BLACK SNAPPER
5. August 2009 | Von admin | Kategorie: FotografieDie fotografische Erzählung gehört zu den schwierigsten Herausforderungen der Dokumentarfotografie. Darauf macht zurecht der Feuilleton-Chef der Süddeutschen Zeitung, Andrian Kreye, in seinem heute erschienenen Beitrag über die neue und als Antwort auf die Krise platzierte Fotografie-Plattform www.theblacksnapper.com aufmerksam. Der niederländische Multimediadesigner Frank Kloos und Diederik Meijer, Dokumentarfotograf aus Amsterdam, haben diese Idee geboren und in Person des Magnum-Fotografen Abbas gleich einen hochkarätigen Mitstreiter für ihr ehrgeiziges Vorhaben gefunden. Für den Zeitraum von einer Woche kuratiert Abbas die Bewerberarbeiten, wobei die Internationalität der Essays eindeutig im Vordergrund steht.
Die oftmals kostspieligen, zeitintensiven, rechercheaufwändigen Essays zählten einst zu den Domänen der Dokumentarfotografie. An erster Stelle steht wie üblich das grandiose Werk »The Americans« von Robert Frank, seinerzeit gefördert von Guggenheim, oder Gilles Peress’ »Telex Iran«, »Farewell To Bosnia« - zwei Essays über brisante gesellschaftspolitische Ereignisse, die auch viele Jahren nach ihrer ersten Veröffentlichung zu den Meilensteinen der Dokumentarfotografie zählen. Auch diese Arbeiten waren einzig mit Stipendien möglich.
Für den fotografischen Nachwuchs hingegen ist die Luft dünn geworden. Medien wie der Stern haben sich als Veröffentlichungsorgan von den Doppelseitenstrecken verabschiedet. Der schwierige Fotomarkt, der vor allem die ernsthaften Dokumentarfotografen beutelt, tut das Übrige. Den Geld verdienen ließ sich schon mal einfacher.
Bewundernswert das Engagement der beiden Niederländer, die am 1. August 2009 mit ihrer Plattform online gegangen sind. Mal gucken?