung enthalte weitere Lügen, ohne dass der Zuschauer darüber aufgeklärt wurde was die Autoren des Beitrags konkret damit meinen.

    Die Medien machen Meinung. Wer bedingungslos glaubt was ihm vorgesetzt wird ist bestenfalls in Besitz einer vorgefertigten Meinung, er kennt damit allerdings nicht zwangsläufig die Wahrheit. Selbstverständlich kann eigene Meinungsbildung mit Irrtümern verbunden sein, aber diesen Prozess würde ich in jedem Fall einer Übernahme der Meinung von “Vordenkern” vorziehen.


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    Ergänzung zum Beitrag von Walter am 19. November 2009 16:04

    wenn der Journalismus dann auch noch automatisiert wird …

    http://carta.info/16739/stat-monkey-journalismus-computer-automatisierung/

    nicht auszudenken

  249. Ich glaube, manche verlangen den Spiegel-Journalisten einfach zu viel ab. Sportjournalisten der Spiegel-Redaktion sind ja nun mal nicht das heißeste, was unsre Gesellschaft so zu bieten hat. Da gibts ganz andere Kaliber in Wissenschaft und Öffentlichkeit. Die Jungs habens für ihre Verhältnisse nun mal “geschafft”. Ich würd an deren Stelle meine Nase auch nicht zu tief in Herrn Serranos Akten stecken (und die Journalisten Europas scheinen zu wissen warum). Das ist nicht schön, aber da ist wohl nicht viel mehr zu machen in dem Bereich…

  250. wer 18000 höhenmeter in 7 stunden mit dem rennrad schafft, der braucht auch in hundert jahren keine zusätzlichen hilfsmittel!!??)),;

  251. (Versehentlich hatte ich den unten stehenden Beitrag gelöscht. Ich bitte das zu entschuldigen.)

    Beitrag von Panni:

    Da brüstet sich mit stolzgeschwellter Brust ein Journalisten-Dreigestirn
    des Spiegel im Besitz von 2219!!! Seiten Aktenmaterial zu den
    Ermittlungen der StA Bonn, inklusive eines 30 Seiten umfassenden
    BKA-Berichts über die Aktivitäten und Ergebnisse ihrer Nachforschungen,
    zu sein, aber was bekommt der geneigte Leser letztendlich davon zu
    lesen? Fast noch interessanter als das was im Artikel steht ist mE das
    was nicht geschrieben wurde.

    Die Herren machen kein Geheimnis daraus dass sie die Schmach von 1999
    nicht vergessen und erst recht nicht verziehen haben, dass sie es Jan
    Ullrich endlich und zum wiederholten Mal heimzahlen wollen. Mich würde
    mal interessieren wieviel “Überredung” es den Spiegel im Frühjahr 2007
    gekostet hat DŽHont davon zu überzeugen, sich ganz im Gegensatz zu den
    Ausführungen in seinem Buch über Doping beim Team Telekom, plötzlich
    daran zu “erinneren” dass auch Jan Ullrich mit Epo und Wachstumshormonen
    gedopt hat. In besagtem Buch nämlich reichte es nur für Aussagen wie
    die, dass JU in einem ungedopten Peloton mindestens für 10 Jahre
    unbezwingbar gewesen wäre. Wie kommt ein Pfleger zu einer solchen
    Erkenntnis? Besitzt er eine qualitativ hochwertige Kristallkugel oder
    wusste er einfach nur dass ein ungedopter JU der hochgedopten
    Konkurrenz, allen voran dem eigenen Teamkapitän und damaligen Toursieger
    Bjarne Riis, selbst ohne die verbotenen Beschleuniger physisch überlegen
    war?

    Was erwartet man eigentlich von einem Magazin das endlich den
    Protagonisten schlechthin, der ihnen 1999 eine schmerzliche und bis zum
    heutigen Tag nicht verwundene Niederlage beibrachte, vor die Flinte
    bekommt? Warum macht man nicht Nägel mit Köpfen und zitiert aus den
    Protokollen der lt. Spiegel 3 Vernehmungen DŽHonts über insgesamt 8
    Stunden…….zumindest die JU betreffenden Passagen? Oder hat DŽHont dem
    BKA etwa nichts über JU erzählt? Da werden stattdessen Umschreibungen
    wie “die Fahrer um Jan Ullrich” oder “Jan Ullrich wurde zum König dieser
    verlogenen Welt” bemüht um wenigsten den Namen ins Spiel zu bringen und
    einen gewissen Anschein zu erwecken. Dieses Herumgerede um den heißen
    Brei interessiert doch nicht wirklich, jedenfalls nicht mich. Der
    Spiegel, der damit kokettiert über 2219 Seiten Ermittlungsakten zu
    verfügen, sollte doch wenigstens in der Lage sein die entscheidenden
    Passagen zu zitieren, zumal wenn sie die Anschuldigungen ihres Artikels
    von 1999 angeblich bestätigt sehen. Stattdessen wird ein Mitschnitt
    eines Telefongesprächs zw. JU und seinem Manager und ähnliche für den
    “Fall Ullrich” belanglose Dinge wie dessen Einkünfte, wo er Käufe
    tätigte und wie er diese zu bezahlen pflegte, genüsslich ausgebreitet
    und breitgetreten.

    Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren dass die Ermittlungsakten für
    Spiegel & Co eine ziemliche Enttäuschung sein müssen. Wenn die
    eifrigsten unter den Eiferern nach der Offenlegung der Termine der durch
    Pevenage gebuchten Flüge nach Madrid und dem von JU schriftlich
    dargelegten Eingeständnis sich tatsächlich Blut von Fuentes entnommen
    lassen zu haben nicht wirklich viel berichtet werden kann. Wenn die SZ
    mit ihrem JU-Jäger Nr.1 A. Burkert nichts weiter bleibt als die Gage für
    den Startschuss bei einem 6-Tage-Rennen zu thematisieren und der Focus
    mit der “sensationellen” Meldung, man habe bei JU die auf einer CD
    gespeicherten Telefonnummern von Fuentes und Batres sichergestellt,
    nachlegt…….

    Ein sehr anschauliches Beispiel dafür, dass das was Lesern und
    Zuschauern nicht mitgeteilt wird vielsagender sein kann als das was in
    Wort und Schrift veröffentlicht wurde, bietet der hier auch verlinkte
    Beitrag des WDR. Da wird eine im Hause Ullrich verfasste und durch Jans
    Frau Sara an W. Strohband gemailte Erklärung “gezeigt” und daraus
    zitiert. Der aufmerksame Zuschauer kann dabei folgendes beobachten: Aus
    der scheinbar nicht übermäßig langen Erklärung wird auszugsweise
    vorgelesen, nicht alles sondern nur das was man die Zuschauer wissen
    lassen möchte. Dass JU darin zugibt zu Fuentes Kontakt gehabt zu haben
    und sich Blut von ihm entnehmen ließ durften wir erfahren und auch dass
    er dadurch nach seiner Einschätzung niemand betrogen hat. Die
    eigentliche Erklärung wie es dazu kam dass er sich auf den
    Eigenblut-Austausch einließ wird nicht nur verschwiegen, sondern die
    Kamera erfasst sehr geschickt nur die zur Offenlegung beabsichtigten
    Passagen. Ich habe mal versucht an der Stelle des Beitrags ein Standbild
    zu bekommen. Das gelang mir auch, allerdings mehr als einige Satzfetzen
    konnte ich nicht erhaschen da der Rest des Blattes gezielt abgedeckt
    war, genau an der Stelle wo die eigentliche Erklärung begann. Es ist
    ganz offensichtlich dass die Zuschauer daran gehindert werden sollten
    sich ein eigenes Urteil zu bilden. Stattdessen wurde behauptet die
    Erklärung enthalte weitere Lügen, ohne dass der Zuschauer darüber
    aufgeklärt wurde was die Autoren des Beitrags konkret damit meinen.

    Die Medien machen Meinung. Wer bedingungslos glaubt was ihm vorgesetzt
    wird ist bestenfalls in Besitz einer vorgefertigten Meinung, er kennt
    damit allerdings nicht zwangsläufig die Wahrheit. Selbstverständlich
    kann eigene Meinungsbildung mit Irrtümern verbunden sein, aber diesen
    Prozess würde ich in jedem Fall einer Übernahme der Meinung von
    “Vordenkern” vorziehen.

  252. “panni 20. November 2009 10:53 :”
    ich möchte den Artikel nocheinmal ergänzen um den so simplen wie wichtigen Umstand “es gab keine Dopingmittel in Ullrichs Blutbeuteln!!!
    Das macht den ganzen sog. Moralfahndern das Leben so schwer.
    Es ist wurscht ob Ullrich gedopt hat oder nicht, diese Frage ist nicht des Pudels Kern, sondern die Tatsache es ihm nicht beweisen zu können, macht viele Pressfuzzis und Privatfahnder verrückt!
    Selbst wenn Ullrich den guten Fuentes jeden Tag getroffen hätte, ist das kein Strafbestand, dass vergessen viele.

  253. Ich war jahrelang ein Fan von Jan Ullrich. Die Leistungen, die er über die Jahre hinweg abgeliefert hat, bleiben für mich einzigartig im Deutschen Radsport. Und es besteht für mich auch kein Zweifel daran, dass dieser Sport sehr hart ist.
    Als er des Dopings verdächtigt wurde, hat er seine Unschuld beteuert und behauptet, er hätte nicht gedopt.
    Ich hielt Jan Ullrich für eine ehrliche Haut und habe ihm in dieser Zeit geglaubt. Gerade für “Ulle” musste doch die Unschuldsvermutung gelten.
    Als er dann beschloss nur noch “niemanden betrogen” zu haben, da kamen mir doch die ersten Zweifel.
    So warte ich nun auf den Tag, an dem er der Welt seine Sichtweise der Dinge offenbaren möchte.
    Aber derzeit sieht ja wirklich alles danach aus, als hätte Jan Ullrich damals mein Vertrauen missbraucht.
    Und dann würde ich mich natürlich schon von ihm betrogen fühlen.

  254. @ Paul,
    dein Beitrag empfinde ich als besonders treffend, ja genau das ist der “üble Geschmack” der uns bei diesem Fall nachhängt, bestimmt uns den Fans, vielleicht Radsportkenner, aber eben auch dem normalen Konsumenten ! Es ist sehr schade dass Jan Ullrich nicht alles klar entkräftet hat, dafür gibt es aber sicher Gründe die wir wirklich nicht einschätzen können. Jedenfalls ist dieser entäuschende Eindruck immer da obwohl man ihn lieber nicht haben möchte. Das ist das Eine, jedoch die Dauerkampagne gegen diesen Sportler, mit immer wieder neuen “Alten” Fakten über ein Übel dass dem allgemeinen Spitzensport wohl eigen ist, aber stets mit dem Namen Jan Ullrich verbunden wird, ist in meinen Augen unfair und nicht angebracht. Jan Ullrich ist zurückgetreten und hat eigentlich den Schritt vollzogen den die “Moralapostel”
    anstrebten.. jetzt kann es auch gut sein ! Die Akuten neuen Fälle sollten Thema werden.. nicht olle Kamellen die eigentlich schon lange gelutscht wurden !

    san antonio

  255. @ Paul.
    Ich teile diese Meinung, sowas fühle ich auch manchmal, obwohl egal wie die Wahrheit ausgehen sollte, die schönste Momente die mir Jan ermöglicht hat, würde ich nicht vergessen. Man sieht allerdings dass diese Antidopingkampf z.Zt. fragwürdige Kontüren nimmt, ich denke an den Vorrang von Indizien und andere ähnliche “Beweise” in Vergleich mit den fast wertlosen Dopingproben. Konkret: in etwa 10 Jahren hat Jan Ullrich etwa 200 Dopingproben abgegebe, in der ersten Jahreshäfte 2006 genau 13, und wurde nie was gefunden. Wie konnte das sein ? Und diese zahlreichen Proben werden von den Anti-Doping-Kämpfer einfach mit gebundenen Augen zum Kentniss genommen und gleich nach eigenen Geschmack bewertet. Und das ist nicht in Ordnung. Darüber hinaus stört mich dass die Unschuldsvermutung mittlerweile im Antidopingkreise ein inhaltloses Rechtprinzip geworden ist. Das Thema wird noch vielen Jahren den Sport (zu) stark prägen.

  256. Ein sehr interessanter Blogbeitrag. So polarisierend, dass die Lektüre der bisherigen Kommentare einige Stunden gedauert hat.

    Ich möchte doch hier von der Person Jan Ullrich und der Medieninstanz “Der Spiegel” abstrahieren und die Frage stellen, weswegen der ehemalige Leistungssportler Dieter Baumann positiv auf den Wirkstoff Nandrolon getestet wurde, daraufhin eine internationale Sperre erhielt, jedoch national freigesprochen, ja sogar in Schutz genommen wurde. Herr Baumann hat heute die Möglichkeit Jahre nach seinem Dopingfall ein zurückgezogenes Leben zu führen. Ähnlich wie Herr Ullrich beteuert Herr Baumann auch heute noch seine Unschuld. Woher kommt diese ungleiche öffentliche Behandlung?

  257. Nachdem nun fast alle Argumente ausgetauscht sind,bleibt festzuhalten,dass die Zahl der JU-Fans
    ungebrochen hoch ist. Mag man das Geschehen aus rationaler oder emotionaler Sicht betrachten,
    aus vielen Kommentaren lässt sich unschwer herauslesen,in welchem grossen Umfang die
    Anerkennung der Person JU ausgeprägt gegeben ist.Dies liegt mit Sicherheit im wesentlichem
    in seiner einzigartigen sportlichen und menschlichen Leistung.Hinzu kommt das charismatiche
    öffenliche Auftreten.
    Ich habe immer mit grösstem Vergnügen und tiefem Wohlgefühl am Fs zugeschaut und mitgefiebert.
    Das waren echt schöne Stunden,

    Hierfür danke ich JU!!

    Vielleicht kann die grosse Fangemeinde JU das Gefühl vermitteln,dass sie weiterhin zu ihm steht.
    Den Reportokasten wird es nicht gelingen,die Fanbeziehung zu erodieren.

  258. Jan Ulrich ist allem Anschein nach ein Betrueger und Luegner, wie es die Sportgeschichte noch nicht erlebt hat. Ihren Text finde ich dennoch sehr interessant und ich frage mich, warum Sie Ihn schreiben. haben Sie das ganze Zeug tatsaechlich in Ihrem Kopf und glauben daran oder gabs Geld/Freundschaft.

  259. Upps ! Micha…. wer ist gemeint ?
    Sehr wahrscheinlich ist aber, da haben wir etwas verpasst !

  260. Hallo Micha,

    gehen wir einmal davon aus ,es ist einem Künstler gelungen,mit seinem Kunstwerk einen
    Menschen in Bann zu ziehen.Zwischen Mensch und Werk entsteht eine tiefe Beziehung .Er ist begeistert
    und empfindet eine wohltuende Befriedung und innere Ansprache.
    Ähnliches hat hier beim JU Fan stattgefunden.
    Welche Rolle spielt dann der Umstand,dass der Künstler möglicherweise ein paar Anleihen getätigt
    hat?
    Die Seele des Fan lebt sein Gefühl,wird aber durch permanente und überzogene journalistiche
    Berieselung madig gemacht.Vorverurteilung,ungezügeltes Jagdbedürfnis sowie Nichtgönnertum
    machen die Situation für den Fan unerträglich.
    Der belastbare Fan handelt nicht aus Geldgründen.

  261. @ Micha

    Sie fragen im Stil eines Gesinnungspolizisten. Welche Ideologie verteidigen Sie, über die Sie mit scheinheiliger Gewissheit sprechen? Wer anders denkt, kann einzig Komplize sein.

  262. @admin:

    “Ideologien” oder “Gesinnungspolizei” - das ist doch lächerlich. Es geht darum, dass der Leistungssport eine Vorbildfunktion für die Gesellschaft hat und nicht andersrum. Auch wenn sie es für opportun halten, daß sich Teile der Gesellschaft mit Drogen und sonstigen leistungssteigernden Pharmazeutika aufputscht, sind das doch noch lange keine begrüssenswerten Zustände. Die Botschaft des Sport kann doch NICHT lauten: “Der Erfolg heiligt alle Mittel”. Wie wärs denn mal mit dem Olympischen Gedanken?
    Wenn sich in Bereichen des Leistungssports Parallelgesellschaften entwickeln, die nach ihren eigenen Regeln handeln, dann ist das nicht in Ordnung. Und wenn junge Sportler dabei auch noch in ein eventuell kriminelles System gedrängt werden, dann gehört das einfach verboten. Alles andere wäre gegenüber Kindern und Jugendlichen verantwortungslos. Dann müssen die Verhältnisse aufgedeckt und Namen genannt werden. Ein System wie es z..B. an der Universität Freiburg praktiziert wurde ist nicht zu tolerieren. Dann gibts eben weniger Siege und Medaillen.
    Ich bin mir sicher, dass die Mehrheit der Sportfans das genauso sieht.
    Jan Ullrich könnte hier bestimmt einen wertvollen Betrag leisten, wenn er denn endlich einmal den Mund aufmachen würde. Es wäre ja noch akzeptieren, dass er nichts sagt solange Gerichtsverfahren gegen ihn laufen. Aber diese spärlichen Beiträge mit ungewissen Andeutungen, die er gelegentlich von sich gibt, sind doch nur noch peinlich. Wenn er endlich selber Licht in die Angelegenheit bringen würde, blieben ihm diese entwürdigenden Verfolgungen erspart. Und dabei gehts doch auch gar nicht um Absolution.
    Aber “ich hab niemand betrogen” reicht eben nicht und ist sogar mit Recht zu bezweifeln.

    Aber mal eine persönliche Frage, wie war das denn im “schnellsten deutschen Achter” mit dem Doping?

  263. sehr gut geschrieben!! Kompliment. Ich für meinen Teil frage mich aber dennoch warum sich die Herren Journalisten NUR auf Jan Ullrich stürzen. Was ist den mit all den anderen Fahrern die eben auch Konkurrenten von Ullrich waren. Armstrong, Basso, Valverde die alle durch die Bank ebenso in Dopingaffären und sogar in Fuentes Fall verwickelt waren. Was ist mit den Spielern von Real Madrid die Berichten zu Folge auch alle bei Fuentes Kunden gewesen sein sollen. Hier wagt sich das große Nachrichtenblatt nicht ran, könnte ja auch dann ein paar unangenemehre Folgen haben, wissen wir doch alle das gerade ein Lance Armstrong sofort seine Meute von Anfwälten von der Leine lässt , oder auch Vereine wie Real Madrid ganz andere Verbindungen und Machtinstrumente haben so ein kleines Journalium aber mal ganz schnell an die Wand zu klatschen. Es ist traurig das die Medienlandschaft in Deutschland immer nur das eigenen Netz beschmutzt sich aber nie wagt auch mal überall zu kehren!!!
    Generell bin ich aber auch der Meinung das Jan Ullrich wohl so ziemlich die schlechtesten Berater hatte und man / er sich sicher hätte besser verhalten sollen, aber wie das so ist sind solche Jungs eben in vielen Bereichen nicht eigenständig und clever genug. Denke aber das er sich zu diesem Thema noch äussern wird und es würde mich nicht überraschen wenn der große Konzern mit dem T am Ende doch in alles eingeweiht gewesen ist , sich aber heuchlerisch aus dem Sportsponsoring zurück gezogen hat!

  264. @ Paul

    Sie finden es lächerlich, wenn ich als Antwort auf eine perfide gestellte Frage eines anderen Diskutanten von »Ideologie« und »Gesinnungspolizei« spreche. Diese Meinung können Sie vertreten. Damit habe ich kein Problem. Denn ich kenne solche Bemerkungen aus anderen Zusammenhängen.

    Stichwort: »Olympischer Gedanke«. Ich muss Sie enttäuschen, dass Pierre de Coubertin erst als Stifter der Olympischen Spiele der Neuzeit Erfolg hatte, nachdem er als Religiosstifter (!) einer »Muskelreligion« gescheitert war. (»Religion gib es nicht: Von Pierre de Coubertin zu L. Ron Hubbard« in Peter Sloterdijk: »Du mußt dein Leben ändern«, S. 133 - 170)

  265. @Paul

    Ihr Gedanke “Es geht darum, dass der Leistungssport eine Vorbildfunktion für die Gesellschaft hat und nicht andersrum.” war mal okay als die Ethik und Moral des Sports noch in Ordnung war. Spätestens seit der gnadenlosen Unterwerfung des Leistungssports unter das Prinzip der Gewinnmaximierung und die gleichen, ansonsten in der Gesellschaft herrschenden Zwänge hätten wir uns von dieser gern gesehenen Vorbildwirkung verabschieden müssen. Das kann ja gar nicht funktionieren. Aber wir gedenken, das auszusitzen. Wir werden noch überrascht sein, dass es nicht ohne eine Neubestimmung der Ethik im Hochleistungssport gehen wird. Während des kalten Krieges und auch schon früher wurde leider der Sport auch entgegen seiner selbstbestimmten Ethik mißbraucht. Jedoch wird der Mißbrauch des Sports immer substantieller. Erst durch die Politik und die Wissenschaft, jetzt auch noch durch die Wirtschaft, hoffentlich nicht noch durch die Religion. Der Sport hat seine anerkannte und von uns gern gesehene herkömmliche Rolle in und für die Gesellschaft verloren. Was wir erleben, sondern doch nur Versuche, diese Rolle scheinbar zu erhalten. Wenn es allerdings keine Interesse gibt, seine Rahmenbedingungen zu verändern, dann werden wir uns wohl damit abfinden müssen, dass unser gewohnter Anspruch an den Sport und seine tatsächliche Performance immer weiter auseinander klaffen werden. Und da wird Doping nur ein Malus von vielen sein. Wettbetrug ist auch schon auf dem Weg nach “oben”.
    Das IOC hat mit seiner bedingunglosen Einführung des Profisports in die olympische Bewegung auch die Akzeptanz dessen Moral und Ethik stillschweigend vollzogen und das ist jetzt das Ergebnis. Deshalb finde ich es falsch und unaufrichtig, so zu tun, als träfe die Verantwortung ganz allein den Sportler. Deshalb wehre ich mich dagegen, wo immer ich das kann.

  266. Micha schreibt: ” Jan Ulrich ist allem Anschein nach ein Betrueger und Luegner…” Sie sagen es “Anschein” ! Sonst verdient er wie wir alle das was so schön klingt: ” Die Unschuldsvermutung ist eines der Grundprinzipien eines rechtsstaatlichen Strafverfahrens und wird heute von den meisten Ländern der Welt zumindest dem Anspruch nach anerkannt.” Das Wort meisten ist sehr wichtig. In Deutschland scheint anders zu sein. Ein Sportler der in einer Karriere über 200 Mal kontrolliert wurde und nie positiv gefunden worden sollte in schlimmsten Fall wenigstens diese verdammte Unschuldsvermutung verdient haben…


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    Ich sehe ja ein das Doping im Sport ein sehr kompliziertes Thema ist und einer Vielzahl von Meinungen, Ansichten und Spekulationen Raum gibt. Und ich bin versucht hier seitenweise über Floyd Landis, Stefan Schumacher, Berhard Kohl, Usein Bolt und Claudia Pechstein weiter zu schreiben. Aber hier gehts ja um Jan Ullrich.
    In seinen eigen Worten in einem Exclusiv-Interview in der Bild am Sonntag (2009):

    BamS: Bei Armstrong wurden nach seiner Karriere sechs positive Doping-Proben von 1999 öffentlich. Trotzdem sagten Sie in Interviews, dass es gut sei, dass Armstrong zurückkehre.

    ULLRICH: Ja, weil wieder über den Radsport geredet wird. Er muss natürlich mit vielen Fragen zu diesem Thema rechnen. Wer immer noch nicht eins und eins zusammenzählen kann, was im Radsport los war, dem kann ich auch nicht helfen.

    BamS: Jan Ullrich, auf eine Frage gibt es nur zwei mögliche Antworten: Haben Sie jemals gedopt – Ja oder Nein?

    ULLRICH: Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Solche Dinge werden alle in meinem Buch stehen, das ich für die Fans und auch für meine eigene Verarbeitung schreiben werde. Hierfür werde ich mir so viel Zeit nehmen, wie ich brauche.

    Und da muss ich dem Jan Ullrich leider sagen, dass ich sein “eins-zu-eins” nicht zusammenzählen kann, wenn er nicht mal in der Lage ist “Ja” oder “Nein” zu sagen.

    Link zum Interview:
    http://www.bild.de/BILD/sport/mehr-sport/radsport/2009/03/08/jan-ullrich/interview-ueber-doping-und-lance-armstrong.html

  268. @Paul

    Entschuldigung, aber das sind olle Kamellen. Wenn er keinen betrogen hat, dann ist die Wahrscheinlichkeit gegen Null, dass er gedopt hat. Ulle meint ja, dass er keinen betrogen hat. Wir müßten also alle 600 damaligen Elitefahrer befragen, ob sie sich von Ulle betrogen fühlten. Das Ergebnis der Umfrage sind mit höchster Wahrscheinlichkeit 0 betrogenen Fahrer.
    Irre ? Ja, genauso wie die Diskussion, ob Ulle gedopt hat oder nicht.

  269. Dieses Statement ist an Punktgenauigkeit und Treffsicherheit nicht mehr zu toppen !!!

    Danke für diesen Blog

  270. @Herbert

    Ich fühle mich von Ulle von betrogen, weil er zuerst gesagt, dass er nicht gedopt hat und dann später nen Rückzieher macht und plötzlich nur niemanden mehr betrogen haben will. Ich fühle mich von Ulle veräppelt.
    Und das eigentlich Schlimme ist, dass er meiner Ansicht nach ein System deckt (”Wer immer noch nicht eins und eins zusammenzählen kann, was im Radsport los war, dem kann ich auch nicht helfen”), in das man keine Jugendsportler reinschicken sollte. Der Ulle scheint das ja alles in Ordnung zu finden, was
    damals “los war”. Da hält er sich an den “Ehrenkodex”, will kein Verräter sein, will nicht auspacken.
    Aber wenn der Ulle gedopt hat, dann hat er gelogen. Und wenn er gelogen hat, hat er die, die ihm glaubten betrogen. So einfach ist das.
    Aber vielleicht muss ja erst mal wieder einer bei der Tour vom Rad fallen und sterben, wie einst
    Tom Simpson 1967 am Mont Ventoux, das sich was ändert.

  271. @Paul

    Ich antworte noch einmal, will Sie aber keinesfalls ärgern. Sicher kann ich verstehen, dass bei den vielen widersprüchlichen Informationen, die immer exklusiv und mit der Androhung der endgültigen, den Fall jeweils entscheidenden Wahrheit daher kommen, der Überblick verloren gehen kann. Deshalb werden gewisse “Grunderkenntnisse” auch von Zeit zu Zeit von medialen Leichtgewichten aufpoliert und wiederholt. Da ich auch enttäuscht bin ,allerdings nicht von Ulle sondern von den gewissenen leichtfüßigen Informanten, habe ich mich mit den zur Verfügung stehenden Quellen auseinandergesetzt und feststellen müssen, dass diese nicht ausreichen, um Jan Ullrich eindeutig Doping nachzuweisen.
    Ich warte wie viele andere auf Swiss Olympic, deren Partner Swiss Cycling sich drei Jahre Zeit zum Lesen von 6.000 Seiten Fuentes-Akten gelassen hat und ergänzend jetzt vllt. 2.219 BKA-Akten studiert. Nur müssen sie dort keine allzu schnellen Leser sein. Das vorherige Übersetzen und anschließende verstehende Lesen hat auch Zeit gekostet. Geb´ ich ja gern zu. Aber, wenn die so genannten Beweise eindeutig wären, dann hätte ja schon längst alles entschieden werden können.
    Ich schreib´s ungern, da Sie mir vllt. Unlauterkeit unterstellen. Ein Urteil gibt allerdings auch nicht die Garantie, dass es mehr als das subjektive Rechtsempfinden von Richtern darstellt, die nur dem Recht und Ihrem Gewissen verpflichtet sind. (Siehe das CAS-Urteil zur Claudia Pechstein, wo sich wieder einmal das Ausland mehr empört als das Innland. Das Vertrauen in die Sportgerichtsbarkeit hat es jedenfalls nicht gestärken können.)

    Und was Ihren Hinweis auf das System betrifft, so scheint es eher andersherum. Das System wollte Ullrich zu seiner Reinwaschung benutzen: “Gestehe und alles wird gut” . Da hat er der einfache Junge aus dem Mecklenburger Norden aber nicht mitmachen wollen. Das widersprach seiner Auffassung von Moral. Vor diesem Karren wollte er nicht gespannt werden. Und da hat das System zurückgeschlagen. Seitdem bekommt Ulle kein Bein mehr vors andere, ohne dass er permanent zum Sündenbock dieser doch so lauteren Sportnation gemacht wird.
    Aber Jan Ullrich kämpft, nicht allein oder gar einsam, aber doch Kräfte zehrend und am Ende wird er sich jedoch weiter in dem Spiegel anschauen können. Da bin ich sicher. Wer kann und nicht immer auf der scheinbar richtigen Seite stehen will, sollte ihm dabei beistehen.

  272. @ Paul,

    wieso fühlen sie sich persönlich durch die Aussagen des Jan Ullrich betrogen ? Das ist mir ein Rätsel. Haben sie denn 1996 oder 1997 oder auch 2003 usw.. keinen Spass am Radsport gehabt ? Hat damals Herr Ullrich keine Leistung erbracht ? Ich meine, er hat geliefert und eine ganze Nation hat gejubelt weil es so schön war ! Heute ständig von diesem Mann zu verlangen, er sollte die “ganze Wahrheit” der Verhältnisse im Radsport aus seiner aktiven Zeit darlegen, halte ich für absurd. Herr Ullrich hat keinen Zuschauer betrogen, das Spektakel fand jedesmal auf höchstem Niveau statt, sie fragen doch auch nicht ob etwa der Herr Gottschalk seine Sendungen mit oder ohne medizinische Hilfe moderiert, einzig wichtig scheint eh nur die Quote zu sein, die hat aber bei Herrn Ullrichs Darstellungen seinerzeit immer gestimmt. Womit hat er denn dann gerade sie betrogen ? Wenn, dann könnten dies seine Gegner meinen, aber gerade die haben das offenbar so nicht empfunden, also wieso müssen jetzt “Sie” Genugtuung erwarten ? Ich sehe einfach keine Gerechtfertigung dazu. Sorry !

    san antonio

  273. Es ist schon erstaunlich,wie schnell und unbedacht einigen das Wort Betrug über die Lippen geht.

    Wer hat denn überhaupt einen Vermögensnachteil erlitten? So jemand das nachweisen und
    beziffern kann,sieht die Sache anders aus.Allenfalls besteht Spielraum bei der Frage,ob immer
    alles ohne Vorspielen falscher Tatsachen kommunziert wurde.Diesbezügliche Zuordnungen
    sind bei Systemen nahezu unmöglich.Eine präzise nachvollziehbare Linie ist nicht erkennbar.
    Es ist daher mehr als fragwürdig endgültig zu urteilen.

    Ich würde es sehr begrüssen,wenn jemand das Interview von Boris Becker mit Jan Ullrich
    einstellen könnte.Hier haben sich zwei Personen auf gleicher Augenhöhe unterhalten.Das
    hatte den Vorteil des neutralen und respektvollen Umgangs ohne geldmachende Vorein-
    genommenheit.
    Dies wäre eine weitere Facette in der Gesamtbetrachtung.

  274. @Herbert

    “Ein Urteil gibt allerdings auch nicht die Garantie, dass es mehr als das subjektive Rechtsempfinden von Richtern darstellt, die nur dem Recht und Ihrem Gewissen verpflichtet sind.” Da stimme ich ihnen voll und ganz zu. Ich bin auch nicht nach daran interessiert, dass Jan Ullrich von irgendeinem Gericht verurteilt wird. Aber was halten sie denn von den EPO-Beschuldigungen des Zeugen Jef D’Hont, welche Bert Dietz, Udo Bölts, Christian Henn, Rolf Aldag, Erik Zabel, Brian Holm und Bjarne Riis in Geständnissen bestätigten?
    Leider hab ich keine Quelle zur Hand, aber Ullrich spricht dann gerne Mal von Heuchelei.
    Das sich diesbezüglich seine Einstellung scheinbar nicht geändert hat, zeigt das BamS-Interview:

    “BamS: Sind die, die ausgepackt und Doping gestanden haben wie Jörg Jaksche oder Patrick Sinkewitz, Ihrer Meinung nach Heuchler?
    ULLRICH: Ja, ein ganz klares Ja! Sie haben nur das gesagt, was ihnen genutzt hat.”

    Warum kritisiert Jan Ullrich Jaksche und Sinkewitz? Warum macht er das? Ich finde es gut, wenn dieser Dopingsumpf endlich trockengelegt wird. Ich kann hier bei Jan Ullrich nur ein schlechtes Gewissen mutmaßen.
    Da Lob ich mir noch den Andreas Klöden, der hält wenigstens den Mund und sagt gar nichts.

    @san antonio

    Der Leistungssport hat Regeln. Eine der Regeln besagt, daß Doping nicht erlaubt ist. Jeder der sich nicht an diese Regel hält betrügt. Es mag da immer eine Grauzone geben (als Stichwort fällt mir jetzt “Asthma” ein), aber auch klare Verstösse (z..B. “EPO”). Jeder der die Tour also “sauber” fährt, wird von denen, die gedopt sind betrogen. Der Herr Gottschalk befindet allerdings NICHT in einem sportlichen Wettkampf, auch die Regeln bei “Wetten dass…?” dienen eher der Unterhaltung, zudem gibt es auch keine Regel, die besagt, dass der Moderator nicht dopen darf und wer interessiert sich wirklich für den Wettkönig?
    Die Dopingverhältnisse im Radsport sind sehr verworren und undurchsichtig. Die Einblicke die Bernhard Kohl bei Beckmann dem interessierten Zuschauer geboten hat, lassen mich persönlich auch weiterhin befürchten, dass die Tour nur mit Dopingmitteln zu gewinnen ist. Dies ist aber ein Umstand der meiner Meinung nach nicht zu akzeptieren wäre. Deshalb ist Transparenz für mich in diesem Zusammenhang elementar. Der Jan Ullrich hat diesbezüglich noch nicht geglänzt.
    Und alle die seit Jahren der festen Überzeugung sind, dass der Jan Ullrich niemals gedopt hat, die ihn seit Jahren deshalb verteidigen - so wie ich dies am Anfang auch getan habe, die seit Jahren glauben, dass er zu Unrecht des Dopings beschuldigt wurde, wären doch von ihm belogen worden, wenn das nicht so wäre. Und wenn ich von einem Menschen über Jahren hinweg belogen werde, dann ist das für mich persönlich Betrug. Dabei spielen für mich (@Manfred) Geld oder Gerichtsurteile keine Rolle. Das ist eine persönliche Sache.

  275. Die bekannten Indizien und die kritische Betrachtung des Profiradsports lassen einen bestimmten
    Schluss zu.Davon muss man einfach ausgehen. o.k.
    Dennoch stehe ich auch weiterhin zu JU, wie in den Beiträgen ersichtlich.Dies begründe ich mit
    der unsäglichen Vorgehehensweise eines Grossteils der deutschen Presse. Dieser genügt
    offensichtlich nicht die Aufklärung,was ihre Aufgabe ist und was längst geschehen ist, sondern sie
    schiesst weit über dieses Ziel hinaus mit der Folge der Vernichtung der existentiellen Grundlage des
    Menschen JU.
    JU ist mit dem ganzen Dilemma allein gelassen worden.Weder Berater,Rechtsbeistände,Verbände mit
    Funktionären,Politker,Professoren und Presse haben zusammengewirkt,um eine dauerhafte,tragbare und gerechte Lösung zu suchen:Wie soll ein Einzelner in der aufgeladenen Athmosphäre klare,richtige
    und befriedigende Ergebnisse generieren?
    Die Folgen sind erschütternd :
    1. Es gibt auf absehbare Zeit keinen deutschen Profi im Radsport , der zu Leistungen eines JU fähig ist.
    2. Nach dem Ausstieg von Telekom und Gerolsteiner verabschiedet sich möglicherweise auch Milram.
    Damit fehlt künftig der fruchtbare Sponsorenboden.
    3. Die Radsportfreunde und -fans schauen ins Leere und delektieren sich an der Belegung des
    Grupetto.
    4. Andere Radsportnationen reiben sich die Hände,Behutsam und umsichtig sowie vorausschauend
    konstruktiv sind die problematischen Themen behandelt worden.( Spanien)

    Es bleibt zu hoffen,dass in absehbarer Zeit ein tüchtiger und fähiger Moderator auftritt ,der hilft,
    den Radsport zu reanimieren.

  276. @Manfred

    Ich teile alles außer Deine Hoffnung: “Es bleibt zu hoffen,dass in absehbarer Zeit ein tüchtiger und fähiger Moderator auftritt ,der hilft, den Radsport zu reanimieren.”
    Der Schlamassel ist so komplex, dass es einer nicht schaffen wird, die Karre da raus zu ziehen. Wobei mich die kontroversen Wortmeldungen prominenter und integerer Leute zur Causa Pechstein überrascht haben. Allen voran waren sich Wissenschaftler, unter ihnen sogar Prof. Schänzer, der Leiter des Kölner Antidopinglabors, nicht zu schade, in diesem Fall der offiziellen Meinung eindeutig zu widersprechen.
    Wie im Fall Jan Ullrich konnte man jedoch Augenzeuge werden, wie wieder einmal Vertreter der so genannten Sportmedien die Hysterie schürten und “weitere Indizien” sammelten, um die schnelle Verurteilung der Sportlerin voranzutreiben. Anstatt unparteiisch zu informieren, wurde von diesen Protagonisten bereits ohne Urteil abschließend Partei gegen Claudia Pechstein ergriffen. Hier scheinen einige schon gar nicht mehr zu bemerken, dass sie an dem Ast sägen, auf dem sie sitzen. Wir erleben die menschliche Verelendung einer Branche, die ihre Aufgabe nicht mehr erfüllt, ihren Berufsethos vergessen hat und sich zu Höheren berufen wähnt.
    Aber wie bekannt, Hochmut kommt vor dem Fall.

  277. Es ist aber auch ein Jammer wie die eigentlich betroffene Funktionnäre des Radsport so reagieren, nämlich gar nicht, wenigstens nicht bemerckbar ! Nach dem Drama der “Zerbröselung” eines grandiosen Radsportjahrzehnt mit samt seines Hauptakteurs und seiner Kollegen, wird noch nicht einmal registriert daß inzwischen, wie schon angedeutet, auch der letzte Profi ProTour Rennstall demnächst Geschichte sein wird, nämlich MILRAM, und gleichzeitig noch eine Erfolgsgeschichte im Damenradsport von hohem Niveau ebenfalls versinkt, nämlich die “Equipe Nürnberger” ! Eine ausgesprochen erfolgreiche Truppe mit sauberem Image, und der BDR mit samt seinem Präsidenten scheint zu schlafen, jedenfalls ist keine Regung öffentlich zu bemercken, diese Leute nützen (manchmal sogar dubiose) Beraterteams für die “Inglanzsetzung” ihrer eigenen Person, und finden Heute nicht einmal die Größe wenigstens über diese Entwicklung entgegenwirkend zu kommunizieren ! Das alles hat mit der Verantwortungslosen Art des Berichtens zu tun.. Dabei hat der Radsport gerade eine sehr hohe Werbekraft, für vergleichbar wenig Geld (insbesondere im Frauenradsport) das wäre doch jetzt der Punkt an dem man ansetzen könnte um die Stimmung in positiveren Bahnen zu leiten… Frohe Feiertage an alle !!

    san antonio

  278. Hallo an all die, die wieder einmal alles besser wissen, sich über alles auslassen müssen und andere Menschen nicht in Ruhe lassen können um von ihrem unvermögen ablenken zu wollen. Jan Ullrich, Dieter Baumann, Nils Schuhmann und und und. Alles prominente Dopingsünder und so höre: ehemalige Olympiasieger. Von den Medien und den vielen Zuschauern und sogenannten Sportexperten in den Himmel gelobt, verehrt, geliebt und fallen gelassen wie heiße Kartoffeln, als man merkte, es sind doch nur Menschen wie du und ich. Die nämlich für ihren Job und die Ernährung ihrer Familien über das moralische hinaus gehandelt haben. Ich sage moralisch weil ich nicht von erlaubt reden will. Den wer bestimmt den was erlaubt ist? Ein Politiker der nie Sport gemacht hat, 12.000Euro im Monat verdient und nach ein Paar Jahren Abgeordneter tausende an Rente kassiert. Die haben so viel Ahnung von Erfolgsdruck im Sport wie ich vom Kühe melken. Man darf nicht vergessen: kein Sieg - keine Prämie - kein neuer Vertrag - arbeitslos - Harz IV. Es gibt genug prominente Beispiele die abgestürzt sind und am Ende sogar Selbstmord begangen haben. Enke lässt Grüßen. Jetzt wird der Ein oder Andere sagen: was soll der damit zu tun haben. Auch Enke hatte enormen Druck mit dem er umgehen mußte. Er ist in den Medien übelst angegangen worden. Die Bild schrieb vom Fliegenfänger und beleidigte ihn auch anderweitig. Aber er aber hatte zumindest keine Existensängste. Hat Millionen verdient und… sich trotzdem umgebracht. Wollen die Jäger von Ullrich und Co. das sie sich umbringen weil sie Dopingmittel zu sich genommen haben? Was will der SPIEGEL? Exklusiv darüber berichten wie Ullrich sich von einer Klippe gestürzt hat, weil er sich von gerade solchen Medien zu stark unter Druck gesetzt gefühlt hat? So nach dem Motto: den treiben wir in den Selbstmord damit wir das Winterloch füllen können? Die Medien ekeln mich nur noch an und eins zum Schluß: ich habe Jahre lang mit Ulle gefiebert wenn er die Berge hoch gefahren ist und trotzdem ein gedopter Ami ihn wieder abgezockt hat. Und wer hat den dann wieder Druck gemacht. Der Springerverlag mit seinen tollen Propaganda-Medien schrieb: wieder zu fett für den Super-Texaner- Da lach ich mich weg und sage: weiter Ulle, hoffe ich sehe die als Teamleiter im Radsport und mach dir keine Gedanken, wir Fans der ersten Stunde stehen zu dir!

  279. Leider erst heute lese ich diesen blog und die vielen Beiträge - Glückwunsch, Herr Schrage.

    Man hat versucht, Jan Ullrich zum Sündenbock für das Dopinggeschehen des Profiradsports, nein, des gesamten Hochleistungssports abzustempeln. Systemrelevante Recherche, Fragen und Betrachtungen auf dieser Ebene sind wohl zu arbeitsintensiv, zu mißliebig und zu gefährlich.

    Von Bannenberg bis Burkert - viele Menschen haben versucht, sich auf Kosten von Jan Ullrich zu profilieren.
    Dem Spiegel muss ich zumindest zugute halten, dass dort fähige Wirtschaftsredakteure arbeiten, die einen guten Job machen. Was man von der Sportberichterstattung m.E. nicht sagen kann. Die Sportredakteure des Spiegel werden aber noch von den Schreiberlingen der Süddeutschen getoppt.
    Ich vermute, es geht bei dem Spiegel Artikel um eine alte Rechnung, die noch zu begleichen war.
    Auf die Art und Weise?? Hat der Spiegel das nötig?

    Aber wie auch immer: ich betrachte die gnadenlose Medienhetze auf Jan Ullrich als verantwortungslos, völlig unberechtigt und überflüssig. Primitiver Sensationsjournalismus eben.
    Wir sollten Jan Ullrich dankbar sein für unvergessliche Stunden des Radsports, die er uns geschenkt hat - dass er außerdem noch sympathisch und ehrlich ist, rundet das positve Bild, das immer noch unzählige fans von ihm haben, ab. Und diese fans gibt es, egal, was die Presse verbreitet.

    Ich hoffe, dass Jan Ullrich das ganze Geschehen nüchtern betrachten und einordnen kann und dass er vor allen Dingen keinen Schaden dadurch erleidet oder erlitten hat.

    Ich denke, Herr Schrage, Sie haben den gesamten Zusammenhang in Ihrem blog auf den Punkt getroffen.

  280. Nun muss ich doch einen Nachsatz schreiben:
    “…es geht bei dem Spiegel Artikel um eine alte Rechnung, die noch zu begleichen war.”
    Ich habe einen Hinweis, der diese Vermutung bestätigt, in Beitrag 228 gefunden.

    “- dass er außerdem noch sympathisch und ehrlich ist,…”

    Ich konnte Jan Ullrich als eine sehr bescheidene, eher schüchterne Persönlichkeit einschätzen, nicht fähig zu lügen, höchstens, mehr schlecht als recht auszuweichen. (”Ich habe niemanden betrogen” - was ja den Tatsachen entspricht.)
    Ich denke, jede Lüge wäre Jan Ullrich ein Gräuel. Diese bescheidene Aufrichtigkeit und die echte, unverstellte Körpersprache (man kann Jan’s Befindlichkeit von seinem Gesicht ablesen) hat ihm neben den fantastischen sportlichen Leistungen ja gerade so viel Sympathie bei unzähligen Menschen gebracht.

  281. Liebe Diskussionsteilnehmer/innen,

    ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches und friedvolles Weihnachtsfest.

    Lieben Gruß aus Bochum,

    Kurt Schrage

  282. Frohe Weihnacht!

    Ich wünsche allen Diskussionsfreudigen ein wunderschönes Weihnachtsfest.

    “Ein Tröpfchen Liebe ist mehr wert, als ein Sack voll Geld”

  283. Oh Mann, der Autor dieses Artikels hat scheinbar mehr Wert darauf gelegt, seine Eloquenz zur Schau zu stellen, als den Inhalt zu durchdenken. Wenn der Inhalt wirklich seine Meinung ist, dann weiß ich, warum er Partei für Ullrich ergreift. “Die böse Welt und die böse Öffentlichkeit da drausen, und wir armen Sportler mussten uns schinden und 6 Stunden am Tag trainieren” Niemand hat euch dazu gezwungen, schon gar nicht zum Dopen. Ullrich ist schlichtweg feige und redet sich ein, dass er nix falsch gemacht hat, um sein Gewissen zu beruhigen! Die kognitive Dissonanz, die beim Begehen einer unrechtmäßigen Tat eintsteht, wird mit Hilfe von Neutralisierungstechniken aufgelöst:
    - Leugnung der Verantwortung (”das System hat mich dazu gezwungen”)
    - Leugnung des Unrechts (”alle haben gedopt, ich habe niemanden betrogen”)
    - Abwertung des Opfers (”die öffentlichkeit ist nur geil auf Leistungen”)
    - Verdammung der Verdammenden (”dieser Werner Franke…”)
    - Berufung auf höhere Instanzen (”damit ich Geld für meine Familie bekommen konnte” z.B.)

    Ich kann das bei Ullrich (stellvertretend für die meisten Doper) erkennen. Er steht einfach nicht dazu, dass er gedopt hat. Doping ist klar definiert, da braucht er gar nicht auszuweichen. Ja oder Nein. Da sind mir Leute wie Armstrong viel sympathischer, die leugnen es wenigstens konsequent.

  284. Ach und eins muss ich unbedingt noch loswerden:
    Es gibt hier etliche Kommentare, die als Argument anführen, dass doch alle Nichtsportler in dieser Gesellschaft ihre Leistungen pharmakologisch oder sonstwie unterstützen können, ohne dass ein Hahn danach kräht. Ja, selbstverständlich! Zentraler Bestandteil des Sports ist der FAIRNESS-GEDANKE! Habt ihr das vergessen? Deswegen ist es vielleicht egal, was sich ein Manager alles für Pillen einwirft aber nicht, was ein Sportler tut! Wer dopt, verstößt gegen das Reglement. Ganz einfach. Es ist so gesehen kein Unterschied, ob einer gewinnt, weil er gedopt hat oder ob er gewinnt, weil er sich einen nicht-entdeckten Mini-Motor in sein Fahrrad gebaut hat. Das müsst ihr endlich mal verstehen.

  285. Journalismus auf einem ungemein hohen Niveau.
    Kurt Schrages Text spielt inhaltlich auf einem ganz anderen Level, als der Spiegel Artikel.
    Gratulation!

  286. Hannas genial einfacher und überzeugender Schlußsatz hätte die offene und mit
    Hingabe geführte Diskussion abschliessen können und eignete sich treffend
    als Schlußwort .
    aber xcs

    1. Kurt Schrage
    Die grosse Beteiligung unterschiedlichster Diskussionspartner zeigt die enorme
    Bandbreite mit der das Thema angenommen wurde.Den zahlreichen Gratulationen
    möchte ich mich anschließen und meine Achtung und Anerkennung aussprechen.
    Es bedarf bei der monotonen medialen Verhältnissen schon eine gehörige
    Portion an Mut und Kompetenz um gegen den Strich zu bürsten und das durch-
    zustehen.Die Resonanz zeigt den Volltreffer.Persönlichkeiten dieser Art sind
    leider im Genre nur noch selten anzutreffen.
    Dieser Auftritt allein stellt schon einen Wert dar.
    2. xcs
    Der zentrale Gedanke von Fairness ist mit Sicherheit nicht hintangestellt worden.
    Haben Sie sich einmal Gedanken gemacht:
    Wer hat die Regeln erstellt?
    Wie absolut sind die Regeln?
    Wer alles muss sich an die Regeln halten?
    Welche neutrale unabhängigen Personen überwachen die Einhaltung?
    Wer missbraucht die Regeln?
    Nach gründlicher Aufarbeitung dieses Fragenkomplexes werden Sie bestimmte
    Umstände im Verhalten einzelner anders relativieren.
    Z.B. Tour de France
    Von den rd 200 Aktiven haben sich allenfalls einge wenige in der Vergangenheit strikt daran
    gehalten.Eine weit verbreitete Annahme.Die medialen Darsteller picken sich einen heraus
    und permanent drauf. Fair ??
    Nach meiner Kenntnis gilt die Unschuldsvermutung immer noch in Europa.
    Absatz 1 Europäische Menschenrechtskonvention.
    Mediale Vorverurteilung . Fair ??
    Peter Cleiß zitiert in seinem Buch Der Fall Jan Ullrich den Präsidenten des OLG Zweibrücken
    und Sachverständigen beim Sportaussschuss des Deutschen Bundestages,Walter Dury :
    Gedopt ist derjenige,in dessen Körper Dopingmittel nachgewiesen werden.Wo sind die
    Nachweise? Fair ??
    Als cognitiver Neutralisationtechniker werden Sie um eine Antwort nicht verlegen sein.

    Hanna:Ein Tröpfchen Liebe ist mehr wert als ein Sack voll Geld


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    @xcs

    Hier ein Interview mit Prof. Perikles Simon. Nur mal zum Reinhören und nicht etwa, um deine Meinung zu neutralisieren. Bestärkt mich in meiner Auffassung, das nichts, auch nicht der Umgang mit Doping und vor allem seine ethischen und sportrechtlichen Konsequenzen in Steingehauen und für ewig sind. Die Öffentlichkeit muss sich nur damit beschäftigen wollen und können. Und das wurde hier im blogg nachdrücklich getan, wofür ich dem Gastgeber für das gewährte Forum danken möchte.

    http://www.podcast.de/episode/1440540/Sportgespr%C3%A4ch_mit_Perikles_Simon_-_%22Der_Sportler_wird_zu_sehr_allein_gelassen%22

  288. @ Herbert

    Eine überzeugende Analyse von Prof.Simon.Danke für den Hinweis.
    Falls sich einer der zahlreichen Sportjournalisten die Mühe machen und
    sich mit dem Inhalt konstruktiv auseinandersetzen würde ,fände er hier hervor-
    ragende Ansatzpunkte zur Entwicklung von essentiellen Vorschlägen
    und Anregungen zur verfahrenden Situation. Verwunderlich,dass noch keiner die
    journalistische Großchance ausgemacht hat.Bei unseren Freigeistern wird doch
    nicht auch noch ein “System” mitmischen!
    Anatzweise k ommt den Medien im Interview ja eine verantwortungsvolle Rolle zu.
    Leider wurde nicht nachgesetzt.

  289. @ xcs 123

    der letzter Absatz in ihrem Beitrag vom 7 Januar ist genau der Grund warum ich mich in die Diskussion einmische, ich zitiere sie: Ich kann das bei Ullrich (stellvertretend für die meisten Doper) erkennen. Er steht nicht dazu dass er gedopt hat…usw.

    Warum machen Sie, und einige andere sogar in den Öffentlichen Medien, den “Doper an sich ” immer nur an Jan Ullrich fest ? Das wäre schon einmal eine deutliche Antwort von ihnen wert denn ich nehme an dass sie das höchst persönlich klar belegen können mit klaren Beweisen oder möglicherweise wissen sie das sogar aus erster Hand ! Dann nur zu, drücken sie den Pickel aus, ein für allemal, wir sind gespannt und auch durchaus lernfähig.

    Sobald nun die unumstösslichen Beweise zu ihren Behauptungen vorliegen können wir dann über die entsprechenden “Represalien” gegen ihn nachdenken, ich nehme an dass sie bereits mit angemessenen Vorschlägen aktiv an der strafrechtlichen Aufarbeit beitragen könnten ! Was darf es sein: Lebenslange Sperre, absolutes Berufsverbot im Radsport, Knast, Kerker, öffentliche Auspeitschung, Pranger, gar Steinigung… na was denn nun genau ?

    Geehrter Mitdiskuttant Xcs123, was mich persönlich an ihren Ausführungen erheblich stört ist diese selbstherrliche Art der Moralpredigt, gepaart mit einem offensichtlichen Überschätzung ihrer eigenen Person. Sie behaupten Dinge über einen Menschen und erdreisten sich von diesem auch noch sein Eingeständnis dazu in aller Öffentlichkeit zu verlangen… wer sind sie denn, dass er dies sollte ?

    Es stimmt allerdings, um sportlich dorthin zu kommen wo Jan Ullrich war, nämlich in der absoluten Weltspitze, muss man tatsächlich sehr viel Trainieren und zwar ab 11 - 13 Jahre und das beinahe täglich und immer mehr, natürlich zwingt niemand einen Sportler dazu, allerdings in diesem Fall haben die deutsche Nation und die Medien sehr wohl über den Ersten und bislang Einzigen Tour de France Sieger gejubelt… und auch daran profitiert, die einen durch “Stolz” (wir sind Toursieger) und andere schlicht auch finanziell.. übrigenz das über Jahre ! Das wäre also entfallen, häte er sich nicht durchgequält, weil nicht gezwungwen. Wieso also müssen sie sich nun an diesem Menschen, eigentlich seit Mai 2006, ständig abarbeiten, wir schreiben inzwischen 2010 ?!

    Nun sollten SIE aber Farbe bekennen, stellvertretend für alle Moralisten, legen sie JETZT die Beweise ihres Sagens vor.. oder schweigen Sie für die Ewigkeit !

    san antonio

  290. @san antonio

    Ich kann Ihnen für den Beitrag nur danken. Sie sprechen vielen zutiefst aus der Seele.
    Die “deutsche Gründlichkeit und Sauberkeit” darf es nicht schaffen, den erfolgreichsten deutschen Radsportler zum ewig Gesetzlosen zu machen.

  291. Der (die) xcs 123 liest wahrscheinlich nicht was er (sie) schreibt, sonst würde er (sie) nicht so viel Schwachsinn zusammentragen. Und diesen Satz (O, Gott !) : ” Ullrich ist schlichtweg feige und redet sich ein, dass er nix falsch gemacht hat, um sein Gewissen zu beruhigen! Die kognitive Dissonanz, die beim Begehen einer unrechtmäßigen Tat eintsteht, wird mit Hilfe von Neutralisierungstechniken aufgelöst.” werde ich einem goldenen Rahmen setzen und meinen Kindern vorlesen wenn sie den Spinat nicht essen wollen…

  292. ZITAT …werde ich einem goldenen Rahmen setzen und meinen Kindern vorlesen wenn sie den Spinat nicht essen wollen…

    Georg40, gestatte einen kleinen Einwurf. Pädagogisch gesehen , ist es nicht angebracht, Kinder zu belohnen, wenn sie bestraft werden sollten. *ggg*

  293. @ Herbert:
    Die Meinungen können (und sollten) unterschiedlich sein, aber diesen Text anzuhören, sogar mehrmals sehe ich als eine Bestrafung ! Auch für Kinder !

  294. Ist Betrug nicht unser aller Schicksal?
    Ist Betrug noch Betrug wenn alle betrügen ?
    Ist es rechtens wenn Betrüger bestraft, und angeblich Betrogene - deren “Mogelpackung” sich den “engen” Maschen des “Systems” entziehen konnte - belohnt werden

    Die “Probleme” unserer Gesellschaft resultieren aus der Tatsache dass Blendern, Schaumschlägern und Klugscheissern gerne Glauben geschenkt wird!
    Der rechtschaffene, grundehrliche Mensch macht sich nur “verdächtig”!

  295. @ Schranz Georges

    eine leider zutreffende Erkenntnis senden sie uns bei ihrer “Problembeschreibung” !

    Es ist in der Tat schon zum verzweifeln wie die aktuellen Geschehnisse in der s.g. “Krise” kommuniziert werden. Obwohl (aus meiner Sicht) das Andrehen von wertlosen Finanzprodukten schon sehr nahe an den Tatbestand des Betruges herankommt, wenn es nicht bereits einer ist, erklären uns die üblichen Medienformate mit ihren rotierenden Dauergäste.. dass WIR es doch alle seien welche da Fehler machten… ja bravo… tolle These, die kleinen Anleger haben ihren Notgroschen aus lauter “Gier” den Risikomanagern zur wundersamen Vermehrung anvertraut (welches Risiko denn eigentlich ? Manager scheinen eher selbst gar kein Risiko zu tragen so wie diese Krise politisch bisher abgearbeitet wurde ! )

    Ahnlich auch die neuerdings Gesellschaftsfähige Aussage ” wir müssen jetzt auch einmal die Bürger entlasten die den Karren ziehen und die sozialen Leistungen überhaupt bezahlen”, dabei meint man allerdings die Einkommensschicht die derzeit eigentlich KEINE finanzielle Überlebensprobleme hat weil sie im Verhältnis eh gut gestellt ist.. jetzt halt nur noch besser !

    Schön wäre wenn sich die politischen Mandatsträger einmal Gedanken machen würden warum überhaupt so grosse Summen an Sozialleistungen nötig sind, kann es sein dass manch einer voraussetzt er wäre aus seinem Status heraus, meinetwegen ordentlicher Professor, berechtigt wie die Made im Speck zu leben und gleichzeitig beauftragt zu erklären dass jede mindere Diensteistung von den leider zuvielen Arbeitssuchende für so wenig Geld zu verrichten wäre dass diese dann noch zu einem regelmäßigen Behördenbittgang antreten müssen um gerade noch das Notwendige zum überleben zu sichern weil es nunmal in diesen Übergangsglobalisierungszeiten nicht anders ginge. Man könnte da leicht auf die Idee kommen dass es vor allem darum geht dass der angeführte eigene professorale Status nicht beschädigt wird.

    Ich könnte mir jedoch sehr gut vorstellen dass, sollten die Staatskassen wirklich so leer sein, eben auch an den Dienstleistung im höheren Sektor zu sparen sei, vielleicht indem wir uns einige Professoren sparen.. geht halt nicht anders, vielleicht auch ein Paar Politiker, man bräuchte womöglich zur Auslese nur mal so eine Art “PISA Studie” für etablierte Meinungsmacher einführen.. manchmal hat man sowieso das Gefühl ” Ja können die das überhaupt ?” .. Als eigentliches “Totschlagargument” könnte ich vorbringen das ganz offenbar, und das ist nicht von der Hand zu weisen weil es nunmal wirklich stattfand, die ganze s.g. LEISTUNGSELITE überhaupt NICHTS geschnallt hatte was seit Jahren in der Wirtschaft los war.. trotz vorausgesetztes und hoch bezahltes Können aufgrund von hoher Ausbildung… oder … sie haben es doch gewusst und aktiv laufen lassen ( Beispiel Bayern LB u.a.) und dann ist es schon nicht mehr nah am Betrug.. dann ist es einer.. und zwar an der Gesellschaft !

    san antonio

  296. Noch ist das letzte Wort der „fahrenden Apotheke“ nicht gesprochen. Dumm ist, wer dummes spricht. Jan könnte Lieder davon singen.

  297. Schön das die ganze Sache mal korrekt angegangen wird!!!-dafür große Anerkennung an den Verfasser,Im übrigen zeigen 296 Einträge doch deutlich wie differenziert dir Wahrnehmung im Fall ULLE ist!!!!!!!!! Den ganzen “kritischen” Leuten sage ich wie ist das Gefühl wenn man Leute wie Lance Armstrong oder Alberto Contador nach wie vor fahren sieht ? Mir wird da schon klar was Jan meinte mit der Aussage nie jemanden betrogen zu haben.Aber sei es drum ich denke wir haben ein gesamtgesellschaftliches Problem -heute gefeiert morgen verachtet darin sind wir (speziel in Deutschland,denn in Spain undenkbar) groß.Anstatt das ganze System zu hinterfragen macht man einen fertig wie einfach.
    Aber jeder der ein bißchen Ahnung vom Radsport hat weiß JAN war ein ganz großer-egal wie-denn wennhat er nur das gleiche getan wie die anderen -und somit nicht betrogen!Also Ball flach halten und Danke für alles Jan!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  298. Das verstehe wer will. Ullrich und viele andere Doper haben, ums ich persönlich zu bereichern, aus Geldgier und Ruhmsucht gegen die Regeln ihres Sports verstoßen. Sie müssen selbstverständlich nach den Regeln sportrechtlich bestraft werden. Davon unbenommen ist Doping natürlich Betrug - inwieweit Sponsoren, Zuschauer und Medien sich belogen und betrogen fühlen düren steht auf einem andern Blatt. Aber dass ein solcher Sportler auf jeden Fall eine Belastung für den Sport ist, das ist doch gar keine Frage.

    Wozuz gibt es Regeln im Sport? Es ist doch völliger Blödsinn, dass eine “Szene” diese Regeln ignorieren oder irrelavant machen könnte.

    Nur wenn nachweisbar JEDER andre Radprofi gedopt war, ist Ullrich dreister Satz “ich habe niemanden Betrogen” etwas anderes als eine glatte Lüge.

  299. @sam

    Was Sie persönlich über Jan Ullrich zu wissen glauben ist ihre Angelegenheit. Mich interessiert, zumindest wenn Sie wie in diesem Fall an einer öffentlichen Diskussion teilnehmen, woher Sie ihr “Wissen” beziehen. Bitte nennen Sie mir doch mal eine verlässliche Quelle für die Behauptung, Jan Ullrich habe gesagt dass er niemanden betrogen hätte. Ich lese nun seit Jahren genau diesem Satz mit dem Jan Ullrich fortwährend zitiert und womit ihm ein indirektes Dopinggeständnis unterstellt wird. Aus der vermeintlichen Äußerung wird geschlussfolgert dass er zwar gedopt habe, aber da er der Überzeugung sei, alle seine Konkurrenten hätten das selbe wie er getan, habe er letztendlich niemanden betrogen.

    Ich nehme mal vorweg was mir zu dieser Aussage von Jan Ullrich einfällt. Er sagte in der Presseerklärung anlässlich seiner Rücktrittserklärung sinngemäß und mE ziemlich wortgetreu folgendes: Ich habe in meiner ganzen Karriere nie jemanden betrogen und auch keinen geschädigt. Und das ist ganz groß, denn das kann nicht jeder von sich sagen. So, jetzt sind Sie dran. Wann genau und bei welcher Gelegenheit soll JU denn diesen ersten und von Ihnen zitierten Satz, losgelöst von dem folgenden, der dem ersten eine völlig andere Bedeutung gibt, gesagt haben? Und wenn Ihnen das noch nicht genügen sollte, dann empfehle ich Ihnen sich die in diesem hier heiß diskutierten Spiegelartikel zitierte Antwort JU´s aus einem Interview (das er direkt im Anschluss an diese Presseerklärung der Bild gab) auf die Frage nach Doping zu Gemüte zu führen. Die konkrete Frage nach Doping hat er völlig unmissverständlich verneint.

    Zu ihrem letzten Satz fällt mir ein: Nur wenn Jan Ullrich nachweisbar gedopt haben sollte hätte er glatt gelogen. Ihre unbewiesene Behauptung finde ich ziemlich dreist.

  300. Großartiger Bericht. Jeder, der es schonmal geschafft hat in einem Wettkampf über 100% seiner Leistungsfähigkeit zu sein, weiß was der Bericht sagen will. Jeder, der selbst nach dem Artikel Jan Ullrich mal eben ganz locker als Lügner bezeichnet, ohne Jan zu kennen, sollte vielleicht nochmal lesen. Oder sich mal aufs Rad setzen und einfach mal losradeln. Vielleicht darf man dann sogar mal etwas schwitzen. Könnte aber für diese negativ eingestellten Menschen vielleicht schon zu intensiv sein. Vielleicht fängt man dann auf dem Rad auch mal an mit dem Herz zu denken und plappert nicht nur Dinge nach, die mal eben der Nachbar gerade über den Zaun posaunt hat.

  301. Wunderbar Henning !

    kurz, prägnant und absolut richtig erkannt. Danke

  302. In diesem Bericht wird alles gesagt, was zu sagen ist. In keinem Land der Erde wäre ein Sportidol so demoliert worden, wie das bei unsgeschehen ist. Jan hat mir einen seit 1953 gehegten Herzenswunsch erfüllt und als erster Deutscher ein Tour gewonnen. Danke Jan.


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    Wir wußten es. ;) Da sind die Schweizer noch einmal mit einem blaue Auge davon gekommen. Erst wurde das Verfahen hin und her geschoben und dann gibt das Statut von Anti-Doping Schweiz ein Behandlung der Causa Ullrich nicht mehr her. Aber man läßt sich eine Hintertür. Obwohl der UCI und die WADA der Interpretation zustimmen, können sie ja vor den CAS gehen. Der CAS ist für Doping an sich nicht zuständig, sondern nur fürs formale Verfahren. Das hat er ja gerade “beindruckend” im Fall von Pechstein bewiesen.
    Olala, die Rechtssprechung im Sport wird immer mehr etwas für juristische “Feinschmecker”.

    http://www.sport1.de/de/radsport/artikel_204494.html

  304. Ich finde es einfach unglaublich wie scheinheilig einige Leute auftreten. Ich habe in der Schule und später im Studium bei jeder Klausur einen Mogelzettel dabeigehabt und wenn ich es benötigte auch benutzt. Wie viele Deutsche haben Konten in der Schweiz oder in Lichtenstein. Wie viele Männer betrügen ihre Ehefrauen und umgekehrt. Notlügen benutzen die meisten Menschen jeden Tag. Wie viele Leute bezahlen zu wenig Steuern… Diese Liste ließe sich unendlich fortführen. Geschmierte Politiker - der Fall des Herrn Schreiber in der CDU Parteispendenaffaire. Der Kanzler schweigt dazu und das ist in Ordnung. Er ist ja Helmut Kohl der Einheitskanzler. Keiner redet mehr davon. Das ist der moralische Verfall der Gesellschaft.
    Aber an einem Sportler der nichts anderes getan hat als sich so zu verhalten wie die ganze Gesellschaft, der - vielleicht auch weil der (öffentliche) Druck auf ihn immer größer wurde - zu Dopingmitteln gegriffen hat, den muss man jetzt gnadenlos fertig machen?! Lance Armtrong erwiesener maßen gedopt bei der Tour 11999 darf heute wieder Held spielen und niemand macht ihm Vorwürfe. Ivan Basso darf ebenfalls längst wieder Rad fahren - hat aber imerhin 2 Jahre Sperre erdulden müssen. Valverde - zu seinem Glück Spanier - hat dasselbe “Verbrechen” begangen wie Jan Ullrich und wird dafür gar nicht belangt. Nur Jan Ullrich wird behandelt wie ein Schwerverbrecher. Und da soll noch einmal jemand sagen “Vor dem Gesetz sind alle gleich!” Ich will Betrug oder Doping nicht für gut erklären aber wenn es alle tun wen soll man dann noch dafür verurteilen?! So eine Behandlung wie Jan Ullrich zuteil wird hat niemand verdient - der einzige deutsche Radfahrer der bisher die TdF gewonnen hat erst recht nicht! Hoffentlich ist diese Hexenjagd bald zu Ende!

  305. @Michael

    Der Spickzettelvergleich ist gar nicht schlecht. Allerdings müsste Du dir vorstellen, daß die Klausuren so gestaltet sind, dass niemand weiss was dran kommt. Und um sie überhaupt bestehen zu können, müsste man aus irgendwelchen dubiosen Quellen diese Spickzettel mit den notwendigen Informationen organisieren.
    Das Problem mit Jan Ullrich ist wohl weniger, dass er gedopt hat sondern, sondern sein Verhalten und seine Äußerungen zu dieser Geschichte.
    Und dass er sich mittlerweile im Kreise mit allerlei Betrügerei unser Gesellschaft befindet, ist doch sehr bedenklich. Als Vorbild hat Jan Ullrich auf Fälle ausgedient.

  306. Hallo lieber Schreiber,
    ich verfolge auch die Hetzjagd auf Jan Ullrich und andere Sportler. Finde es immer interessant, verschiedene Ansichten zu lesen. Die Sichtweise des Spiegels kenne ich ebenso wie Ihre.
    Grundsätzlich bin ich ein Gegner davon Menschen zu jagen und fertig zu machen. Jan Ullrich oder sonst wer sind Menschen. Menschen machen Fehler und haben es dafür nicht verdient an den Pranger gestellt zu werden. deshalb war ich sehr über den Spiegel-Artikel schockiert. Ebenso bin ich aber über ihren Artikel schockiert. Denn über Sie schimpfen über die “Selbstgewissheit” der Spiegel-Autoren. Korrekt, aber Sie sind so “selbstgewiss”, ich würde Sie als absolt arrogant bezeichnen. Schade. Dabei hat Ihr Artikel durchaus interessante Aspekte. Die Nichtgleichstellung von Spitzensportlern sehe ich ebenfalls kritisch. Aber man muss dazu sagen: Ich lehne Drogen generell ab, ob bei Sportler oder sonst auch. Gleichstellung bedeutet, Drogen völlig abzulehnen. Wir haben geltende Gesetze und diese verbieten den Drogenkonsum. Daher ist das Verhalten ein strafrechtlicher Sachverhalt, von Herrn Ullrich und von anderen. Zumal ist Doping im Sport verboten. Wenn ich Leistungssportler wäre, würde ich Menschen, die sich wie Jan Ullrich benehmen, auf strengste kritisieren. Aber vielleicht bin ich deswegen kein Leistungssportler, weil ich nie bereit wäre meinen Körper dafür zu zerstören oder zu gefährden. Ich selbst laufe Marathon, aber auf Amateurebene. Dopingsünder, wie es Herr Ullrich offensichtlich ist, sollten wie ich oben erwähnt habe, nicht so in den Dreck gezogen werden, allerdings besteht dabei ein Straftatbestand. So sehe ich es nur als rechtens an, wenn Herr Ullrich strafrechtlich verurteilt wird und auch sportrechtlich ausgeschlossen wird.
    Zum Schluss noch zu dem großen Wort der “Wahrheit”. Wahrheiten gibt es selten, meistens werden sie gemacht. Sie beschreiben eine Wahrheit, durchaus plausibel. Der Spiegel beschreibt eine Wahrheit, auch sehr plausibel. Also gibt es viele Wahrheiten??? Ich denke schon. Jan Ullrich spricht die Wahheit? “Ich habe nie jemanden betrogen.” Ja. Aber warum steht er nicht öffentlich dazu, dass er gedopt hat? Das würde vielleicht sein gewissen erleichtern?! Das sollte er aber wirklich selbst wissen. ich verlange so etwas nicht von ihm. Das will ich nicht und das steht mir nicht zu.
    Grüße, Johannes

  307. Achja, noch kurz zum Spickzettelvergleich und auch sonstigem Betrug. Ich lehne das absolut ab. Ich studiere auch, habe Abitur etc. Ich betrüge nicht und erarbeite mir alles hart. Das verlange ich auch von anderen. Wer betrügt und es schafft. Ok. Wer erwischt wird, wird zurecht bestraft. Genauso ist meine Meinung auch im Spitzensport. Ich unterscheide da nicht, sondern verlange auf allen Ebenen moralisches Handeln. Und das dies in der Öffentlichkeit verlangt wird, auch von einer zeitung, ist nicht nur gut, sondern sehr wünschenswert!!!

  308. @ Michael: Richtig schwache Argumentation.
    Gleichbehandlung fordere ich auch, ja! Aber was ist Dein Rückschluss?
    Wenn mein Nachbar jemanden umbringt und dafür nicht bestraft wird aus welchen Gründen auch immer, dann darf ich auch verlangen, dass ich nach einem Mord unbestraft wegkomme? Nein.
    Und stell die Gesellschaft nicht so schlecht hin. Ich kämpfe für mehr Moral. Und letztenendes sollten wir doch nur vor Gott gerade stehen können. Ich kann nicht mal mehr in den Spiegel schauen, wenn ich jemanden angelogen habe. Schlimm Deine Argumentation.

  309. Schade das Ulle nicht mehr fährt. Doping hin oder her, ohne Training und Talent fährst du nicht vorne mit. Basta. Wenn ich hier mir so einige Kommentare durchlese (einige haben ein sehr ausschweifendes Mitteilungsbedürfnis) dann fasse ich mir nur an den Kopf. Mir fehlt ein Deutscher Star im Radsport. Ein Comeback. Schumi ist wieder da, wann kommt Ulle wieder? *g*


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    Johannes, deine Haltung in allen Ehren.
    Jemand , der selbst Sport treibt oder getrieben hat, kann all das besser nachvollziehen als derjenige , der sich nur virtuell mit Leibesübungen beschäftigt. In fast jeder Beziehung.
    Korrigieren muss ich dich allerdings bezüglich des Straftatbestandes von Dopingvergehen. In Deutschland ist es das nicht, da es dafür kein Gesetz gibt. Der versuchte Umweg durch Frau Bannenberg, eine strafrechtrechtliche Verurteilung von Jan Ullrich über einen möglichen Betrug an den Sponsoren Telekom/Telemobil zu konstruieren, ist auch gescheitert.
    Was die sportrechtliche Seite betrifft, gilt Jan Ullrich seit Februar 2010 auch als unschuldig. Swiss Olympic ,die letzte damit befasste Instanz hat ihr Verfahren eingestellt, “da sie nach Ullrichs Verbandsaustritt 2006 keine “Disziplinargewalt” mehr habe”. Die UCI und die WADA haben beim CAS die Frist zum Widerspruch gegen die Schweizer Entscheidung verstreichen lassen. Demnach gilt Jan Ullrich als nicht bestraft, eine sportrechtlichens Verfahren ist nicht anhängig und er “könnte nach der jüngsten Entscheidung seine Laufbahn rein theoretisch wieder aufnehmen oder in anderer Form, beispielsweise als Sportlicher Leiter oder Teamchef, im Radsport tätig werden”.

    http://www.focus.de/sport/mehrsport/radsport-national-comeback-von-ullrich-waere-nicht-ausgeschlossen_aid_481604.html

    M.M. nach läuft noch ein von Prof. Franke eingeleitetes zivilrechtliches Verfahren, was die vorgetragene Rechtslage des Radsportlers nicht beinflussen kann. Daher hat auch Ullrich einen Vergleich mit Franke abgelehnt.

    In diesem Blog wurden nahezu alle Aspekte des 3jährigen “Medienereignisses” besprochen, sodass ich nichts hinzufügen kann. Außer noch zu fragen: Wie konnte es möglich sein, den erfolgreichsten deutschen Radsportler aller Zeiten durch unangemessene und abschließend sportrechtliche nicht beweisbare Vorwürfe, unterstützt durch eine noch nie dagewesene mediale Kampagne, die SPORTLICHE LAUFBAHN UND DAS PERSÖNLICHE LEBEN so zu ruinieren ?
    Wir haben wieder ein Problem mehr.

  311. Hallo Herbert,

    du hast diese ganze, über Jahre !! dauernde Tragödie um den tollen Sportler Jan Ullrich nochmal sehr gut zusammengefaßt.
    Und deiner letzten Frage schließe ich mich an, denn die hätte ich nur all zu gerne von den ganzen Vorverurteilern beantwortet.

    Ein schönes WE
    Geli ;-)

  312. Ich bin absolut gegen Doping, aber ich verstehe nicht, warum dopende Sportler immer wieder mit Schwerkriminellen gleichgesetzt werden.

    Da ich gerade weiter oben die Argumentation lese, Drogenkonsum sei in Deutschland verboten … hallo!!! … nicht der Konsum ist verboten, sehr wohl aber die Versorgung mit diversen Stoffen. So sollte die Dopingproblematik auch politisch und juristisch angegangen werden, nicht mehr und nicht weniger. Das sollte endlich mal auch die Medienwelt kapieren. Einige Journalisten haben es inzwischen ja verstanden und beteiligen sich nicht mehr am Athletenbashing, andere werden es aber nie kapieren.

    Der Sport selbst kann nur versuchen (falls er es will) über ein entsprechend überarbeitetes und faires Regelwerk der Problematik Herr zu werden. Dazu müssen sich aber endlich einmal alle Beteiligten, vom Funktionär, über betroffene Athleten, bis vielleicht sogar zum Fan an einen Tisch setzen und versuchen sachlich eine Lösung zu erringen. Es gibt viele Möglichkeiten um an den richtigen Punkten anzusetzen. Es gab auch schon einige ansprechende Lösungsvorschläge, die aber mangels Interesse seitens der Medien und Verbände versandet sind. Der aktuelle Versuch der Verbände, Sportler aufgrund zweifelhafter Blutparameter aus dem Verkehr ziehen zu wollen ist der Sache gar nicht dienlich und macht den Kampf gegen Doping unglaubwürdig.

    Eines sollten wir in der Dopingdiskussion immer gewahr sein: Doping ist nicht ein Problem des Sports, sondern ein Problem der Gesellschaft. Das, wofür Sportler an den Pranger gestellt werden ist in der Gesellschaft nämlich legal und leider Usus. Ich möchte zu gerne wissen, welcher dieser vielen Journalisten tatsächlich wie ein Heiliger lebt, aber ich möchte nicht wissen, wer von ihnen selbst gerade was eingeworfen hat, um seine Hassgedanken zu Papier zu bringen … es gibt einige. Aber genau die sollten sich mal ganz besonders fest an die eigene Nase fassen. Wenn ich den neuerlichen „Spiegel“-Artikel zum Einstieg in die Radsportsaison 2010 lese wird mir jedenfalls speiübel. Wer solche Hasstiraden verbreitet ist keinesfalls besser, als die Sportler die er selbst an den Pranger stellt.

  313. Guten Abend in die Runde,

    In dieser verworrenen Situation sehe ich eigentlich nur eine Möglichkeit gerecht an die Problematik heranzutreten, und zwar mit Hilfe einer Art “Wahrheitskommission” im Stil von Südafrika seinerzeit. Es gibt viel zu viele Interessen von allen Seiten, so dass sie bisher kaum sachlich oder gar fair angehandelt werden konnten.

    Alle (massgeblichen Protagonisten) an einen Tisch, meinetwegen in klausur, und nach vorbehaltloser Ausprache, einen Neubeginn im Zusammenhang mit einer Amnestie für bereits ertappte “Sünder”. Dann allerdings sofortiger Ausschluss beim ersten (nachgewiesenen) neuen Vergehen ohne wenn und aber. Soll ein Vorschlag sein, solche üble “Hängepartys” mit der quasi Vernichtung des guten Rufes wie bei Jan Ullrich, sind einfach nicht mehr zu ertragen und schon gar nicht zu fördern.

    san antonio

  314. Jan Ullrich kann sich freuen wenn er von so vielen Symphatien liest. Leider es hilft nicht mehr. Eine glänzende Karriere ist brutal unterbrochen worden und weil das Berufsleben von Sportler so kurz ist, ist im Grunde nicht mehr zu retten. Schön wäre wenn “Ulle” irgendwann eine wichtige Rolle im deutschen Radsport spielen würde. Seine Erfahrung und Ausstrahlung würde dieser Sportart gut tun.


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    Tja, und hier ein update:

    ZITAT:
    “Der Radsportverband UCI hat jetzt gegen die Verfahrenseinstellung gegen den ehemaligen Telekom-Profi Einspruch beim CAS eingelegt. Enrico Carpani, Sprecher des UCI, bestätigte diese Tatsache in Kopenhagen. Seitens des Verbandes will man ein Urteil gegen den Profi erreichen und sich nicht ohne Weiteres mit einem eingestellten Verfahren abfinden.

    Die Doping-Affäre dürfte sich also noch eine Weile hinziehen – obwohl Jan Ullrich den Schweizer Radsport-Verband bereits verlassen hat. Ebenfalls als unbefriedigend empfinden das Internationale Olympische Komitee den Stand der Dinge und scheint den Fall noch nicht abhaken zu wollen.

    Der größte Erfolg des Sportlers Ullrich war das Gelbe Trikot während der Tour de France 1997, an den er allerdings in den Folgejahren nie wieder anknüpfen konnte.”

    http://www.dcrs.de/doping-affaere-fall-jan-ullrich-geht-weiter,370615

    Am “besten” liest sich der letzte Satz. Am “lustigsten” wird es wahrscheinlich, wenn Texter über Jan Ullrich schreiben werden, die ihn nie auf dem Rad gesehen haben. Letztere Bemerkung ist durchaus realistisch, wenn das Tempo der Aufklärung der Causa Ullrich beibehalten wird.

  316. Respekt! Es freut mich, wenn Sportler selbst diese Kritik äußern. Ich kann dieser Meinung nur beipflichten.
    In unserer Gesellschaft maßen sich Medien die Judikative an, schrecklich. Der Werteverfall ist spürbar. Weiterso mit diesen kritischen Äußerungen.
    Ach ja - Jan Ullrich. Wurde ihm die Dopingschuld schon nachgewiesen und wurde er deshalb verurteilt? Bis jetzt nicht, oder?

  317. Liebe Leute,Jan Ullrich war immer ein fauler Typ.
    Im Frühjahr war er immer schwer gewichtig und hatte Mühe
    das Gewicht bis zur Saison abzutrainieren.Deshalb hat er zu
    unerlaubten Mitteln gegriffen oder sie wurden ihm aufgeschwatzt.
    Einer seiner früheren Trainer hat gesagt,einen Sportler mit so viel
    Potential sei ihm noch nicht untergekommen,er hätte die Tour de France mehrmals gewinnen
    können ohne unerlaubte Mittel aber mit mehr Trainingsfleiss.
    Also bitte keine Glorifizierung des “Gefallenen Helden”,
    er hat eine Mitschuld am Niedergang des Radsports in Deutschland.

  318. Guten Abend,
    Nun.. es gibt doch immer wieder einen Grund hier zu formulieren !
    also @ Herbert, in der Tat, das Maillot jaune bei der Tour 1997 als Erster und Einziger deutsche Sieger war sicher sein größter Erfolg. Er wurde aber auch, alleine bei diesen Rennen noch 5 x Zweiter, 1 x Dritter und 1x Vierter (seine schlechteste Plazierung !! Das heisst er war innerhalb 8 (Sportler) Jahren ständig in den Topps ! Was soll also diese inkompetente Bemerkung: ” an der er allerdings in den Folgejahren nie mehr anknüpfen konnte” Machen sie lieber einen Schnelldurchgang in der Radsportgeschichte und sie dürfen dann solche Kommentare mit frischem Wissen nochmal versuchen !

    @ K. Burmeister, sie dagegen müssen es ja ganz genau wissen was für ein “Typ” der Jan Ullrich ist, und sie sollten auch ein wenig Radsport studieren, dann würden sie erkennen dass ein “fauler Typ” niemals an die Spitze des Radsports kommen wird, auch nicht mit “Dope”, sei er noch so talentiert. Wenn sie die Gelegenheit bekommen, dann begleiten sie einen Profi aus der Protour so 4 Wochen in der Saison, dann werden sie feststellen dass wohl in keiner weiteren Sportart das “Faulsein” so bestraft wird wie im Profiradsport, da haben sie als Faulenzer Null Chance gegen den kleinsten Helfer in den Teams..
    Also bevor sie solche Wertschätzungen von sich geben wäre es angebracht dass sie sich mit der Materie Radsport überhaupt einmal beschäftigen und nicht einfach los schreiben über Dinge die sie offensichtlich doch nicht kennen !

    Glorifiziert wird dennoch keiner, auch nicht Jan Ullrich, jedenfalls von mir nicht, aber Respekt sollten sie haben !

  319. Zitat:” Was soll also diese inkompetente Bemerkung: ” an der er allerdings in den Folgejahren nie mehr anknüpfen konnte” Machen sie lieber einen Schnelldurchgang in der Radsportgeschichte und sie dürfen dann solche Kommentare mit frischem Wissen nochmal versuchen !”

    san antonio, Sie haben den Falschen getadelt. Ich habe das nicht behauptet, sondern der von mir offerierte Link. Dazu bin ich zu easy und ride zu oft allein.

  320. Sorry Herbert,

    ich habe wohl den Vermerk “Zitat” nicht beachtet !! mea culpa… (wenn schon der Klerus sich mit soetwas schwer tut !). Zudem, hatte ich zwar eine leichte Vorahnung, und nun bestätigt sich diese Befürchtung, dass zwar nicht alles “Easy” ist , aber doch schon öfters ! Nochmals, Sorry, die Rüge galt also dem Zitat !

    san antonio

  321. @Johannes: Dein Moralverständnis ehrt Dich, aber ansonsten finde ich deine Äusserungen ziemlich naiv. Wer solche Maßstäbe an sein Handeln legt wie Du wird früher oder später scheitern. Ich war lange Jahre sehr aktiv als Meßdiener und Jugendgruppenleiter in der Kirche und ich habe soziale Kompetenz und christliche Werte vermittelt bekommen und selber vermittelt. Aber ich verschliesse meine Augen nicht vor den Realitäten. Und wenn ich bei 7 Klausuren pro Semester mir das Leben bei der einen oder anderen Klausur etwas leichter machen konnte, habe ich das getan…
    Dein Vgl. mit dem Mord hinkt übrigens gewaltig!
    In was für einer Welt aber lebst Du eigentlich? Schau Dir mal die Nachrichten an und Du weisst in wie unsere Gesllschaft ist. Die soziale Marktwirtschaft ist Geschichte - willkommen im Turbokapitalismus! Menschen werden nicht mehr als Mitarbeiter bezeichnet sondern in irgendwelchen Firmenbilanzen als “Humankapital” und “Kostenfaktor”. Wer keine Leistung mehr bringt oder bringen kann fliegt raus - in der Arbeitswelt genauso wie im Sport. Ich bin selber 15 Jahre Radrennen gefahren, ich weiss nicht wie es bei den Läufern zugeht, aber Radsport ist hart und in Radrennen hat man als Jemand der Schwäche zeigt schon verloren. Ich selber habe nie gedopt, aber teilweise fängt es schon ab der Amateurklasse C an - Ich kenne A-Fahrer die eine Thrombose im Bein hatten, was unter normalen Bedingungen sehr unwahrscheinlich ist. Radsport war noch nie sauber und wird es auch nie sein. Das ist zwar traurig aber wahr. Aufgrund der nie endenden Dopinggeschichte im Radsport und weil unsere Gesellschaft genauso solche Ideale vorlebt - “Nur die Leistung zählt” - sollte man Jan Ulrich endlich in Ruhe lassen…

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